Pk länger als ein Spiel: Barça-Boss poltert gegen Kritiker

Pk länger als ein Spiel: Barça-Boss poltert gegen Kritiker

Barcelona (dpa) – Präsident Joan Laporta hat in einem über 90-minütigen Auftritt zur brisanten Barça-Causa Olmo Trainer Hansi Flick gelobt, ansonsten aber auch zum Rundumschlag gegen seine Kritiker in den eigenen Reihen ausgeholt. «Sie haben eine goldene Gelegenheit verpasst, zu zeigen, dass sie Barça lieben. Sie haben sich an die Seite von Organisationen gestellt, die uns destabilisieren wollten», sagte der 62-Jährige. 

Es sei darum gegangen, Angriffe von außen, aber auch von innen abzuwehren. Man habe versucht, sie zu zerstören. «Wir haben Stärke und Entschlossenheit gezeigt, um unsere Arbeit zu machen.»

Und Laporta ergänzte: «Glaubt irgendjemand, dass ich wegen einer Entscheidung der LaLiga oder des RFEF zurücktreten werde?» Es sei nicht darum gegangen, in dieser Phase an seiner Seite zu stehen, sondern an der Seite des FC Barcelona. «Es schien, als wollten sie, dass wir scheitern. Armes Barça, wenn es in ihre Hände fällt», meinte Laporta, der bei seiner Pressekonferenz, die länger als ein Fußballspiel dauerte, natürlich auch die Krawatte in den Vereinsfarben trug. 

Sowohl die spanische Liga als auch der Verband hatten beiden Profis die Registrierung verweigert. Grund dafür waren die wirtschaftlichen Vorgaben der Liga auf der einen und die Finanzsituation des hoch verschuldeten Vereins auf der anderen Seite. 

Um die Spielberechtigung für Olmo und Víctor zu bekommen, vergab der Verein nach Laportas Angaben 475 VIP-Sitze im modernisierten Camp Nou, in das man so schnell wie möglich zurückkehren wolle, für 100 Millionen Euro. Davon stammen 30 Millionen Euro von einem Investmentfonds in Katar, 70 Millionen Euro aus den Vereinigten Arabischen Emiraten. 

Laporta: Mentale Stärke von Flick in Momenten des größten Leids

Letztlich sorgte aber erst eine Entscheidung des Obersten Sportrates von Spanien dafür, dass beide Spieler Flick im Finale der Supercopa in Dschihad am Sonntagabend wieder zur Verfügung gestanden hatten. Der FC Barcelona hatte den Clásico triumphal mit 5:2 gegen den Erzivalen Real Madrid gewonnen. Dass er am Rande der Partie Funktionäre beleidigt haben soll, wie spanische Medien berichtet hatten, wies Laporta von sich. 

Dafür lobte er ausdrücklich die Mannschaft und auch den «außergewöhnlichen» deutschen Trainer in einer Zeit, in der versucht worden sei, den FC Barcelona zu destabilisieren. «Ich schätze daher die Stärke der Mannschaft und der Spieler, die mentale Stärke von Hansi Flick und seinem Team in den Momenten des größten Leids», sagte Laporta und ergänzte: «Wir halten alles aus und lassen uns nicht so leicht unterkriegen.»

Marmoush-Transfer: Matthäus sähe gleich drei Gewinner

Marmoush-Transfer: Matthäus sähe gleich drei Gewinner

München (dpa) – Rekord-Nationalspieler Lothar Matthäus würde bei einem Winter-Transfer von Stürmerstar Omar Marmoush von Eintracht Frankfurt zu Manchester City bei allen Beteiligten ausschließlich Profiteure sehen. 

«Es gibt drei Gewinner. Manchester City bekommt einen super Spieler. Frankfurt bekommt sehr viel Geld. Und Marmoush die nächste Chance, einen Schritt nach vorne zu machen», sagte der 63-jährige Matthäus bei einem Werbe-Termin («Interwetten») in München. 

«Manchester City ist ein größerer Club als Eintracht Frankfurt»

Beim 25 Jahre alten Marmoush ist eine Ablösesumme von 80 Millionen Euro im Gespräch. Das sei sehr viel Geld für einen 2023 von der Eintracht ablösefrei verpflichteten Profi, meinte Matthäus. 

Marmoush spielt aktuell die beste Saison seiner Karriere. Der Ägypter belegt mit 14 Saisontreffern in der Torschützenliste der Fußball-Bundesliga Platz zwei hinter Bayern-Angreifer Harry Kane (15). Dass Marmoush ein Wechsel nach England reizt, ist für Matthäus nachvollziehbar: «Denn Manchester City ist ein größerer Club als Eintracht Frankfurt. Und die Premier League vielleicht auch ein Ziel für Marmoush. Die Premier League ist interessant.»

Matthäus sieht keine Bayern-Zukunft für Sané

Matthäus sieht keine Bayern-Zukunft für Sané

München (dpa) – Rekord-Nationalspieler Lothar Matthäus rechnet fest mit einer Vertragsverlängerung der Fußball-Nationalspieler Jamal Musiala und Joshua Kimmich beim FC Bayern München. Zudem rät er dem Rekordmeister unbedingt zu einer Vertragsverlängerung mit Außenverteidiger Alphonso Davies – ganz im Gegensatz zu Leroy Sané, dessen Vertrag im Sommer ebenfalls ausläuft. 

«Für mich ist Alphonso Davies vielleicht sogar der beste Linksverteidiger der Welt», sagte Matthäus bei einem Expertengespräch für einen Wettanbieter («Interwetten») in München. Darum stehe der im Sommer ablösefreie Kanadier auch etwa auf der «Wunschliste von Real Madrid».«

«Es funktioniert nicht» mit Sané

Bei Nationalspieler Sané (29) rechnet Matthäus dagegen eher mit einer Trennung am Saisonende – und er votiert sogar dafür. «Leroy Sané bringt alles mit, Geschwindigkeit, Technik, Abschlüsse. Aber es funktioniert irgendwie nicht», sagte Matthäus zu dem Flügelspieler, der im Sommer 2020 für rund 50 Millionen Euro von Manchester City nach München gewechselt war. 

«Vielleicht tut ihm eine Veränderung nochmal gut, vielleicht kriegt er dann einen Push», argumentierte der 63-jährige Matthäus. Neuzugang Michael Olise habe Sané zudem den Rang und den Platz auf dem rechten Flügel abgelaufen. Er könne sich vorstellen, dass die Bayern mit Musiala, Kimmich, Davies, Torwart Manuel Neuer und Angreifer Thomas Müller verlängern, aber mit Sané nicht. 

Freibrief für Musiala

«Musiala dürfte bei mir sogar die Ablösesumme, das Gehalt und die Laufzeit eintragen», sagte Matthäus zum 21 Jahre alten Jungstar, der noch bis 2026 in München unter Vertrag steht. «Musiala soll nicht nur das Gesicht des FC Bayern werden. Er soll auch der Unterschiedsspieler werden in ganz großen Spielen, um den Bayern Titel zu sichern», sagte Matthäus. 

Und der bald 30-jährige Kimmich ist aus seiner Sicht «ein Leader und ein absoluter Vorzeigeprofi», der ebenfalls über diese Saison hinaus gehalten werden müsse: «Beide werden ihre Verträge verlängern, weil der FC Bayern einer der drei bis fünf Vereine in Europa ist, die immer oben sind.» 

Matthäus findet es im Übrigen richtig, dass die Bayern im Winter keine neuen Spieler einkaufen wollen. So bleibe es intern ruhig. «Kein Spieler braucht zu zittern. Man sieht: Vincent Kompany vertraut als Trainer seinen Spielern.»

Bremens Innensenator wirbt nach DFL-Urteil für Fondslösung

Bremens Innensenator wirbt nach DFL-Urteil für Fondslösung

Karlsruhe (dpa) – Nach der erfolglosen Verfassungsbeschwerde der Deutschen Fußball Liga (DFL) gegen ihre Beteiligung an Polizeikosten für Hochrisikospiele hat Bremens Innensenator Ulrich Mäurer seinen Wunsch nach einer bundesweiten Fondslösung betont. «Die Profiliga zahlt in einen Fonds ein und die Polizeien des Bundes und der Länder werden dann nach dem Aufwand abgerechnet», erklärte der SPD-Politiker. «Das wäre das Einfachste.»

Dieses Modell setze aber voraus, dass die DFL ihre Position revidiere. «Ich glaube, dass der heutige Tag dazu beitragen wird», zeigte sich Mäurer optimistisch. Bewege sich die DFL nicht, würden die einzelnen Länder Gebührenordnungen erlassen – «dann muss man so oder so zahlen.»

Das Bundesverfassungsgericht hatte zuvor entschieden, dass eine Bremer Regelung, nach der die Kosten für zusätzlichen Polizeiaufwand bei besonders gewaltgeneigten Spielen der Fußball-Bundesliga an die DFL weitergegeben werden dürfen, verfassungsgemäß ist. Damit geht ein rund zehn Jahre andauernder Rechtsstreit zwischen der Hansestadt und der DFL zu Ende.

«Es ist ein erfreulicher Abschluss», sagte Mäurer nach der Verkündung. Viele Rechtsfragen, die bislang Neuland waren, seien mit der Entscheidung der Karlsruher Richterinnen und Richter im Sinne Bremens beantwortet worden. «Es gibt kein einziges Thema, was nun noch offen ist, und insofern war das ein sehr erfreulicher Vormittag.»

Nach Medizincheck: Okafor-Leihe nach Leipzig geplatzt

Nach Medizincheck: Okafor-Leihe nach Leipzig geplatzt

Leipzig (dpa) – Die Leihe von Noah Okafor von der AC Mailand zum Fußball-Bundesligisten RB Leipzig ist geplatzt. Nach dpa-Informationen stellte sich beim Medizincheck heraus, dass der Stürmer nicht hundertprozentig fit ist und keine sofortige Hilfe wäre. Deshalb nahm Leipzig, das sich nicht zu dem Fall äußern wollte, Abstand von der Verpflichtung. Zuerst hatte Sky berichtet.

Okafor war am Montag in Leipzig gelandet, eine Vollzugsmeldung blieb aus. In Mailand hatte der 24-Jährige, der sich Mitte Dezember an der Wade verletzt hatte, bereits mit der Mannschaft trainiert. 

Okafor sollte vor dem RB-Spiel an diesem Mittwoch beim VfB Stuttgart (20.30 Uhr/Sky) der zweite Winterneuzugang nach Wolfsburgs Ridle Baku werden und den Konkurrenzkampf im Sturm erhöhen. Mit Milan hatte sich RB auf eine Leihe bis zum Saisonende geeinigt und eine Kaufoption über dem Vernehmen nach 25 Millionen Euro ausgehandelt.

Werder Bremen: DFL muss bei Polizeikosten mithaften

Werder Bremen: DFL muss bei Polizeikosten mithaften

Bremen (dpa) – Werder Bremens Geschäftsführer Tarek Brauer sieht nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts im Polizeikostenstreit den gesamten deutschen Profifußball in der Pflicht. «Wir werden im Ligaverband Diskussionen führen müssen. Und zwar darum, dass hier Werder Bremen nicht allein die Zeche zahlen darf», sagte Brauer nach der Urteilsverkündung in Karlsruhe.

«Meine Erwartung ist schon, dass wir die Veranstalterrolle und dass wir das Verursacherprinzip in den Blick nehmen. Denn es bleibt doch festzuhalten, dass die DFL zumindest eine Co-Veranstalterrolle hat und dass die Anhänger des Gastvereins durchaus eine Rolle dabei spielen, ob es ein Hochrisikospiel wird», sagte Brauer. «Und meine Erwartungshaltung ist schon, dass wir da nicht allein im Haftungsboot sitzen, sondern die DFL und der Gastverein genauso.»

Urteil beendet langen Rechtsstreit

Das Bundesverfassungsgericht hatte zuvor entschieden, dass eine Bremer Regelung, nach der die Kosten für zusätzlichen Polizeiaufwand bei besonders gewaltgeneigten Spielen der Fußball-Bundesliga an die DFL weitergegeben werden dürfen, verfassungsgemäß ist. Damit geht ein rund zehn Jahre andauernder Rechtsstreit zwischen der Hansestadt und der DFL zu Ende.

«Wir hätten uns gerne ein anderes Ergebnis gewünscht. Von daher muss man sagen, ein guter Tag für Werder Bremen und die DFL, aber auch für die Veranstalter von Großevents in Bremen ist das nicht», sagte Brauer.

Bochum beendet vorzeitig die Leihe von Baldé

Bochum beendet vorzeitig die Leihe von Baldé

Bochum (dpa/lnw) – Der VfL Bochum und Aliou Baldé gehen getrennte Wege. Der Fußball-Bundesligist beendet mit sofortiger Wirkung die Leihe des 22 Jahre alten Offensivspielers, der erst im Sommer vom französischen Club OGC Nizza gewechselt war. Dies teilte der Verein mit. In Nizza hat Baldé noch einen Vertrag bis zum Sommer 2028.

Ursprünglich war die Leihe für ein Jahr angelegt. Doch Baldé konnte sich in Bochum nicht durchsetzen und kam nur auf fünf Kurzeinsätze an den ersten sechs Spieltagen.

Unter Trainer Dieter Hecking, der die Bochumer am zehnten Spieltag nach der Beurlaubung von Peter Zeidler übernahm, kam Baldé zu keinem Einsatz. Im Gegenteil: Hecking strich ihn unter anderem auch mal aus disziplinarischen Gründen aus dem Spieltagskader – der 22-Jährige war zu spät zum Training gekommen.

Fan-Organisationen: «Freifahrtschein für Polizeiapparat»

Fan-Organisationen: «Freifahrtschein für Polizeiapparat»

Karlsruhe (dpa) – Zwei Fan-Organisationen haben das Urteil des Bundesverfassungsgerichts zur Beteiligung der Deutschen Fußball Liga (DFL) an den Polizeikosten für Hochrisikospiele massiv kritisiert. Die DFL war mit ihrer Verfassungsbeschwerde gegen eine entsprechende Regelung aus Bremen gescheitert. 

«Das heutige Urteil des Bundesverfassungsgerichts ist ein Freifahrtschein für einen immer aggressiver und martialischer auftretenden Polizeiapparat», sagte Linda Röttig, Mitglied im Vorstand des Dachverbands der Fanhilfen, in einer Stellungnahme. Die Organisation «Unsere Kurve» teilte mit, sie nehme das Urteil «fassungslos zur Kenntnis».

«Unsere Kurve»: Deutscher Profifußball leistet über Steuern Beitrag 

«Unsere Kurve» verwies darauf, dass die Gewährleistung öffentlicher Sicherheit und Ordnung eine Kernaufgabe des Staates sei. «Gemäß des Steuerstaatsprinzips hat diese Gewährleistung aus Steuermitteln zu erfolgen. Und hier leistet der deutsche Profifußball bereits seinen Beitrag – zuletzt in Höhe von ca. 1,6 Milliarden Euro pro Jahr.» 

Das Urteil müsse fair und gleich auf alle öffentlichen Großveranstaltungen angewendet werden, sagte Sprecher Thomas Kessen. «Wir erwarten nun vom Freistaat Bremen jährliche Rechnungen an die Veranstalter des Bremer Freimarkts. Auch das Münchner Oktoberfest, der Kölner Karneval und die Silvesterpartys am Brandenburger Tor müssen den Veranstaltern in Rechnung gestellt werden.» Ob dies die Gesellschaft wolle, dürfe bezweifelt werden – «und ebenso zweifelhaft ist das heutige Urteil».

Vereine sollen bei Gebührenbescheiden vor Gericht gehen

Röttig forderte die Vereine auf, als Konsequenz aus dem Urteil «jeden einzelnen Gebührenbescheid vor den Verwaltungsgerichten zu beklagen». Nur so könne die Grundlage für den Kräfteeinsatz der Polizei überprüft und somit die Richtigkeit der Rechnungssumme bewertet werden.