«Haben 199 Chancen»: Verdienter VfB-Sieg dank Leweling

«Haben 199 Chancen»: Verdienter VfB-Sieg dank Leweling

Bratislava (dpa) – Doppelpacker Jamie Leweling und seine Stuttgarter Mitspieler hüpften vor den mitgereisten VfB-Fans freudig auf und ab. Dank eines hochverdienten 3:1 (2:0) beim weiter punktlosen slowakischen Club Slovan Bratislava sprang der Fußball-Bundesligist zumindest vorübergehend auf einen Playoff-Platz in der Champions League. Die Chance aufs Weiterkommen lebt, noch wartet aber das Vorrundenfinale am 29. Januar gegen Paris Saint-Germain.

«Heute war ein sehr wichtiges Spiel. Wir mussten eigentlich gewinnen, damit wir nächste Woche gegen Paris sozusagen ein keines Finale haben», sagte Matchwinner Leweling, der sich zudem über seine ersten beiden Europapokal-Tore freuen durfte: «Ich bin sehr glücklich.»

Sein wie gewohnt humorig aufgelegter Offensivpartner Deniz Undav brachte bereits den Ballon d’Or für Leweling ins Spiel: «Wenn du zwei Ballkontakte hast und zwei Tore machst, hast du es verdient», witzelte er, um dann lobend zu ergänzen: «Er bringt uns viel Energie, vorne wie hinten.»

Undav: «Haben 199 Chancen»

Leweling (11. und 36. Minute) und Fabian Rieder (87.) trafen für das Team von VfB-Trainer Sebastian Hoeneß. Idjessi Metsoko (85.) hatte nur kurzzeitig für Zittern bei den Schwaben gesorgt. «Verdienter, glaube ich, geht es nicht. Wir haben 199 Chancen», resümierte Undav.

Vor den restlichen Partien am Mittwoch sind die Stuttgarter mit zehn Punkten unter den besten 24 Teams knapp dabei. Die Playoffs winken – und somit weitere Millionen-Einnahmen.

VfB dominiert klar

Im Nationalstadion Tehelné pole dominierte der VfB gegen harmlose Gastgeber über weite Strecken des Spiels klar. Beispielhaft dafür standen elf Gäste-Eckbälle nach gerade einmal 22 Minuten. Die Führung resultierte aber aus einem geradlinigen Angriff durchs Zentrum, an dessen Ende Undav uneigennützig auf Leweling querlegte.

Beim 2:0 brachte ein hoch hinter die Slovan-Abwehr gespielter Ball Enzo Millot in Position, der zunächst an Torwart Dominik Takac scheiterte. Den Abpraller verwertete Leweling etwas glücklich. Die Abseitsposition, die Schiedsrichter Christopher Kavanagh aus England gesehen haben wollte, korrigierte der Videobeweis. Quasi mit dem Pausenpfiff verpasste Leweling per Kopf einen lupenreinen Hattrick.

Hoeneß verzichtet auf Karazor

In seiner Anfangsformation hatte Hoeneß überraschend auf Atakan Karazor verzichtet. Der etatmäßige Kapitän habe beim Abschlusstraining ein «bisschen was gespürt», erklärte der Coach die «kleine Vorsichtsmaßnahme» bei DAZN. Stattdessen durfte Yannik Keitel ran, der eine gute Partie ablieferte.

Im Vergleich zum 4:0-Ligasieg gegen den SC Freiburg rotierten auch Ameen Al-Dakhil, Ermedin Demirovic sowie die für die Champions League nicht registrierten Ramon Hendriks und Nick Woltemade aus der Startelf. Dafür begannen Jeff Chabot, Maximilian Mittelstädt, Chris Führich und Undav als Kapitän.

«Das ist eine Mannschaft, die einem wehtun kann. Insbesondere, wenn man in der Kontersicherung nicht gut organisiert ist», hatte Hoeneß vor der Partie über die Gastgeber um den Ex-Kölner Kevin Wimmer und den früheren Nürnberger Robert Mak gesagt. Zu sehen war davon fast nichts, VfB-Torwart Alexander Nübel verlebte einen entspannten Abend. Einziges Ärgernis: Abwehrspieler Anthony Rouault wird nach seiner Gelben Karte gegen Paris fehlen.

Gäste vergeben einige Topchancen

Erst nach der Pause spielte Slovan etwas mutiger, die Topchancen hatte aber Stuttgart. Nach einem Konter bediente Undav den mitgelaufenen Mittelstädt, dessen Flachschuss Takac klasse mit dem Fuß parierte. Kurz darauf traf Undav per Kopf nur den Pfosten. Auch der eingewechselte Demirovic vergab zwei gute Möglichkeiten.

Metsokos Tor, das fast aus dem Nichts kam, blieb ein kurzer Schreckmoment, weil Rieder quasi im Gegenzug für die Entscheidung sorgte.

BVB verliert auch in Bologna: Kein Bekenntnis zu Coach Sahin

BVB verliert auch in Bologna: Kein Bekenntnis zu Coach Sahin

Bologna (dpa) – Die Mannschaft völlig verunsichert, Trainer Nuri Sahin wohl vor dem Aus: Borussia Dortmund taumelt und hat in der Champions League die vierte Niederlage im vierten Pflichtspiel dieses Jahres kassiert. Der Revierclub unterlag beim FC Bologna trotz einer frühen Führung mit 1:2 (1:0). Mit hängenden Köpfen und leeren Gesichtern trotteten die Borussen-Profis vom Platz. Anders als zuletzt ließ Geschäftsführer Lars Ricken diesmal ein klares Bekenntnis zu Sahin vermissen und kündigte Gespräche am Mittwoch an.

Keine Entscheidung «aus der Emotion heraus»

«Wir werden morgen nach Hause fahren, dann werden wir uns alle in Ruhe zusammensetzen. Wir alle wollen das Beste für Borussia Dortmund. Und dann werden wir besprechen, was das Beste für Borussia Dortmund ist und was die Lösungen sind, dass wir dann auch wieder in die Erfolgsspur kommen», sagte Ricken bei Amazon Prime Video.

Ricken hatte nach der Niederlage am Freitag in Frankfurt Siege gefordert. Zu dieser Aussage stehe er. Man werde von ihm aber «jetzt nicht hier in Italien aus der Emotion heraus und aus der Hüfte eine Entscheidung mitgeteilt bekommen.»

Frühe Führung reicht nicht

Auch in Italien gab es für die Dortmunder kaum Lichtblicke. Der anvisierte Top-Acht-Platz und damit der direkte Einzug ins Achtelfinale der Königsklasse ist zwar weiterhin möglich, die Stimmung trotzdem auf dem Tiefpunkt. Die Mannschaft sei «körperlich und geistig in einer Nicht-Verfassung», sagte Matthias Sammer, der den BVB berät.

Dortmunds Serhou Guirassy erzielte per Foulelfmeter das 1:0 (15. Minute). Thijs Dallinga (71.) und Samuel Iling-Junior (72.) drehten die Partie aber für die Gastgeber in kürzester Zeit. Danach wirkte der BVB komplett desorientiert. Echte Chancen zum Ausgleich gab es nicht.

Can und Brandt nicht in der Startelf

Sahin überraschte vier Tage nach dem 0:2 von Frankfurt mit seiner Aufstellung. So blieben unter anderem Kapitän Emre Can und dessen DFB-Kollege Julian Brandt zunächst draußen. Beide sind eigentlich als Führungsspieler eingeplant, füllten diese Rolle zuletzt aber nicht wie gewünscht aus. «Jetzt müssen wir liefern», sagte Sahin kurz vor dem Spiel. «Jetzt sind andere dran.»

Und die anderen kamen gut ins Spiel. Der neu ins Team gerückte Maximilian Beier wurde nach einem Pass von Guirassy noch im letzten Moment gestört. Wenig später durften die mitgereisten BVB-Fans dann aber jubeln.

Guirassy trifft mit Risiko-Elfmeter

Nach einem Foul an Waldemar Anton trat Guirassy zum Elfmeter an und verwandelte. Allerdings mit viel Glück. Der Mittelstürmer chippte den Ball lässig aufs Tor, Bologna-Keeper Lukasz Skorupski war dran, doch das Spielgerät trudelte ins Netz. Den BVB-Geschäftsführern Hans-Joachim Watzke und Lars Ricken war die Erleichterung nach der aufreibenden Szene auf der Tribüne deutlich anzusehen. Jubelnd fiel Guirassy seinem Trainer in die Arme – ein starkes Zeichen.

Nach der Dortmunder Führung übernahm Außenseiter Bologna das Kommando. Bei einem schnellen Angriff der Gastgeber klärte der zurückgeeilte Julien Duranville in höchster Not. Torwart Gregor Kobel war bei einer Direktabnahme des umtriebigen Riccardo Orsolini mit schneller Reaktion zur Stelle. Kurz darauf musste der italienische Offensivmann verletzt raus – eigentlich eine große Schwächung für Bologna.

Doppelschlag bremst BVB aus

Das Team aus der Emilia-Romagna machte trotzdem weiter Druck. Flanke um Flanke flog in den Dortmunder Strafraum. Die Borussia stemmte sich mit viel Einsatz und Laufarbeit dagegen, passte dann aber zweimal binnen nicht einmal zwei Minuten nicht auf. Erst traf Dallinga nach einem Angriff über links zum Ausgleich. Dann drehte der ebenfalls eingewechselte Iling-Junior die Partie komplett.

Dortmund war geschockt. Der BVB, der in der Schlussphase ohne den angeschlagen ausgewechselten Guirassy auskommen musste, konnte nicht mehr zurückschlagen und leistete sich nun zahlreiche krasse Abspielfehler. Bologna hatte sogar mehrere Chancen, den Sieg noch deutlicher zu gestalten. Kobel parierte mehrmals glänzend. «Das war heute ein absolut verdienter Sieg für Bologna», analysierte Nationalspieler Robin Gosens treffend.

Musialas Bayern-Bekenntnis: «Gute Gespräche» und «Kumpels»

Musialas Bayern-Bekenntnis: «Gute Gespräche» und «Kumpels»

Rotterdam (dpa) – Fußball-Nationalspieler Jamal Musiala verfolgt mit großem Staunen, wie in den sozialen Medien über seine offene Zukunft beim FC Bayern München über 2026 hinaus diskutiert wird. «Ich finde es lustig, was ich gelesen habe», sagte der 21-Jährige vor dem Champions-League-Spiel des deutschen Rekordmeisters am Mittwoch (21.00 Uhr/DAZN) bei Feyenoord Rotterdam.

«Jeder, der nah zu mir ist, weiß, wie sehr ich den Club schätze», sagte der Offensivstar am Dienstagabend nach der verspäteten Ankunft der Münchner in Rotterdam bei der Pressekonferenz im Stadion De Kuip. Es klang wie ein Bekenntnis zum FC Bayern. 

Gespräche mit Bayern laufen «gut»

«Die Gespräche laufen gut», sagte er zudem. Dem Vernehmen nach befinden sich die Verhandlungen auf der Zielgeraden. Mann müsse abwarten, was die nächsten Tage oder Wochen passiere. «Ich konzentriere mich auf meinen Fußball.»

Er würde sich auch freuen, mit einigen seiner «besten Kumpels» im Team wie Alphonso Davies und Leroy Sané auch noch weitere Jahre zusammenzuspielen, sagte er konkret angesprochen auf das Duo, deren Verträge auslaufen. Beide seien «super Spieler und wichtig für die Mannschaft».

Nach Drohungen gegen Havertz‘ Frau: 17-Jähriger festgenommen

Nach Drohungen gegen Havertz‘ Frau: 17-Jähriger festgenommen

London (dpa) – Nach Online-Drohungen gegen die Frau von Fußballnationalspieler Kai Havertz ist ein 17 Jahre alter Verdächtiger in England festgenommen worden.

Der 25 Jahre alte Stürmer Havertz vom Londoner Premier-League-Clubs FC Arsenal hatte nach seinem Fehlschuss im Elfmeterschießen im FA-Cup-Match gegen Manchester United über Drohungen im Netz geklagt. Havertz hatte als einziger Schütze vergeben, die Gunners schieden aus. 

Drohungen gegen ungeborenes Kind

Seine schwangere Ehefrau Sophia postete später bei Instagram Beispiele von Nachrichten, in denen ihr eine Fehlgeburt gewünscht und gedroht wird, das ungeborene Kind zu töten.

Wie die Polizei in der Grafschaft Hertfordshire mitteilte, wurde der Jugendliche aus der Stadt St. Albans wegen des Verdachts auf böswillige Kommunikation festgenommen. Er wurde später wieder auf freien Fuß gesetzt. Die Ermittlungen dauern demnach an.

Nach Krebs-Diagnose: Boetius zurück im Profifußball

Nach Krebs-Diagnose: Boetius zurück im Profifußball

Darmstadt (dpa) – Fußball-Zweitligist SV Darmstadt 98 hat den zuletzt vereinslosen Profi Jean-Paul Boetius unter Vertrag genommen. Der 30-Jährige, der in Deutschland bereits für den FSV Mainz 05 und Hertha BSC aufgelaufen ist, steht damit nach langer Leidenszeit vor seinem Comeback im Profifußball. Im September 2022 wurde bei Boetius ein Hodentumor diagnostiziert, der operativ entfernt werden musste. 

Im März 2024 teilte er mit, dass er sich erneut einer Krebsbehandlung unterziehen müsse. Zu diesem Zeitpunkt war der Mittelfeldspieler bereits vereinslos. Bei den Hessen unterschrieb er nun einen Profivertrag, er soll die Rückennummer zehn tragen. Zur Dauer des Kontrakts machte Darmstadt keine Angaben.

Fernie: «Wird noch eine gewisse Zeit brauchen»

«Ich bin dankbar für die Chance bei den Lilien und habe eine große Vorfreude auf diesen Klub», sagte Boetius. Sportdirektor Paul Fernie sagte, Boetius bringe ein großes Kämpferherz mit. «Das hat auch sein persönlicher Kampf in den letzten Jahren gezeigt. Jean-Paul hat hart dafür gearbeitet, wieder auf dem Feld stehen zu können» Der Fußballer werde aber noch «eine gewisse Zeit brauchen», ordnete Fernie ein.

«Nix wegzuschenken»: RB Leipzig kämpft gegen nächste Krise

«Nix wegzuschenken»: RB Leipzig kämpft gegen nächste Krise

Leipzig (dpa) – Im sportlich bedeutungslosen letzten Heim-Auftritt in der aktuellen Champions League will RB Leipzig die nächste Krise unbedingt verhindern. «Wir haben in unserer Phase nix wegzuschenken», sagte Trainer Marco Rose. Nach zwei sieglosen Spielen in der Fußball-Bundesliga empfangen die Sachsen am Mittwoch (18.45 Uhr/DAZN) Sporting Lissabon in der Königsklasse.

«Für uns geht es darum, Ergebnisse zu holen. Daran werden wir gemessen, egal ob wir schon raus sind», sagte Rose. Nach sechs von acht Spielen hat Leipzig noch keinen einzigen Punkt und kann sich nicht mehr für die K.o.-Phase qualifizieren.

Sporting kann in Leipzig dagegen vorzeitig in die nächste Runde einziehen. «Ich sehe trotzdem keinen klaren Favoriten», sagte Rose. Er sehe eine Mannschaft mit null Punkten und eine mit zehn. «Und das wollen wir ändern.»

Wechsel im Tor

Nachdem es im November und Dezember kaum gelaufen war, wähnten sich die Leipziger durch den Sieg gegen Bremen zum Jahresauftakt auf dem Weg der fußballerischen Besserung. Doch die Niederlage in Stuttgart sowie das 3:3 in Bochum nach einer 3:0-Führung führten zur Ernüchterung. «Wir wollen uns beweisen. Wir wollen uns über Ergebnisse Selbstvertrauen holen. Nach Bochum bin ich mega angefressen», sagte Rose.

Im Tor wird der 48-Jährige einen Wechsel vornehmen und Maarten Vandevoordt Spielzeit verschaffen. Der Belgier soll Stammkeeper Peter Gulacsi mittelfristig im Leipziger Tor ersetzen.

Nicht zur Verfügung stehen die nicht registrierten Xaver Schlager und Ridle Baku. Castello Lukeba ist zwar zurück im Mannschaftstraining, eine Option dürfte der Innenverteidiger aber erst am Samstag gegen Bayer Leverkusen sein.

In Rotterdam geht’s für die Bayern auch um Leverkusen

In Rotterdam geht’s für die Bayern auch um Leverkusen

München (dpa) – Das 50. Champions-League-Spiel von Torjäger Harry Kane firmiert für den FC Bayern unter einer speziellen Überschrift. Und die lautet: Playoffs vermeiden! Denn so gerne die Münchner Fußball-Stars um Kane die Königsklasse-Hymne hören, im Februar soll sie für sie zweimal nicht ertönen.

18 Punkte hat Trainer Vincent Kompany in seiner Hochrechnung veranschlagt, um im neuen Ligasystem garantiert unter den Top 8 zu landen. Und so auf direktem Weg in die K.o.-Phase einzuziehen und zwei kraftraubende und risikoreiche Zusatzspiele der Clubs auf den Plätzen 9 bis 24 zu umgehen. 

Kimmich: Wir brauchen einen Sieg

«Vier von sechs Spielen haben wir gewonnen. Also müssen wir versuchen, auch noch in Rotterdam und dann gegen Bratislava zu gewinnen», sagte Kompany vor dem letzten Auswärtsspiel am Mittwoch (21.00 Uhr/DAZN) im Stadion «De Kuip» von Feyenoord. «Wir brauchen auf jeden Fall einen Sieg. Wir sind gut ins Jahr gestartet – und das müssen wir fortführen», sagte Joshua Kimmich. 

Der Auftrag an Kane, Kimmich und den nach zwei Kurzeinsätzen in die Startelf zurückdrängenden Offensiv-Star Jamal Musiala ist für den Tabellen-10. vor dem vorletzten Spieltag damit klar: «Wir fahren dahin, um zu gewinnen und um zu versuchen, die Playoffs zu vermeiden», sagte Sportvorstand Max Eberl. 

Denn der direkte Achtelfinal-Einzug hätte nach einem «knackigen Januar» (Eberl) auch Auswirkungen auf den Titelkampf in der Bundesliga. Die beiden Topspiele beim Meister und Hauptrivalen Bayer Leverkusen (15. Februar) sowie eine Woche später gegen den Tabellendritten Eintracht Frankfurt (23. Februar) könnte Kompany mit seiner Mannschaft dann jeweils in aller Runde vorbereiten – ohne K.o.-Spiele in der Champions League wenige Tage zuvor. 

Macht’s Musiala in Rotterdam Wirtz nach?

Apropos Leverkusen. Angeführt vom Doppel-Torschützen Florian Wirtz siegte Bayer am ersten Königsklassen-Spieltag mit 4:0 bei Feyenoord. Gelingt das Wirtz‘ DFB-Kumpel Musiala auch? Die Leverkusener sorgten im «De Kuip» (Deutsch: Die Wanne) mit frühen Toren schnell für Ruhe auf den Rängen. 

Da setzt auch Eberl in dem von ihm erwarteten «komplizierten Spiel» gegen den niederländischen Top-Club an. «Ich kenne Feyenoord sehr gut, weil ich da sehr oft zum Scouten war, als ich in Gladbach Sportdirektor war», erzählte Eberl. Er erwartet «eine riesige Emotionalität» und schlussfolgerte: «Wir müssen versuchen, Kontrolle über das Spiel zu bekommen. Wir müssen gegen das Publikum und einen Gegner, der euphorisiert sein wird, ankämpfen.»

Auch Kapitän Manuel Neuer (38) sprach die spezielle Stimmung im De Kuip an und mahnte: «Da werden wir alles zeigen müssen, um den Schwung aus den letzten Champions-League-Spielen mitzunehmen.» Zumal Feyenoord nur zwei Punkte hinter den Bayern liegt und mit einem Heimsieg vorbeiziehen könnte. 

Jubilar Kane glaubt an eine erfolgreiche Dienstreise, vor deren Start die Bayern noch über die Verpflichtung von Hoffenheims Toptalent Tom Bischof (19) zur kommenden Saison und bis 2029 informierten. «Ich habe das Gefühl, dass wir uns verbessern», sagte Kane nach dem Drei-Siege-Start 2025 in der Liga. 

Kanes Torversprechen zum Jubiläum

Sein Jubiläumsspiel in der Königsklasse will er am liebsten mit Treffern feiern. «Nächstes Mal mache ich die Chancen rein», versprach der Engländer nach seiner persönlichen Nullnummer beim 3:2 am Wochenende gegen Wolfsburg. 34 Mal hat Kane bislang in der Champions League getroffen. 

«Es ist brutal wichtig, dass wir viele Spieler im Kader haben, die Spiele entscheiden können», bemerkte Kimmich. Dazu zählt auch Musiala, dessen «Ja» zu einem neuen Bayern-Vertrag zeitnah erwartet wird. Kapitän Neuer verriet schon, dass bald einiges passieren werde in München. Denn Bosse und Spieler wollten «eine Gruppe, die gut funktioniert, nicht auseinanderreißen».

FC Bayern macht Bischof-Deal klar: Vertrag bis 2029

FC Bayern macht Bischof-Deal klar: Vertrag bis 2029

München (dpa) – Mitten im Vertragspoker mit Topspielern wie Jamal Musiala und Joshua Kimmich hat der FC Bayern München die Verpflichtung des international umworbenen Toptalentes Tom Bischof verkündet. Der 19 Jahre alte deutsche Junioren-Nationalspieler wird im Sommer ablösefrei innerhalb der Fußball-Bundesliga von der TSG Hoffenheim zum Rekordmeister wechseln. 

Ein Video des FC Bayern zeigt, wie das Mittelfeld-Juwel den langfristigen Vertrag bis zum 30. Juni 2029 unterzeichnet. Zusammen mit Sportvorstand Max Eberl und Sportdirektor Christoph Freund strahlt Bischof in die Kamera. 

«Schritt für Schritt ein Bayern-Spieler werden»

«Tom ist ein außergewöhnlicher Spieler, der ein unfassbar großes Potenzial besitzt; sehr starker linker Fuß, super Standard, super Passspiel», sagt Eberl über Bischof, der erst vor einer Woche beim Hoffenheimer 0:5 in München vorspielte. Es war nicht sein Abend. «Er soll sich der Konkurrenzsituation beim FC Bayern und unserem Kader stellen», ergänzt Eberl. 

Freund sieht in dem Jungprofi «eines der größten deutschen Talente», das trotz seines jungen Alters schon «ein Leader auf dem Feld» sei. «Er soll Schritt für Schritt ein Bayern-München-Spieler werden», kündigt Freund an.

Bischof ist in Aschaffenburg geboren. Im Alter von zehn Jahren wechselte er von seinem Jugendverein TSV Amorbach in die Akademie der TSG Hoffenheim. Am 19. März 2022 debütierte er gegen Hertha BSC mit nur 16 Jahren und 264 Tagen als jüngster Hoffenheimer Spieler überhaupt in der Bundesliga.

Auf Bischof wartet namhafte Konkurrenz 

In dieser Saison ist er Stammspieler und Leistungsträger bei der TSG. «Es ist jetzt noch nicht an der Zeit, große Abschiedsworte zu verlieren, da ich noch Spieler der TSG bin», äußerte Bischof in der TSG-Mitteilung. Der Schritt weg aus dem Kraichgau werde ihm im Sommer «emotional unglaublich schwerfallen». Zu seinen Ambitionen in München äußerte er sich noch nicht.

Beim Rekordmeister wird er sich im Mittelfeld großer Konkurrenz stellen müssen. Neben Kimmich, dessen Vertragsverlängerung über das Saisonende hinaus allerdings noch aussteht, ist der Rekordmeister mit Aleksandar Pavlovic, João Palhinha oder auch Leon Goretzka aktuell stark besetzt. Insbesondere der 29-jährige Goretzka (Vertrag bis 2026) wird aber immer wieder als möglicher Verkaufskandidat gehandelt.