Hannover/Kaiserslautern (dpa) – Fußball-Zweitligist Hannover 96 hat Boris Tomiak vom Liga-Konkurrenten 1. FC Kaiserslautern verpflichtet. Der 26 Jahre alte Defensivspieler unterschrieb bei den Niedersachsen einen Vertrag bis zum 30. Juni 2028, teilte der Verein mit. In der bisherigen Saison kam Tomiak für die Pfälzer auf 15 Zweitliga-Einsätze und erzielte vier Treffer.
«Boris ist einer, der mit seiner Persönlichkeit und seiner Art zu spielen vorneweg geht. Er kann, wenn es darauf ankommt, auf dem Platz auch mal unangenehm werden», beschrieb ihn 96-Sportdirektor Marcus Mann. Der Neuzugang kann bereits am Freitag (18.30 Uhr/Sky) im Zweitliga-Match bei Jahn Regensburg sein Debüt geben.
In Kaiserslautern wäre der Vertrag des 1,93 Meter großen Profis im Sommer ausgelaufen. «Leider hat er unser Angebot nicht angenommen und sich für eine neue Herausforderung entschieden», erklärte FCK-Geschäftsführer Thomas Hengen.
München (dpa) – Diese verbale Spitze seines früheren Bosses bei RB Leipzig mochte Bayern Münchens Sportvorstand Max Eberl nicht unwidersprochen im Raum stehen lassen. «Ich habe es auch vernommen», sagte Eberl nach dem 5:0 des FC Bayern in der Fußball-Bundesliga gegen die TSG Hoffenheim im Gespräch mit den Reportern in der Allianz Arena angesprochen auf RB-Aufsichtsratschef Oliver Mintzlaff.
«Ich weiß nicht, ob es den Spielern Openda, Baumgartner, Lukeba, Xavi Simons gerecht wird, dass der Padel-Tennis das einzig Gute war», sagte Eberl zu seinen Errungenschaften während der kurzen Zeit als Geschäftsführer Sport bei den Sachsen. Er zählte auch noch die Vertragsverlängerung mit Dani Olmo auf. Der spanische Nationalspieler wurde später für viel Geld an den FC Barcelona verkauft.
Ein Padel-Platz als einzig Gutes?
Red-Bull-Boss Mintzlaff hatte am Tag vor dem Bayern-Spiel bei der Vorstellung von Jürgen Klopp als «Head of Global Soccer» in Salzburg bemerkt, «das Gute», das Eberl in Leipzig hinterlassen habe, sei «ein Padel-Platz» gewesen.
Eberl arbeitete von Dezember 2022 bis September 2023 in Leipzig. «Aber wenn es der Padel-Tennisplatz ist und er die Spieler nicht so gut sieht, dann könnte ich gerne mit ihm reden. Dann holen wir sie hierher», sagte Eberl.
Jürgen Klopp «kein Messias»
Sportlich sieht Eberl seinen Ex-Club RB Leipzig mit dem Red-Bull-Konzern im Rücken und zudem nach der Verpflichtung von Klopp als sehr ernsthaften Konkurrenten im deutschen Fußball an. «Jürgen ist fantastisch. Wir brauchen über sein Lebenswerk nicht zu reden. Aber auch er ist kein Messias. Er wird jetzt nicht alle Red-Bull-Vereine in den einzelnen Ländern zum Meistertitel führen. Als Trainer tut er es ja nicht, hat er gesagt. Aber sein Know-how ist natürlich ein Riesengewinn für die Vereine», sagte Eberl zum Klopp-Einstieg.
München (dpa) – Bayerns Sportvorstand Max Eberl wird dem Ratschlag von Oliver Kahn im Vertragspoker mit Nationalmannschafts-Kapitän Joshua Kimmich nicht folgen. «Von Ultimaten halte ich relativ wenig», sagte Eberl nach dem 5:0 des Tabellenführers gegen die TSG Hoffenheim zum Abschluss der Hinrunde in der Fußball-Bundesliga.
Der ehemalige Münchner Vorstandsboss Kahn hatte seinem Ex-Club geraten, auf Kimmich etwas Druck auszuüben. Der Vertrag von Kimmich, der in Kürze 30 wird, läuft am Saisonende aus. Er könnte die Bayern dann ablösefrei verlassen.
Kahn: Frist setzen, Druck machen
«Wenn Kimmich zeitnah keine Entscheidung trifft, muss der Klub irgendwann auch bereit sein, Stärke zu zeigen und eine zeitliche Frist setzen. Wird diese überschritten, kann das Angebot zurückgezogen werden und man bemüht sich um jemand anderen oder setzt auf Spieler im aktuellen Kader», hatte Kahn der «Sport Bild» gesagt.
Für Eberl wäre es jedoch «kein Zeichen von Stärke, wenn man sagt, bis zu dem Tag musst du dich entscheiden». Es sei aber auch für einen Außenstehenden wie Kahn schwierig, solche Themen zu beurteilen, meinte Eberl nachsichtig.
«Er ist ja bei den Gesprächen nicht dabei. Er weiß nicht, wie wir miteinander reden.» Ultimaten in den Verhandlungen mit Topspielern wie Kimmich oder Jamal Musiala zu setzen, hatte Eberl schon zu Jahresbeginn abgelehnt.
Entscheidungen vor der «Crunchtime»
«Dass wir irgendwann entscheiden müssen, das ist so im Leben», bekräftigte der Sportchef aber am Mittwochabend mit Blick auf die Rückrunde. «Ich glaube, auch Josh will, dass irgendwann entschieden wird. Ich habe schon gesagt, wir werden nicht in die Crunchtime (der Saison) gehen und keine Entscheidungen haben», sagte Eberl. Das gelte aber nicht nur bei Mittelfeldspieler Kimmich.
Für den DFB-Kapitän ist eine zentrale Frage in den Verhandlungen neben den Finanzen auch die sportliche Ausrichtung und gesamte Kaderaufstellung beim deutschen Rekordmeister. «Wenn Joshua Kimmich – oder wer auch immer – bei uns am Tisch sitzt und nicht fragen würde, wie es bei uns weitergeht, wie die Planungen sind, dann möchtest du diesen Spieler auch nicht haben», sagte Eberl dazu. «Du möchtest einen Spieler haben, der sich mit diesem Club identifiziert, der wissen will von uns, wie wir die Zukunft sehen.»
München (dpa) – Hoffenheims Stürmerstar Andrej Kramaric hat seinen Verein in einer Wutrede massiv kritisiert. «Ich fühle eine große Scheiße im Club», sagte der 33-Jährige dem US-amerikanischen Sender ESPN nach dem desaströsen 0:5 (0:3) in der Fußball-Bundesliga bei Rekordmeister FC Bayern München. «Wenn niemand das ändern wird, werde ich versuchen, es zu ändern», schob er angesichts der sportlichen Krise hinterher.
Was er genau ändern würde, ließ er offen. «Wenn ich die Wahrheit sagen würde und einige Dinge, die mir über den Verein und die momentane Situation durch den Kopf gehen, werde ich wahrscheinlich die größte Strafe in der Geschichte der Bundesliga bekommen», erklärte er.
Keine Sanktionen wegen Wutrede
Sanktionen wegen seiner Wutrede muss der Kroate nicht fürchten. Andrej sei schon so lange bei der TSG, dass er als Führungsspieler und Rekordtorschütze Kritik äußern dürfe, sagte Sport-Geschäftsführer Andreas Schicker im Interview auf der Vereins-Homepage. «Ich habe heute sehr offen mit Andrej über seine Aussagen gesprochen, wir haben die Missverständnisse ausgeräumt und eine gemeinsame Marschroute für die weitere Saison festgelegt», betonte er.
Hoffenheim blieb am Mittwochabend das neunte Pflichtspiel in Folge sieglos. «Das ist eine große Scheißsaison», legte Kramaric nach. Der seit 2016 dem Verein aus dem Kraichgau angehörende Angreifer fühle diese Emotionen zum ersten Mal in seiner Fußballkarriere.
Kramaric spielte wohl vor allem auf die langanhaltenden Querelen im Club an. Die Kraichgauer hatten im Sommer erst nach der von vielen Fans kritisierten Trennung des langjährigen Managers Alexander Rosen neue Spieler verpflichtet, die aber bislang keine große Hilfe waren. «Wir haben so viel Geld für nichts investiert», schimpfte Kramaric. Momentan bestehe laut dem Offensivakteur die Gefahr, dass der Club absteige.
Ilzer: «Müssen anders auftreten»
Trainer Christian Ilzer hatte die Art und Weise der Niederlage bei den souveränen Bayern bemängelt. «Bayern ist in unserer Verfassung mit Sicherheit nicht unser Maßstab, dennoch müssen wir anders auftreten», sagte der Coach.
Am Wochenende steht für die TSG ein wichtiges Duell im Abstiegskampf an. Die Hoffenheimer stehen auf dem Relegationsrang und treffen am Samstag (15.30 Uhr/Sky) auf den direkten Verfolger Holstein Kiel, der mit drei Punkten Abstand hinter den Kraichgauern lauert.
München (dpa) – Trainer Christian Ilzer will den enttäuschenden Auftritt der TSG 1899 Hoffenheim beim FC Bayern München vor einem richtungsweisenden Spiel im Kampf um den Klassenerhalt nicht einfach hinnehmen. «Man kann hier 0:5 verlieren, über die Art und Weise müssen wir uns intensiv unterhalten. Bayern ist in unserer Verfassung mit Sicherheit nicht unser Maßstab, dennoch müssen wir anders auftreten», sagte der Hoffenheimer Trainer nach der deprimierenden Pleite in der Fußball-Bundesliga.
Neun Pflichtspiele ohne Sieg
«Wir haben in drei Tagen ein wichtiges Spiel in Kiel. Wir werden uns nicht gegenseitig zerstören, sondern wollen gemeinsam aus dieser Situation herauskommen», sagte der 47-jährige Österreicher. Hoffenheim blieb am Mittwochabend das neunte Pflichtspiel in Folge sieglos. Ilzer gewann nur bei seiner 1899-Premiere.
«Es fehlt uns im Moment einfach individuell überall. Wenn es nicht läuft, dann läuft es nicht, aber dann muss man alles auf dem Platz lassen. Ich habe nicht das Gefühl, dass es bei allen heute so war», kritisierte Mittelfeldakteur Dennis Geiger. «Wir sind mittendrin im Abstiegskampf, es gibt nichts schönzureden. Es geht um nichts anderes für uns. Ich hoffe, dass wir am Samstag ein anderes Gesicht zeigen, denn ansonsten wird es schwer für uns.»
Richtungsweisendes Kellerduell
Am Samstag müssen die auf den Relegationsplatz abgerutschten Hoffenheimer (14 Punkte) beim gegen Borussia Dortmund erfolgreichen Tabellenvorletzten Holstein Kiel (11) antreten. «Das Spiel gegen Bayern müssen wir ganz schnell abhaken, wir haben ein wichtiges Spiel am Samstag vor der Brust», sagte Verteidiger Kevin Akpoguma. «Man kann immer alles geben und kämpfen, aber heute hat das nicht gestimmt. Wir sind nur hinterhergelaufen und haben den Ball zu schnell verloren.»
München (dpa) – Nach dem starken Auftritt von Doppeltorschütze Leroy Sané bei der Torgala des FC Bayern war sofort wieder die Frage nach seiner Zukunft in München das große Thema. «Ich habe ja schon einiges dazu gesagt, dazu stehe ich auch», äußerte der Fußball-Nationalspieler nach dem 5:0 (3:0) gegen die TSG 1899 Hoffenheim bei Sky. «Im Endeffekt haben wir beide gesagt, wir schauen jetzt, wie die nächsten Spiele sind. Und dann werden wir sehen.»
Sané scherzt: Bin auch ablösefrei
Der Vertrag des 29-Jährigen läuft am Saisonende aus. «Ich bin auch ablösefrei», scherzte Sané bei Sat.1 lachend, bevor er ernsthaft fortfuhr. «Wie schon gesagt, Max Eberl hat auch schon was dazu gesagt. Ich fühle mich wohl. Wir schauen, was passiert.» Sané spielt seit Sommer 2020 für die Bayern. Die Leistungen des hoch veranlagten Flügelspielers waren zu oft wechselhaft.
Gegen Hoffenheim eröffnete der Mann des Abends beide Spielhälften mit einem Treffer. Es war sein erster Doppelpack in der Bundesliga seit August 2023. «Leroy hat seine Qualitäten, das wissen wir. Wie er sich präsentiert, das ist genau das, wie wir ihn brauchen», sagte Sportvorstand Max Eberl.
«Leroy hat unfassbare Qualitäten»
Man habe nie gesagt, dass der 29-jährige Sané keine Zukunft in München über den Sommer hinaus habe. «Leroy hat eine unfassbar große Qualität. Und wenn er sie so abruft wie heute, dann ist er natürlich ein Spieler, der für Bayern München infrage kommt», bemerkte Eberl. Sané ist aber auch ein Topverdiener.
Über Verträge spreche er nicht, das sei nicht sein Thema, sagte Trainer Vincent Kompany. Er war in seiner Zeit als Profi Teamkollege von Sané bei Manchester City. «Ich habe mit Leroy zusammengespielt. Und für mich ist wichtig, dass ich den gleichen Leroy sehe wie den, den ich kannte in meiner Zeit als Mitspieler. Und das habe ich», äußerte der Belgier am Mittwochabend.
Stuttgart (dpa) – RB Leipzig schmerzt nicht nur die 1:2 (1:0)-Niederlage beim VfB Stuttgart, sondern auch die zunehmend angespannte Personalsituation in der Offensive. «Brutal bitter» sei das, sagte Kapitän Willi Orban über die Gelb-Roten Karten seiner Teamkollegen Benjamin Sesko und Loïs Openda.
Beide Stürmer waren in der Schlussphase der Partie beim VfB am Mittwoch vom Platz geflogen und werden den Leipzigern zum Rückrunden-Auftakt der Fußball-Bundesliga beim VfL Bochum am Samstag (15.30 Uhr/Sky) fehlen.
Dazu wird André Silva nach Einschätzung von Trainer Marco Rose weiterhin wegen Wadenproblemen ausfallen. Routinier Yussuf Poulsen könnte nach seiner langwierigen Oberschenkelverletzung zwar in den Kader zurückkehren, scheint aber noch keine Option für die Startelf zu sein.
Zwei Platzverweise in vier Minuten
«Das hilft uns jetzt nicht», sagte Rose über die zwei Platzverweise in Stuttgart. Sesko hatte den VfB-Mittelfeldstrategen Angelo Stiller gefoult (85. Minute), Openda Gegenspieler Jamie Leweling geschubst (88.).
«Wir werden trotzdem nach Bochum fahren, um zu gewinnen», meinte Rose. Und wir werden auch wieder so eine energetische Leistung auf den Platz bringen.» Ziel müsse allerdings sein, diese dann auch über 90 Minuten abzurufen. Beim VfB hatten die Sachsen nur in der ersten Halbzeit überzeugt.
Drei Tage nach dem 4:2 gegen Werder Bremen war die Niederlage in Stuttgart wieder ein Rückschlag im Kampf um den Champions-League-Einzug.
Bochum (dpa) – Traumtorschütze Philipp Hofmann fasste die Gemütslage beim VfL Bochum nach dem enorm wichtigen Sieg gegen den FC St. Pauli treffend zusammen. «Vor ein paar Wochen waren wir in einer aussichtslosen Situation. Jetzt haben wir uns rangekämpft», sagte der Mittelstürmer nach dem 1:0, das er selbst mit der Hacke erzielt hatte. «Das gibt Hoffnung, das gibt Selbstvertrauen für die ganze Mannschaft.»
Mit sieben Punkten aus den vergangenen vier Spielen hat der VfL gezeigt, dass er sich als Tabellenletzter im Abstiegskampf noch lange nicht aufgegeben hat. Hat das Urteil des DFB-Sportgerichts zum Spiel bei Union Berlin Bestand, hat der VfL sogar noch zwei Punkte mehr. Die Bochumer wären dann punktgleich mit Holstein Kiel auf Rang 17 und nur drei Zähler hinter den Nichtabstiegsplätzen.
Hofmann: Sieg gegen St. Pauli reine Willensleistung
Wie der knappe Sieg zustande kam, war für die Protagonisten nebensächlich. «Es war klar, dass das kein Champagner-Fußball wird», sagte Trainer Dieter Hecking. Hofmann sprach von einer «reinen Willensleistung».
Heckings erstes Ziel haben die Bochumer erreicht. «Ich habe gesagt, dass wir aus der hoffnungslosen Situation eine realistische machen können. Das ist uns gelungen», sagte der 60-Jährige. «Ich bin froh und auch ein Stück weit stolz auf diese Mannschaft, die abgeschrieben war, die am Boden war.» Hecking ergänzte: «Der Glaube ist bei den Jungs da. Der Glaube ist im Stadion zu spüren gewesen. Das kann Berge versetzen.»
Schon am Samstag hat der VfL das nächste Heimspiel. Zum Rückrundenstart geht es gegen Champions-League-Teilnehmer RB Leipzig.