Berlin (dpa) – Bundesligist Union Berlin hat erwartungsgemäß Einspruch beim Bundesgericht des Deutschen Fußball-Bundes gegen das Urteil des DFB-Sportgerichts zum Skandalspiel gegen den VfL Bochum eingelegt. Das bestätigte der DFB auf Anfrage. Das Sportgericht hatte am 9. Januar nach dem Protest des VfL Bochum entschieden, die Partie am 14. Dezember mit 2:0 für den VfL zu werten.
Das Spiel war nach einem Feuerzeugwurf aus dem Union-Block lange unterbrochen gewesen. Gäste-Torwart Patrick Drewes, der kurz vor Schluss von dem Feuerzeug am Kopf getroffen worden war, hatte nicht weiterspielen können. Die Begegnung endete 1:1, beide Mannschaften schoben bei der Fortsetzung nur noch den Ball hin und her.
Union Berlin hatte unmittelbar nach dem Urteil bereits angekündigt, die nächsthöhere Instanz anzurufen. Club-Präsident Dirk Zingler hatte das Urteil als Skandal bezeichnet.
Madrid (dpa) – Nach mehr als zweimonatiger Verletzungspause darf Bayer Leverkusens Torjäger Victor Boniface in der Champions League auf seine ersten Einsatzminuten hoffen. «Er kann spielen. Natürlich nicht von Anfang an. Aber er ist dabei», erklärte Trainer Xabi Alonso am Montagabend in Madrid.
Der Bayer-Coach, der zurzeit schon genug Verletzungsprobleme im Team bewältigen muss, freut sich auf das mögliche Comeback des nigerianischen Nationalspielers in der Champions-League-Partie bei Atlético Madrid am Dienstag (21.00 Uhr/DAZN).
«Es geht ihm immer besser. Das ist eine sehr positive Nachricht für uns alle und natürlich für ihn. Victor fühlt sich gut und es ist toll, dass er wieder bei uns ist», sagte Alonso in seiner alten Wahl-Heimat, wo er fünf Jahre für Atléticos Stadtrivalen Real Madrid gespielt hat.
Nicht dabei im 70.000 Zuschauer fassenden Estadio Metropolitano sind die lange fehlenden Jeanuel Belocian (Kreuzbandriss) und Martin Terrier, der nach einem Achillessehnenriss im jüngsten Bundesliga-Spiel gegen Borussia Mönchengladbach (3:1) bereits operiert wurde.
Bologna (dpa) – Von der prekären Lage bei Borussia Dortmund lässt sich Trainer Nuri Sahin nicht die Freude an seiner Arbeit nehmen. «Mir geht’s gut. Ich freue mich auf das Spiel und bin zuversichtlich, dass wir die drei Punkte holen», sagte der 36-Jährige mit einem Lächeln vor der Champions-League-Partie an diesem Dienstag (21.00 Uhr/Amazon Prime Video) beim FC Bologna.
Dass es nach dem Abrutschen auf Platz zehn in der Fußball-Bundesliga bei einer weiteren Niederlage auch für ihn persönlich als Coach sehr eng wird, beeinflusst ihn nach eigenen Angaben nicht. «Ich spüre da irgendwie gar keinen Druck», sagte Sahin.
Königsklasse soll Vertrauen für die Bundesliga bringen
«Mir geht es mehr darum, dass wir morgen diesen Switch endlich hinbekommen. Und dass wir in der Champions League einen Riesenschritt machen, um uns auch das Momentum zu holen und in der Bundesliga weiter zu punkten und Anschluss zu finden», führte er aus. Da sei der BVB «definitiv in der Bringschuld».
Anders als in der Liga ist Dortmund in der Königsklasse im Soll. Der Revierclub geht mit zwölf Punkten als Neunter in den vorletzten Spieltag. Platz acht würde für die direkte Qualifikation für das Achtelfinale reichen.
Die Playoffs und damit zwei zusätzliche Spiele im Februar zu vermeiden, ist das große Ziel. «Das würde uns guttun», sagte Sahin mit Blick auf den ansonsten sehr vollen Terminkalender.
Bratislava (dpa) – Für Trainer Sebastian Hoeneß fühlt sich das Auswärtsspiel des VfB Stuttgart bei Slovan Bratislava «ein bisschen so an» wie ein vorweggenommenes Finale der Ligaphase in der Champions League. «Oberste Priorität hat jedes Spiel, das vor der Brust ist. Aber das ist in dem Fall, denke ich, noch klarer als normalerweise», sagte der 42-Jährige vor der Partie des Fußball-Bundesligisten am Dienstag (21.00 Uhr/DAZN) beim noch punktlosen slowakischen Außenseiter.
Vor dem vorletzten Spieltag steht der VfB als 26. außerhalb der Top 24, für die der Wettbewerb nach der Ligaphase weitergehen wird. Mit einem Sieg können die Schwaben ihre Ausgangsposition vor dem Abschluss am 29. Januar gegen Paris Saint-Germain deutlich verbessern. «Wir wollen alles dafür tun, um die Chance, um den Traum, weiter Champions League spielen zu dürfen, am Leben zu halten», sagte Hoeneß.
VfB stellt sich auf hitzige Atmosphäre ein
«Fakt ist, dass das Spiel für uns sehr, sehr wichtig ist und unsere Chancen, weiterzukommen, in die Playoffs zu kommen, mächtig beeinflussen wird», meinte Hoeneß weiter. Der Coach warnte vor dem Umschaltspiel des slowakischen Teams, das unter anderem nur knapp mit 2:3 gegen die AC Mailand verlor.
«Das ist eine Mannschaft, die einem wehtun kann. Insbesondere, wenn man in der Kontersicherung nicht gut organisiert ist», erklärte Hoeneß: «Das Stadion wird dazu beitragen, dass die Spieler alles geben werden, um ihren ersten Punkt zu holen. Die Mannschaft wird sicher darauf vorbereitet, dass es hitzig wird.» Die Erfahrung aus dem Spiel in Belgrad, das der VfB als Favorit 1:5 verlor, soll helfen, die Aufgabe nicht zu unterschätzen.
Hamburg (dpa) – Nach den Attacken von Fans des HSV auf Anhänger des 1. FC Köln hat Hamburgs Innen- und Sportsenator Andy Grote (SPD) die Gewalt verurteilt und Fanvertretungen kritisiert. «Es zeigt wieder einmal, dass der Fußball ein Gewaltproblem hat», sagte der Politiker der Deutschen Presse-Agentur.
«Dass die Fanvertretungen, die sich letzte Woche noch lautstark über das Urteil des Bundesverfassungsgerichts zur Kostenbeteiligung der Vereine bei Hochrisikospielen beklagt haben, jetzt kein Wort der Distanzierung oder der Kritik äußern, zeigt außerdem, dass diese Gewalt offenbar toleriert wird», bemängelte Grote.
Grote: «Furchtbarer Übergriff»
Die Ausschreitungen am Wochenende vor dem 1:0 des Fußball-Zweitligisten HSV gegen Köln im Top-Spiel vor einer Kneipe im Stadtteil St. Pauli verurteilte er als «einen furchtbaren Übergriff von einer organisierten Gruppe von rund 150 maskierten HSV-Anhängern». Das «Hamburger Abendblatt» warf in einem Kommentar auch die Frage auf, wo die Empörung der HSV-Ultras bleibe.
Die Bilder der Taten hatten bundesweit für Empörung gesorgt. HSV-Sportvorstand Stefan Kuntz hatte die Attacken verurteilt. «Ich bin genauso fassungslos wie wahrscheinlich die meisten anderen, die das gesehen haben», sagte der 62-Jährige dem Radiosender NDR 90,3.
Grote lobt Reaktion von Kuntz
Grote lobte die Reaktion von Kuntz. «Ich bin froh, dass sich der Sportvorstand des Hamburger SV entschuldigt und die richtigen Worte gefunden hat, allerdings müssen diesen Worten jetzt auch Taten folgen», forderte er. Und mahnte gleichzeitig an, die Strafen für die Täter konsequent umzusetzen: «Es liegt in der Verantwortung der Vereine, diese Stadionverbote dann auch umsetzen. Das war in der Vergangenheit nicht immer der Fall und das muss sich ändern.»
Einige Stunden vor dem Anpfiff der Partie zwischen den Hamburgern und dem 1. FC Köln am Samstagabend hatten nach Polizeiangaben mehr als 150 teils vermummte HSV-Fans feiernde Gäste-Anhänger vor einem Lokal attackiert. Etliche Angreifer seien danach geflüchtet, hieß es in einer Mitteilung. Die Polizei überprüfte nach eigenen Angaben mehr als 400 Personen.
München (dpa) – Sacha Boey hat beim FC Bayern wieder mit der Mannschaft trainiert. Der 24-Jährige absolvierte nach einer Bandverletzung im linken Sprunggelenk wieder Teile der Team-Einheit. Der Verteidiger hatte sich die Verletzung Mitte Dezember im Training zugezogen. Boey war zuvor bereits im Herbst wegen einer Meniskusblessur mehrere Wochen ausgefallen.
Bis zur Rückkehr wird es aber noch dauern. Für die Teamkollegen geht es am Mittwoch in der Champions League mit einem Auswärtsspiel bei Feyenoord Rotterdam weiter.
Madrid (dpa) – Die beeindruckende Siegesserie von Meister Bayer Leverkusen stärkt trotz aller Verletzungsprobleme die Zuversicht auf die direkte Qualifikation für das Champions-League-Achtelfinale. «Wir dürfen nicht verlieren, das ist das erste Ziel. Aber wir werden alles dafür tun, mit drei Punkten zurückzukommen», sagte Mittelfeldspieler Granit Xhaka vor dem siebten Spiel der Ligaphase bei Atlético Madrid am Dienstag (21.00 Uhr/DAZN).
Mit elf Pflichtspielsiegen nacheinander haben sich die Leverkusener nicht nur in der Meisterschaft, sondern auch in der Königsklasse eine ausgezeichnete Position erarbeitet. 13 Punkte aus sechs Spielen bedeuten derzeit Rang vier im Feld der 36 Teams, die besten acht qualifizieren sich direkt. Ansonsten stehen für die Teams auf den Plätzen neun bis 24 die Playoffs an. Diese beiden Spiele im Februar würde sich Bayer gerne sparen.
Sechs Punkte würden reichen
Xhakas Rechnung ist einfach. «Wir wissen nicht, wie viele Punkte man braucht für die ersten acht Plätze. Mit sechs Punkten wären wir sicher drin», sagte der Schweizer. Allerdings ist der Tabellenzweite der spanischen Liga schon eine Hausnummer. Die Mannschaft von Trainer Diego Simeone unterlag am Wochenende zwar überraschend mit 0:1 gegen CD Leganés, hatte davor allerdings eine Serie von 15 Siegen in Serie und liegt in der Tabelle nur zwei Punkte hinter dem Stadtrivalen Real Madrid.
«Ihr Kader ist vielleicht einer der besten, die sie in den letzten zehn Jahren hatten. Ich erwarte ein top, top Spiel», befand Bayer-Coach Xabi Alonso. Die Bilanz zwischen beiden Teams ist in bislang zehn Europapokalspielen ausgeglichen, in Madrid konnte die Bayer-Crew aber noch nie gewinnen. Zudem stehen die Spanier nur einen Punkt hinter Bayer und könnten mit einem Sieg vorbeiziehen. «Da spielt Mentalität gegen Mentalität und Qualität gegen Qualität», sagte Xhaka.
Verletzungspech hält an
Allerdings sind die Verletzungssorgen in Leverkusen größer geworden. Nach Jeanuel Belocian, der sich einen Kreuzbandriss zugezogen hatte, fällt Martin Terrier mit einem Achillessehnenriss für den Rest der Saison aus. Der Franzose war erst zu Saisonbeginn zu den Rheinländern gewechselt. «Das ist ein harter Schlag für Martin und auch für uns als Club. Aber wir werden ihn unterstützen, wo immer wir es können», sagte Bayers Geschäftsführer Sport Simon Rolfes.
Auch Amine Adli fehlt weiterhin. Immerhin ist Victor Boniface nach seiner Oberschenkelverletzung beim Abschlusstraining in Leverkusen dabei gewesen und wird für die Partie in Madrid in den Kader rücken. Cheftrainer Alonso musste am Montag bei den Einheiten gleich vier Nachwuchsspieler ins Training integrieren, einer davon, Artem Stepanow, hat jetzt seinen Vertrag verlängert. Dennoch wird sich Rolfes bei der weiteren Teilnahme an drei Wettbewerben nach Verstärkung für die Rückrunde umsehen müssen.
Helsinki/Augsburg (dpa) – Aus dem Süden Deutschlands in den hohen Norden Europas: Co-Trainer Jacob Friis vom FC Augsburg wird neuer Cheftrainer der finnischen Fußball-Nationalmannschaft. Unter dem Dänen beginne eine neue Ära bei der Landesauswahl, teilte der finnische Fußballverband mit. Der Vertrag des 48-Jährigen läuft demnach bis zur Europameisterschaft 2028. Mit ihm strebe man die Qualifikation für die WM 2026 sowie die EM 2028 an.
Erst noch einmal Augsburg
Friis ist seit November 2023 Co-Trainer in Augsburg. Der Verein wünschte ihm viel Erfolg für seine neue Aufgabe und zeigte Verständnis für den Wechselwunsch des Dänen. «Als Nationaltrainer tätig sein zu können, ist etwas Besonderes», erklärte FCA-Sportdirektor Marinko Jurendic. Bis nach dem Spiel gegen Heidenheim an diesem Samstag wird Friis noch bei dem Bundesliga-Club dabei sein, dann steht der Wechsel nach Finnland an.
Im März gegen Malta und Litauen
Die finnische Nationalelf um Leverkusens Torwart Lukas Hradecky und den Ex-Schalker Teemu Pukki war in den vergangenen acht Jahren von Markku Kanerva betreut worden. Unter ihm nahm das nordische Land an der EM 2021 teil und erreichte dabei zum ersten Mal überhaupt die Endrunde einer Welt- oder Europameisterschaft. Nach einer katastrophalen Saison in der Nations League wurde Kanerva aber im November entlassen, woraufhin sich der Fußballverband auf die Suche nach einem Nachfolger gemacht hatte. In die WM-Qualifikation starten die Finnen im März in Malta und in Litauen.