Elfer-Frust bei Nagelsmann: «50 Roboter, die Kaffee bringen»

Elfer-Frust bei Nagelsmann: «50 Roboter, die Kaffee bringen»

Stuttgart (dpa) – Julian Nagelsmann wollte die umstrittene Entscheidung nach dem Handspiel von Spaniens Marc Cucurella nicht als Grund für das EM-Aus der Fußball-Nationalmannschaft anführen. Die Szene aus der 106. Minute im Viertelfinale ließ den Bundestrainer aber dennoch nicht los. 

«Wenn der Schuss von Jamal (Musiala) aufs Tor geht, gibt es Elfmeter, wenn er auf die Tribüne geht und das sieht man, dann gibt es keinen Elfmeter, das ist relativ simpel. Er geht aufs Tor, wahrscheinlich sogar ins Tor und es gibt keinen Elfmeter, das kann ich nicht nachvollziehen», monierte Nagelsmann die Regelauslegung von Schiedsrichter Anthony Taylor aus England. 

Elfmeter wäre richtig gewesen

Nagelsmann plädierte für eine Regelanpassung, die die Flugbahn des Balles berücksichtigt. «Wenn Jamal den Ball in die Stuttgarter Innenstadt schießt und Cucurella den Ball mit der Hand berührt, will ich dafür keinen Elfmeter haben, wenn der Ball aber aufs Tor kommt und der Spieler stoppt ihn mit der Hand, dann muss es eine andere Bewertungsgrundlage sein», sagte der 36-Jährige. Musialas schoss wäre wahrscheinlich sogar ins Tor gegangen, meinte Nagelsmann, also: Elfmeter. 

Er wolle «nicht rumjammern». Aber: «Unabhängig von uns, für alle anderen Turniere und Spiele wäre es schön, wenn man auch bewerten würde, was mit dem Ball auch passiert», sagte Nagelsmann. Der Bundestrainer sprach sich auch für den Einsatz neuer Technik aus. «Es gibt 50 Roboter, die uns Kaffee bringen, dann gibt es auch KI, die berechnet, wo die Flanke runterkommt», sagte Nagelsmann. 

Internationale Pressestimmen zu Spanien – Deutschland

Internationale Pressestimmen zu Spanien – Deutschland

Stuttgart (dpa) – Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft hat in Stuttgart im Viertelfinale der Heim-Europameisterschaft gegen Spanien mit 1:2 (1:1, 0:0) nach Verlängerung verloren und ist ausgeschieden. Das schreiben internationale Medien: 

 

Spanien:

«Marca»: «Heldentat von Spanien. In einem Spiel mit Verlängerung, Epos und Großartigkeit schreibt Spanien eine unvergessliche Seite der Geschichte. Ein Sprung von Merino besiegelt einen historischen Nachmittag. Die Mannschaft von Luis de la Fuente verhandelt nicht über das Wort „unmöglich“.»

«AS»: «Mit Köpfchen ins Finale. (…) Für Quincoces, Zarra, Arconada, Quini, Camacho, Zubizarreta, Butragueño, Joaquín, Busquets…für sie und für alle, die zu ihrer Zeit versucht haben, den Gastgeber einer Welt- oder Europameisterschaft zu schlagen, und es nicht geschafft haben. Test bestanden.»

«Sport»: «Kick durch Spanien.»

«Mundo Deportivo»: «La Roja musste gegen ein starkes Deutschland leiden und ist dank eines Tores von Merino in letzter Minute der Verlängerung weiter. Schluss mit dem Fluch des Gastgebers: Spanien steht im Halbfinale.»

 

Großbritannien:

«The Sun»: «Mikel Merino hat mit einem sensationellen späten Siegtreffer das deutsche Sommermärchen beendet.»

«The Guardian»: «Mikel Merino bricht das Herz der Gastgeber. Spanien wirft Deutschland aus der EM. Deutschlands zweites Sommermärchen ist zu Ende, aber Spaniens geht weiter.»

«Daily Mail»: «Spanien bricht das deutsche Herz. Wir haben unseren allerersten Halbfinalisten der diesjährigen EM – und es ist nicht Deutschland. Die Reise des Gastgebers endete in Stuttgart mit einem Kopfballtor von Mikel Merino in der Verlängerung.»

 

Italien:

«Gazzetta dello Sport»: «Der Schrei von Merino! Tor in der 119., Spanien steht im Halbfinale. Deutschland ist wütend und beklagt einen fehlenden Elfmeter.»

«Corriere dello Sport»: «Ein Tor von Merino in der Verlängerung lässt die Deutschen weinen. Taylor, was für ein Fehler! Wilde Streitereien nach Spanien – Deutschland. Protagonist im negativen Sinne war der Schiedsrichter Anthony Taylor, der nach einem Handspiel im Strafraum keinen Elfmeter für Deutschland gepfiffen hat. Die Wiederholung ließ keinen Raum für Zweifel an der entscheidenden Berührung des Balls durch den Arm.»

«Tuttosport»: «Merino wird in der Nachspielzeit zum spanischen Helden. Deutschland k.o., aber wie viele Fehler von Taylor.»

«La Repubblica»: «Spanien gewinnt das Derby der beiden schönsten Mannschaften Europas. Das Einzige, was schade ist, ist, dass wir eine der beiden besten Mannschaften des Turniers verabschieden müssen und mit ihr Champions wie Kroos im letzten Spiel seiner Karriere, Kimmich, Wirtz und Musiala.»

 

Frankreich:

RMC Sport: «Nach einem spannenden Spiel zieht Spanien mit einem 2:1-Sieg über Gastgeber Deutschland ins Halbfinale der Fußball-Europameisterschaft 2024 ein!»

«Le Parisien»: «Trotz heroischer Gegenwehr über 120 Minuten musste sich Deutschland gegen Spanien geschlagen geben. La Roja ist der erste Qualifikant für das erste Halbfinale am Dienstag in München.»

«Le Figaro»: «Spanien gelingt ein großer Coup. (…) Die Deutschen blieben bei den letzten internationalen Turnieren hinter den Erwartungen zurück und scheiterten erneut daran, die Runde der letzten Vier bei einer EM oder WM zu erreichen, eine Stufe, die sie seit der EM 2016 nicht mehr erreicht haben.»

 

Österreich: 

«Kronen Zeitung»: «Spanien hat Deutschlands Traum vom Titel bei der Heim-EM beendet. „La Roja“ besiegte den Gastgeber am Freitag im Viertelfinal-Schlager mit 2:1 nach Verlängerung.»

«Der Standard»: «Drama in Stuttgart: Spanien zerstört in der Verlängerung Deutschlands Träume»

«Kurier»: «Last-Minute-Schock für Deutschland: Spanien steht im EM-Halbfinale. Die Träume vom nächsten deutschen Sommermärchen sind geplatzt. Die Spanier jubeln nach 120 Minuten über einen 2:1-Erfolg.»

 

Schweiz:

«Neue Zürcher Zeitung»: «Spätes Aus in einem großen Match: In der 119. Minute muss sich Gastgeber Deutschland Spanien geschlagen geben. Der Viertelfinal war hart umkämpft, der Match war so intensiv, dass er das Publikum fast überforderte. Die unterlegenen Deutschen haben sich nichts vorzuwerfen»

«Luzerner Zeitung»: «Spanien schlägt Deutschland dank spätem Tor und steht im EM-Halbfinale. Für Deutschland endet der Traum vom EM-Titel im eigenen Land im Viertelfinale. Die Deutschen unterliegen in Stuttgart Spanien nach Verlängerung mit 1:2.»

«Berner Zeitung»: «Erst völlig losgelöst – sind die Deutschen auf einmal völlig aufgelöst. Sie bibbern, sie stürmen an und retten sich in die Verlängerung. Doch dann endet das Turnier für die Deutschen im Viertelfinale gegen Spanien dramatisch.»

Nagelsmann zeigt sich kämpferisch: Wollen Weltmeister werden

Nagelsmann zeigt sich kämpferisch: Wollen Weltmeister werden

Stuttgart (dpa) – Julian Nagelsmann hat nach dem bitteren EM-Aus in einer Stimmung aus Trauer und Trotz den WM-Sieg 2026 als Ziel ausgerufen. «Das Traurigste ist, dass eine Heim-EM in meiner Karriere wahrscheinlich nicht mehr kommt. Das tut weh und auch, dass man zwei Jahre warten muss, dass man Weltmeister wird, tut auch weh», sagte der Bundestrainer in der Pressekonferenz nach dem 1:2 nach Verlängerung im EM-Viertelfinale in Stuttgart. 

Nach einer kurzen Pause nach dieser Aussage führte Nagelsmann mit einem Grinsen in Richtung der Journalisten aus. «Die gefällt euch die Aussagen, da werden die Augen groß. Was soll ich sagen, dass wir in der Vorrunde ausscheiden, natürlich wollen wir Weltmeister werden, das will jede Mannschaft, die teilnimmt in der Quali», sagte der Bundestrainer. 

Als nächste Aufgaben stehen für die Fußball-Nationalmannschaft die Gruppenspiele in der Nations League von September bis November jeweils zweimal gegen Ungarn, die Niederlande und Bosnien-Herzegowina an. Die Qualifikation für die WM 2026 zieht sich über das Jahr 2025. 

Personelle Änderungen

Schon für seinen nächsten Kader kündigte Nagelsmann personelle Veränderungen an – ohne Namen zu nennen. «Wir haben schon einen Kader, der nicht extrem jung ist. Wir werden uns in Ruhe Gedanken machen, was für die Nations League das Richtige ist», sagte der Bundestrainer. 

Bislang hat nur Toni Kroos aus dem aktuellen EM-Kader seine Karriere beendet. Weitere Routiniers wie Torwart Manuel Neuer oder der dritte Rio-Weltmeister im EM-Aufgebot Thomas Müller haben noch keine endgültige Entscheidung über die Fortsetzung ihrer Karriere im Nationalteam getroffen.

Handspiel-Debatte nach deutschem EM-Aus

Handspiel-Debatte nach deutschem EM-Aus

Stuttgart (dpa) – Handelfmeter? Oder nicht?! Die Ex-Nationalspieler Michael Ballack, Shkodran Mustafi, Moderator Johannes B. Kerner und Schiedsrichter Patrick Ittrich haben sich beim Streamingdienst MagentaTV nach dem deutschen EM-Aus gegen Spanien im Viertelfinale über mehrere Minuten ein Wortgefecht wegen einer strittigen Szene in der Verlängerung geliefert. Marc Cucurella hatte einen Schuss von Jamal Musiala im Strafraum an den Arm bekommen, der englische Schiedsrichter Anthony Taylor entschied aber nicht auf Strafstoß.

Ballack tobt

«Ein klareres Handspiel gibt es nicht im Fußball», sagte der verärgerte Ballack. «Das ist eine klare Fehlentscheidung.» Er wisse nicht, ob Taylor und sein Team sich «aus Angst oder Respekt» gegen einen Elfmeter entschieden hätten. Offen blieb, ob Niclas Füllkrug bei der vorausgegangenen Vorlage für Musiala nicht ohnehin im Abseits gewesen wäre.

«Die Sachlage ist in der Tat so, dass der Schiedsrichter sachlich und unemotional entscheiden muss», sagte Bundesliga-Schiedsrichter Ittrich. «Man muss es regeltechnisch analysieren: Was macht der Spieler aus der Sicht des Schiedsrichters? Der Spieler zieht während des Schusses die Hand aus der Schussbahn zurück.» Auch deshalb habe der Videoschiedsrichter (VAR) nicht entscheidend eingegriffen. Der Experte sprach von einem «Handspiel-Dilemma». Es gebe «einen Ermessensspielraum im Fußball».

Das wollten Ballack und Mustafi nicht akzeptieren. «Es ist ja egal, ob er versucht, die Hand wegzuziehen, er steht im Weg», sagte Mustafi. Ballack meinte: «Es ist ein Torschuss, er blockt ihn mit abgespreizter Hand. Für was willst du sonst noch Elfmeter geben?» Auch Kerner schaltete sich immer wieder in die Diskussion ein.

VAR in diesem Fall keine Option

«Wenn man ihn pfeift, kann man sagen, das ist richtig, den kann man geben. Das ist das Ermessensdilemma bei der Handspielregel», sagte Ittrich. «Ich bin ja gar nicht weit weg von euch, ich habe nur gesagt, dass der Videoassistent da nicht reingehen kann.» Dieser müsse nämlich «Bilder liefern», die den Schiedsrichter «von dem überzeugen, was er gesehen hat, oder eben nicht».

In der ARD sagte die frühere Schiedsrichterin Bibiana Steinhaus-Webb: «Der Schuss kommt aus einer kurzen Distanz, ist wahnsinnig scharf geschossen. Ist es eine unnatürliche Vergrößerung der Körperfläche – ja oder nein? Der Schiedsrichter hat sich dafür entschieden, dass es eine relativ natürliche Bewegung ist.» Der Videoassistent könne nicht unterstützen, «weil es keine glasklare Fehlentscheidung ist». Sie könne es «nachvollziehen, glaube aber, dass eine andere Entscheidung auch möglich gewesen wäre», sagte Steinhaus-Webb. 

Trotz EM-Aus: Kanzler-Lob für DFB-Auswahl

Trotz EM-Aus: Kanzler-Lob für DFB-Auswahl

Stuttgart (dpa) – Nach dem bitteren Ausscheiden der deutschen Fußball-Nationalmannschaft im EM-Viertelfinale gegen Spanien hat Bundeskanzler Olaf Scholz die DFB-Auswahl für ihr Auftreten beim Heim-Turnier gelobt. «Diese Europameisterschaft ist ein großer Erfolg, auch für die Mannschaft. Ich habe schon das Gefühl, dass sich ganz Viele hinter dieser Mannschaft versammelt haben. Wer so kämpft, kann auch scheitern. Das ist ehrenhaft», sagte der SPD-Politiker in der ARD nach der 1:2-Niederlage der DFB-Auswahl in Stuttgart.

Der 66-Jährige hatte auf der Tribüne mit dem Team von Bundestrainer Julian Nagelsmann mitgefiebert. «Es war nervenaufreibend, die ganze Zeit spannend. Beide Mannschaften haben toll gekämpft. Unsere Mannschaft ist erhobenen Hauptes aus dem Turnier herausgegangen», sagte Scholz zum Ausgang des dramatischen Spiels. 

Generell habe er während der Endrunde viel positives Feedback von ausländischen Amtskollegen erhalten. «Ich habe einige getroffen, als die EM schon im Gange war. Alle sind ganz fasziniert von der EM», berichtete der Bundeskanzler.

Bundesinnenministerin Nancy Faeser schrieb bei X: «Was für ein Kampfgeist! Ganz viel Respekt für diese großartige Mannschaft Ihr könnt stolz sein, liebes DFB-Team.»

Kroos zum Abschied: Können alle stolz sein

Kroos zum Abschied: Können alle stolz sein

Stuttgart (dpa) – Toni Kroos hat sich nach seinem allerletzten Spiel als Profifußballer mit viel Wehmut von den Fans verabschiedet. «Ich denke, dass wir alle stolz sein können, weil alle ein Schippe draufgelegt haben im Vergleich zu der Zeit davor», sagte der 114-malige Nationalspieler nach dem Aus im Viertelfinale der Heim-EM gegen Spanien in Stuttgart. «Ich bin froh, wenn ich da ein bisschen mitgeholfen habe, dass wir alle in Deutschland den Anspruch und die Hoffnung haben, weiterzukommen. Ich bin zuversichtlich, dass die Mannschaft das in Zukunft schafft. Aber es gehört auch dazu, dass wir heute alle traurig sind.»

Nach dem Schlusspfiff des 1:2 nach Verlängerung versuchten auch zahlreiche spanische Spieler, Kroos zu trösten. Der 34-Jährige hatte über Jahre den spanischen Spitzenclub Real Madrid geprägt und mit den Königlichen fünfmal die Champions League gewonnen. Bundestrainer Julian Nagelsmann hatte den Weltmeister von 2014 erst im März in die Nationalmannschaft zurückgeholt. Mit Kroos kam Sicherheit und Stabilität ins deutsche Spiel – auch wenn bei der Heim-EM schon vor dem Finale am 14. Juli in Berlin Schluss war.

«Jetzt im Moment überwiegt, ehrlich gesagt, so ein bisschen das Turnier-Aus, das steht jetzt im Vordergrund, weil wir alle gemeinsam ein großes Ziel hatten», sagte Kroos, der nach dem Schlusspfiff lange vor den deutschen Fans gestanden hatte. «Dieser Traum, den wir alle hatten, der ist jetzt geplatzt, auch wenn wir in den nächsten Tagen realisieren, dass wir ein gutes Turnier gespielt haben. Wenn man so nah dran ist, dann ist es das, was extrem bitter ist.»

So performten die DFB-Spieler gegen Spanien

So performten die DFB-Spieler gegen Spanien

Stuttgart (dpa) – Der Traum vom vierten EM-Triumph nach 1972, 1980 und 1996 hat sich für die deutsche Fußball-Nationalmannschaft nicht erfüllt. Das Team von Bundestrainer Julian Nagelsmann verlor in Stuttgart im Viertelfinale der Heim-Europameisterschaft gegen Spanien mit 1:2 (1:1, 0:0) nach Verlängerung und schied aus. Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft in der Einzelkritik:

Neuer: Deutschlands Rekordtorwart hatte in seinem wohl letzten Turnierspiel Probleme beim ersten Schuss von Olmo (39.). Beim Tor des Leipzigers chancenlos (51.). Wie auch beim unhaltbaren Kopfball von Merino zum 1:2 in der 119. Minute. 

Kimmich: Rückte bei spanischem Ballbesitz rechts weit vor. Offensiv immer wieder der Antreiber. Gute Flanke auf Havertz (21.). Und dann die große Kopfballablage auf Wirtz. Konnte aber die Flanke zum 1:2 nicht verhindern.

Rüdiger: Für eine Grätsche gegen Olmo sah der Abwehrchef früh Gelb. Rückte oft nach rechts als Williams-Bewacher. Räumte hinten mit seiner Physis bis zum 1:2-Schock auf. 

Tah: Nach Gelb-Sperre kehrte der Leverkusener in die Abwehr zurück. Bekämpfte Spaniens Mittelstürmer Morata, der trotzdem einmal aussichtsreich zum Abschluss kam (47.). 

Raum: Gegen Spaniens Teenie-Star Yamal ging er resolut zur Sache. Gelb sah er nach Foul an Carvajal. Unpräzise Flanken. Und dann viel zu passiv bei Yamals Torvorlage auf Olmo. 

Can: Überraschend ersetzte der Dortmunder im defensiven Mittelfeld Andrich. Sein Hauptjob war die Bewachung von Fabian. Impulse fürs Spiel fehlten. Nach 45 Minuten war Schluss.

Kroos: Deutschlands Taktgeber beförderte Pedri per Foul früh aus dem Spiel (8.). Olmo hatte er beim Tor nicht im Rückspiegel. Das letzte Spiel seiner großen Karriere endete ganz bitter. 

Sané: Sein Turniermoment kam wieder nicht. Bei allem defensiven Fleiß, offensiv fehlte vollkommen die Schärfe. Ballverluste, keine Vorlagen – völlig korrekt zur Halbzeit raus. 

Gündogan: Der Kapitän hatte einen großen Bewegungsradius, aber die zündenden Aktionen blieben aus. Konnte das deutsche Offensivspiel nicht prägen. Machte früh Platz für Füllkrug.

Musiala: Auf den Münchner achteten und stürzten sich die Spanier extrem. Ließen dem Dribbler kaum Räume, stoppten ihn auch mal per Ringergriff wie Ferran Torres (75.). Sein Schuss traf die abgespreizte Hand von Cucurella – der Elfmeterpfiff blieb aus (107.). 

Havertz: Der Glücklose. Die meisten Chancen hatte der Arsenal-Profi. Aber sein Kopfball war zu drucklos (21.), ein Schuss zu schwach (35.). Lupfte am Ende auch noch drüber (83.).

Wirtz: Viel, viel, viel besser als Sané. Der Leverkusener war der Game-Changer. Klasse Vorlage auf Füllkrug, traf dann zum umjubelten 1:1. In der Verlängerung schoss er knapp vorbei (105.).

Andrich: Mit seinen pinken Haaren fiel er sofort auf, als er Can ablöste. Kassierte erstmal Gelb. Seinen feinen Innenrist-Schuss hielt Unai Simon (70.). Haute sich vergebens rein.

Mittelstädt: Der Stuttgarter Lokalmatador kam für Raum. Seine Flankenläufe waren nach dem 0:1 gefragt. Erregte sich über die Gelbe Karte nach einem resolut geführten Zweikampf (73.).

Füllkrug: Nagelsmann brachte nach dem 0:1 den Top-Joker. Der Effekt war da. Im Fallen schoss der Dortmunder an den Pfosten (77.). Später scheiterte er am Torwart (117.). Ohne Abschlussglück.

Müller: Nach 79 Minuten ging Nagelsmann all in. Er brachte Turnier-Veteran Müller für Tah, entblößte die Abwehr. Gute Vorlage auf Wirtz in der Verlängerung. Bleibt ohne EM-Tor. 

Anton: Der Abwehrturm konnte in der Verlängerung als sechster Einwechsler kommen. Bewältigte im erst vierten Länderspiel die Drucksituation. Guter Offensivpass auf Müller.

UEFA gibt grünes Licht in Sachen Multi-Club Ownership

UEFA gibt grünes Licht in Sachen Multi-Club Ownership

Berlin (dpa) – Der englische Fußball-Meister Manchester City und der FC Girona aus Spanien können in der Champions League starten wie auch Manchester United und OGC Nizza aus Frankreich in der Europa League. Die Finanzkontrollkammer der Europäischen Fußball-Union für Clubs (FKKK) gab dafür grünes Licht. 

Zuvor hatte die FKKK wegen eines möglichen Konflikts mit der in Artikel 5 des UEFA-Clubwettbewerbsreglements vorgesehenen Regel der vereinsübergreifenden Eigentümerschaft Verfahren eingeleitet. Laut UEFA-Statuten dürfen zwei Vereine mit demselben Eigentümer nicht parallel an einem Wettbewerb teilnehmen.

Manchester City und Girona sind Teil der City Football Group. Die aus Abu Dhabi in den Vereinigten Arabischen Emiraten kontrollierte Investmentfirma besitzt weltweit ganz oder teilweise zahlreiche Fußball-Clubs. Manchester United (zum Teil) und Nizza (ganz) gehören zum Chemieunternehmen Ineos um den britischen Milliardär Jim Ratcliffe.

Jetzt teilte die UEFA mit, dass die Clubs «wesentliche Änderungen» im Management und der Struktur vorgenommen hätten, sodass die Regularien erfüllt werden. So habe niemand «Kontrolle über oder entscheidenden Einfluss auf mehr als einen Club». Auch sei niemand im Management von mehr als einem Club beteiligt, hieß es weiter. 

Bereits früher stand die UEFA mehrfach vor Entscheidungen in Sachen Multi-Club Ownership. So unter anderem auch 2017, als Red Bull Salzburg und RB Leipzig an den UEFA-Wettbewerben teilnehmen durften. Kritiker sehen hingegen die Integrität des Spiels gefährdet.

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