5:2 nach 0:2 – Magdeburg dreht Spiel und ist Zweiter

5:2 nach 0:2 – Magdeburg dreht Spiel und ist Zweiter

Spiesen-Elversberg (dpa) – Der 1. FC Magdeburg hat in der 2. Fußball-Bundesliga ein fulminantes Comeback hingelegt und das Verfolgerduell mit der SV Elversberg klar für sich entschieden. Angeführt von Dreifach-Torschütze Martijn Kaars holte das Team von Trainer Christian Titz einen Zwei-Treffer-Rückstand auf und siegte deutlich mit 5:2 (0:2).

Magdeburg ist damit Tabellenzweiter hinter dem Hamburger SV und noch vor dem 1. FC Köln. Auch die Gastgeber wären mit einem Erfolg auf die direkten Aufstiegsränge vorgerückt.

Kaars glänzt mit drei Toren 

Entscheidende Situation der Partie vor rund 9.500 Zuschauern war ein Platzverweis von Elversbergs Frederik Schmahl. Er sah nach einer Notbremse in der 44. Minute die Rote Karte und schwächte sein Team damit massiv. Zu diesem Zeitpunkt hatten die Saarländer dank Toren von Luca Schnellbacher (3.) und Lukas Petkov (36.) noch souverän mit 2:0 geführt.

Nach der Halbzeit spielten nur noch die Gäste. Der überragende Kaars sorgte mit einem Doppelpack (46./70.) für den zwischenzeitlichen Ausgleich und erzielte später das fünfte und letzte Tor (90.+1). Xavier Amaechi (70.) und Mohammed El Hankouri (77./Foulelfmeter) führten mit ihren Toren für die Entscheidung herbei. Kaars hatte neben seinen drei Treffern auch noch den Strafstoß herausgeholt.

Kloses Nürnberger verhindern KSC-Sprung auf Platz eins

Kloses Nürnberger verhindern KSC-Sprung auf Platz eins

Nürnberg (dpa) – Miroslav Klose hat mit dem 1. FC Nürnberg den Sprung des Karlsruher SC auf Platz eins der 2. Fußball-Bundesliga verhindert. Beim 2:1 (1:1) durch einen Treffer des eingewechselten Mittelfeldspielers Florian Flick in der Nachspielzeit gewannen die Nürnberger am Sonntag verdient gegen die Gäste aus Baden, die erstmals ohne den in die Bundesliga zum 1. FC Heidenheim gewechselten Torjäger Budu Siwsiwadse auskommen mussten. Bei einem Auswärtssieg hätte der KSC die Tabellenführung übernommen.

Liga-Topschütze Siwsiwadse (12 Saisontore) war auf Anhieb offensiv nicht zu ersetzen. Kloses Team war vor 31.507 Zuschauern im Max-Morlock-Stadion überlegen und belohnte sich spät. Flick traf platziert aus der Distanz. 

Stumjuwel Stefanos Tzimas hatte das 1:0 erzielt (36. Minute). Nur vier Minuten nach dem neunten Saisontor des 19 Jahre alten Griechen war es der einstige «Club»-Held Fabian Schleusener, der ebenfalls mit dem Kopf erfolgreich war. 

Siwsiwadse-Ersatz Kaufmann gleich verletzt

Der KSC überließ den Gastgebern die Spielgestaltung. Der «Club» erarbeitete sich auch die Mehrzahl an Möglichkeiten. Es dauerte aber bis zum ersten Tor. Einen tückischen Schuss von Julian Justvan wehrte KSC-Torwart Max Weiß noch ab, im Nachsetzen war Tzimas mit dem Kopf zur Stelle. Der junge Grieche steigert mit jedem Tor seinen Marktwert und das Interesse von Topclubs. 

Unglücklich verlief das Comeback des für Siwsiwadse verpflichteten Stürmers Mikkel Kaufmann im KSC-Trikot. Der Däne humpelte nach 53 Minuten unter Schmerzen vom Platz, nachdem er mit dem Fuß umgeknickt war.

Achillessehnenriss: Saison-Aus für Bayers Terrier

Achillessehnenriss: Saison-Aus für Bayers Terrier

Leverkusen (dpa) – Für Bayer Leverkusens Martin Terrier ist die Saison vorzeitig beendet. Der französische Offensivspieler erlitt beim 3:1 (1:0) gegen Borussia Mönchengladbach einen Riss der rechten Achillessehne. Damit bestätigten sich am Sonntag bei einer MRT-Untersuchung die Befürchtungen vom Samstagabend. 

«Das ist ein harter Schlag für Martin und auch für uns als Klub. Aber wir werden ihn unterstützen, wo immer wir es können», sagte Bayers Sportchef Simon Rolfes. Der 27 Jahre alte Terrier soll am Montag operiert werden.

Der Angreifer war gegen Gladbach ohne Fremdeinwirkung im Rasen hängen geblieben und musste bereits nach acht Minuten ausgewechselt werden. Trainer Xabi Alonso hatte angedeutet, dass der Club im schlimmsten Fall noch einmal auf dem Transfermarkt aktiv werden würde, um Ersatz zu bekommen.

HSV findet sich: «Eine sehr, sehr reife Leistung»

HSV findet sich: «Eine sehr, sehr reife Leistung»

Hamburg (dpa) – Das Urteil seines Kollegen Gerhard Struber nahm Merlin Polzin im ersten Moment mit leichter Verwunderung zur Kenntnis. «Die waren ja heute auch nicht auf einem besonders hohen Level», sagte der 47 Jahre alte österreichische Trainer des 1. FC Köln über den Hamburger SV. Allerdings hatte das Level von Polzins HSV gereicht, Strubers Kölner im Topspiel der 2. Fußball-Bundesliga mit 1:0 (0:0) zu besiegen und von der Tabellenspitze zu holen.

Insofern konnte der 34-jährige Polzin auch gelassen auf Strubers An- und Einsicht reagieren. Spätestens nach dem 1:2 des Karlsruher SC beim 1. FC Nürnberg einen Tag später. Erstmals seit dem 3. September 2023 schloss der HSV wieder einen Spieltag als Tabellenführer ab.

Tags zuvor hatte Polzin zum fünften Mal seit der Trennung von Steffen Baumgart im November als Verantwortlicher auf der Bank der Hamburger gesessen, erstmals seit seiner Beförderung auch offiziell als Cheftrainer. Elf Zähler hat er mit der Mannschaft zuletzt gesammelt. Das macht einen Punkteschnitt von 2,2 aus – aufstiegsreif.

Polzin wirkt

Polzin und seine Maßnahmen greifen. «Ich konnte von Beginn an sehen, dass meine Mannschaft viele Dinge umgesetzt hat, die wir uns vorgenommen haben», sagte der jüngste Trainer in der aktuellen 2. Bundesliga nach dem Spiel. Dazu gehört, dass die Defensive der Hamburger stabiler ist, die Offensive befreiter wirkt.

Viele spielerische Glanzpunkte hatte das Spiel des HSV gegen die zuvor siebenmal ungeschlagenen Kölner zwar nicht zu bieten. Doch hatten die Hamburger einen der stärksten Aufstiegskonkurrenten über weite Strecken der Spielzeit im Griff und waren am Ende die verdienten Sieger.

HSV mit stärkerem Willen zum Sieg 

Vor allem war ihr Wille zum Erfolg stärker als jener der Kölner. Symptomatisch dafür war das Siegtor. Nach seinem schwach geschossenen Foulelfmeter setzte Ransford Königsdörffer (78.) nach und traf im Nachschuss.

«Das war schon eine sehr, sehr reife Leistung», meinte Kapitän Jonas Meffert über die Vorstellung seiner Mannschaft. «Wir haben keine individuellen Fehler gemacht oder keine, die zu Gegentoren geführt haben. Das ist vielleicht so ein kleiner Unterschied.» 

Die Mannschaft hat Polzins Idee vom Fußball scheinbar verinnerlicht. «Es ist ganz klar, wie wir Fußball spielen wollen. Mit welcher Struktur, in welchem Spielrhythmus und in welchen Zonen wir einfach aktiv sein wollen», erklärte Torwart Daniel Heuer Fernandes. «Jeder weiß, was wir vorhaben, jeder weiß, worum es geht.»

Polzin zur Mannschaft: Momente wie diese genießen 

Ehe die Spieler sich den Medien stellten, ging Polzin mit ihnen zur Nordkurve und feierte mit den Zuschauern. Dann bat er die Profis in die Kabine. «Zunächst habe ich Glückwünsche an die Mannschaft gerichtet. Aber ich habe auch gesagt, dass in dem Prozess, in dem wir uns bewegen, es ein Teil davon ist, auch diese Momente zu genießen», verriet er. Es gehe nicht nur darum, was man am Ende erreichen möchte. «Sondern es geht darum, auch wirklich bewusst Tag für Tag zu erleben.»

Kölns Trainer Struber hatte wenig zu genießen an dem eiskalten Winterabend in Hamburg. Sein Team und der HSV gelten als Aufstiegsfavoriten. Ein Selbstläufer wird das Projekt Bundesliga-Rückkehr aber nicht. «Wir haben noch viel vor uns. Wir müssen einfach sehr, sehr demütig und bescheiden sein und einfach versuchen, gut zu arbeiten», sagte Struber. Diesen Sätzen seines Trainerkollegen hätte Polzin wieder zustimmen können.

Hattrick-Held Boadu: Erst kritisiert, jetzt Bochums Liebling

Hattrick-Held Boadu: Erst kritisiert, jetzt Bochums Liebling

Bochum (dpa) – Seinen ganz besonderen Tag feierte Myron Boadu mit einem ausgelassenen Tanz vor der Fankurve. Das Lächeln des Bochumer Hattrick-Helden strahlte eine tiefe Zufriedenheit aus. «Es war wie ein Traum, der wahr geworden ist», sagte der Stürmer. Mit seinen drei Toren sorgte er quasi im Alleingang dafür, dass der VfL aus einem 0:3 noch ein 3:3 machte. «Das ist wie ein Sieg», sagte Außenverteidiger Bernardo.

Bochum ist zwar immer noch Tabellenletzter, trotzdem herrscht Aufbruchstimmung. Der VfL war schon abgeschrieben, jetzt hat er wieder realistische Chancen auf den Klassenerhalt.

Boadu zu Fans: «Fühlt sich an wie 70.000 oder 80.000»

Der 1. FC Heidenheim auf dem Relegationsplatz ist nur noch vier Punkte weg. Am Vorletzten Holstein Kiel wäre der VfL sogar schon vorbei, wenn das Urteil des DFB-Sportgerichts zum Feuerzeug-Wurf bei Union Berlin Bestand hat und die Partie für den Revierclub gewertet wird. Dann hätte der VfL zwei Punkte mehr als jetzt.

Stellvertretend für den Stimmungswandel steht Boadu. Der 24-Jährige zeigt, wie schnell es im Fußball gehen kann. Boadu war von Trainer Dieter Hecking zuletzt noch scharf für seine Trainingsleistungen kritisiert worden. Nun wird er von den Mitspielern gelobt und von den Fans mit Gesängen gefeiert.

«Es ist lange her, dass die Fans für mich gesungen haben», sagte Boadu und hob den Anteil der Anhänger am Mega-Comeback gegen Champions-League-Teilnehmer Leipzig hervor. «Die Fans haben uns Energie gegeben», sagte er und ergänzte zur Stimmung im Ruhrstadion: «Hier sind 26.000, aber es fühlt sich an wie 70.000 oder 80.000.»

Hecking: «Wenn mich ein Spieler nervt, dann nervt er mich»

Mit seinem grandiosen Auftritt und dem erst zweiten Bochumer Hattrick in der Bundesliga machte sich Boadu auch aus Heckings Sicht zum «Held» des Tages. Vor gut einer Woche klang das noch anders.

Er könne für Boadu «nicht immer beide Augen zudrücken», hatte Hecking vor dem ersten Spiel des Jahres gesagt. «So reicht es nicht.» Boadu sei lange «körperlich nicht auf Bundesliga-Niveau» gewesen. Der erfahrene Coach stand auch nach der Drei-Tore-Show des Niederländers zu seinen Worten und erklärte: «Wenn mich ein Spieler nervt, dann nervt er mich. Heute lobe ich ihn.»

Boadu stand – auch verletzungsbedingt – erst fünfmal in der Bundesliga-Startelf des VfL. Der Angreifer selbst gab zu, zuletzt frustriert gewesen zu sein. «Die letzten Wochen waren nicht so einfach für mich», sagte er und erklärte mit Blick auf Hecking: «Er war ein bisschen sauer, ich war ein bisschen sauer.»

Ein klärendes Gespräch zwischen ihm und dem Coach trug dazu bei, Probleme auszuräumen. «Das Gespräch hat ihm geholfen und mir geholfen, ihn zu verstehen», erklärte Hecking.

Der Trainer hofft, dass der Leihspieler der AS Monaco jetzt richtig durchstartet. «Er hat uns allen gezeigt, dass wir vorne eine Waffe haben, die bisher ein bisschen untergegangen ist», sagte Hecking. Boadu habe eine Abschlussqualität, «die wir so nicht haben». Im Abstiegskampf kann der VfL diese Qualität gut gebrauchen.

Extra-Motivation nach Autofrust: Wirtz nicht zu stoppen

Extra-Motivation nach Autofrust: Wirtz nicht zu stoppen

Leverkusen (dpa) – Auf dem Weg zur nächsten Gala-Vorstellung brach Florian Wirtz diesmal besonders früh auf. Den Treffpunkt vor einem Spiel will Bayer Leverkusens Unterschiedsspieler nicht noch einmal verpassen. Der diesmal gesperrten Autobahn A1 zwischen Köln und Leverkusen ging der 21-Jährige am Samstag vor dem 3:1 (1:0) gegen Borussia Mönchengladbach daher bewusst aus dem Weg.

«Ja, ich war schon sauer. Ich stand da einfach fest, ich konnte nichts machen. In keine Richtung, nicht abfahren, gar nix. Deswegen war es auf jeden Fall bitter», sagte Edeltechniker nach seinem zweiten Saison-Doppelpack gegen Gladbach im Rückblick zu seinem Malheur acht Tage zuvor. 

Sauer über Verbannung auf die Bank in Dortmund

Beim 3:2 bei Borussia Dortmund hatte Wirtz zu seinem Verdruss überraschend zunächst nur auf der Bank gesessen. Nicht aus disziplinarischen Gründen, sondern weil der Nationalspieler zusammen mit Exequiel Palacios im Verkehr stecken geblieben war und Trainer Xabi Alonso sich dadurch in seiner Vorbereitung gestört gefühlt hatte. «Ich glaube, ich hätte sonst gespielt. Muss man akzeptieren, wenn der Trainer das dann entscheidet», sagte Wirtz bei Sky.

Am Samstag gegen Gladbach traf der Nationalspieler dann wie schon im Hinspiel bei Leverkusens 3:2 zweimal selbst (32. Minute/62., Handelfmeter) für den Doublesieger. Diesmal legte Wirtz auch noch das dritte Bayer-Tor durch Patrick Schick (74.) auf.

«Er kann ja auch nicht so viel dafür. Was soll man machen, wenn so viel Verkehr ist in NRW? Er ist einer, der dann nicht aufgibt oder einen auf beleidigt macht. Er gibt dann noch mehr Gas. So eine Mentalität in jungen Jahren zu haben, verdient ganz großen Respekt», schwärmte Mitspieler Granit Xhaka.

Mitspieler Xhaka gerät ins Schwärmen

«Wir können jeden Tag über ihn was sagen. Jeden dritten Tag auf diesem Niveau zu spielen, diesen Ehrgeiz zu haben. Tore zu erzielen, Assists zu geben. Diese läuferische Klasse. Das ist einfach unglaublich», sagte Xhaka nach dem elften Leverkusener Pflichtspielsieg in Serie. Bayer bleibt mit vier Punkten Rückstand auf Tabellenführer Bayern München in Schlagdistanz zum Rekordmeister und lässt nicht locker. 

Das gilt insbesondere auch für Wirtz, der zu Beginn des Kalenderjahres schon wieder in Topform ist. «Er ist top, Florian ist ein genialer Spieler», sagte sein als Spieler nicht minder genialer Trainer Alonso. 

Welchen Einfluss Wirtz auf das Spiel der Werkself hat, zeigte sich am Samstagabend einmal mehr. Eigentlich war der Spielgestalter gar nicht so richtig in der Partie, als ein lichter Moment ihn vor der Führung sofort wieder auf Betriebstemperatur brachte. «Große Spieler brauchen nicht so viel. Und er ist ein Großer», befand Xhaka.

Wie lange spielt Wirtz noch in der Bundesliga?

Womit sich immer wieder die Frage stellt, wie lange ein gerade einmal 21-Jähriger, der bereits in die Weltklasse vorgedrungen ist, noch in der rheinischen Provinz und nicht bei einem Weltclub spielt. Nachdem sich eine im Dezember kolportierte Meldung, Wirtz habe seinen ohnehin noch bis 2027 gültigen Vertrag vorzeitig verlängert, als zu voreilig erwiesen hatte, wird eifrig spekuliert.

Wirtz wollte darauf angesprochen nicht so recht darauf eingehen. «Ich bin komplett einfach auf meine Leistung konzentriert. Es stimmt: Ich fühle mich hier sehr wohl. Das habe ich die komplette Zeit, die ich hier bin, immer so gehabt», sagte der zusammen mit Bayern Münchens Jamal Musiala begehrteste deutsche Fußballer.

Zeit genug hätte er für den nächsten Karriereschritt, der einen so lukrativen Vertrag beinhaltet, dass selbst mögliche Nachkommen ausgesorgt hätten, freilich noch. Zeit genug, um noch stärker und reifer zu werden, damit sichergestellt ist, dass er bei Clubs der Kategorie Real Madrid oder Manchester City ohne jeglichen Zweifel sofort Leistungsträger sein könnte. Bei jedem weiteren Gala-Auftritt drängt sich indes die Frage auf, ob er das Zeug dafür nicht längst schon hat.

Nach Vorfall: Flick ruft zum Kampf gegen Rassismus auf

Nach Vorfall: Flick ruft zum Kampf gegen Rassismus auf

Getafe (dpa) – Nach rassistischen Äußerungen gegen Fußballprofi Alejandro Balde vom FC Barcelona hat sein Trainer Hansi Flick die Vorfälle scharf verurteilt. «Für so etwas gibt es keinen Platz im Fußball oder im Leben, das ist unglaublich», sagte der frühere Bundestrainer, nachdem sein Schützling ihm von einer Reihe rassistischer Beleidigungen im Auswärtsspiel der Katalanen beim FC Getafe (1:1) am Samstag berichtet hatte. «In der heutigen Zeit ist es völlig falsch, dass so etwas immer noch passiert.»

Flick rief in seinem Statement dazu auf, sich gegen Rassismus zu positionieren. «Wir müssen gegen sie kämpfen, das ist das Beste. Jeder kann etwas tun, auch die Menschen drumherum», sagte der 59-Jährige und ergänzte in Richtung der Zuschauer, die Balde beleidigt hatten: «Sie sollen daheim bleiben und nicht ins Stadion gehen.»

Der FC Barcelona postete ein Statement und bekräftigte darin, «zu 100 Prozent» zu Balde zu stehen. «Es gibt keinen Platz für Rassismus», hieß es weiter. Und auch die spanische Liga prangerte über die Plattform X Rassismus an und schrieb zudem: «Es ist ein Übel, das wir aus unserem Fußball verbannen müssen.» Schon in der Vergangenheit gab es immer wieder Vorfälle dieser Art.

Nach Angriff auf Köln-Fans: Polizei überprüft 400 Personen

Nach Angriff auf Köln-Fans: Polizei überprüft 400 Personen

Hamburg (dpa) – Nach dem 1. FC Köln hat auch der Hamburger SV den mutmaßlichen Angriff von HSV-Fans auf FC-Anhänger mit deutlichen Worten verurteilt. «Wir sind bestürzt und können nicht fassen, dass solche Aggressionen gegen offensichtlich harmlose Anhänger und Sympathisanten aus Köln gerichtet wurden», sagte Cornelius Göbel, Direktor Fans, Kultur & Markenidentität, «insbesondere, weil auch Frauen und ältere Menschen betroffen waren.» 

Einige Stunden vor dem Anpfiff des Top-Spiels der 2. Fußball-Bundesliga zwischen den Hamburgern und dem 1. FC Köln am Samstagabend sollen laut Polizei mehr als 150 teils vermummte HSV-Fans im Stadtteil St. Pauli feiernde Gäste-Anhänger vor einem Lokal attackiert haben. Etliche Angreifer seien danach geflüchtet, hieß es in einer Mitteilung. Die Polizei überprüfte nach eigenen Angaben mehr als 400 Personen. 

Kölns Geschäftsführer Keller: «Das ist asozial» 

Es kursierten auch Videos der Auseinandersetzungen im Internet. Kölns Geschäftsführer Christian Keller verurteilte noch am Samstagabend die Angriffe. «Was heute Nachmittag passiert ist, dafür fehlen mir die Worte. Nach meinem Kenntnisstand waren die FC-Fans wirklich harmlos», sagte er laut eines Club-Statements. «Wenn harmlose Passanten von vermummten Halbstarken angegriffen werden, wenn auf Frauen und Alte eingeschlagen wird, das ist dermaßen asozial, das habe ich selten gesehen.»

Die Bereitschaftspolizei wurde nach den Attacken alarmiert. Bei der Überprüfung von Personen seien mehr als 60 Vermummungsmaterialien und mutmaßliche Tatkleidung sichergestellt worden. Gegen mehrere Personen wurden Aufenthaltsverbote für den Stadtteil St. Pauli ausgesprochen. 

Das für Sportgewalt zuständige Landeskriminalamt (LKA) habe wegen des Verdachts des schweren Landfriedensbruchs und der Körperverletzung die Ermittlungen aufgenommen, teilte die Polizei mit. Zu Zahlen über mögliche Verletzungen konnten keine Angaben gemacht werden.

HSV entschuldigt sich bei Betroffenen und dem 1. FC Köln

HSV-Direktor Göbel meinte, den Beteiligten müsse klar sein, «dass das kein „kleiner Ausrutscher“ oder „Zwischenfall“ war. Wir als HSV distanzieren uns maximal von diesem Verhalten. Und wir verurteilen es als sinnlose, beschämende Gewalt.» Der HSV wolle über den 1. FC Köln Kontakt mit möglichen Opfern knüpfen. Göbel: «Im Namen des HSV entschuldigen wir uns bei den Betroffenen und unbeteiligten Personen sowie beim 1. FC Köln ganz ausdrücklich.»