Doppelpack gegen Ex-Club: Frankfurts Topsturm schlägt zu

Doppelpack gegen Ex-Club: Frankfurts Topsturm schlägt zu

Wolfsburg (dpa) – Der Frankfurter Supersturm hat wieder zugeschlagen. Dank seiner beiden exzellenten Angreifer Omar Marmoush und Hugo Ekitiké gewann Eintracht Frankfurt am dritten Spieltag der Fußball-Bundesliga mit 2:1 (1:0) beim VfL Wolfsburg.

In der 30. Minute legte der Franzose Ekitiké dem Ägypter Marmoush gekonnt den Führungstreffer auf. Acht Minuten vor Schluss gelang Marmoush per Handelfmeter auch das zweite Frankfurter Tor (82.). Ridle Baku traf zwar in der Zwischenzeit zum 1:1 für den VfL (76.). Die Qualität des Angriffs war aber der große Unterschied zwischen beiden Teams. Zusammen haben Marmoush und Ekitiké in den vier Pflichtspielen dieser noch jungen Saison nun schon sieben Tore erzielt.

Besonders pikant an Marmoushs Doppelpack war: Der 25-Jährige spielte zwischen 2017 und 2023 insgesamt viereinhalb Jahre für den VfL. Nach seinem ersten Tor stellte er sich demonstrativ vor die pfeifende Wolfsburger Fankurve und hielt sich beide Ohren zu. Beim Volkswagen-Club vermisste Marmoush zumeist das Vertrauen, das er nun in Frankfurt spürt.

26.281 Zuschauer sahen das erste Wolfsburger Heimspiel, seitdem Trainer Ralph Hasenhüttl seinem VfL mal wieder bundesweite Schlagzeilen eingebracht hatte. Nach der 2:3-Niederlage gegen Bayern München verglich er die Stimmung in der Volkswagen-Arena mit der auf einem Friedhof.

Die Frankfurter Fans schienen dieses Thema am Samstag variieren zu wollen. Vor dem Anpfiff zogen sie im Gästeblock ein großes Banner hoch, auf dem ein Sensenmann abgebildet war.

Das Spiel selbst taugte lange Zeit nicht dazu, um das viel gescholtene Wolfsburger Publikum von seinen Sitzen zu reißen. Die Eintracht zog sich weit zurück, überließ dem VfL den Ball und machte Hasenhüttls Spielidee damit weitgehend zunichte.

Götze und Trapp zur Pause raus

Die sieht eigentlich vor, den Gegner zu Fehlern zu zwingen und danach in hohem Tempo umzuschalten. Mit viel eigenem Ballbesitz das gegnerische Tor zu belagern, ist dagegen keine Wolfsburger Stärke. Und so dominierte der VfL die erste Halbzeit, ohne sich dabei große Chancen herauszuspielen. Den Frankfurtern dagegen reichte ein schöner Konter über Hugo Larsson, Ekitiké und Marmoush, um in Führung zu gehen.

In der Halbzeitpause nahm die Eintracht zwei prominente Wechsel vor: Weltmeister Mario Götze musste für den Algerier Fares Chaibi weichen. Der frühere Nationaltorwart Kevin Trapp hatte sich bei einem Abschlag am Oberschenkel verletzt. Für ihn gab der 21-jährige Kaua Santos sein Bundesliga-Debüt.

Viel zu tun bekam aber auch der junge Brasilianer nicht. Wie schon in der ersten Hälfte war Wolfsburg überlegen, ohne große Gefahr auszustrahlen. Und wie schon in der ersten Hälfte kam der Portugiese Tiago Tomas einem Torerfolg noch am nächsten (18./55.). Den variablen Angreifer hatte der VfL im vergangenen Jahr als Marmoush-Ersatz verpflichtet.

Und so blieb es dabei: Ekitiké und Marmoush unter Kontrolle zu halten, war die größte Herausforderung dieses Spiels. In der 52. Minute tanzte der Franzose ganz allein durch den Wolfsburger Strafraum. In der 64. Minute rettete der neue VfL-Torwart Kamil Grabara erst gegen den einen (Ekitiké) und dann beim Nachschuss auch noch gegen den anderen Frankfurter Topstürmer (Marmoush).

Auch der Wolfsburger Ausgleich und die Auswechselung von Ekitiké sorgten nicht für einen Bruch im Frankfurter Spiel. Aufgrund der besseren Chancen und der besseren Stürmer war der Sieg am Ende verdient.

Meisterlicher Auftritt: Bayer siegt in Hoffenheim

Meisterlicher Auftritt: Bayer siegt in Hoffenheim

Sinsheim (dpa) – Mit einem meisterlichen Auftritt hat sich Bayer Leverkusen nach dem Ende der eindrucksvollen Erfolgsserie von 35 ungeschlagenen Bundesligaspielen zurückgemeldet. Der Titelverteidiger setzte sich dank einer souveränen Vorstellung bei der TSG 1899 Hoffenheim mit 4:1 (2:1) durch und hat nun sechs Punkte auf dem Konto.

Vor 30.150 Zuschauern erzielten Martin Terrier in der 17. Minute, Victor Boniface (30./75.) und Florian Wirtz (72.) per Foulelfmeter die Leverkusener Tore. Für Hoffenheim traf Mergim Berisha (37.).

Zwei Wochen nach dem 2:3 gegen RB Leipzig präsentierte sich die Werkself gut erholt von dem sportlichen Rückschlag. Von Beginn an diktierte der Meister und Pokalsieger den Rhythmus der Partie und schnürte die Hausherren phasenweise in deren Hälfte ein. 

Bayer legt stürmisch los

Schon nach drei Minuten hatte der im Sommer von Stade Rennes gekommene Terrier die Führung auf dem Fuß, traf aber nur das Außennetz. Die TSG wagte sich nur sporadisch in die Offensive. Einer der seltenen Angriffe wurde dann zum Bumerang. 

Nach einem Pass aus der eigenen Hälfte hatte der auffällig agierende Boniface freie Bahn und legte quer auf den mitgelaufenen Terrier, der den Ball zu seinem ersten Bundesligator einschob. Schiedsrichter Daniel Schlager annullierte den Treffer wegen einer vermeintlichen Abseitsstellung des Vorlagengebers zunächst, gab ihn nach Überprüfung durch den Video-Assistenten dann aber doch.

Bayer ruhte sich auf dem knappen Vorsprung nicht aus und spielte weiter munter nach vorn. Boniface scheiterte mit einem Kopfball an TSG-Torwart Oliver Baumann, der mit seinem 464. Bundesliga-Einsatz mit Lothar Matthäus und Toni Schumacher gleichzog. Kurz darauf war Baumann gegen einen satten Flachschuss von Boniface jedoch machtlos. Vorausgegangen war ein herrlicher Pass von Granit Xhaka.

Erst danach fand Hoffenheim etwas besser ins Spiel und kam prompt zum Anschluss. Berisha traf nach Vorlage von Andrej Kramaric. Nur eine Minute später fand ein zweites Tor des Stürmers wegen Abseits keine Anerkennung. 

Kurz vor der Pause waren die Gäste wieder am Drücker. Erst rettete Baumann mit einer starken Parade gegen den frei durchgelaufenen Boniface, dann TSG-Verteidiger Kevin Akpoguma bei einem Wirtz-Schlenzer per Kopf auf der Linie.

VAR hilft Bayer ein zweites Mal

Nach dem Wechsel ging es nicht mehr so temporeich zu. Strafraumszenen gab es nur noch selten. Ein Distanzschuss von Robert Andrich, den Baumann parierte, blieb lange der einzige Aufreger – bis etwa 20 Minuten vor Schluss. Da rückte erneut der Videobeweis in den Fokus.

Schiedsrichter Schlager entschied nach einem Foul an Alejandro Grimaldo auf Freistoß, doch wieder meldete sich der Videokeller in Köln. Nach Ansicht der TV-Bilder wurde der Tatort in den Strafraum verlegt – Elfmeter. Den verwandelte Wirtz eiskalt. Als wenig später Boniface einen Doppelpack schnürte, war die Partie gelaufen.

Doppelpacker Adamu führt Freiburg zum Sieg gegen Bochum

Doppelpacker Adamu führt Freiburg zum Sieg gegen Bochum

Freiburg (dpa) – Ein Doppelschlag von Junior Adamu binnen drei Minuten hat die Bochumer Sorgen in der Fußball-Bundesliga weiter vergrößert. Beim 2:1 (0:1) seines SC Freiburg traf der Stürmer in der 58. und 61. Minute und sorgte damit maßgeblich für den zweiten Saisonsieg der Gastgeber. Für insgesamt harmlose Bochumer hatte Myron Boadu (45.) vor 34.100 Zuschauern zur eher unverdienten Pausenführung getroffen.

Frohe Kunde gab es für die Südbadener schon vor dem Spiel: Stammtorwart Noah Atubolu stand nach überstandener Blinddarm-OP erstmals in dieser Saison zwischen den Pfosten, auf weitere Wechsel verzichtete Trainer Julian Schuster im Vergleich zum 0:2 beim FC Bayern vor zwei Wochen. Beim VfL begannen Bundesliga-Debütant Koji Miyoshi und Boadu statt Anthony Losilla und Philipp Hofmann.

Zähe erste Halbzeit

Überwiegend zäh verlief die erste Halbzeit. Die Freiburger dominierten, fanden aber kaum Mittel und Wege in die torgefährliche Zone. Der VfL setzte zunächst auf die Tugenden einer klassischen Auswärtsmannschaft, stand also tief und kompakt, vergaß dabei aber über weite Strecken seine Offensivabteilung. 

45 Minuten dauerte es bis zur ersten Bochumer Torchance, die prompt zum Erfolg führte. Dani de Wit gab den Ball von der linken Seite scharf nach innen, wo Boadu am schnellsten reagierte und das überhaupt erste Saisontor für die Gäste erzielte. 

Miyoshis kurioser Versuch

Es war eine schmeichelhafte Führung, die Miyoshi kurz darauf fast ausgebaut hätte. Sein kurioser Schussversuch von knapp hinter der Mittellinie wäre fast im Freiburger Tor gelandet, weil Atubolu weit vor selbigem stand. Der etwas konfus wirkende SC-Torwart stupste den flach geschossenen Ball gerade noch so ins Toraus.

Auf der anderen Seite hatte VfL-Torwart Patrick Drewes insgesamt etwas mehr zu tun. Eine Doppelchance von Ritsu Doan vereitelte Drewes ebenso wie zuvor den Versuch von Merlin Röhl. Freiburgs 22 Jahre alter Spielmacher musste in der 39. Minute leicht angeschlagen vom Feld, Eren Dinkci ersetzte ihn.

Frischer Schwung nach der Pause

In 2014er-Weltmeister Matthias Ginter und Nicolas Höfler setzte Schuster zur zweiten Halbzeit auf weitere frische Kräfte. Dem Freiburger Glück im Weg stand zunächst erneut Drewes, der nach Grifos Freistoßflanke glänzend gegen Adamu rettete. 

Der Freiburger Stürmer blieb fleißig und holte nach knapp einer Stunde zum Doppelschlag aus. Von Grifo fein freigespielt, tauchte er zunächst allein vor Drewes auf und verwandelte zum 1:1. Das 2:1 fiel etwas weniger schön aus dem Getümmel heraus. Den Gastgebern war’s egal, der völlig freistehende Grifo hätte aus zehn Metern gar zum 3:1 vollstrecken können. Und Adamu vergab in der Schlussphase noch eine Möglichkeit zum Hattrick.

Sechster SC-Sieg in Folge gegen Bochum

Zum sechsten Freiburger Sieg in Folge über einen insgesamt offensiv harmlosen VfL Bochum reichte es am Ende trotzdem. Auch weil der eingewechselte Hofmann (77.) und Felix Passlack (90.) knapp verzogen.

Keine Trainer, keine Tore: Nullnummer von Leipzig und Union

Keine Trainer, keine Tore: Nullnummer von Leipzig und Union

Leipzig (dpa) – Nicht mal per Elfmeter klappte es: RB Leipzig gelingt gegen den 1. FC Union Berlin trotz drückender Überlegenheit nur ein 0:0, der clubinterne Startrekord von drei Siegen nacheinander bleibt unerreicht. Vor 47.800 Fans verschoss Lois Openda in der 74. Minute einen Foulelfmeter – es war in dem langweiligen Bundesliga-Spiel der einzige echte Aufreger.

Im Fokus standen zunächst die Abwesenden. Leipzig musste ohne Trainer Marco Rose auskommen, der eine Gelb-Rot-Sperre aus dem Leverkusen-Spiel absaß. Beim Aufwärmen war Rose noch auf dem Rasen bei seinen Spielern, 30 Minuten vor dem Anpfiff übergab er die Verantwortung an Assistent Alexander Zickler. Der hatte bereits beim 3:2 beim Meister über den Großteil des Spiels das Sagen gehabt.

Keyhanfar für Svensson

Der Ausfall auf der Berliner Bank war dagegen ungeplant. Bo Svensson laborierte an einem Infekt, gut zwei Stunden vor dem Anpfiff gab Union bekannt, dass der Trainer das Wiedersehen mit Rose verpassen wird. Das Duo hatte zusammen einst beim FSV Mainz 05 gespielt. Babak Keyhanfar rückte für das Spiel auf den Posten des Cheftrainers.

Seiner Mannschaft hatte er offenbar mitgegeben, unter allen Umständen überhaupt nichts für das Spiel zu tun. Union ergab sich in völliger offensiver Passivität, verbrachte einen Großteil der ersten Halbzeit in der eigenen Hälfte. Auch nur einen Versuch aufs Leipziger Tor? Fehlanzeige. Bei Leipzig hatte man das sicherlich erwartet, doch mit handballartigen Angriffszügen tat man sich schwer.

Rothe testet Gulacsi

Es blieb bei ein paar halbgaren Möglichkeiten, oft geprägt von individueller Klasse. Lois Openda (13. Minute) zog nach einem Konter ab, der Ball rauschte am Tor vorbei. Kurz darauf setzte sich der belgische Nationalspieler (21.) auf der rechten Seite gegen zwei Gegenspieler durch. Sein Abschluss stellte für Union-Keeper Frederik Rönnow allerdings kein Problem dar. Kurz vor der Pause versuchte sich Benjamin Henrichs (43.) mit einem Weitschuss, der jedoch knapp zur Ecke geklärt wurde.

Bei Standards wurde dann auch Union mal gefährlich. Tom Rothe (58.) zwang RB-Torwart Peter Gulacsi nach einer Ecke per Kopf zu einer Glanzparade. Direkt im Anschluss – wieder nach einer Ecke – scheiterte Diogo Leite an Gulacsi. Zickler reagierte nun, brachte in Antonio Nusa und Arthur Vermeeren mehr Kreativität ins Leipziger Spiel. Eine Minute später traf Xavi Simons (68.) die Latte.

Openda und die Elfmeter

Ein Tor lag etwas in der Luft – und es hätte auch fallen müssen. Schiedsrichter Sven Jablonski gab nach einem Foul von Kevin Vogt an Openda zurecht Elfmeter. Doch der Belgier machte es wie schon am vergangenen Freitag mit der Nationalmannschaft gegen Israel – er verschoss. Rönnow hatte mit dem schwach in die Ecke geschobenen Ball keinerlei Probleme. In der Nachspielzeit hielt der Däne dann auch noch einen Freistoß von David Raum aus 18 Metern – und Union blieb wie Leipzig in dieser Saison noch ohne Niederlage.

 

Doppelpack von Demirovic beschert Stuttgart ersten Sieg

Doppelpack von Demirovic beschert Stuttgart ersten Sieg

Mönchengladbach (dpa) – Drei Tage vor dem internationalen Comeback auf der Champions-League-Bühne bei Real Madrid hat der VfB Stuttgart den ersten Bundesligasieg der Saison geschafft. Die Mannschaft von Chefcoach Sebastian Hoeneß setzte sich am Samstag bei Borussia Mönchengladbach mit 3:1 (1:1) durch und ist für den ersten internationalen Auftritt in der Königsklasse nach 15 Jahren bestens gerüstet. Zuvor hatten die Schwaben lediglich im Pokal bei Zweitligaaufsteiger Preußen Münster einen 5:0-Erfolg geschafft.

Vor 53.756 Zuschauern im Borussia-Park erzielte am 80. Geburtstag von Vereinslegende Günter Netzer Alassane Plea (27. Minute) den Treffer für die Gastgeber. Nationalspieler Deniz Undav (21.) und zweimal Ermedin Demirovic (58./61.) trafen für die Schwaben. Felix Brych feierte seinen 354. Einsatz und ist damit Rekord-Schiedsrichter in der Fußball-Bundesliga.

Stuttgarts Trainer Hoeneß hatte sein Team vor dem Start in der Champions League am nächsten Dienstag in Madrid aus Gründen der Belastungssteuerung auf drei Positionen verändert. Fabian Rieder rückte erstmals in die Startelf, Josha Vagnoman kehrte nach fünf Monaten in die Anfangsformation zurück. Zudem erhielt Neuzugang Demirovic diesmal ein Startticket. Die zuletzt verletzten Dan-Axel Zagadou und Anthony Rouault waren wieder im Kader. 

Real Madrid immer im Hinterkopf

Der VfB-Coach hatte nach sechs Gegentoren in zwei Spielen vor allem die Probleme in der Defensive angesprochen. Zudem sei es nicht ganz einfach gewesen, den Fokus vor dem Auftritt in der Königsklasse nicht auf dieses Highlight zu richten. «Es ist nicht möglich, das komplett auszublenden», befand Hoeneß.

Gegen eine selbstbewusste Gladbacher Mannschaft, die mit dem 2:0-Erfolg in Bochum den ersten Saisonsieg feierte und sich wie auch schon beim Auftaktspiel gegen Meister Bayer Leverkusen (2:3) gut präsentierte, taten sich die Gäste zunächst schwer. Trainer Gerardo Seoane setzte auf sein eingespieltes Team und verzichtete in der ersten Elf auch auf den wieder genesenen Robin Hack, dem besten Mönchengladbacher Torschützen der vergangenen Saison.

Plea trifft und verletzt sich

Die Stuttgarter kamen allerdings nach sehenswerter Vorarbeit auf dem rechten Flügel von Vagnoman zum Führungstreffer durch den gefährlichen Undav, der einen Abpraller von Omlin nach Schuss von Jamie Leweling zum 1:0 nutzte. Die Antwort der Gastgeber ließ nicht lange auf sich warten. Nach Vorlage von Kevin Stöger traf Plea mit dem Kopf zum Ausgleich, musste aber danach verletzt ausgewechselt werden.

In der intensiven Partie mit hohem Tempo auf beiden Seiten sorgte ein Doppelschlag von Demirovic für die Entscheidung. Zunächst traf der 26-Jährige gefühlvoll aus kurzer Distanz nach Vorarbeit von Fabian Rieder zum 2:1. Drei Minuten später stand der Mittelstürmer wieder goldrichtig und traf nach einem Eckball zum 3:1.

 

Leverkusen zurück in der Erfolgsspur – Bayern souverän

Leverkusen zurück in der Erfolgsspur – Bayern souverän

Berlin (dpa) – Der FC Bayern München hat mit einem souveränen Auswärtssieg bei Aufsteiger Holstein Kiel die Tabellenführung der Fußball-Bundesliga erobert. Der Fußball-Rekordmeister gewann bei den vor allem in der ersten Halbzeit komplett überforderten Kielern mit 6:1 (4:0) und thront nun mit drei Siegen aus drei Spielen auf Platz eins. 

Nach dem Ende der langen Erfolgsserie hat sich derweil der deutsche Meister Bayer Leverkusen gleich mit einem Sieg zurückgemeldet. Die Werkself, die zuletzt nach 35 Ligaspielen die erste Niederlage kassiert hatte, siegte am dritten Spieltag bei der TSG Hoffenheim souverän mit 4:1 (2:1) und weist damit sechs Punkte auf.

VfB mit erstem Sieg

Erfolgreich war auch Vizemeister VfB Stuttgart, der mit dem 3:1 (1:1) bei Borussia Mönchengladbach den ersten Sieg feierte. München, Leverkusen und Stuttgart gelingt damit die Generalprobe für die anstehenden Champions-League-Aufgaben.

RB Leipzig verpasste indes beim 0:0 gegen Union Berlin den dritten Erfolg im dritten Spiel. Der gesperrte Trainer Marco Rose musste auf der Tribüne mitansehen, wie Loïs Openda den möglichen Sieg mit einem verschossenen Elfmeter vergab (74.).

Eintracht Frankfurt holte sich mit dem 2:1 (1:0) beim VfL Wolfsburg den zweiten Saisonsieg. Gleiches gilt für den SC Freiburg, der nach einem 0:1-Rückstand zur Pause das Spiel dreht und gegen das sieglose Schlusslicht VfL Bochum 2:1 (0:1) gewinnt.

Am Freitagabend hatte Borussia Dortmund gegen den 1. FC Heidenheim 4:2 gewonnen. Der BVB ist mit zwei Punkten Rückstand erster Verfolger der Münchner.

Top-Start für die Bayern

Die Bayern erwischten durch das Blitz-Tor von Jamal Musiala nach nur 14 Sekunden einen Traumstart in Kiel. Die weiteren Tore für den haushohen Favoriten erzielten Torjäger Harry Kane (7., 43. und 90.+1, Foulelfmeter), Nicolai Remberg mit einem Eigentor (13.) und Michael Olise (65.). Für Holstein traf Armin Gigovic (82.).

In Hoffenheim avancierte Victor Boniface zum Matchwinner für Leverkusen. Den ersten Treffer von Martin Terrier (17. Minute) bereitete der Nigerianer vor, den zweiten und vierten erzielte er selbst (30. und 75.). Außerdem traf Nationalspieler Florian Wirtz per Foulelfmeter (72.). Für die Hoffenheimer, bei denen Torhüter Oliver Baumann mit seinem 464. Bundesliga-Spiel mit den Fußball-Größen Lothar Matthäus und Toni Schumacher gleichzog, konnte Mergim Berisha zwischenzeitlich verkürzen (37.).

In Gladbach schoss Ermedin Demirovic mit zwei Toren den VfB-Sieg heraus (57. und 61.). Nach der ersten Stuttgarter Führung durch Deniz Undav (21.), der am Dienstag auch erstmals für die Nationalmannschaft getroffen hatte, war Alassane Plea für die Borussia noch der Ausgleich geglückt (27.). Das Spiel stand auch im Zeichen des 80. Geburtstags von Borussia-Legende Günter Netzer, der allerdings nicht im Stadion war.

Trapp verletzt sich am Oberschenkel

Die beiden Frankfurter Tore erzielte der seit Wochen überragende Omar Marmoush (30. und 82. per Handelfmeter). Für die Gastgeber hatte Ridle Baku zwischenzeitlich ausgeglichen (76.). Allerdings muss die Eintracht womöglich die nächste Zeit auf Keeper Kevin Trapp verzichten, der mit einer Oberschenkelverletzung zur Pause raus musste. Damit kam der brasilianische Torhüter Kaua Santos zu seinem Bundesliga-Debüt.

Für Bochum gab es in Freiburg trotz des Führungstreffers von Monaco-Neuzugang Myron Boadu (45.) die dritte Niederlage im dritten Spiel. Denn Junior Adamu schaffte mit einem Doppelpack noch die Wende (58. und 61.).

Hamann relativiert Musiala-Kritik – Vergleiche mit Müller

Hamann relativiert Musiala-Kritik – Vergleiche mit Müller

München (dpa) – TV-Experte Dietmar Hamann hat seine Kritik an Nationalspieler Jamal Musiala relativiert. «Wenn man auf der Zehn spielt, dann ist es auch deine Aufgabe, andere Spieler in Szene zu setzen, wie es ein Thomas Müller mit Robert Lewandowski über Jahre gemacht hat. Müller hat sich über die Jahre unheimlich weiterentwickelt. Musiala ist wahrscheinlich der beste Dribbler Europas oder der Welt, aber meiner Meinung nach stimmt die Balance im Moment nicht. Wenn er das eine oder andere Mal mehr den Kopf hochnehmen und den Mitspieler einsetzen würde, wäre wahrscheinlich mehr geholfen», sagte Hamann beim TV-Sender Sky. 

Dass Musiala ein herausragender Spieler sei, habe er nie infrage gestellt. Er sei auch erst 21 Jahre alt. «Nur, du musst immer versuchen, dich weiterzuentwickeln», sagte Hamann, der zuvor in seiner Kolumne Musiala als «Einzelspieler» und «Alleinunterhalter» bezeichnet hatte. Er würde den 21-Jährigen «aus Bayern-Sicht» sogar gegen den gleichaltrigen Leverkusener Florian Wirtz eintauschen – und das «gleich morgen».

Für diese Aussagen hatte der frühere Nationalspieler deutliche Kritik vom FC Bayern erhalten. «Wer so eine Meinung hat, das finde ich ein bisschen absurd und weit hergeholt», sagte Sportdirektor Christoph Freund vor dem Spiel bei Holstein Kiel: «Wir als FC Bayern sind extrem glücklich, so einen Spieler bei uns zu haben.»

Wilde Schlussphase: Nürnberg gewinnt in Ulm

Wilde Schlussphase: Nürnberg gewinnt in Ulm

Ulm (dpa) – Dank einer wilden Nachspielzeit mit zwei Elfmetern und einem Platzverweis hat der 1. FC Nürnberg einen späten Auswärtssieg in Ulm gefeiert. Der fränkische Fußball-Zweitligist von Trainer Miroslav Klose setzte sich beim Aufsteiger mit 2:1 (0:0) durch und betrieb damit ein klein wenig Wiedergutmachung nach dem 0:4 zuletzt gegen Magdeburg.

Im Donaustadion überschlugen sich kurz vor Schluss beim Zwischenstand von 1:1 die Ereignisse: Zunächst gab Schiedsrichter Wolfgang Haslberger einen schmeichelhaften Foulelfmeter für die Nürnberger. Der Versuch von «Club»-Stürmer Lukas Schleimer wurde aber von Torhüter Christian Ortag pariert. Weil der gefeierte Keeper jedoch beim Schuss nicht auf der Linie stand, wurde der Strafstoß wiederholt. Taylan Duman chippte den Ball zum Siegtreffer ins Tor (90.+9).

Kurz danach sah Stefanos Tzimas wegen einer Tätlichkeit noch die Rote Karte (90.+10). Der eingewechselte Grieche hatte zuvor noch für das 1:1 (64.) gesorgt. Durch den zweiten Saisonsieg kletterte Nürnberg vorübergehend auf den elften Tabellenplatz.

Die Ulmer dagegen waren frustriert, hatten sie doch eine Führung durch Semir Telalovic (51.) aus der Hand gegeben und am Ende sehr unglücklich sogar noch verloren.

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