München (dpa) – Offensivstar Jamal Musiala ist zurück beim FC Bayern München. Der 21-Jährige war zuletzt aufgrund eines grippalen Infekts ausgefallen und konnte zwei Tage vor dem Bundesliga-Heimspiel gegen die TSG 1899 Hoffenheim am Mittwoch (20.30 Uhr/Sky und Sat.1) wieder Teile des Mannschaftstrainings absolvieren.
Pause in Liga und Test
Beim 1:0 gegen Borussia Mönchengladbach hatte der Nationalspieler noch nicht mitwirken können. Thomas Müller war für ihn in die Startelf gerückt. Auch beim Test in Salzburg (6:0) hatte Musiala angeschlagen aussetzen müssen.
Musiala zähle wie ein Harry Kane in die Kategorie, dass er nicht «eins zu eins» zu ersetzen» sei, hob Trainer Vincent Kompany dieser Tage hervor. Der FC Bayern steht am Anfang von intensiven Wochen mit sechs Spielen innerhalb von 18 Tagen, darunter die abschließenden beiden Partien in der Ligaphase der Champions League.
Frankfurt/Main (dpa) – Günter Netzer wird nun doch beim Sommermärchen-Prozess vor dem Frankfurter Landgericht aussagen. Dies kündigte die Vorsitzende Richterin Eva-Marie Distler am 18. Verhandlungstag an. «Voraussichtlich im Februar per Videoschalte, weil die Schweizer Rechtshilfe leisten werden», sagte sie.
Der in der Schweiz lebende Netzer, einstiger Fußballstar und Vertrauter des verstorbenen Franz Beckenbauer sowie Geschäftsmann, sollte ursprünglich schon im vergangenen Mai als Zeuge vernommen werden. Sein Anwalt hatte es damals abgelehnt, dass Netzer nach Frankfurt reist.
Der heute 80 Jahre alte Weltmeister von 1974 hatte einst im Auftrag des inzwischen gestorbenen französischen Geschäftsmanns Robert Louis-Dreyfus auf die Rückzahlung eines Darlehens in Höhe von 10 Millionen Schweizer Franken gedrängt, das im Mittelpunkt des Prozesses steht.
Ex-Präsident Grindel hilft nicht viel weiter
Im Sommermärchen-Prozess um die Geldflüsse rund um die Fußball-WM 2006 trat dieses Mal Reinhard Grindel auf. Der 63-Jährige aus Rotenburg war von 2016 bis 2019 DFB-Präsident. Bei der Beweisaufnahme schilderte er viele Details aus der Zeit, als er noch Schatzmeister war und der Verdacht einer gekauften WM auftauchte und wie er um Aufklärungsversuche bemüht war.
«Mir ging es immer um das Thema: Was ist mit dem Geld gemacht worden – und da sind Sie meine letzte Hoffnung», sagte Grindel zur Richterin. Erhellendes zum Verbleib der ominösen 6,7 Millionen Euro konnte der frühere CDU-Bundestagsabgeordnete nicht beitragen.
Einstiger Beckenbauer-Manager Höfl als Zeuge
Nächster Zeuge am 30. Januar ist wie bereits angekündigt der frühere DFB-Präsident Wolfgang Niersbach, der über den Sommermärchen-Skandal stolperte und 2015 gehen musste. Außerdem soll der ehemaligen Beckenbauer-Manager Marcus Höfl aussagen.
In dem Anfang März 2024 eröffneten Prozess mussten sich ursprünglich die drei ehemaligen DFB-Spitzenfunktionäre Niersbach, Theo Zwanziger und Horst R. Schmidt wegen des Verdachts der Steuerhinterziehung in einem besonders schweren Fall verantworten. Die drei Beschuldigten haben den Vorwurf stets strikt zurückgewiesen. Das Verfahren gegen Niersbach wurde mittlerweile gegen eine Geldauflage von 25.000 Euro eingestellt, das gegen den ehemaligen DFB-Generalsekretär Schmidt bereits im Juni aus gesundheitlichen Gründen abgetrennt.
Hintergrund ist eine im April 2005 erfolgte Zahlung des DFB in Höhe von 6,7 Millionen Euro an den Weltverband FIFA, die in der Steuererklärung für das Jahr 2006 nach Ansicht der Staatsanwaltschaft unzulässigerweise als Betriebsausgabe angegeben wurde. Dadurch seien Steuern in Höhe von rund 13,7 Millionen Euro hinterzogen worden.
Frankfurt/Main (dpa) – Der von Manchester City umworbene Omar Marmoush von Eintracht Frankfurt wird auch zum Abschluss der Hinrunde in der Fußball-Bundesliga zum Einsatz kommen. Das kündigte Eintracht-Coach Dino Toppmöller vor dem Heimspiel gegen den SC Freiburg am Dienstag (20.30 Uhr/Sky) an.
«Wir freuen uns, dass er morgen wieder in der Startelf steht», sagte Toppmöller. Der Topscorer der Frankfurter habe im Training «wieder einen guten Eindruck» gemacht, erklärte der 44-Jährige. Medienberichten zufolge steht der ägyptische Nationalspieler vor einem Wechsel zum englischen Meister Manchester City.
Leverkusen (dpa) – In meisterlicher Form ist Bayer Leverkusen zur Jagd auf Spitzenreiter Bayern München bereit. «Wir wollen die Bayern weiter verfolgen, so nah an ihnen dran bleiben wie möglich», sagte Torhüter Lukas Hradecky. Mit neun Siegen aus den vergangenen zehn Pflichtspielen und 14 Spielen ohne Niederlage in der Liga hat Double-Gewinner seine anfänglichen Wackler zu Saisonbeginn abgelegt und sich wieder in Schlagdistanz zum bislang souveränen Tabellenführer Bayern München gebracht.
Nach dem 3:2-Erfolg am Freitagabend bei Borussia Dortmund strotzt die Mannschaft von Trainer Xabi Alonso vor Selbstbewusstsein und hofft, mit zwei Heimsiegen gegen den FSV Mainz 05 (Dienstag/20.30 Uhr/Sky) und Borussia Mönchengladbach am Samstag (18.30 Uhr/Sky) den Rückstand weiter zu verkürzen.
Duell mit den Bayern im Februar
«Wir schauen eigentlich gar nicht auf Bayern, wir schauen nur auf uns. Wenn wir unsere Aufgaben erledigen, sind wir auf einem sehr guten Weg», befand Leverkusens Mittelfeldstratege Granit Xhaka. Mitte Februar hat der Titelverteidiger dann in der BayArena die Chance, im direkten Duell ganz nah an die Bayern heranzurücken. «Wenn wir so spielen und solch großartige Ergebnisse erzielen wie dieses, ist alles möglich», sagte Hradecky mit Blick auf den Sieg in Dortmund.
Erstaunlich ist, dass Alonsos Team die Verletzungsprobleme in der Offensive bestens kompensiert hat. Die Ausfälle von Victor Boniface und Amine Adli fallen dank der starken Performance von Mittelstürmer Patrik Schick gar nicht groß ins Gewicht. Der Tscheche hat in seinen letzten sechs Ligaspielen elf Treffer erzielt. «Wir sind glücklich, dass wir direkt da weitergemacht haben, wo wir im letzten Jahr aufgehört haben», sagte Schick, der seine Klasse zuletzt immer wieder aufblitzen ließ. «Es waren nicht nur die Tore. Er hat sehr viel für die Mannschaft gearbeitet. Wir brauchen ihn», sagte Xabi Alonso.
Bayer mit hoher Qualität im Kader
Die Qualität des Leverkusener Kaders zeigt sich auch im Tor. Fehlt Hradecky, spielt Matej Kovar. Der zweite Mann im Leverkusener Gehäuse kam zu bislang sieben Einsätzen, fünf davon absolvierte er ohne Gegentreffer – zum Teil auch in der Champions League. Alonso kann sich auch erlauben, Florian Wirtz auf der Bank zu lassen und erst später einzuwechseln. Am Freitag diente es als Maßnahme für die verpasste Vorbereitung von Wirtz am Spieltag, in anderen Spielen war es die Belastungssteuerung für den besten Bayer-Spieler, der auch von der Bank kommend schnell im Spiel ist und seine Qualitäten als Joker zeigt.
Gegen Mainz wird der junge Nationalspieler sicherlich wieder von Beginn an spielen. Alonso wird die Rheinhessen, die sich schon in Bayers Meistersaison als hartnäckiger Gegner beim 2:1-Erfolg in der BayArena präsentierten, keineswegs unterschätzen. Schließlich reisen die Gäste mit der Empfehlung von sechs Siegen aus den vergangenen sieben Spielen nach Leverkusen.
Dortmund (dpa) – Die Personallage bei Borussia Dortmund bleibt weiter sehr angespannt. Neben vielen erkrankten Spielern muss der Revierclub im Bundesligaspiel bei Aufsteiger Holstein Kiel auch auf seinen wechselwilligen Stürmer Donyell Malen verzichten.
Der Fußball-Bundesligist teilte auf der Plattform X mit, dass der 25-jährige Niederländer nicht mit zum Auswärtsspiel am Dienstagabend (18.30 Uhr/Sky) nach Kiel reisen wird. Der Verein habe ihn für Gespräche mit einem anderen Verein freigestellt. Malen will laut Medienberichten zu Aston Villa wechseln.
Laut Informationen des Pay-TV-Senders Sky haben sich der BVB und Aston Villa auf einen Transfer geeinigt. Die Ablösesumme betrage demnach 25 Millionen Euro plus womöglich fünf Millionen Euro an Bonuszahlungen. Drei Millionen Euro seien sehr realistisch zu erreichen, hieß es. Es müssten nur noch Details verhandelt werden.
«Es wäre jetzt falsch von mir, irgendwelche Infos rauszugeben, weil ich noch nicht genau weiß, in welche Richtung es gehen wird. Aber ich weiß, dass Bewegung drin ist», hatte BVB-Trainer Nuri Sahin zuvor angesprochen auf einen möglichen Transfer gesagt.
Angespannte Personallage
Zudem reißen die Personalsorgen beim BVB vor dem Spiel in Kiel nicht ab. «Vielleicht hört man es an meiner Stimme, es hat uns alle ein bisschen erwischt», sagte Sahin mit leicht lädierter Stimme.
Bei den erkrankten Emre Can, Nico Schlotterbeck, Ramy Bensebaini, Waldemar Anton und Filippo Mané gehe es aufwärts. Allerdings wisse er noch nicht, ob sie für das Spiel fit werden, sagte Sahin. «Den Jungs ging es richtig schlecht, sie sind auf einem guten Weg. Aber wir müssen das Training heute abwarten.»
Neu im Krankenlager ist Karim Adeyemi. Hinter seinem Einsatz stehe genau wie bei Jamie Gittens ein Fragezeichen.
Kopenhagen (dpa) – Der langjährige dänische Nationalmannschaftskapitän und frühere Bundesliga-Profi Simon Kjaer hat seine aktive Profikarriere beendet. Das gab der 35-Jährige in einem Interview des dänischen Senders TV 2 Sport bekannt.
«Jetzt ist eigentlich der richtige Zeitpunkt gewesen, um dieses Kapitel abzuschließen», sagte der zuletzt vereinslose Innenverteidiger. Bereits während seiner letzten Saison in Mailand habe er angefangen, sich mit dem Gedanken eines Karriereendes auseinanderzusetzen. Es habe Angebote gegeben, in den fünf größten Ligen und auch international zu spielen, allerdings sei nicht das richtige dabei gewesen.
132 Länderspiele und ein besonderer Eriksen-Moment
Kjaer gilt als einer der bedeutendsten Fußballspieler der dänischen Geschichte. Er spielte in mehreren europäischen Topligen, zuletzt bei AC Mailand, wo sein Vertrag im vergangenen Sommer allerdings nicht verlängert wurde. Von 2010 bis 2013 stand er beim VfL Wolfsburg unter Vertrag, war damals aber zeitweise auch an die AS Rom ausgeliehen.
Nach der EM in Deutschland im vergangenen Sommer hatte Kjaer bereits seine Karriere in der Nationalelf beendet. Vielen ist der 132-fache Nationalspieler vor allem für sein beherztes Eingreifen nach dem Zusammenbruch seines Mitspielers Christian Eriksen bei der EM 2021 in Erinnerung geblieben. Damals war er Eriksen sofort zur Hilfe geeilt, hatte ihn zusammen mit der Mannschaft vor Blicken und Kameras abgeschirmt und sich außerdem liebevoll um Eriksens Partnerin gekümmert.
Karlsruhe (dpa) – Profifußball und Politik schauen mit großer Spannung nach Karlsruhe: In dem seit zehn Jahren andauernden Streit um Polizeikosten bei Bundesligaspielen will das Bundesverfassungsgericht am Dienstag um 10.00 Uhr das Urteil über die Verfassungsbeschwerde der Deutschen Fußball Liga verkünden. Die DFL wehrt sich gegen die Regelung Bremens, das die Kosten für den zusätzlichen Polizeiaufwand bei sogenannten Hochrisikospielen an die Liga weiterreicht.
Am 25. April vergangenen Jahres hatte das höchste deutsche Gericht die Causa verhandelt. Wie sind die Standpunkte? Welche Auswirkungen könnte das Urteil haben? Die wichtigsten Fragen und Antworten im Überblick:
Um welche Regelung geht es?
Es geht um einen Passus im Bremischen Gebühren- und Beitragsgesetz. Seit 2014 ist dort festgehalten, dass die Stadt bei bestimmten Veranstaltungen Gebühren erheben kann, wenn vorhersehbar zusätzliche Einsatzkräfte der Polizei benötigt werden. Die Regelung bezieht sich auf gewinnorientierte, erfahrungsgemäß gewaltgeneigte Veranstaltungen mit mehr als 5.000 Menschen. «Die Gebühr ist nach dem Mehraufwand zu berechnen, der aufgrund der zusätzlichen Bereitstellung von Polizeikräften entsteht», heißt es.
Was sind Hochrisikospiele?
Als Hochrisikospiele werden solche Partien bezeichnet, bei denen besonders mit Auseinandersetzungen zwischen den Fanlagern gerechnet wird. Nach DFL-Angaben gab es in der Saison 2022/23 bei insgesamt 612 Begegnungen in der 1. und 2. Liga 52 sogenannte «Rotspiele». Bei normalen Bundesligaspielen in Bremen sind 500 bis 600 Ordnungskräfte im Einsatz, bei Hochrisikospielen 800 bis 1.000, wie bei der Verhandlung erklärt wurde.
Um wie viel Geld geht es?
Den ersten Gebührenbescheid bekam die DFL im Jahr 2015 – damals zu einer Bundesliga-Partie zwischen dem SV Werder Bremen und dem Hamburger SV. Rund 400.000 Euro stellte der Stadtstaat Bremen der DFL für die Polizeikosten in Rechnung. Weitere Bescheide folgten. Insgesamt geht es nach Angaben der Stadt Bremen mittlerweile um Gebühren in Höhe von mehr als drei Millionen Euro.
Auch abseits von sogenannten Hochrisikospielen kosten die Polizeieinsätze bei Fußballspielen viel Geld. So summierten sich in der Saison 2022/23 in Rheinland-Pfalz die Kosten bei allen Partien der 1. und 2. Liga, der Regionalliga, der Oberliga, bei Pokalpartien, einer Relegationsbegegnung und einem Länderspiel auf insgesamt rund 4,6 Millionen Euro. Gewalt in und um Stadien beschäftigte immer wieder die Innenministerkonferenzen – auch wegen der anhaltenden Pyrotechnik-Problematik in den Fankurven.
Was sagt die DFL?
Nach Ansicht des Dachverbands für die 1. und 2. Liga ist die betroffene Regelung verfassungswidrig und damit nichtig. Die DFL argumentiert in ihrer Verfassungsbeschwerde, es fehle an einer abgrenzbaren, ihr zurechenbaren Leistung der Stadt Bremen. Die sei aber verfassungsrechtliche Voraussetzung für eine rechtmäßige Gebührenerhebung. Außerdem seien einzelne Störer für den erforderlichen Polizeieinsatz verantwortlich – und nicht die Organisatoren.
Die DFL hatte bei der Verhandlung die Sicherheit bei Spielen hervorgehoben. «Fakt ist, die Bundesligisten investieren signifikant in präventive Maßnahmen», sagte Geschäftsführer Marc Lenz. «Fakt ist auch, dass das Stadionerlebnis in Deutschland sehr sicher ist. Und das bei bis zu 20 Millionen Zuschauern pro Jahr.»
Die Aufrechterhaltung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung, insbesondere die Gewährleistung einer störungsfreien An- und Abreise der Besucher im öffentlichen Raum zu einer Veranstaltung, obliegt nach Ansicht der DFL der Polizei. Die Bereitstellung zusätzlicher Polizeikräfte werde nicht von ihr veranlasst. Die Polizei werde vielmehr im Interesse der Allgemeinheit tätig. Ein etwaiger Mehraufwand zur Verhinderung von Gewalttaten rechtfertige daher keine Gebührenpflicht.
Was ist mit der 3. Liga?
Der Deutsche Fußball-Bund, der von der 3. Liga abwärts an für den Spielbetrieb zuständig ist, schließt sich der Argumentation der DFL an. Deren Anwalt Bernd Hoefer warnte davor, dass Gebühren Drittliga-Clubs überfordern würden.
Wie argumentiert Bremen?
Für Bremens Innensenator Ulrich Mäurer sind die Bundesländer durch den polizeilichen Mehraufwand bei Bundesligaspielen hoch belastet. Maßnahmen, dem Gewaltpotenzial entgegenzuwirken, hätten bislang nicht den gewünschten Erfolg gebracht. Die Kosten trage der Steuerzahler.
Nach der Verhandlung am Bundesverfassungsgericht hatte Mäurer sich für eine Einigung mit der DFL ausgesprochen: «Das Problem kann man sehr einfach lösen, indem einfach die DFL eine Summe x bereitstellt», sagte der SPD-Politiker. «Diese wird dann nach dem Aufwand der einzelnen Länder verteilt. Natürlich bekommt Nordrhein-Westfalen das Meiste, weil sie auch am meisten belastet sind.»
Wie stehen die Erfolgschancen der DFL?
Mehrere Gerichte haben sich in den letzten Jahren mit dem umstrittenen Thema befasst. In den meisten Fällen scheiterte die DFL mit ihrer Klage gegen die Gebührenerhebung. Allein in der ersten Instanz hatte sie Erfolg: 2017 erklärte das Verwaltungsgericht Bremen den Bescheid für rechtswidrig. Die Vorsitzende Richterin begründete das Urteil damals unter anderem mit Mängeln bei der Gebührenfestsetzung. Vor allem die Berechnungsmethode sei schlicht zu unbestimmt und deshalb rechtswidrig.
Das Urteil wurde jedoch ein Jahr später in der nächsten Instanz vom Oberverwaltungsgericht Bremen aufgehoben, das die Gebührenforderung für rechtens hielt. Die Fußballspiele seien auch aufgrund der Sicherheitsleistungen der Polizei wirtschaftlich erfolgreich, hieß es zur Begründung. Eine Kostenbeteiligung sei nicht allein deshalb auszuschließen, weil die Sicherheit Kernaufgabe des Staates sei. Im März 2019 wurde das OVG-Urteil und damit die Rechtmäßigkeit der Bremer Regelung vom Bundesverwaltungsgericht in Leipzig bestätigt.
Welche Auswirkungen könnte das Urteil haben?
Wenn sich das Bremer Modell durchsetzen würde, kämen auf die Profivereine erhebliche finanzielle Mehrbelastungen zu. Bisher ist unter anderem Nordrhein-Westfalen mit seinen zahlreichen Bundesligisten gegen Gebührenbescheide. «Die Erstattung von Einsatzkosten der Polizei, unabhängig von der Schaffung entsprechender Rechtsnormen, ist zunächst grundsätzlich nicht geeignet, den Gewalttätigkeiten bei Fußballspielen entgegenzuwirken», betonte ein Sprecher des Innenministeriums zudem vor dem Urteil.
Wie sehen das die Bundesländer außerhalb von Bremen?
Grundsätzlich sind die Innenministerien für eine bundesweit einheitliche Regelung. «Wie sich bereits aus dem Koalitionsvertrag ergibt, ist das Land Rheinland-Pfalz grundsätzlich gewillt, die Schaffung einer Gebührenregelung für Hochrisiko-Veranstaltungen zu unterstützen», sagte eine Sprecherin des Innenministeriums von Rheinland-Pfalz vor der Verhandlung. «Dabei macht es jedoch nur Sinn, ein gemeinsames, ländereinheitliches Vorgehen zu verfolgen, um eine einheitliche und faire Regelung zu gewährleisten.»
Hamburg prüft derzeit Polizeikosten-Fonds für Bundesligaspiele. Daniela Behrens, Innenministerin von Niedersachsen (SPD), sieht das Urteil «wegweisend für alle».
Frankfurt (dpa) – Eintracht Frankfurt hat sich von einem Banner distanziert, das im Fanblock des Fußball-Bundesligisten beim 1:0-Sieg beim FC St. Pauli zu sehen war. Mittels eines Transparentes sei eine Botschaft vermittelt worden, die als queerfeindlich und homophob interpretiert werden könne, hieß es in einer Stellungnahme des Clubs.
Vereinspräsident Mathias Beck sagte dazu: «Bei Eintracht Frankfurt sind alle Menschen herzlich willkommen, ganz egal welche sexuelle Orientierung sie haben. Wir verurteilen Fanbanner mit queerfeindlichen oder homophoben Inhalten. So etwas hat bei Eintracht Frankfurt keinen Platz.»
Auch der FC St. Pauli kritisierte das Banner. «Selbstverständlich sind solche queerfeindlichen Äußerungen zu verurteilen und per Stadionordnung am Millerntor verboten», hieß es in einer Stellungnahme an den Blog «Millernton». Inzwischen hat auch der Kontrollausschuss des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) Untersuchungen zu dem Vorfall aufgenommen.