Augsburg (dpa) – Manuel Baum hat sich zum Start seines Bundesliga-Kurzeinsatzes für den FC Augsburg über eine Mitteilung von Ex-Trainer Sandro Wagner gefreut. «Es gab tatsächlich eine Nachricht, die er mir geschrieben hat. Ich finde das mega stark von ihm», sagte der Interimstrainer, der den Fußball-Bundesligisten bis zum Ende des Jahres stabilisieren soll. Der FCA und Wagner hatten am Montag das ambitionierte Projekt beendet.
«Irgendwie fühlt sich das geil an»
Baum, der als früherer Augsburger Trainer und ehemaliger Schalker Coach einst vorzeitig gehen musste, gab Wagner indirekt auch einen Rat. «Ich habe ja selber die Situation zweimal erlebt, freigestellt zu werden. Was mir persönlich immer geholfen hat, mit einem größeren Abstand einfach noch mal darüber zu reden. Und das würde ich mir wünschen.» Dazu sei jetzt aber nicht der richtige Moment.
In den Spielen am Samstag (15.30 Uhr/Sky) zu Hause gegen Bayer Leverkusen und in den anschließenden Partien gegen Eintracht Frankfurt und Werder Bremen steht Baum in der Verantwortung. «Irgendwie fühlt sich das geil an», sagte Baum über seine Rückkehr in die Chefrolle beim FCA. Baum war schon einmal von 2016 bis 2019 Cheftrainer beim FCA. Damals hatte er zuvor als Interimscoach geholfen.
Baum: Wir wissen ja nicht, was man in fünf Minuten denkt
Der 46-Jährige betonte aber erneut, dass sein aktueller Einsatz auf diese drei Partien beschränkt sei. Wenngleich er sich eine kleine Option auf mehr offen hielt. «Es gab eine Grundvoraussetzung, ja zu sagen. Die war, dass ich wieder in meine alte Rolle zurück darf», sagte Baum, der beim FC Augsburg als Leiter Entwicklung- und Fußballinnovation angestellt ist.
«Dass wir nicht wissen, was man in fünf Minuten denkt, wissen wir auch. Aber noch mal, ich habe mich brutal wohlgefühlt in der Rolle», sagte er. So etwas solle man «nicht zwingend aufs Spiel setzen, wenn man langfristig eine Idee hat».
Frankfurt/Main (dpa) – Hans-Joachim Watzke führt die Deutsche Fußball Liga künftig als Ligapräsident an. Die Dachorganisation des deutschen Profi-Fußballs kehrt mit der Umbenennung der höchsten Ämter zu ihren Wurzeln zurück. Das betrifft auch Oliver Leki als 1. Vizepräsidenten und Oke Göttlich als 2. Vizepräsidenten.
Diese Amtsbezeichnungen waren bereits von der Gründung des Ligaverbandes im Jahr 2001 bis ins Jahr 2019 verwendet worden. Seither hieß es Sprecher des DFL-Präsidiums bzw. 1./2. Stellvertretender Sprecher des DFL-Präsidiums. Watzke (Borussia Dortmund), Leki (SC Freiburg) und Göttlich (FC St. Pauli) sind bis 2029 gewählt. Ihre satzungsgemäßen Aufgaben bleiben trotz der Titeländerung unverändert.
Bremen (dpa) – Bei der Innenministerkonferenz von Bund und Ländern (IMK) in Bremen zeichnet sich keine Mehrheit für einen Beschluss zu personalisierten Fußball-Tickets ab. Wie der für Freitag erwartete Beschluss zum weiteren Vorgehen gegen Gewalt in den Stadien ausfallen werde, hänge auch davon ab, ob die Gremien der Fußballverbände, die mit ihren Vertretern bereits besprochenen Maßnahmen – etwa für eine effektivere Handhabung von Stadionverboten für bekannte Gewalttäter – formal beschließen, hieß es aus dem Kreis der Ministerinnen und Minister.
Behrens: Es geht nicht um Geld
Niedersachsens Innenministerin, Daniela Behrens, sagte der Deutschen Presse-Agentur am Rande des Treffens: «Wir haben in Niedersachsen Probleme mit der Sicherheit in den Kurven.» Das sei aber kein exklusiv niedersächsisches Thema – «und deshalb werden wir hier eine Verständigung finden». Es gehe dabei um Gewalttäter und um Menschen, die viel Pyrotechnik ins Stadion schleppen. Die Frage, wer für die Polizeieinsätze bezahle, sei für sie nicht das Hauptproblem, betonte die SPD-Politikerin. Denn die Polizei sei «kein privater Ordnerdienst, den man dazubucht». Gebühren nützten gar nichts. Sie brauche die Polizisten für andere Aufgaben und nicht, um die Lücken der Sicherheitskonzepte von Vereinen zu schließen.
Keine Mehrheit für personalisierte Tickets
Für Fußballspiele nur noch personalisierte Tickets zu verkaufen, wäre aus ihrer Sicht gut, sagte Behrens. Die Mehrheit der Innenministerinnen und Innenminister sei aktuell aber dagegen. Die Ministerin schlug vor, dies mit einem Modellprojekt bei einem Spiel auszuprobieren.
Am Mittwoch hatten Hunderte Fußballfans in Bremen gegen die Verschärfung von Sicherheitsmaßnahmen beim Fußball demonstriert. Zu der Demonstration hatten Ultra-Gruppierungen von Bundesligist Werder Bremen aufgerufen. Die Pläne sorgen seit Wochen für Diskussionen und Fan-Proteste. In mehreren Stadien wurden Banner aufgehängt, auf denen die Innenminister teils übel beleidigt wurden. Darauf angesprochen, sagte Behrens, diese Beleidigung aus der Fankurve zeige, dass die Fans teils nicht verstanden hätten, worum es gehe: «Es geht nicht um Fankultur, es geht um Gewalt.»
Schuster: Einsatzbelastung muss sinken
Hessens Innenminister Roman Poseck (CDU) plädierte für ein «moderates Vorgehen». Er sagte der dpa: «Ich will keine Konfrontation, weder mit Verbänden, Vereinen noch Fans.» Er gehe etwa nicht davon aus, dass es zu personalisierten Tickets kommen werde. Klar sei aber auch: «Sicherheit in Stadien ist wichtig – wir dürfen dort keine rechtsfreien Räume dulden.»
Der sächsische Innenminister Armin Schuster (CDU) hatte am Eröffnungsabend der IMK gesagt: «Wir müssen etwas tun, weil der Druck, der politische Druck, den auch ich als Innenminister habe, der ist hoch.» Es sei eben nicht so, dass alle Menschen die gleiche Auffassung hätten wie die Fans im Stadion. Es werde sehr kritisch gesehen, dass Sicherheit rund um die Stadien nur mit Tausenden von Polizeikräften erreicht werden könne – «das ist unglaublich teuer». Es müsse ein Weg gefunden werden, zusammen mit dem Deutschen Fußball-Bund (DFB) und der Deutschen Fußball Liga (DFL), um die Einsatzbelastung zu reduzieren.
Er erwarte, dass man bei dieser Konferenz Beschlüsse zu Stadionallianzen, Sicherheitsmanagement und Stadionverboten fassen werde. Zu Maßnahmen gegen Pyrotechnik in den Stadien oder zu personalisierten Tickets werde es diesmal vermutlich nicht kommen.
Mainz (dpa) – Die Häme und der Spott, dass der FSV Mainz 05 fast drei Tage gebraucht hat, um Trainer Bo Henriksen vor die Tür zu setzen, wollte Christian Heidel nun gar nicht verstehen. In einer Polter-Pressekonferenz rechtfertigte sich der Sportvorstand des Bundesliga-Schlusslichts ausgiebig dafür. Einen Tag vor dem Heimspiel gegen Borussia Mönchengladbach (Freitag, 20.30 Uhr/Sky) ging es aber auch um den künftigen Chefcoach.
Die Rheinhessen setzen nämlich nur für diese Partie auf die Interimslösung mit dem U23-Verantwortlichen Benjamin Hoffmann. «Sie können davon ausgehen, dass wir sehr, sehr sicher sind, einen Trainer gefunden zu haben», sagte Heidel. «In Richtung Wochenende» werde der Club über die Personalie informieren.
«Es kommt nicht Bo 2.0»
«Wir haben eine sehr, sehr konkrete Idee», ergänzte Heidel und sagte in Richtung der Medienvertreter: «Bitte mir jetzt nicht Namen an den Kopf knallen, dann kommt das eisige Schweigen von mir.» Fest stehe, dass sich die Mainzer nach einem anderen Trainertyp umsehen: «Es kommt nicht Bo 2.0.» Nach Sky-Informationen gilt Urs Fischer, der bis 2023 bei Union Berlin tätig war, als heißer Kandidat.
Henriksen hatte nach acht sieglosen Spielen im Oberhaus und dem desolaten 0:4 zuletzt beim SC Freiburg gehen müssen. Mit dem 46 Jahre alten Hoffmann hoffen die Mainzer nun auf die Wende. Saisonübergreifend sind die Nullfünfer seit elf Heimspielen ohne Sieg. Der letzte Heimerfolg gelang im Februar, als der FC St. Pauli mit 2:0 bezwungen wurde.
«Er hat 70 Personen umarmt»
«Es gilt einfach, die Köpfe freizukriegen», sagte Hoffmann. Die Mannschaft sei es Henriksen jetzt auch schuldig, «ihm da was zurückzugeben». Die Mainzer, die einst die späteren Startrainer Jürgen Klopp und Thomas Tuchel hervorbrachten, taten sich mit der Trennung von Henriksen extrem schwer. «Er hat 70 Personen umarmt und es sind viele Tränen geflossen», berichtete Heidel. «Aber es gab für uns jetzt einfach keine andere Wahl.»
Der Däne hatte den FSV 2024 vor dem Abstieg gerettet und ihn in der vergangenen Saison in die Conference League geführt. Heidel verwies darauf, dass sich Henriksen und er «in eindreiviertel Jahren super, super gut verstanden haben. Deshalb war es mir auch so wichtig, dass das so stilvoll wie nur irgendwie möglich über die Bühne geht.»
«Das ist nicht mein Stil»
Der Manager klagte darüber, dass es manchen «nicht schnell genug ging. Wenn ich höre, wir hätten Bo Henriksen schon auf der Autobahn entlassen sollen und der nächste Trainer steigt durch die Tür wieder rein – nein, das ist nicht mein Stil.»
Man sei am Montag auseinandergegangen im Einverständnis, «dass wir noch einen Tag darüber nachdenken. Ziel war zu überlegen, ob es noch irgendeine Möglichkeit gibt, diese Trennung zu umgehen», erklärte Heidel. Am Ende sei diese einvernehmlich mit Henriksen vollzogen worden.
Bisher nur ein einziger Sieg
In dieser Runde landeten die Mainzer bisher nur einen einzigen Sieg – das 4:1 in Augsburg, wo diese Woche in Sandro Wagner ebenfalls der Trainer gehen musste. Dass der Kader im Sommer von Heidel und Sportdirektor Niko Bungert nicht optimal zusammengestellt wurde, ist längst offensichtlich. Heidel kann es sich nun «gut vorstellen», dass es in der Winterpause ein paar Veränderungen gibt.
Derzeit fehlt auch noch Stammkeeper Robin Zentner verletzt, Dominik Kohr und Paul Nebel sind gesperrt. Immerhin kehrt Nationalspieler Nadiem Amiri gegen Gladbach nach abgesessener Gelbsperre zurück.
Neue Chance für Weiper?
Der zuletzt von Henriksen verschmähte Nelson Weiper könnte unter Hoffmann, der mit ihm 2024 deutscher A-Jugend-Meister war, eine neue Chance erhalten. Der 20 Jahre alte Mittelstürmer galt nach dem Weggang von Torjäger Jonathan Burkardt zu Eintracht Frankfurt als große Hoffnung, gehörte in Freiburg aber nicht mal zum Kader.
Frankfurt/Main (dpa) – Knapp 22 Stunden nach der umjubelten EM-Vergabe für 2029 folgte im deutschen Frauenfußball der große Knall: Die 14 Vereine der Bundesliga haben öffentlich mit dem Deutschen Fußball-Bund gebrochen und wollen den Liga-Verband nun auf eigene Faust statt, wie bisher geplant, gemeinsam mit dem DFB gründen.
Die Gründungsveranstaltung behält zwar mit dem 10. Dezember ihr Ursprungsdatum, soll nach Angaben der Clubs aber nicht mehr auf dem DFB-Campus in Frankfurt stattfinden – sondern 1,5 Kilometer weiter in einer Loge der EM-Fußballarena mit der Eintracht als Gastgeber.
DFB gibt keine Stellungnahme ab
Mit ungewöhnlich harschen Worten kritisierten die Club-Bosse Jan-Christian Dreesen vom FC Bayern und Axel Hellmann von Eintracht Frankfurt den DFB, der von dem gemeinsamen Statement der 14 Clubs offenbar kalt erwischt wurde. Der DFB schrieb in einer Stellungnahme, «die Äußerungen aus der Frauen-Bundesliga mit Verwunderung zur Kenntnis genommen» zu haben.
«Die Gründung des Ligaverbandes von den 14 Clubs ist eine Voraussetzung für das geplante Joint Venture. Eine Beteiligung des DFB am Ligaverband war nie geplant», schrieb der DFB weiter.
DFB-Generalsekretär Holger Blask sagte: «Unterschriftsreife Verträge haben bislang nicht vorgelegen. Die Verhandlungsführer der Clubs hatten dem DFB weitreichende Ergänzungen und Änderungswünsche übermittelt, auf die der DFB verhandlungsüblich reagiert hat.» Der DFB werde in den kommenden Wochen die Gespräche konstruktiv und sachlich mit den Vereinen fortführen.
Präsident Bernd Neuendorf hatte stets betont, wie sehr ihm der Fortschritt des Frauenfußballs und die finanzielle Unterstützung am Herzen liegen. Die 100 Millionen Euro für eine eigene Gesellschaft mit den Frauenfußball-Clubs waren ein großes Thema von Neuendorfs Wahlkampf vor dem DFB-Bundestag im November.
Hellmann sagte hingegen, man sei enttäuscht, dass sich bereits getroffene Verabredungen «aus unserer Sicht nicht in den Vertragsmaterialien wiederfinden. Aus diesem Grund erfolgt der Gründungsakt nun ohne Mitwirkung des DFB.» Die deutschen Top-Teams stehen demnach vor einem folgenreichen Bruch mit dem Dachverband. Zunächst hatte die «Bild» von der überraschenden Wendung berichtet.
Vereine senden klares Signal
Das gemeinsame Signal, das von den Clubs ausgeht, ist ein eindeutiges: Der DFB muss sich bewegen, sonst werden die Vereine das Projekt ohne den Verband und die von ihm versprochenen 100 Millionen Euro für insgesamt acht Jahre durchziehen. Generalsekretär Blask sagte: «Der DFB steht unverändert zu den getroffenen Zusagen und Investitionen im Zuge des geplanten Joint Ventures.»
Die Summe sollte nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur größtenteils in die Vermarktung, Nachwuchsarbeit und das Schiedsrichterinnenwesen fließen. Doch auch die Vereine sollen massiv investieren. Denkbar ist zudem, dass sich die Clubs in der neuen Situation einen Investor dazuholen.
Bayern-Boss Dreesen hob die starke Gemeinschaft der Vereine hervor. «Die 14 Clubs haben in einem Klima großen Vertrauens zusammengearbeitet. Uns eint der Wille, die Frauen-Bundesliga auf ein neues, tragfähiges Fundament zu stellen», sagte der Funktionär des Branchenführers. Dass der DFB bereits vereinbarte Eckpunkte nochmal hinterfragt habe, sei für Dreesen «umso überraschender» gewesen.
Um keine weitere Zeit zu verlieren, soll die bereits in der kommenden Woche geplante Gründung ohne den DFB stattfinden. Dieser Beschluss ist einstimmig gefallen. Die Clubs veröffentlichten am Donnerstag gemeinsam eine vorbereitete Meldung und verschickten dazu individuelle Statements der Vereinsvertreter.
Hintertür bleibt offen
«Ob der angestoßene Prozess, an dem zuletzt auch der Deutsche Fußball-Bund mitgewirkt hat, auch zukünftig gemeinsam mit diesem fortgesetzt wird, ist zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch offen. Die Gründung des Verbands erfolgt – anders als ursprünglich vorgesehen und von den Klubs angestrebt – zunächst ohne Beteiligung des DFB», hieß es von den 14 Vereinen.
Der Prozess der vergangenen Monate werde «in der „Geschäftsplan Frauen-Bundesliga Projekt GbR“ in der Gründung des Frauen-Bundesliga FBL e.V. münden», hieß es. Dort sollen sich die Vereine gemeinschaftlich mit dem Ziel organisieren, «eine moderne, professionelle und nachhaltige Entwicklung der Frauen-Bundesliga zu gewährleisten und die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit des professionellen Frauenfußballs zu stärken».
Washington (dpa) – Bei der Auslosung der Vorrundengruppen für die Fußball-WM 2026 sind die 42 bislang qualifizierten Teams nach ihrer Weltranglistenposition in vier Töpfe eingeteilt. Den drei Gastgebern USA, Mexiko und Kanada für die Endrunde vom 11. Juni bis 19. Juli 2026 wurde Topf 1 zugeteilt.
Die 22 Mannschaften, die in sechs Playoff-Pfaden die restlichen WM-Teams im März 2026 ermitteln, sind mit den sechs am schlechtesten platzierten Mannschaften in Topf 4 als Platzhalter in ihren jeweiligen Playoff-Gruppen. Die Sieger werden anschließend der gezogenen Gruppe zugeordnet.
Aus jedem Topf wird ein Team einer der zwölf Gruppen zugelost. Mannschaften aus der gleichen Konföderation können nicht gegeneinander spielen, Ausnahme ist Europa. Hier werden in vier Gruppen zwei Teams sein und je ein Team in den restlichen acht.
Die Lostöpfe:
Lostopf 1: Kanada, Mexiko, USA, Spanien, Argentinien, Frankreich, England, Brasilien, Portugal, Niederlande, Belgien, DEUTSCHLAND
Mönchengladbach (dpa) – Borussia Mönchengladbach sorgt sich erneut um Stürmer Tim Kleindienst. Der Fußball-Nationalspieler, der sich gerade erst nach einem monatelangen Ausfall wegen einer Meniskusoperation nach und nach zurückkämpfen wollte, fällt erneut wegen Knieproblemen aus. Sein Einsatz im Bundesliga-Auswärtsspiel am Freitagabend beim FSV Mainz 05 (20.30 Uhr/Sky) ist ausgeschlossen, sagte Gladbachs Trainer Eugen Polanski.
«Sein operiertes Knie hat eine Reaktion gezeigt. Nun müssen wir ein paar Untersuchungen abwarten, wie langwierig das ist», sagte Polanski am Donnerstag, zwei Tage nach dem Pokal-Aus gegen den FC St. Pauli. Polanski hatte seinen Kapitän in den vergangenen drei Pflichtspielen mit Kurzeinsätzen Spielzeit eingeräumt, um ihn langsam wieder heranzuführen.
Sein Ziel: Im März bei der DFB-Elf wieder konkurrenzfähig
Ein gesunder Nationalspieler Kleindienst spielt auch in den Plänen von Bundestrainer Julian Nagelsmann für die Fußball-WM im Sommer in den USA eine wichtige Rolle. Im März, so hatte Kleindienst kürzlich gesagt, wolle er bei der Nationalelf wieder konkurrenzfähig sein. Jetzt folgte der erneute Rückschlag.
Den Gladbachern fehlen gegen Mainz in Florian Neuhaus (muskuläre Probleme), Franck Honorat (Muskelverletzung in der Wade) und Robin Hack (Probleme mit dem operierten Knie) zudem drei weitere Offensivspieler.
Mainzer Trainerwechsel verändert Vorbereitung nicht
Weniger Sorgen bereitet Polanski dagegen der Trainerwechsel bei den Mainzern von Bo Henriksen zu Interimscoach Benjamin Hoffmann: «Überrascht hat uns schon die Kurzfristigkeit, aber unsere Vorbereitung beeinflusst das nicht. Benjamin hat nur zwei Tage Zeit, um Dinge anzusprechen. Wir gehen davon aus, dass das die gleichen Dinge sind wie vorher.»
Berlin (dpa) – Zum DFB-Pokalfinale im Olympiastadion wollen Joshua Kimmich und die Bayern in dieser Spielzeit unbedingt noch einmal nach Berlin kommen. Die Sehnsucht nach einer weiteren Dienstreise nach Köpenick am anderen Ende der Hauptstadt dürfte sich aber in Grenzen halten.
Es sei in der zweiten Halbzeit ein «einziges Ackern und Rammeln von allen Spielern» gewesen, sagte der DFB-Kapitän dem ZDF nach dem hart erkämpften 3:2 im Achtelfinale bei Union Berlin. «Leider zu spannend», befand der 30-Jährige.
Kimmich schrie nach der bestandenen Prüfung direkt nach Abpfiff seine Freude hinaus und umarmte Kollege und Torschütze Harry Kane. Die Pokal-Durststrecke der Bayern seit dem letzten Triumph 2020 wirkte in den Köpfen extrem präsent.
«Ich weiß nicht, wann wir das letzte Mal im DFB-Pokal über den Winter hinausgekommen sind», sagte er. Das gelang dem FCB zwar erst 2022/2023. Doch ein besseres Abschneiden als das damalige Viertelfinal-Aus gegen Freiburg gab es in den vergangenen fünf Spielzeiten nicht.
«Nicht Finesse, nicht elegant»
Insgesamt werteten die Münchner den Pokalfight bei den Eisernen als wichtigen Entwicklungsschritt. «Was hat uns den Sieg gebracht? Einfach dieses Verteidigen. Dieses mannhaft hier in der Alten Försterei stehen», hob Sportvorstand Max Eberl hervor. «Es war nicht Finesse, nicht elegant, was wir gespielt haben, aber das war auch nicht angesagt heute, sondern weiterkommen.»
Torgarant Kane sah das ähnlich. «Wir dominieren viele Spiele. Das war heute eine andere Art von Spiel, in dem wir etwas mehr Charakter und etwas mehr Zusammenhalt zeigen mussten», erklärte der Engländer. «Ihr habt daran, wie wir gefeiert haben, gesehen, dass es ein wichtiger Moment für unsere Saison war.»
Trotzdem bleibt festzuhalten, dass den Bayern die ganz große Leichtigkeit der ersten Saisonmonate seit dem Last-Minute-Remis bei Union in der Liga Anfang November abhandengekommen ist. Bei Arsenal setzte es vor einer Woche die erste Saison-Niederlage. Gegen St. Pauli mühten sich die Münchner merklich, gegen Freiburg gab es einen holprigen Start.
«Ich glaube, ich muss mich jetzt nicht erklären, warum wir weitergekommen sind. Und das jetzt zu der Jahreszeit gegen einen Gegner, der er es einfach gut macht», antwortete Eberl etwas dünnhäutig auf die Frage, warum sich der FCB in Köpenick erneut so schwertat.
Bayern drehen den Spieß bei Ecken um
Es war eine kuriose Partie in Berlin. Kein Tor fiel aus dem Spiel. Union schenkte den Bayern zwei Eigentore, die revanchierten sich mit zwei Elfmetern. Nach dem 3:1 kurz vor der Pause sah alles nach einem ungefährdeten FCB-Sieg aus. Doch Union kam wieder ran. Am Ende mussten die Münchner den Sieg mit allen Mitteln verteidigen und durchaus noch zittern.
«In der ersten Halbzeit haben wir es noch geschafft, spielerische Elemente reinzubekommen. In der zweiten Halbzeit haben wir es dann gar nicht mehr geschafft», sagte Kimmich. «Viele lange, hohe Bälle. Sie versuchen dann auch, Mann gegen Mann zu pressen, das muss man ihnen absolut zugutehalten. Aber der Platz kommt ihnen auch entgegen. Da ist es schwierig, mal drei flache Pässe am Stück zu spielen.»
Es entbehrte nicht einer gewissen Ironie, dass vor dem Spiel die defensive Anfälligkeit der Bayern bei Standards als große Schwäche thematisiert wurde und die Münchner Tore am Ende alle nach ruhenden Bällen fielen. «Kritiker können ja sagen, wir haben wieder zwei Standard-Gegentore bekommen. Elfmeter sind auch Standards», scherzte Eberl.
Bei den ersten beiden Treffer störte Aleksandar Pavlovic Union-Keeper Frederik Rönnow genau an der Grenze zum Foul. Ähnlich, wie es Arsenal mit Manuel Neuer gemacht hatte. Die Engländer als Inspiration wiesen die Münchner aber zurück. «Wir haben ja schon ein paar Standardtore gemacht», sagte Eberl. «Wir können es auch.» Pavlovic musste in der zweiten Hälfte verletzt runter. Eine Diagnose stand noch aus. Von einer schweren Verletzung gingen die Münchner aber nicht aus.
Die Runde der letzten acht im Pokal wird am Sonntag ausgelost. Einen Tag vorher steht für den FCB in der Bundesliga das nächste schwere Auswärtsspiel in Stuttgart an. National sind die Münchner noch unbesiegt. Und nach den zwei Partien in Köpenick nun auch für Kampf-Fußball gewappnet. «Wir mussten damit umgehen und haben das gut gemacht», sagte Kane.