Salzburg (dpa) – Jürgen Klopp hat die ausgeweitete Club-WM des Fußball-Weltverbands FIFA auch in seiner neuen Funktion im Kosmos von RB scharf kritisiert. «Ich mag sie nicht. Sie ist nutzlos. Wer das Turnier gewinnt, ist der ärmste Gewinner aller Zeiten, denn er muss den ganzen Sommer durchspielen», sagte der 57-Jährige bei seiner Präsentation im Hangar-7 auf dem Salzburger Flughafen. Vom 15. Juni bis 13. Juli wird die Club-WM erstmals mit 32 Teams ausgetragen, darunter die beiden deutschen Vertreter Bayern München und Borussia Dortmund.
Für Klopp ist die Belastung der Spitzenspieler jetzt schon zu hoch, es gebe viele Verletzungen im europäischen Fußball. «Wir müssen die Zahl der Spiele reduzieren», forderte er. Es gebe auch andere schöne Sportarten, die man schauen könne. «Der Fußball muss nicht jede Lücke füllen.»
Klopp-Kritik im Sommer: Geht «immer ums Geld»
Klopp hatte bereits im vergangenen Sommer den internationalen Fußballkalender als «völligen Wahnsinn» bezeichnet und eine Abkehr von immer mehr Spielterminen gefordert. «FIFA und UEFA arbeiten auch nicht zusammen. Jeder sucht für sich, den besten Schnitt zu machen. Das ist ein riesengroßes Problem.» Dabei gehe es «immer ums Geld», sagte er damals.
Nach seinem freiwilligen Aus nach neun Jahren beim FC Liverpool ist Klopp seit dem 1. Januar dieses Jahres sogenannter Head of Global Soccer von Red Bull.
Neben dem internationalen Fußball-Engagement ist das Unternehmen mit dem ehemaligen RB-Leipzig-Boss Oliver Mintzlaff als Geschäftsführer insbesondere im Motorsport unter anderem mit Red Bull Racing, im Eishockey mit EHC Red Bull München, im Radsport mit einem eigenen Team und auch im Eventsport engagiert.
München (dpa) – Torhüterin Mala Grohs vom FC Bayern München ist nach ihrer Tumorerkrankung zum Start der Wintervorbereitung auf den Trainingsplatz zurückgekehrt. Die 23-Jährige absolvierte laut Vereinsangaben Teile des Teamtrainings. Sie soll nach den «erfreulichen Nachrichten» in den kommenden Wochen an ihren nächsten Schritten auf dem Weg zum Comeback arbeiten.
Nach Operation nun Trainingsrückkehr
Grohs, die ihre Diagnose eines «bösartigen Tumors» im November öffentlich gemacht hatte, war im Dezember operiert worden. Danach hatte der FC Bayern bereits eine Rückkehr ins Training für den Januar in Aussicht gestellte. Diese erfolgte nun.
Grohs spielt seit 2019 bei den Bayern und wurde seitdem dreimal deutsche Meisterin. Jüngst war sie von Bundestrainer Christian Wück in die A-Auswahl berufen worden, sagte aber wegen einer Mandel-Operation ab.
Rom (dpa) – Erneut wird Juan Bernabé eine Videoaufnahme zum Verhängnis – dieses Mal jedoch eine ziemlich intime: Der Falkner des italienischen Fußball-Clubs Lazio Rom teilte nach einer Operation im Intimbereich Fotos und Videos seiner neuen Penisprothese. Fans beschwerten sich bei dem Serie-A-Verein. Dieser beendete nun nach knapp 15 Jahren die Zusammenarbeit mit Bernabé.
Es ist nicht das erste Mal, dass sich Lazio von dem Spanier trennt. 2021 kursierte ein Video von Bernabé, auf dem er den rechten Arm zum Faschisten-Gruß, dem «saluto romano» (römischer Gruß), hebt. Mit anderen Fans brüllte er «Duce, Duce», womit der italienische Diktator Benito Mussolini gemeint ist. In der Lazio-Fangemeinde gibt es eine größere Gruppe von rechten Unterstützern.
Adler ist das Wappentier von Lazio
Lazio habe die jetzigen Foto- und Videoaufnahmen des Falkners, der seit 2010 den Adler Olympia durch das Olympiastadion in Rom schweben ließ, gesehen und mit «sofortiger Wirkung alle Beziehungen zu ihm abgebrochen», hieß es in einer Mitteilung. Der Adler ist das Wappentier des italienischen Hauptstadt-Clubs.
«Der Verein ist sich des Schmerzes bewusst, den der Verlust des Adlers bei den kommenden Heimspielen bei den Fans auslöst.» Der Schritt sei aber unausweichlich: «Doch wir können unser historisches Symbol nicht mit einer solchen Person in Verbindung setzen», hieß es in Lazios Stellungnahme weiter.
Bernabé verteidigt sich
Eine Penisprothese wird bei Männern mit Erektionsstörungen eingesetzt. Mit einer implantierten Pumpe vergrößert sich der Schwellkörper und es wird sozusagen eine Erektion herbeigeführt. Bernabé sieht im Teilen seiner Fotos und Videos kein Problem. «Meine Genitalien sind wie meine Hände. Sie sind Teil meines Körpers», sagte er im Interview der Zeitung «La Repubblica».
«Ich habe es getan, um den vielen Menschen, die das gleiche Problem haben, ein Zeichen zu geben und ihnen Mut zu machen. Es ist wichtig für sie zu wissen, dass sie mit dieser Operation keinerlei Risiko eingehen», erklärte Bernabé.
London (dpa) – Arsenal-Trainer Mikel Arteta hat die Beleidigungen und Bedrohungen im Internet gegen Nationalspieler Kai Havertz und dessen Frau Sophia scharf verurteilt und Konsequenzen gefordert. «Das ist unfassbar», sagte Arteta. «Wir müssen wirklich etwas dagegen unternehmen. Denn wenn wir so was einfach hinnehmen und unter den Tisch kehren, glaube ich, dass das schlimme Konsequenzen haben wird.»
Online-Bedrohungen nach Pokal-Aus
Nach seinem Fehlschuss im Elfmeterschießen in Arsenals FA-Cup-Match gegen Manchester United am Sonntag war Havertz online angegriffen und bedroht worden. Havertz hatte als einziger Schütze vergeben, die Gunners schieden aus. Seine schwangere Ehefrau Sophia postete später bei Instagram Beispiele von Nachrichten, in denen ihr eine Fehlgeburt gewünscht und gedroht wird, das ungeborene Kind zu töten.
Der Verein hat die Fälle der Polizei gemeldet und arbeitet daran, die Täter zu identifizieren. Damit ist es laut Arteta aber längst nicht getan. «Wir sprechen viel über Technologie und über Neuerungen, was im Fußball als Nächstes kommt», sagte er, «das Nächste im Fußball könnte sein, dass wir so etwas verbieten. Es darf nicht passieren – ganz einfach.»
Arteta: «Es gibt Grenzen»
«Das ist echt eine ernste Angelegenheit, und die betrifft ihn, mich und im Grunde alle in unserer Branche», stellte Arteta klar. Der Spanier sprach auf der Pressekonferenz vor dem Premier-League-Derby gegen Tottenham Hotspur am Mittwoch. «Klar, man kann sagen, das gehört halt zum Job, aber es gibt Grenzen, und irgendwo muss man einfach einen Strich ziehen.»
Gelsenkirchen (dpa) – Loris Karius gibt sein Comeback im deutschen Profifußball und schließt sich dem FC Schalke 04 an. Der 31 Jahre alte Torhüter, der seit Sommer vereinslos war und somit den finanziell angeschlagenen Revierclub keine Ablöse kostet, ist ab sofort für den Fußball-Zweitligisten spielberechtigt. Sein Vertrag läuft bis zum Saisonende, teilte der Club mit.
Im Gegenzug wird der erst zu Saisonbeginn verpflichtete Torhüter Ron-Thorben Hoffmann Schalke wieder verlassen und zu Eintracht Braunschweig zurückkehren. Braunschweig ist am Samstag (13.00 Uhr/Sky) Schalkes kommender Gegner in der 2. Liga.
Champions-League-Finale mit Liverpool
Neuzugang Karius kommt mit wenig Spielpraxis, er hat in den vergangenen vier Jahren für verschiedene Clubs insgesamt nur sieben Pflichtspiele absolviert. Bis zum Sommer stand der 31-Jährige beim englischen Club Newcastle United unter Vertrag. In seiner Karriere spielte Karius unter anderem auch für den FC Liverpool.
Im Trikot der «Reds» unterliefen ihm jedoch 2018 im Champions-League-Finale gegen Real Madrid (1:3) zwei fatale Fehler. In der Bundesliga lief Karius für den FSV Mainz 05 sowie Union Berlin auf.
Karlsruhe (dpa) – Nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts zu den Polizeikosten bei Bundesliga-Spielen befürchtet der Deutsche Fußball-Bund einen «Wettbewerbsnachteil für den Fußballstandort Deutschland». Das Urteil bedeute auch «keinerlei Gewinn an zusätzlicher Sicherheit», hieß es in einer Stellungnahme des DFB.
Der Verband sieht zudem drohende Gebührenbescheide für viele Vereine, vor allem in der 3. Liga und der Regionalliga, als potenziell «existenzgefährdend» an. Die Bescheide könnten zudem «aufgrund der wirtschaftlichen Auswirkungen auch massiv in den Wettbewerb eingreifen».
DFB verweist auf erhebliche Investitionen in Sicherheit
Das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe hatte entschieden, dass eine Bremer Regelung, nach der die Kosten für zusätzlichen Polizeiaufwand bei Hochrisikospielen der Bundesliga an die DFL weitergegeben werden dürfen, verfassungsgemäß ist. Damit geht ein rund zehn Jahre andauernder Rechtsstreit zwischen der Hansestadt und der DFL zu Ende.
«Der Beitrag, den der Fußball für gesellschaftlichen Zusammenhalt leistet, ist finanziell nicht aufzuwiegen», betonte der Verband. Der DFB, die DFL und die Vereine würden seit vielen Jahren «in erheblichem Maße in Präventions- und Sicherheitsmaßnahmen» investieren. «Dass der Fußball jetzt auch die Mehrkosten für die Sicherheit im öffentlichen Raum tragen soll, auf den er gar keinen Einfluss hat, halten wir für nicht richtig.»
Der DFB ist für die 3. Liga, die Amateurspielklassen, die Länderspiele und die Spiele im DFB-Pokal zuständig.
Braunschweig (dpa) – Torwart Ron-Thorben Hoffmann kehrt nach nur einem halben Jahr vom FC Schalke 04 zu Eintracht Braunschweig zurück. Das bestätigten die Vereine wenige Tage vor dem Rückrunden-Start der 2. Fußball-Bundesliga. Die Braunschweiger leihen den 25-Jährigen zunächst bis zum Ende dieser Saison aus und haben im Fall des Klassenverbleibs die Möglichkeit, ihn wieder fest zu verpflichten.
Der beim FC Bayern München ausgebildete Hoffmann spielte bereits von 2022 bis 2024 für die Eintracht. Bei Schalke 04 wurde ihm aber unter beiden Trainern Karel Geraerts und Kees van Wonderen überraschend sein Konkurrent Justin Heekeren vorgezogen.
Braunschweig und Schalke spielen im Abstiegskampf der zweiten Liga bereits am kommenden Samstag (13.00 Uhr/Sky) gegeneinander. Teil der Vereinbarung ist es, dass Hoffmann dann noch nicht wieder im Tor der Eintracht stehen wird.
Barcelona (dpa) – Präsident Joan Laporta hat in einem über 90-minütigen Auftritt zur brisanten Barça-Causa Olmo Trainer Hansi Flick gelobt, ansonsten aber auch zum Rundumschlag gegen seine Kritiker in den eigenen Reihen ausgeholt. «Sie haben eine goldene Gelegenheit verpasst, zu zeigen, dass sie Barça lieben. Sie haben sich an die Seite von Organisationen gestellt, die uns destabilisieren wollten», sagte der 62-Jährige.
Es sei darum gegangen, Angriffe von außen, aber auch von innen abzuwehren. Man habe versucht, sie zu zerstören. «Wir haben Stärke und Entschlossenheit gezeigt, um unsere Arbeit zu machen.»
Und Laporta ergänzte: «Glaubt irgendjemand, dass ich wegen einer Entscheidung der LaLiga oder des RFEF zurücktreten werde?» Es sei nicht darum gegangen, in dieser Phase an seiner Seite zu stehen, sondern an der Seite des FC Barcelona. «Es schien, als wollten sie, dass wir scheitern. Armes Barça, wenn es in ihre Hände fällt», meinte Laporta, der bei seiner Pressekonferenz, die länger als ein Fußballspiel dauerte, natürlich auch die Krawatte in den Vereinsfarben trug.
Sowohl die spanische Liga als auch der Verband hatten beiden Profis die Registrierung verweigert. Grund dafür waren die wirtschaftlichen Vorgaben der Liga auf der einen und die Finanzsituation des hoch verschuldeten Vereins auf der anderen Seite.
Um die Spielberechtigung für Olmo und Víctor zu bekommen, vergab der Verein nach Laportas Angaben 475 VIP-Sitze im modernisierten Camp Nou, in das man so schnell wie möglich zurückkehren wolle, für 100 Millionen Euro. Davon stammen 30 Millionen Euro von einem Investmentfonds in Katar, 70 Millionen Euro aus den Vereinigten Arabischen Emiraten.
Laporta: Mentale Stärke von Flick in Momenten des größten Leids
Letztlich sorgte aber erst eine Entscheidung des Obersten Sportrates von Spanien dafür, dass beide Spieler Flick im Finale der Supercopa in Dschihad am Sonntagabend wieder zur Verfügung gestanden hatten. Der FC Barcelona hatte den Clásico triumphal mit 5:2 gegen den Erzivalen Real Madrid gewonnen. Dass er am Rande der Partie Funktionäre beleidigt haben soll, wie spanische Medien berichtet hatten, wies Laporta von sich.
Dafür lobte er ausdrücklich die Mannschaft und auch den «außergewöhnlichen» deutschen Trainer in einer Zeit, in der versucht worden sei, den FC Barcelona zu destabilisieren. «Ich schätze daher die Stärke der Mannschaft und der Spieler, die mentale Stärke von Hansi Flick und seinem Team in den Momenten des größten Leids», sagte Laporta und ergänzte: «Wir halten alles aus und lassen uns nicht so leicht unterkriegen.»