Berlin (dpa) – Lothar Matthäus hat beim kriselnden BVB vor allem auch Führungsspieler wie Kapitän Emre Can und Julian Brandt kritisiert. «Da kommt einfach nichts», sagte der deutsche Fußball-Rekordnationalspieler im TV-Sender Sky. Borussia Dortmund droht nach dem 0:2 bei Eintracht Frankfurt und einem völlig verkorksten Start ins Jahr 2025 in der Fußball-Bundesliga nicht nur das Verpassen der Königsklasse.
Daran hat auch der vor dem Aus stehende Trainer Nuri Sahin einen Anteil. Nach Ansicht von Matthäus habe der frühere BVB-Profi einen Fehler gemacht. «Es ist keine Hierarchie in Mannschaft, es ist keiner da, der die Mannschaft führt wie ein Kimmich in München oder ein Xhaka in Leverkusen», sagte der Sky-Experte.
Sahin hat keine Hierarchie geschaffen
Alle Spieler wüssten nicht, wo sie bei Sahin in welcher Hierarchie stehen. «Sahin hat nicht die Mannschaft gefunden, die die DNA hat, die wir von Borussia Dortmund kennen», ergänzte Matthäus. Der BVB habe zwar gute Einkäufe gemacht, aber die Spieler seien nicht besser, sondern schlechter geworden.
«Nuri hat von Anfang nicht das gemacht, was ich von einem Trainer erwarte. Dass er sagt, ich komme als neuer Trainer, habe neue Spieler und versuche, erst mal, die ersten 13,14 Spieler zu finden. Sondern er wollte alle mitnehmen und das ist ihm bis heute nicht gelungen.»
Der langjährige Vereinsheld Sahin hat von Geschäftsführer Lars Ricken zwar erneut eine Job-Garantie bekommen – aber explizit nur bis Dienstag, wenn die Borussen in der Champions League beim FC Bologna antreten.
Madrid (dpa) – Real Madrid hat auch dank eines Doppelpacks des französischen Fußball-Stars Kylian Mbappé die Tabellenspitze in der spanischen Liga übernommen. Die Königlichen bezwangen UD Las Palmas trotz eines frühen Rückstands mit 4:1 (3:1) und überholten den Stadtrivalen Atlético, der sich tags zuvor bei Aufsteiger CD Leganés blamiert hatte (0:1). Für das Heimspiel in der Champions League gegen RB Salzburg am Mittwoch scheint der Hauptstadt-Club gewappnet zu sein.
Allerdings musste Real einen frühen Schreck überstehen. Fabio Silva brachte den Außenseiter schon nach einer Minute in Führung. Dann drehte Torjäger Mbappé auf. Er sorgte per Foulelfmeter für den Ausgleich (18.) und erzielte aus dem Spiel heraus das 3:1 (36.). Zuvor hatte Brahim Díaz Madrid in Führung geschossen (33.). Ein weiterer Treffer von Mbappé wurde wegen einer Abseitsstellung aberkannt (42.).
Alaba meldet sich zurück
Rodrygo (57.) erhöhte nach der Pause weiter. Für Las Palmas kam es dann noch schlimmer, denn der eingewechselte Benito sah nach einem harten Einsteigen die Rote Karte (64.).
Grund zur Freude gab es in der Schlussphase aber trotzdem, der frühere Bayern-Spieler David Alaba feierte nach überstandener Knieverletzung nach mehr als einem Jahr sein Comeback. Er kam unter großem Applaus für den deutschen Nationalspieler Antonio Rüdiger ins Spiel (76.).
Berlin (dpa) – Erlöst vom Befreiungsschlag nahm Steffen Baumgart Union Berlins Matchwinner Benedict Hollerbach fest in den Arm. Mit viel Kampfgeist hatten die Köpenicker zuvor im ersten Spiel der Bundesliga-Rückrunde dank eines 2:1 (2:1) gegen den FSV Mainz 05 ihre monatelange Negativserie beendet. Hollerbach trug mit seinem Blitztor in der ersten Minute und einem herausgeholten Foulelfmeter, den Robert Skov verwandelte (24.) einen großen Teil dazu bei.
«Ich kenne das Gefühl gar nicht mehr zu siegen. Daher tut das extrem gut. Wir müssen jetzt einfach weitermachen, um nicht wieder in eine Negativspirale zu kommen», sagte Hollerbach. Zehn Spiele war der FCU vorher ohne Sieg geblieben, auch die ersten beiden Partien unter Baumgart waren verloren gegangen. «Hurra, hurra, Union ist wieder da», jubelten die Fans diesmal nach dem Schlusspfiff.
Torschütze Amiri: «Erste Halbzeit verschlafen»
Mit dem Sieg konnten die Berliner ihren Vorsprung auf den Relegationsplatz vorerst auf sechs Punkte vergrößern. «Die kleine Entwicklung ist ein bisschen zu sehen, aber das geht nicht von heute auf morgen», sagte Baumgart mit heiserer Stimme nach dem Kraftakt. Für Union steht am kommenden Sonntag ein Duell mit einem direkten Konkurrenten an: Es geht ans Millerntor zum Aufsteiger FC St. Pauli (17.30 Uhr/DAZN).
Für die Mainzer, die die zweitbeste Hinrunde der Vereinsgeschichte gespielt haben, war es die zweite Niederlage in Folge. «Wir haben in der ersten Halbzeit das Spiel einfach verschlafen. Das war nicht genug, das reicht nicht für Union», sagte Nadiem Amiri. Sein schneller Ausgleich per Elfmeter (5.) reichte den Gästen nicht, um mehr mitzunehmen.
Hollerbach sofort hellwach
Unter der Woche hatte Union-Coach Baumgart größere Umbauten noch für unwahrscheinlich erklärt. Seine Mannschaft veränderte er aber auf insgesamt sechs Positionen und setzte wieder auf drei Innenverteidiger. Die Führungsspieler Rani Khedira und Christopher Trimmel saßen zunächst auf der Bank.
Bei den Gästen fehlten zwei Schlüsselfiguren. Nationalspieler Jonathan Burkardt plagten muskuläre Probleme. Ihn vertrat Armindo Sieb, konnte Burkardt aber nicht vergessen machen. «Man muss die Wahrheit sagen, dass Jonny extrem fehlt. Wir haben keinen Ersatz für ihn», sagte Amiri. Cheftrainer Bo Henriksen indes war nach seiner Gelb-Roten Karte gegen Leverkusen gesperrt und musste von der Tribüne zuschauen.
Schon nach 57 Sekunden konnten die Berliner jubeln. Hollerbach fing einen schlechten Pass von Danny da Costa im Aufbauspiel ab und schob ein. Die Freude währte nur kurz: Nach einem Foul von Aljoscha Kemlein an Jae Sung Lee entschied Schiedsrichter Florian Exner auf Strafstoß.
Sieb hat das 2:1 auf dem Fuß
Amiri, der nach seiner Rot-Sperre wieder dabei war, verwandelte sicher. Henriksen zeigte auf der Tribüne die Jubelfaust. Die beste Chance auf ein zweites Tor für die Gäste vergab Sieb allein vor Union-Torwart Alexander Schwolow (14.).
Trotz des Ausgleichs zeigten sich die Berliner offensiv deutlich verbessert und mutiger. Bälle wurden deutlich schneller erobert. Als Dominik Kohr im Mainzer Strafraum Hollerbach zu Fall brachte, gab es den nächsten Strafstoß. Mit seinem zweiten Saisontor sorgte Skov für die Berliner Führung.
Nach der Pause gab es zunächst wenig Torraumszenen. Die Hausherren setzten zunehmend auf Konter. Nach Vorlage von Hollerbach schoss Skov aus aussichtsreicher Position über das Tor (59.). Mainz hatte weiter deutlich mehr Ballbesitz. Die Köpenicker blieben aber zweikampfstärker und überstanden auch die letzten Angriffsbemühungen der Gäste unbeschadet.
Manchester (dpa) – Brighton & Hove Albion und Trainer Fabian Hürzeler dürfen sich in der Premier League Chancen auf eine Europapokal-Teilnahme ausrechnen. Beim kriselnden englischen Rekordmeister Manchester United gewann das Team des früheren St. Pauli-Trainers mit 3:1 (1:1) und steht mit 34 Punkten auf Rang neun, vier Zähler hinter Champions-League-Platz vier. United kommt dagegen unter Trainer Rúben Amorim weiter nicht in Schwung und ist nur noch auf Platz 13.
Die United-Defensive bekam die Brighton-Profis Yankuba Minteh und Kaoru Mitoma nie in den Griff. Der Japaner Mitoma bereitete die Führung durch Minteh vor (5. Minute). Minteh revanchierte sich mit einem perfekten Assist zum 2:0 durch Mitoma (60.). Der frühere Hoffenheim-Profi Georginio Rutter machte nach einem Patzer von United-Keeper André Onana den dritten Brighton-Erfolg in Serie im Old Trafford perfekt (76.). Bruno Fernandes traf für die Gastgeber per Foulelfmeter zum zwischenzeitlichen 1:1 (23.).
Man City-Gala vor Champions-League-Kracher
Meister Manchester City kletterte nach der viel beachteten XXL-Vertragsverlängerung mit Top-Torjäger Erling Haaland bis 2034 vorerst wieder auf einen Champions-League-Platz. Bei Abstiegskandidat Ipswich Town gelang dem Star-Ensemble von Pep Guardiola ein 6:0 (3:0). Damit unterstrich das lange Zeit kriselnde Team um Ex-Nationalmannschaftskapitän Ilkay Gündogan vor dem wichtigen Champions-League-Duell mit Paris Saint-Germain seinen Positivtrend.
Haaland erzielte mit seinem 17. Saisontreffer das zwischenzeitliche 5:0 (57.). Der überragende Phil Foden (27./42.), Mateo Kovacic (30.), Jérémy Doku (49.) und James McAtee (69.) waren zudem für die Cityzens erfolgreich. Gündoğan kam über die komplette Spielzeit zum Einsatz.
Paderborn (dpa) – Hertha BSC hat seinen Negativtrend gestoppt und ist mit einem Sieg beim SC Paderborn ins Jahr gestartet. Die Mannschaft von Trainer Cristian Fiél bezwang die Ostwestfalen zum Rückrundenstart der 2. Fußball-Bundesliga mit 2:1 (1:0).
Derry Scherhant traf per Traumtor in der 16. Minute zur frühen Führung für den Hauptstadt-Club. Der 22-Jährige schlenzte den Ball präzise in den Torwinkel. Michael Cuisance baute den Vorsprung per Foulelfmeter aus (69.). Für den SCP reichte es nur noch zum Anschluss durch Sven Michel (90.+4).
Früher Paderborner Treffer zählt nicht
Vor der Winterpause hatte die Hertha drei Spiele nacheinander nicht gewonnen und dabei nur einen Punkt geholt. Der Sieg macht nun Mut, auch wenn die Berliner phasenweise Glück brauchten. Ein Tor von Paderborns Filip Bilbija in der Anfangsphase zählte wegen einer ganz knappen Abseitsposition nicht. Zudem vergaben die Gastgeber vor 14.280 Zuschauern zahlreiche Chancen, trafen unter anderem den Pfosten.
Das Team von Trainer Lukas Kwasniok fiel im Aufstiegsrennen weiter zurück. Von den vergangenen vier Partien hat Paderborn drei verloren. Der SCP hat 28 Punkte und damit drei mehr als die Berliner.
Spiesen-Elversberg (dpa) – Der 1. FC Magdeburg hat in der 2. Fußball-Bundesliga ein fulminantes Comeback hingelegt und das Verfolgerduell mit der SV Elversberg klar für sich entschieden. Angeführt von Dreifach-Torschütze Martijn Kaars holte das Team von Trainer Christian Titz einen Zwei-Treffer-Rückstand auf und siegte deutlich mit 5:2 (0:2).
Magdeburg ist damit Tabellenzweiter hinter dem Hamburger SV und noch vor dem 1. FC Köln. Auch die Gastgeber wären mit einem Erfolg auf die direkten Aufstiegsränge vorgerückt.
Kaars glänzt mit drei Toren
Entscheidende Situation der Partie vor rund 9.500 Zuschauern war ein Platzverweis von Elversbergs Frederik Schmahl. Er sah nach einer Notbremse in der 44. Minute die Rote Karte und schwächte sein Team damit massiv. Zu diesem Zeitpunkt hatten die Saarländer dank Toren von Luca Schnellbacher (3.) und Lukas Petkov (36.) noch souverän mit 2:0 geführt.
Nach der Halbzeit spielten nur noch die Gäste. Der überragende Kaars sorgte mit einem Doppelpack (46./70.) für den zwischenzeitlichen Ausgleich und erzielte später das fünfte und letzte Tor (90.+1). Xavier Amaechi (70.) und Mohammed El Hankouri (77./Foulelfmeter) führten mit ihren Toren für die Entscheidung herbei. Kaars hatte neben seinen drei Treffern auch noch den Strafstoß herausgeholt.
Nürnberg (dpa) – Miroslav Klose hat mit dem 1. FC Nürnberg den Sprung des Karlsruher SC auf Platz eins der 2. Fußball-Bundesliga verhindert. Beim 2:1 (1:1) durch einen Treffer des eingewechselten Mittelfeldspielers Florian Flick in der Nachspielzeit gewannen die Nürnberger am Sonntag verdient gegen die Gäste aus Baden, die erstmals ohne den in die Bundesliga zum 1. FC Heidenheim gewechselten Torjäger Budu Siwsiwadse auskommen mussten. Bei einem Auswärtssieg hätte der KSC die Tabellenführung übernommen.
Liga-Topschütze Siwsiwadse (12 Saisontore) war auf Anhieb offensiv nicht zu ersetzen. Kloses Team war vor 31.507 Zuschauern im Max-Morlock-Stadion überlegen und belohnte sich spät. Flick traf platziert aus der Distanz.
Stumjuwel Stefanos Tzimas hatte das 1:0 erzielt (36. Minute). Nur vier Minuten nach dem neunten Saisontor des 19 Jahre alten Griechen war es der einstige «Club»-Held Fabian Schleusener, der ebenfalls mit dem Kopf erfolgreich war.
Siwsiwadse-Ersatz Kaufmann gleich verletzt
Der KSC überließ den Gastgebern die Spielgestaltung. Der «Club» erarbeitete sich auch die Mehrzahl an Möglichkeiten. Es dauerte aber bis zum ersten Tor. Einen tückischen Schuss von Julian Justvan wehrte KSC-Torwart Max Weiß noch ab, im Nachsetzen war Tzimas mit dem Kopf zur Stelle. Der junge Grieche steigert mit jedem Tor seinen Marktwert und das Interesse von Topclubs.
Unglücklich verlief das Comeback des für Siwsiwadse verpflichteten Stürmers Mikkel Kaufmann im KSC-Trikot. Der Däne humpelte nach 53 Minuten unter Schmerzen vom Platz, nachdem er mit dem Fuß umgeknickt war.
Leverkusen (dpa) – Für Bayer Leverkusens Martin Terrier ist die Saison vorzeitig beendet. Der französische Offensivspieler erlitt beim 3:1 (1:0) gegen Borussia Mönchengladbach einen Riss der rechten Achillessehne. Damit bestätigten sich am Sonntag bei einer MRT-Untersuchung die Befürchtungen vom Samstagabend.
«Das ist ein harter Schlag für Martin und auch für uns als Klub. Aber wir werden ihn unterstützen, wo immer wir es können», sagte Bayers Sportchef Simon Rolfes. Der 27 Jahre alte Terrier soll am Montag operiert werden.
Der Angreifer war gegen Gladbach ohne Fremdeinwirkung im Rasen hängen geblieben und musste bereits nach acht Minuten ausgewechselt werden. Trainer Xabi Alonso hatte angedeutet, dass der Club im schlimmsten Fall noch einmal auf dem Transfermarkt aktiv werden würde, um Ersatz zu bekommen.