Nach Zusammenprall: Herthas Gechter mit Trage vom Platz

Nach Zusammenprall: Herthas Gechter mit Trage vom Platz

Berlin (dpa) – Im Spiel der 2. Fußball-Bundesliga von Hertha BSC gegen Fortuna Düsseldorf hat sich der Berliner Innenverteidiger Linus Gechter möglicherweise eine schwere Verletzung zugezogen. Der 20 Jahre alte Junioren-Nationalspieler musste nach einem Zusammenprall mit seinem Mitspieler Deyovaisio Zeefuik in der ersten Halbzeit mit einer Trage vom Platz gebracht werden. Sein Hals- und Nackenbereich wurden von einer Stützkrause stabilisiert. Gechter war offenbar ansprechbar, konnte aber eigenständig nicht aufstehen. 

Für Gechter wurde beim Spielstand von 0:1 aus Hertha-Sicht in der 35. Minute Toni Leistner eingewechselt. Die Zuschauer, die in der mehrere Minuten währenden Spielunterbrechung überwiegend geschwiegen hatten, spendeten dem Verteidiger Applaus. 

Eintracht-Torwart Trapp fällt wochenlang aus

Eintracht-Torwart Trapp fällt wochenlang aus

Frankfurt/Main (dpa) – Der frühere Nationaltorwart Kevin Trapp wird dem Fußball-Bundesligisten Eintracht Frankfurt wegen einer Muskelverletzung im Oberschenkel für mehrere Wochen fehlen. Das teilten die Hessen nach einer eingehenden Untersuchung des 33-Jährigen mit.

Trapp hatte sich die Verletzung am Samstag beim 2:1-Sieg in Wolfsburg auf ungewöhnliche Weise bei einem Abschlag zugezogen und musste bereits in der Halbzeitpause ausgewechselt werden. «Trappo hat einen Stich gemerkt, als er den Ball weggeschlagen hat», schilderte Eintracht-Trainer Dino Toppmöller nach dem Abpfiff die Szene.

Trapp verpasst damit nicht nur die kommenden Bundesligaspiele, sondern auch den Auftakt in der reformierten Europa League. Dort treffen die Frankfurter im ersten Spiel der Liga-Phase am 26. September vor heimischer Kulisse auf Slavia Prag. Der Ausfall des Routiniers bescherte dem 21 Jahre alten Ersatztorwart Kaua Santos in Wolfsburg ein unerwartetes Bundesliga-Debüt. Der junge Brasilianer war im vergangenen Jahr von Flamengo Rio de Janeiro nach Frankfurt gewechselt und soll Trapp auch in den kommenden Wochen vertreten. 

Brych nach Rekordeinsatz: «Es ging gut»

Brych nach Rekordeinsatz: «Es ging gut»

Mönchengladbach (dpa) – Ganz ohne Kritik kam der neue Rekord-Schiedsrichter Felix Brych nicht davon. Der 49-Jährige, der am Samstag beim Spiel Borussia Mönchengladbach gegen den VfB Stuttgart (1:3) sein 345. Erstliga-Partie pfiff, stand nach dem dritten Stuttgarter Treffer durch Ermedin Demirovic im Blickpunkt. «Diese Situationen werden momentan alle gegen uns entschieden. Er stützt sich mit beiden Händen auf, das ist ein ganz klares Foul. Das war nicht der Grund für die Niederlage, aber es ist ärgerlich», befand Gladbachs Sportdirektor Roland Virkus.

Der Unparteiische gab den Treffer, ohne sich die Videobilder anzusehen. VfB-Innenverteidiger Jeff Chabot stützte sich sichtbar auf, als Demirovic zum Kopfball ansetzte. Brych bewertete die Szene später als «umstritten», entscheidend für das Spiel war sie nicht.

Körperliche Herausforderung 

Für Brych war die Partie zum Rekord nach überstandenem Kreuzbandriss körperlich eine Herausforderung. «Ich war motiviert und wollte mich so nicht aus der Fußball-Bundesliga verabschieden. Ich habe echt gekämpft – zehn Monate sind eine lange Zeit», sagte Brych und sprach auch von «Höhen, Tiefen und Frustrationen». Am Ende hat er durchgehalten. «Stuttgarts Zagadou hatte eine ähnliche Verletzung und wurde 15 Minuten vor Schluss eingewechselt», erklärte der Schiedsrichter. «Ich muss das ganze Spiel machen. Es ging gut.»

Eberl nach Kritik an Musiala: Sollten dankbar für ihn sein

Eberl nach Kritik an Musiala: Sollten dankbar für ihn sein

München (dpa) – Sportvorstand Max Eberl hat nach erstaunlicher Kritik von Dietmar Hamann an Jamal Musiala einmal mehr auf die Qualitäten des Fußball-Nationalspielers hingewiesen. «Wir sollten dankbar sein, dass wir solche Spieler in der Bundesliga haben, die für den DFB spielen dürfen», sagte Eberl bei Sport1. «Ich glaube, da gibt es keine zwei Meinungen. Jamal spricht für sich, seine Qualität spricht für sich.» Musiala glänzte beim 6:1 des FC Bayern auswärts gegen Holstein nicht nur mit seinem Treffer nach 14 Sekunden, sondern auch als Spielgestalter. 

Der für seine polarisierenden Aussagen bekannte Ex-Profi Hamann (51) hatte Musiala in seiner Sky-Kolumne unter anderem als einen «Einzelspieler» und «oft Alleinunterhalter» bezeichnet. Er würde Musiala «aus Bayern-Sicht» sofort gegen den Leverkusener Florian Wirtz eintauschen, wenn er könnte: «Ich würde es gleich morgen tun.» Die Kritik am «wahrscheinlich besten Dribbler Europas oder der Welt» relativierte Hamann mittlerweile etwas.

Effenberg: Hamanns Aussage weit weg von Realität

«Ich glaube, dass das, was Didi gesagt hat, ganz weit weg ist von der Realität und der Wahrheit über Jamal Musiala», sagte TV-Experte Stefan Effenberg im «Doppelpass». Musiala sei ein «außergewöhnlicher Spieler». 

Der FC Bayern München hatte die für ihn irritierende Kritik an Musiala schon mit deutlichen Worten gekontert. Eberl scherzte am Sonntag, dass er Hamanns Kritik als gutes Omen nehme. Schließlich habe dieser vor einigen Jahren schon Probleme des FC Bayern mit Lewandowski prophezeit – und danach habe der FC Bayern alles gewonnen, sagte Eberl.

Langfristiger Vertrag als Ziel

Die Bayern bemühen sich aktuell, Musiala langfristig zu binden, dessen Vertrag ist bis zum 30. Juni 2026 gültig. Gespräche liefen, berichtete Sportdirektor Christoph Freund. «Es ist so, dass wir uns schon die ganze Zeit austauschen, über Monate hinweg. Wir werden uns hinsetzen, wir werden reden. Wir werden das in aller Ruhe machen», sagte Eberl.

In der Vorsaison hatten Hamann und der FC Bayern auch öffentlich Meinungsverschiedenheiten ausgetragen. Damals hatte es Dispute um den ehemaligen Münchner Trainer Thomas Tuchel gegeben.

Bayern mit Tore-Show an die Spitze – Verlierer Goretzka

Bayern mit Tore-Show an die Spitze – Verlierer Goretzka

Kiel (dpa) – Trainer Vincent Kompany vom FC Bayern München musste sich nach der Übernahme der Tabellenführung in der Fußball-Bundesliga kurz zügeln. «Wenn wir weitermachen wie jetzt, machen wir vielleicht am Ende der Saison … ähm… eigentlich will ich das gar nicht sagen. Einfach weitermachen», sagte der vor der Saison kritisch beäugte Trainer mit einem Schmunzeln nach seinem dritten Bundesliga-Spiel als Coach des Rekordmeisters. 

Nach dem furiosen 6:1 (4:0) bei Aufsteiger Holstein Kiel steht das Münchner Starensemble auf Platz eins, darauf hatten die verwöhnten Bayern-Fans fast ein Jahr warten müssen. Für Kapitän Manuel Neuer war aber ein Fakt noch viel wichtiger als der Blick auf die Tabelle: «Wir haben die Gewinner-Mentalität zurück. Wir ruhen uns jetzt nicht aus.» Freilich ist es noch zu früh, als dass die übermächtige Saison des Titelverteidigers aus Leverkusen schon vergessen wäre. 

Eberl verteidigt Goretzkas Ausbootung

Nun steht der Rekordmeister dort, wo er nach dem eigenen Selbstverständnis auch hingehört. Der Start in die Spielzeit lief optimal: Der Pokalsieg bei Zweitliga-Aufsteiger Ulm, drei Siege aus drei Liga-Spielen – und auch sonst wirkt fast alles wohlklingend. Harry Kane trifft in Kiel dreimal, Jamal Musiala trotzt der Kritik von TV-Experte Dietmar Hamann mit seinem Treffer nach 14 Sekunden und Leroy Sané steht nach seiner Leisten-Operation wieder im Kader. Klingt harmonisch. Doch der FC Bayern wäre nicht der FC Bayern, gäbe es nicht auch Härtefälle. 

Großer Verlierer in der noch jungen Saison ist Mittelfeldspieler Leon Goretzka. Der 29-Jährige hat einen schweren Stand bei Trainer Kompany. Der FCB hätte den Spitzenverdiener gerne im Sommer verkauft. Doch daraus wurde nichts. In Kiel stand der 57-malige Nationalspieler, für den aktuell auch Bundestrainer Julian Nagelsmann keine Verwendung hat, nicht einmal im Kader. 

Sportvorstand Max Eberl verteidigte die Ausbootung von Goretzka. «Ich mag ihn sehr, auch wenn er momentan natürlich sauer ist. Das verstehe ich auch. Aber das gehört zum Fußball-Leben auch dazu», sagte Eberl beim TV-Sender Sky. «Wir haben von Anfang an klar kommuniziert, dass wir einen sehr ausgewogenen Kader haben werden. Dass wir mit Alex Pavlovic einen Spieler haben, der jetzt Nationalspieler geworden ist und jetzt mit Palhinha einen Transfer machen werden, das wusste Leon vorher», erklärte Eberl. «Dann ist es nun mal so, dass die Konkurrenzsituation beim FC Bayern groß ist», schob er hinterher. 

Matthäus: «Im Kader vermisse ich ihn»

Ex-Profi und Sky-Experte Lothar Matthäus zeigte sich überrascht. «Im Kader vermisse ich ihn. Alle haben ihn gelobt, wie er in dieser Woche trainiert hat. Man hat auch gehört, dass Kompany ihn super gelobt hat. Dass er gar nicht im Kader ist, wundert mich natürlich», sagte der Rekordnationalspieler. 

Schon in der ersten Runde des DFB-Pokals in Ulm (4:0) war Goretzka nicht Teil des Kaders gewesen. Bei den Siegen der Bayern in Wolfsburg und gegen Freiburg stand er zwar im Aufgebot. Aber nur gegen die Breisgauer wurde er kurz vor Spielschluss eingewechselt. 

Freund: «Wir wollen immer ganz oben stehen»

«Wenn es nicht Leon ist, dann ist jemand anderes nicht im Kader», sagte Kompany und versuchte die Situation zu entschärfen. So verpasste Goretzka den äußerst souveränen und abgeklärten Auftritt der Bayern im Norden. Holstein-Kapitän Lewis Holtby und Angreifer Benedikt Pichler sprachen zu Recht von einem «Klassenunterschied». 

Zur Wahrheit gehört aber auch: Bayern hat bislang noch keinen echten Brocken vor sich gehabt. In diese Kategorie fallen auch nicht Dinamo Zagreb als Auftaktgegner in der reformierten Champions League am Dienstag (21.00 Uhr/DAZN) und danach Werder Bremen in der Bundesliga. Erst danach kommt es am 28. September zum ersten großen Kräftemessen mit Double-Gewinner Leverkusen. 

«Das war ein guter Start, aber jetzt geht es Schlag auf Schlag», sagte Sportdirektor Christoph Freund, für den der Status quo schnell wieder zur Gewohnheit werden soll: «Wir wollen immer ganz oben stehen. Das ist unser Anspruch.»

Traum-Comeback für Messi bei Miami: Zwei Tore, eine Vorlage

Traum-Comeback für Messi bei Miami: Zwei Tore, eine Vorlage

Fort Lauderdale (dpa) – Lionel Messi hat ein erfolgreiches Comeback nach langer Pause für Inter Miami in der nordamerikanischen Fußball-Profiliga MLS gegeben. Der argentinische Superstar erzielte beim 3:1 (2:1) über Philadelphia Union die ersten beiden Tore seines Teams und gab zum dritten die Vorlage. 

Messi hatte zuletzt mit dem Nationalteam Argentiniens die Copa América gewonnen und sich beim 1:0 im Finale gegen Kolumbien vor zwei Monaten eine Knöchelverletzung zugezogen. Für Miami stand er seit Anfang Juni nicht mehr auf dem Platz. «Ich bin ein wenig müde wegen der Hitze und der Luftfeuchtigkeit von Miami, aber ich wollte so schnell wie möglich zurückkehren», sagte der 37-Jährige bei Apple TV. «Ich habe angefangen, mit dem Team zu trainieren und mich besser zu fühlen.»

Inter Miami an der Spitze

Messi drehte die Partie mit seinen beiden Treffern (26./30. Minute) nach einem frühen Rückstand. Sein uruguayischer Kumpel Luis Suárez sorgte in der Nachspielzeit für den Endstand. «Es ist schön zu sehen, dass die Verletzung ausgeheilt ist und dass er so effektiv wie zuvor ist», sagte Messis in Franken geborener Mitspieler Julian Gressel. 

Messi war vor drei Wochen wieder ins Training eingestiegen. «Ich bin froh, dass er bis zum Ende 90 Minuten gespielt hat. Er hat sich gut gefühlt», sagte Inter-Trainer Gerardo Martino. Ohne Messi hatte Miami den Einzug in die MLS-Playoffs perfekt gemacht, das Team steht an der Tabellenspitze.

Frankfurt-Trainer über Jubelgeste: «Fand ich nicht gut»

Frankfurt-Trainer über Jubelgeste: «Fand ich nicht gut»

Wolfsburg (dpa) – Für Stürmer Omar Marmoush von Eintracht Frankfurt hat seine erfolgreiche Rückkehr nach Wolfsburg noch ein kleines Nachspiel. Der 25-Jährige schoss beim 2:1-Sieg in der Fußball-Bundesliga gegen den VfL Wolfsburg beide Tore für die Eintracht. 

Seinem Trainer Dino Toppmöller gefiel es jedoch nicht, dass der Ägypter nach seinem ersten Treffer eine provokante Jubelgeste vor der Wolfsburger Fankurve zeigte. «Fand ich nicht gut. Darüber werde ich noch mit ihm sprechen», sagte der Eintracht-Coach nach dem Spiel.

Marmoush wechselte ablösefrei von Wolfsburg nach Frankfurt

Marmoush stand von 2017 bis 2023 beim VfL unter Vertrag, ehe er ablösefrei nach Frankfurt wechselte. Dort genießt er das Vertrauen von Trainer und Clubführung, das er in Wolfsburg häufig vermisste. So pfiffen ihn die VfL-Anhänger schon vor dem Spiel und insbesondere nach dem Tor zum 0:1 in der 30. Minute aus. Daraufhin drehte sich Marmoush demonstrativ Richtung Fankurve um und hielt sich beide Ohren zu.

Sportlich ist der Angreifer in dieser Saison in Topform. Marmoush und sein Sturmpartner Hugo Ekitiké erzielten zusammen sechs Tore in nur vier Pflichtspielen. «Omar hat es heute Weltklasse gemacht», sagte sein Mitspieler Ansgar Knauff nach dem Sieg in Wolfsburg.

Eberls Plan mit Kimmich: Mit Musiala ein Bayern-Gesicht

Eberls Plan mit Kimmich: Mit Musiala ein Bayern-Gesicht

München (dpa) – Sportvorstand Max Eberl setzt für die Zukunft des FC Bayern München neben Jamal Musiala auf Joshua Kimmich als große Galionsfigur. Club-Ikonen wie Thomas Müller (35) oder Manuel Neuer (38) würden absehbar vielleicht im nächsten oder übernächsten Sommer ihre Karrieren beenden, sagte Eberl bei Sport1. «Josh soll das Gesicht zusammen mit Jamal und anderen Spielern von Bayern München werden. Deswegen ist die Verlängerung für uns ein großes Thema. Das wollen wir anstreben.»

Der Vertrag des zum neuen Kapitän der deutschen Fußball-Nationalmannschaft beförderten Kimmich (29) läuft im Sommer aus. Eberl sagte im «Doppelpass», dass Paris Saint-Germain an Kimmich interessiert gewesen sei und dieser sich mit PSG ausgetauscht habe. Bei dem in der Vorsaison auf die rechte Verteidigerposition beorderten Kimmich wurde wiederholt über einen Wechsel spekuliert. Zuvor vermisste Kimmich zwischenzeitlich auch Rückendeckung im Verein.

Kimmich und das «Feuer»

Eberl erklärte, dass man mit Kimmich intensiv und offen gesprochen habe. «Ob er dieses Feuer weiter für Bayern München hat, das hat er. Das sieht man auch auf dem Platz, das sieht man auch in der Kabine, wie er sich verhält», sagte der Sportvorstand. Kimmich spiele schon lange für den Verein, er fühle sich mit seiner Familie in München wohl. Und auch mit Musiala wolle man verlängern, «das ist kein Geheimnis».

Im Umgang mit Kimmich habe er auch selbst nicht immer das Richtige gesagt, sagte Eberl. «Wir wollen neu anfangen. Wir wollen ein Stück weit eine neue Ära prägen. Und wie gesagt, ich bin weit davon entfernt, frei von Fehlern zu sein.» Kimmich sei berechtigterweise Kapitän der Nationalmannschaft geworden, sagte Eberl. Und Kimmich könne große Verantwortung im Team tragen. Auch Aleksandar Pavlovic und Josip Stanisic sollen in der Zukunft wichtige Rollen einnehmen.

Umbruch geht nicht in einem Sommer

Der Umbruch des FC Bayern in diesem Sommer war nicht so stark ausgefallen, wie das viele erwartet hatten. «Dass nicht in einem Sommer alles von links nach rechts gedreht werden kann und auch nicht gedreht werden soll, das war klar», sagte Eberl. Das dauere mindestens zwei Transferperioden.

 

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