Kompany erklärt Goretzka zum Vorbild für andere Profis

Kompany erklärt Goretzka zum Vorbild für andere Profis

München (dpa) – Trainer Vincent Kompany hat Matchwinner Leon Goretzka nach dem Heimsieg des FC Bayern München gegen den VfL Wolfsburg für den Umgang mit seiner zeitweise schwierigen Situation beim Rekordmeister gelobt und zugleich zum Vorbild für andere Fußball-Profis erklärt. 

«Leon hat immer gearbeitet, war immer hungrig im Training. Er hat auf die richtige Art reagiert, mit den Füßen, nicht mit Worten. Ich würde das jedem Profi empfehlen», sagte Kompany über Goretzka. Der 29-Jährige ragte beim Münchner 3:2 am Samstag in der Bundesliga als zweifacher Torschütze heraus. 

Goretzka war nur als Reservist und sogar Verkaufskandidat in die Saison gestartet. Er ließ sich aber nicht entmutigen und wollte auch nicht wechseln. «Wichtig für mich ist die Meinung innerhalb», sagte Kompany. «Die Geschichte von Leon ist gut für die Mannschaft. Es gibt auch andere Jungs, die in einer Phase sind, wo es nicht so gut läuft.» Goretzka soll für sie Vorbild sein.

Arsenal trotz Havertz-Tor nur remis nach Liverpools Sieg

Arsenal trotz Havertz-Tor nur remis nach Liverpools Sieg

Brentford (dpa) – Der FC Liverpool hat dank später Treffer von Darwin Núñez den nächsten Schritt in Richtung englische Fußball-Meisterschaft machen können. Dem Stürmer gelang beim 2:0 (0:0)-Erfolg beim FC Brentford ein Doppelschlag in der Nachspielzeit (90.+1 Minute/90.+3). Mit 50 Punkten liegen die Reds damit weiter souverän an der Tabellenspitze der Premier League. 

Verfolger FC Arsenal hat sechs Punkte Rückstand – bei einem Spiel mehr. Auch ein Tor des deutschen Nationalstürmers Kai Havertz brachte den Gunners keine drei Punkte. Gegen Aston Villa kamen die Gastgeber in einer dramatischen Schlussphase mit einem aberkannten Havertz-Treffer nicht über ein 2:2 (1:0) hinaus.

Dabei verspielte die Mannschaft von Trainer Mikel Arteta sogar eine 2:0-Führung. Nach dem 1:0 durch Gabriel Martinelli (35.) war Havertz (55.) nach dem Seitenwechsel erfolgreich, ehe die Gäste noch ausgleichen konnten.

Die beste Gelegenheit zuvor hatte Liverpools Dominik Szoboszlai, der Schuss des früheren Leipzigers aus 20 Metern traf nur die Latte (35.). Mikkel Damsgaard besaß nach nur fünf Minuten die große Chance zu Führung für Brentford. In der Nachspielzeit kam die große Stunde von Núñez. Zuletzt hatte der Stürmer Anfang November getroffen.

Ex-Bundesligaprofi trifft dreifach

Newcastle United kassierte nach zuvor sechs Siegen in Serie eine 1:4 (1:2)-Pleite gegen den AFC Bournemouth. Der Ex-Leipziger Justin Kluivert traf für die überraschend starken Gäste dreimal (6./44./90.+2), Milos Kerkez sorgte nach Kluivert-Vorlage für den 4:1-Endstand. Bournemouth hat in der Tabelle vorerst Meister Manchester City überholt und ist Sechster. Newcastle steht auf Rang vier.

Damit endete auch die Tor-Serie von Newcastle-Angreifer Alexander Isak. Der frühere Dortmunder erzielte in den vergangenen acht Premier-League-Partien immer jeweils mindestens einen Treffer. Nur Jamie Vardy (Leicester City/11) und der Niederländer Ruud van Nistelrooy (Manchester United/10) waren erfolgreicher.

Bayer-Konter nach Bayern-Sieg – Bochumer Aufholjagd nach 0:3

Bayer-Konter nach Bayern-Sieg – Bochumer Aufholjagd nach 0:3

Berlin (dpa) – Der FC Bayern hat in der Fußball-Bundesliga den dritten Sieg im neuen Jahr gefeiert. Trotz einer am Ende engen Partie siegten die Münchner gegen den VfL Wolfsburg verdient mit 3:2 (2:1). Drei Stunden später konterte aber Verfolger Bayer 04 Leverkusen. Der deutsche Meister gewann ebenfalls vor heimischer Kulisse mit 3:1 (1:0) gegen Borussia Mönchengladbach.

Nationalspieler Florian Wirtz mit einem Doppelpack (32. und 62. Minute) und Patrik Schick (64.) erzielten die Tore für die Werkself, Tim Kleindienst (90.+1)traf für die Gäste. In der Tabelle wird es damit nach dem 18. Spieltag bei einem Rückstand von vier Punkten auf die Münchner bleiben. 

Eine furiose Aufholjagd gelang dem VfL Bochum, der nach einem 0:3-Pausenrückstand gegen RB Leipzig noch zu einem 3:3 kam dank Hattrick-Schütze Myron Boadu. 

Einen klaren Heimsieg feierte der VfB Stuttgart beim 4:0 (3:0) gegen den SC Freiburg. Im Abstiegskampf siegten Hoffenheim (3:1 in Kiel) und der FC St. Pauli (2:0 in Heidenheim) gegen direkte Konkurrenten.

Goretzka trifft zweimal

Jamal Musiala war im Münchner Kader, saß zunächst aber nur auf der Bank. «Letztendlich ist es jetzt im Moment überhaupt nicht so, dass es von Anfang an geht für ihn», erklärte Vincent Kompany bei Sky. Der Bayern-Trainer sah Tore von Leon Goretzka (20. und 62. Minute) und Michael Olise (39.). Für die Wolfsburger, die auch in ihrem 28. Bundesliga-Spiel in München keinen Sieg feiern konnten, erzielte Mohamed Amoura (24. und 88.) beide Tore.

Im Ruhrstadion schienen die Bochumer gegen Leipzig früh geschlagen. Tore von Willi Orban (10.), Antonio Nusa (13.) und Christoph Baumgartner (22.) sorgten für einen perfekten Leipziger Start. Doch Stürmer Boadu (48., 57. und 61./Foulelfmeter) versetzte die VfL-Fans mit einem lupenreinen Hattrick in Ekstase.

Stuttgart mit Novum in dieser Spielzeit

Im Baden-Württemberg-Duell gab der VfB Stuttgart gegen harmlose Freiburger früh die Richtung vor. Anthony Rouault (2.), Ermedin Demirovic (17.) und Nick Woltemade (45.+5/Foulelfmeter) sorgten schon vor der Pause für klare Verhältnisse, Deniz Undav (80.) legte nach. Der VfB feierte damit erstmals in dieser Saison drei Siege in Serie. 

Auf die deftigen Interview-Aussagen von Stürmerstar Andrej Kramaric nach dem 0:5 in München («Große Scheiße im Club») folgten Hoffenheimer Taten in Kiel. Adam Hlozek (26. und 56.) und Kramaric selbst (45.+1) trafen für die Gäste. Kiels Anschlusstor durch Andu Kelati (84.) kam zu spät.

Der FC St. Pauli holte im Duell zweier Abstiegs-Kandidaten einen wichtigen Erfolg beim 1. FC Heidenheim. Johannes Eggestein (25.) und Morgan Guilavogui (90.+2) sorgten für den vierten Auswärtssieg der Hamburger bei einem Gegner aus Baden-Württemberg.

Kramaric wirkt und trifft: Hoffenheim gewinnt Kellerduell

Kramaric wirkt und trifft: Hoffenheim gewinnt Kellerduell

Kiel (dpa) – Die Brandrede von Stürmerstar Andrej Kramaric hat bei 1899 Hoffenheim offenbar Wirkung gezeigt. Der Krisenclub gewann das Kellerduell bei Holstein Kiel mit 3:1 (2:0) und beendete dadurch eine Negativserie von neun Pflichtspielen ohne Sieg.

Im Falle einer weiteren Niederlage hätten die Hoffenheimer sogar auf einen direkten Abstiegsplatz in der Fußball-Bundesliga zurückfallen können. Doch das verhinderten am Samstag die Tore von Adam Hlozek (26./56. Minute) und Kramaric (45.+1) selbst. Der Ex-Hoffenheimer Andu Kelati verkürzte in der 84. Minute nur noch auf 1:3.

Der kroatische Nationalspieler Kramaric hatte noch am Mittwochabend nach der 0:5-Packung beim FC Bayern München in einem ESPN-Interview gewütet: «Ich fühle eine große Scheiße im Club. Wir haben so viel Geld für nichts investiert.»

Großer Qualitätsunterschied

Der Rundumschlag des 33-Jährigen kam nicht von Ungefähr. Denn bis auf die tabellarische Nähe im Abstiegskampf verbindet Holstein und Hoffenheim nicht viel. Die Kieler mussten vor 13.923 Zuschauern auf ihren einzigen Spieler mit mehrjähriger Bundesliga-Erfahrung verzichten: Lewis Holtby fehlte nach seiner Roten Karte beim Überraschungssieg gegen Borussia Dortmund gesperrt.

Die TSG dagegen steckte vor und während dieser Alptraum-Saison mehr als 60 Millionen Euro in einen Kader mit acht EM-Spielern, einem künftigen Bayern-Profi (Tom Bischof) und dem aktuellen deutschen Nationaltorwart (Oliver Baumann). 

Wenigstens zahlten sich die 18 Millionen Euro Ablöse für den Tschechen Hlozek diesmal aus, denn der teuerste Einkauf der Vereinsgeschichte traf zum ersten Mal doppelt für seinen neuen Club. Das 1:0 belohnte eine starke Anfangsphase der Gäste. Das 3:0 machte die Kieler Hoffnungen auf eine Wende in diesem Spiel zunichte.

Schiedsrichter muss ausgewechselt werden

Der Aufsteiger wirkte in der ersten Halbzeit wie ausgelaugt nach dem Dortmund-Triumph vier Tage zuvor und wartete lediglich am eigenen Strafraum auf Kontergelegenheiten. So dominierte Hoffenheim dieses Spiel von Beginn an und hatte nur einmal Glück: Einen Kopfball von Marko Ivezic kratzte Torwart Baumann in der 18. Minute gerade noch von der Linie.

Die Kieler wollten nach der Pause sichtbar mehr gegen die Hoffenheimer Überlegenheit tun. Ein Schuss des Japaners Shuto Machino (48.) flog nur knapp über das Tor.

Dass der ehemalige Leverkusener Hlozek kurz darauf aus vergleichbarer Position zum 0:3 traf, zeigte den Qualitätsunterschied zwischen beiden Teams. Der Aufsteiger kann in dieser Liga nur etwas holen, wenn er sein Leistungslimit erreicht. Bei der TSG ist eher die Frage, warum sie ihr Potenzial nur so selten zeigt.

Erst eine der ungewöhnlichsten Spielunterbrechungen dieser Saison leitete noch einmal so etwas wie eine Kieler Schlussoffensive ein. Denn Schiedsrichter Felix Brych musste in der 66. Minute verletzt ausgewechselt werden. Der 49 Jahre alte FIFA-Referee aus München zeigte auf seine linke Wade und verließ das Spielfeld. Nach vier Minuten ging es unter der Leitung seines Assistenten Sven Jablonski weiter.

Erst jetzt machten die Kieler so viel Druck, wie sich die Holstein-Fans das schon in der ersten Stunde gewünscht hätten. Doch mehr als ein Tor sprang dabei trotz einer elfminütigen Nachspielzeit nicht heraus.

Auswärts weiter stark: St. Pauli distanziert Heidenheim

Auswärts weiter stark: St. Pauli distanziert Heidenheim

Heidenheim (dpa) – Der FC St. Pauli hat sich mit einem Sieg gegen einen direkten Konkurrenten ein wenig Luft im Abstiegskampf der Fußball-Bundesliga verschafft, dabei aber lange zittern müssen. Die Hamburger gewannen zum Start der Rückrunde mit 2:0 (1:0) und setzten sich dadurch vom 1. FC Heidenheim ab. Es war das erste Erfolgserlebnis für die auswärtsstarke Mannschaft von Trainer Alexander Blessin in diesem Kalenderjahr nach zuvor zwei Niederlagen.

Heidenheim konnte hingegen nicht an den starken Jahresauftakt anknüpfen. Nach dem Erfolg gegen den 1. FC Union Berlin (2:0) und dem spektakulären Last-Minute-Remis bei Werder Bremen (3:3) mussten die Gastgeber mit Blick auf den anvisierten Klassenerhalt einen Dämpfer hinnehmen und fallen auf Abstiegsrelegationsrang 16 zurück. 

Der zuletzt hochgelobte Heidenheimer Winter-Neuzugang Frans Krätzig, der seinen Gegenspieler im Strafraum zu Boden riss, leitete die Niederlage ein. Den fälligen Elfmeter verwandelte Johannes Eggestein vor 15.000 Zuschauern sicher (25.) und in der Nachspielzeit sorgte Morgan Guilavogui für die Entscheidung (90. +2). Unmittelbar zuvor war dem FCH der vermeintliche Ausgleich wegen einer Abseitsposition aberkannt worden. 

Viel Kampf, kaum Chancen

FCH-Coach Frank Schmidt hatte seine Schützlinge darauf eingeschworen, die Grundtugenden abzurufen. «Es wird ein Spiel, in dem es um die kämpferischen Eigenschaften geht», hatte er gemutmaßt und hinzugefügt: «Wir wollen bestimmen, in welche Richtung dieses Spiel geht.»

Das gelang den Gastgebern, die das Hinspiel mit 2:0 für sich entschieden hatten, jedoch selten. St. Pauli hatte bei eisigen Temperaturen auf der Ostalb mehr Ballbesitz und auch die erste Großchance. Nach einer Hereingabe von Noah Weißhaupt fehlte Manolis Saliakas die nötige Präzision (10.). Knapper wurde es bei einem Abschluss von Eggestein, den FCH-Keeper Kevin Müller zur Ecke abwehrte (16.). 

Heidenheim verursacht wieder einen Elfmeter

Beim zweiten Duell der beiden behielt Eggestein dank seiner Nervenstärke vom Punkt aus die Oberhand. Krätzig hatte Saliakas gefoult und damit schon den vierten Elfmeter aus Heidenheimer Sicht in dieser Spielzeit verursacht, in der Vorsaison waren es sogar zehn.

Pauli-Coach Blessin hatte im Vorfeld daran erinnert, dass der Aufsteiger auch beim ersten Aufeinandertreffen besser gewesen sei. Sich dann aber hatte auskontern lassen. Darauf waren die Gäste beim Wiedersehen besser vorbereitet. Sie machten nach der Führung weiter Druck. Aus aussichtsreicher Position verpasste es Philipp Treu nach etwas mehr als einer halben Stunde aber, nachzulegen.

Dem FCH fehlten sowohl die kreativen Ideen, um den Gegner in Bedrängnis zu bringen, als auch die Genauigkeit in den Zuspielen. Lediglich bei Standards wurde es das eine oder andere Mal etwas gefährlicher. 

Spannung bis zum Schlusspfiff

Schmidt reagierte zu Beginn der zweiten Halbzeit und brachte unter anderem Bayern-Leihgabe Paul Wanner. Doch auch mit dem Shootingstar kamen die Heidenheimer erst einmal nicht in Schwung. Zwar hatten sie nach dem Seitenwechsel mehr Ballbesitz. Die Zielstrebigkeit im Spiel nach vorn fehlte aber auch weiterhin. 

Allerdings legte auch der FC St. Pauli zunächst nicht nach und musste bis in die Schlussphase hinein zittern. Am vierten Auswärtssieg änderte sich jedoch nichts mehr, weil zunächst Maximilian Breunig im Abseits stand und auf der Gegenseite Guilavogui die letzten Zweifel beseitigte.

Bayern baut Führung aus – Bochum holt 0:3 auf, Pauli siegt

Bayern baut Führung aus – Bochum holt 0:3 auf, Pauli siegt

Berlin (dpa) – Der FC Bayern hat die Tabellenführung vorerst ausgebaut. Vor dem heutigen Spiel von Meister und Verfolger Bayer Leverkusen gegen Borussia Mönchengladbach (18.30 Uhr/Sky) setzte sich die Mannschaft von Trainer Vincent Kompany daheim mit 3:2 (2:1) gegen den VfL Wolfsburg durch. Sieben Punkte sind die Münchner damit erst einmal voraus in der Tabelle der Fußball-Bundesliga.

Hoffenheim siegt in Kiel, Boadu-Show in Bochum 

Vizemeister VfB Stuttgart feierte im Landesderby gegen den SC Freiburg einen 4:0 (3:0)-Heimsieg und kletterte vorbei an RB Leipzig auf den vierten Tabellenplatz. Die Sachsen kamen nach einer 3:0-Führung beim Tabellenletzten VfL Bochum nicht über ein 3:3 (3:0) hinaus. Alle drei Treffer des VfL erzielte Myron Boadu.

Im Kellerduell zwischen Holstein Kiel und der TSG 1899 Hoffenheim schafften die Kraichgauer einen 3:1 (2:0)-Auswärtssieg und verließen die Abstiegsränge. In einem weiteren Kellerduell gelang dem FC St. Pauli beim 1. FC Heidenheim ein 2:0 (1:0). 

Zum Auftakt des 18. Spieltags hatte Eintracht Frankfurt die Krise von Borussia Dortmund mit einem 2:0-Sieg verschärft, am Sonntag treffen noch der 1. FC Union Berlin und der FSV Mainz 05 sowie der SV Werder Bremen und der FC Augsburg aufeinander.

VfB Stuttgart immer mehr ein Champions-League-Anwärter

VfB Stuttgart immer mehr ein Champions-League-Anwärter

Stuttgart (dpa) – Vizemeister VfB Stuttgart untermauert immer mehr seine erneuten Champions-League-Ambitionen und setzt seinen erfolgreichen Jahresauftakt fort. Im einseitigen ersten Spiel der Rückrunde der Fußball-Bundesliga feierten die Schwaben ein lockeres 4:0 (3:0) gegen den enttäuschenden SC Freiburg. Aus den ersten drei Pflichtspielen 2025 sammelte der VfB damit die maximal möglichen neun Punkte und kann optimistisch dem wichtigen Königsklassen-Auftritt am Dienstag in Bratislava entgegenblicken. 

Anthony Rouault (3. Minute), Ermedin Demirovic (17.) und Nick Woltemade (45.+4) ließen bei den Fans Partystimmung aufkommen. Mit ihren Toren entschieden sie das Prestigeduell schon in Hälfte eins. Der eingewechselte Deniz Undav erzielte den Endstand (80.). Im Kampf um die Europapokalplätze distanzierte der VfB den Landesrivalen um fünf Punkte in der Tabelle und kletterte auf Rang vier. 

Für die defensiv anfälligen und offensiv harmlosen Freiburger geht der Auswärtsfrust bei den Topteams weiter. Der Auftritt war alles andere als ein Mutmacher für die Aufgabe gegen den FC Bayern am kommenden Samstag.

Atubolu fehlt erkrankt

Vor 60.000 Zuschauern begann das Baden-Württemberg-Duell temporeich, ohne Abwarten und mit einer Zwei-Tore-Führung der Gastgeber schon nach einer guten Viertelstunde. Beim ersten Angriff scheiterte Woltemade mit einem Schuss aus der Drehung noch an Freiburgs Torwart Florian Müller. Dann war der frühere Stuttgarter Keeper nach der ersten Ecke erstmals geschlagen. 

Die Flanke von Angelo Stiller verlängerte Rouault erfolgreich mit dem Hinterkopf. Müller war für den kurzfristig erkrankten SC-Stammtorwart Noah Atubolu eingesprungen. Im Gegenzug brach zwar dann auch Freiburger Jubel aus, verstummte aber schnell wieder. Max Rosenfelder stand beim Kopfball und vermeintlichen Ausgleich im Abseits.

Im Hinspiel Ende August in Freiburg hatten die Stuttgarter ähnlich erfolgreich losgeht, dann aber mit 1:3 den Kürzeren gezogen. Hoeneß hatte sich dafür diesmal eine kleine Revanche gewünscht, die gelang. Früh durfte sich Hoeneß mit dem Ex-Freiburger Demirovic über den nächsten Kopfballtreffer freuen. 

Stiller als erfolgreicher Vorbereiter

Wieder war ein Eckball der Ausgangspunkt, wieder Stiller der Vorbereiter. Zwar wurde der erste Versuch abgeblockt. Mit der zweiten Flanke aber fand Stiller den von der Freiburger Defensive allein gelassenen Demirovic.

Für die Gäste hätte die Partie kaum schlechter beginnen können. Zu allem Überfluss musste SC-Trainer Julian Schuster schon nach knapp 20 Minuten auf Matthias Ginter verzichten. Für ihn rückte Philipp Lienhart in die Abwehrkette.

Davon, dass die Badener nach dem 1:4 in Frankfurt auf Wiedergutmachung aus waren, war kaum etwas zu sehen. Mit dem Vorsprung im Rücken hatte der VfB die Partie im Griff – und für die mitgereisten SC-Fans kam es noch bitterer. 

VfB hätte noch höher führen können

Ein zweiter Treffer von Demirovic wurde nach einem Videobeweis wegen einer Abseitsposition wieder aberkannt. Ein Abschluss des Torjägers kurz vor der Pause rauschte knapp vorbei. Vom Elfmeterpunkt aber ließ Woltemade SC-Torwart Müller keine Chance. Schiedsrichter Felix Zwayer hatte auf Strafstoß entschieden, als Max Rosenfelder Jamie Leweling am Fuß getroffen hatte.

Auch nach dem Seitenwechsel kontrollierte der VfB das Geschehen, konnte aber auch bereits Kräfte für die Champions League sparen. In Bratislava steht die Hoeneß-Elf unter Zugzwang, soll es mit dem Erreichen der K.o.-Phase klappen. Dafür kann der VfB einen fitten Undav brauchen, der das Ergebnis gegen die Freiburger mit einem abgefälschten Schuss noch erhöhte. Vom SC kam auch in Hälfte zwei zu wenig.

Leipzig verspielt 3:0 gegen Bochum: Boadu trifft dreimal

Leipzig verspielt 3:0 gegen Bochum: Boadu trifft dreimal

Bochum (dpa) – RB Leipzig hat beim VfL Bochum spektakulär eine Drei-Tore-Führung verspielt und den nächsten Tiefschlag im Kampf um die Champions-League-Plätze kassiert. Drei Tage nach der 1:2-Niederlage in Stuttgart kam das Team von Trainer Marco Rose nur zu einem 3:3 (3:0) beim Revierclub. Beim VfL krönte sich Myron Boadu mit einem Hattrick zum Mann des Tages.

Die mit großen Personalsorgen in der Offensive angetretenen Sachsen kompensierten ihre namhaften Ausfälle zunächst stark, brachen dann aber ein. Die vor Wochen fast hoffnungslosen Bochumer zeigten dagegen beeindruckende Comeback-Qualitäten. Der Bundesliga-Klassenerhalt ist wieder ein realistisches Ziel.

Vor 24.158 Zuschauern im Ruhrstadion brachten Willi Orban (10. Minute), Antonio Nusa (13.) und Christoph Baumgartner (22.) Leipzig scheinbar beruhigend in Führung. Boadu (48./56./61./Foulelfmeter) sorgte allerdings für den frenetisch bejubelten Ausgleich.

Leipzig sofort torgefährlich

In Benjamin Sesko und Loïs Openda fehlten Leipzig seine beiden besten Torschützen gesperrt. Trotzdem wurden die Sachsen früh gefährlich. Schon nach sieben Minuten umkurvte Baumgartner Bochums Schlussmann Patrick Drewes und schob den Ball ins Netz. Wegen einer Abseitsstellung zählte der Treffer zwar nicht. Drei Minuten später gelang den Gästen dann aber das 1:0. Der aufgerückte Innenverteidiger Willi Orban brachte den Ball von links in die Mitte und das Spielgerät senkte sich unhaltbar für Drewes ins Tor.

Und die Leipziger machten weiter. Bochum schien wie in Schockstarre und musste kurz darauf schon die Gegentore zwei und drei hinnehmen. Nusa sprang der Ball an der Strafraumgrenze vor die Füße, und der 19-Jährige traf flach ins linke Eck. Baumgartner vollendete danach einen Angriff über links im Zentrum mit dem 3:0. RB deckte Bochums Defensivschwächen schonungslos auf.

Bochum dreht in der 2. Hälfte auf

Im Wissen um den Drei-Tore-Vorsprung ließen es die Leipziger dann etwas ruhiger angehen. Das Rose-Team zog sich zurück und überließ Bochum mehr den Ball. Der VfL konnte damit zunächst aber nicht viel anfangen. Außer bei der ein oder anderen Ecke, die die Bochumer scharf vors RB-Tor zogen, strahlten sie keine Gefahr aus.

Das änderte sich nach Seitenwechsel. Bochum-Coach Dieter Hecking brachte Gerrit Holtmann ins Spiel, und der Offensivmann machte direkt Druck. Holtmann eroberte den Ball, legte quer – und Boadu ließ die Bochumer Fans mit dem Anschlusstreffer wieder hoffen. Nun wurde es wild. Erst sorgte Boadu für den Anschluss, dann traf er per Strafstoß sogar zum Ausgleich. Das Ruhrstadion tobte.

Es entwickelte sich ein offener Schlagabtausch. Beide Mannschaften spielten auf Sieg und hatten Chancen. Ein weiterer Treffer gelang aber weder dem VfL noch Leipzig.