Berlin (dpa) – Trotz Unterzahl hat der FC St. Pauli die Trendwende in der Fußball-Bundesliga geschafft. Nach zuvor neun Niederlagen in Serie und einem Unentschieden gewannen die Hamburger das umkämpfte Keller-Duell mit dem 1. FC Heidenheim 2:1 (1:0).
Dagegen unterlag Stadtrivale Hamburger SV am 14. Spieltag bei der TSG Hoffenheim klar mit 1:4 (0:2). Der VfL Wolfsburg feierte bei Borussia Mönchengladbach einen 3:1 (3:1)-Sieg, Eintracht Frankfurt gewann gegen den FC Augsburg 1:0 (0:0).
Martijn Kaars beendet St. Paulis Horrorserie
Das Ende von St. Paulis Horrorserie besiegelte Doppelpacker Martijn Kaars (35. Minute/53.), der den Ball zweimal schnörkellos ins Tor schoss. Weil Eric Smith (45.) kurz vor der Pause wegen einer Notbremse die Rote Karte gesehen hatte, mussten die Gastgeber die komplette zweite Hälfte mit einem Spieler weniger bestreiten. Für die Heidenheimer verkürzte Marvin Pieringer (64.).
Durch die Niederlage rutschte das Team von Heidenheims Coach Frank Schmidt in der Tabelle wieder auf einen direkten Abstiegsplatz. Der punktgleiche FC St. Pauli sprang dank des besseren Torverhältnisses auf Relegationsplatz 16.
HSV geht bei der TSG Hoffenheim unter
Der HSV erlitt nach zuvor zwei Siegen einen Dämpfer und wartet weiter auf einen Auswärtssieg in dieser Bundesliga-Saison. Grischa Prömel (8. Minute), Ozan Kabak (31.), Tim Lemperle (65.) und Fisnik Asllani (72.) erzielten die Hoffenheimer Tore. Rayan Philippe (82.), der in der Nachspielzeit noch einen Elfmeter über das TSG-Tor drosch, sorgte für den Ehrentreffer der Gäste.
Wimmer trifft doppelt für Wolfsburg
Patrick Wimmer (4./34.) und Mohamed Amoura (30.) führten mit ihren Toren den VfL Wolfsburg zum Sieg in Mönchengladbach. Ein Eigentor von Konstantinos Koulierakis (22.) bescherte den Gastgebern den zwischenzeitlichen Ausgleich.
Wolfsburgs Interimstrainer Daniel Bauer sammelte damit weitere Argumente für eine Beförderung zum Chefcoach. Die Borussia, die aus den vorangegangen fünf Bundesliga-Spielen 13 von 15 möglichen Punkten geholt hatte, enttäuschte über weite Strecken.
Doan beendet Frankfurts Flaute
Die Frankfurter beendeten ihre sportliche Flaute dank eines mühevollen Heimsiegs. Nach den jüngsten Niederlagen beim FC Barcelona (1:2) und in Leipzig (0:6) gewann das Team von Trainer Dino Toppmöller trotz durchwachsener Leistung gegen den FC Augsburg und wahrte so den Kontakt zu den Champions-League-Rängen. Ritsu Doan (68. Minute) erzielte das Tor des Tages vor 58.300 Zuschauern.
Mönchengladbach (dpa) – Angeführt von einem starken Offensiv-Trio hat der VfL Wolfsburg den Aufwärtstrend von Borussia Mönchengladbach gestoppt und sich etwas weiter Richtung Tabellenmittelfeld vorgearbeitet. Die Niedersachsen gewannen am Niederrhein verdient mit 3:1 (3:1), ihr Interimstrainer Daniel Bauer sammelte damit weitere Argumente für eine Beförderung zum Chefcoach. Die Borussia, die aus den vorangegangen fünf Spielen in der Fußball-Bundesliga 13 von 15 möglichen Punkten geholt hatte, enttäuschte über weite Strecken.
Der auffällige Patrick Wimmer traf in der 4. und 34. Minute für die Gäste. Zudem war erneut Mohamed Amoura (30.) erfolgreich. Auch Christian Eriksen wusste aufseiten des VfL zu überzeugen. Die heimschwache Borussia durfte sich nur über ein Eigentor von Wolfsburgs Konstantinos Koulierakis (22.) freuen.
«Die ersten Eindrücke sind sehr, sehr positiv», sagte der neue VfL-Sportdirektor Pirmin Schwegler schon vor der Partie über eine mögliche Weiterbeschäftigung von Bauer. Man wolle die Zeit bis Weihnachten aber nutzen, erklärte er bei Sky.
Auch Eigentor hilft Gladbach nicht in die Spur
Die Wolfsburger erwischten einen Traumstart, die Gladbacher einen ersten Durchgang zum Vergessen. Wimmer verarbeitete eine herrliche Hereingabe von Lovro Majer technisch anspruchsvoll und traf zur frühen Führung für den VfL.
Kurz nachdem er Borussen-Keeper Moritz Nicolas mit einem Flachschuss geprüft hatte, traf Koulierakis auf der anderen Seite ins eigene Netz. Das Kopfballduell, das der Grieche dabei mit Haris Tabakovic geführt hatte, wurde von Schiedsrichter Patrick Ittrich am Bildschirm noch mal auf ein mögliches Foul des Gladbacher Stürmers überprüft. Der Treffer behielt aber seine Gültigkeit.
Eine wirkliche Hilfe war er den Gastgebern allerdings nicht. Die Wolfsburger blieben griffiger – und schlugen schnell wieder zurück. Eine Flanke von Eriksen klärte Borussias Abwehrchef Nico Elvedi vor die Füße von Amoura. Der Algerier ließ sich nicht lange bitten und erzielte sein sechstes Liga-Tor in dieser Saison.
Auch beim dritten Gegentor verteidigte Gladbach schwach. Eriksen setzte Wimmer mit einem No-Look-Pass in Szene – und der traf aus kurzer Distanz.
Mohya schreibt Bundesliga-Geschichte
Gladbachs Trainer Eugen Polanski versuchte, seiner Offensive nach dem Seitenwechsel frischen Schwung zu verleihen und wechselte in der 57. Minute unter anderem Talent Wael Mohya ein. Der 16-Jährige ist damit der jüngste Spieler, den die Borussia bisher in ihrer Bundesliga-Historie eingesetzt hat.
Gefährlicher blieben zunächst jedoch die Wolfsburger. Majer traf erst den Pfosten (61.) und dann zum vermeintlichen 4:1 für die Gäste (64.). Das Tor wurde wegen einer Abseitsstellung aber wieder einkassiert. Aus dem gleichen Grund zählte auch Gladbachs Anschlusstreffer durch Tabakovic nicht (72.). Elf Minuten vor dem Ende traf Borussias Yannik Engelhardt noch das Aluminium.
Sinsheim (dpa) – Der Hamburger SV hat nach zuvor zwei Siegen einen Dämpfer kassiert und bleibt weiter ohne Auswärtssieg in dieser Bundesliga-Saison. Die Mannschaft von Trainer Merlin Polzin unterlag trotz lautstarker Unterstützung von mehr als 10.000 mitgereisten Fans bei der TSG Hoffenheim mit 1:4 (0:2).
Grischa Prömel (8. Minute), Ozan Kabak (31.), Tim Lemperle (65.) und Fisnik Asllani (72.) erzielten die TSG-Tore vor 30.150 Zuschauern in der ausverkauften Arena. Rayan Philippe (82.) verkürzte kurz vor Schluss noch auf 1:4, schoss bei einem Handelfmeter kurz danach aber übers Tor (90.+1).
Gegen die formstarken Kraichgauer, die sich weiter als Europacup-Kandidat empfahlen, zeigte sich der Aufsteiger einfach zu harmlos. In der Fremde hat der HSV nur 2 von 18 möglichen Punkten geholt.
Kramaric mit Jubiläumsspiel
Bei den Hoffenheimern stand im letzten Heimspiel des Jahres neben den Torschützen auch Andrej Kramaric im Blickpunkt: Der kroatische Nationalstürmer, seit fast zehn Jahren im Kraichgau, bestritt sein 300. Liga-Spiel für die TSG. Dieses Mal durfte der 34-Jährige von Anfang an ran. Der Rekordtorjäger (129 Treffer) seines Clubs wirbelte zwar viel, blieb aber ohne Treffer.
Prömel bedankt sich für den Freiraum
Mit dem Schwung des Derbysiegs gegen Werder konnten die Gäste eigentlich in die Partie gehen. Im Duell zwischen dem bis dato laufstärksten und dem laufschwächsten Team der Liga rannten aber die Hoffenheimer an – und die Hamburger schnell einem Rückstand hinterher: Prömel konnte nach der Flanke von Wout Burger mit ausgiebigem Anlauf und völlig alleine gelassen zum 1:0 einköpfen.
Für die TSG war zwar zuletzt beim 0:2 in Dortmund eine Serie von sechs unbesiegten Spielen geendet, die Mannschaft von Trainer Christian Ilzer zeigte aber, dass sie in starker Form ist. Die Hausherren ließen den Ball gut laufen und standen hinten souverän.
Ausgerechnet Kabak, der sich nach einer langen Verletzungspause mühsam zurückgekämpft hatte und erstmals wieder von Anfang an spielte, gelang dann das 2:0. Nach einer feinen Kombination spitzelte der türkische Nationalspieler den Ball an Daniel Heuer Fernandes vorbei ins Tor.
Nationalkeeper Baumann zwischendurch gefordert
Ransford Königsdörffer vergab dann die erste dicke Chance für den HSV, als er Kabak enteilt war, aber direkt auf Oliver Baumann schoss. Bei Fabio Baldés Abschluss nach einem Konter musste sich der Nationaltorwart schon deutlicher strecken (42.). Kurz nach der Pause wurde Baumann dann richtig gefordert: Stark wehrt der TSG-Kapitän einen gefährlichen Schuss von Miro Muheim ab.
Hoffenheim hatte bei den vergangenen drei Heimsiegen immer drei Tore erzielt, das klappte auch dieses Mal: Der Ex-Kölner Lemperle setzte sich gegen Nicolas Capaldo durch und tunnelte HSV-Keeper Heuer Fernandes. Dem eingewechselten Asllani gelang dann sein sechstes Saisontor gegen die am Ende konfuse Hamburger Abwehr.
HSV-Joker Philippe ging bei einem Konter auf und davon, wäre beim 1:4 aber fast noch an Baumann gescheitert. Den von Burger verursachten Handelfer in der Nachspielzeit konnte der Franzose nicht nutzen.
Frankfurt/Main (dpa) – Eintracht Frankfurt hat seine sportliche Flaute beendet und mit einem mühevollen Sieg für etwas Ruhe gesorgt. Das Team von Trainer Dino Toppmöller gewann am 14. Spieltag der Bundesliga trotz einer durchwachsenen Leistung 1:0 (0:0) gegen den FC Augsburg und wahrte so den Kontakt zu den Champions-League-Rängen.
Vor 58.300 Zuschauern wendeten die Hessen dank des Treffers von Ritsu Doan (68. Minute) eine dritte Niederlage innerhalb von acht Tagen ab. Der glückliche Heimerfolg gegen einen Abstiegsanwärter war für Frankfurt aber nicht gerade ein sportlicher Mutmacher. Zumal den Gästen zwei Treffer nachträglich vom Video Assistant Referee (VAR) aberkannt wurden.
Augsburgs Interimstrainer Manuel Baum musste sich im zweiten von drei angepeilten Spielen bis zur Weihnachtspause erstmals geschlagen geben. Eine Woche nach dem 2:0-Coup gegen Bayer Leverkusen gelang es dem Nachfolger von Sandro Wagner trotz einer ordentlichen Leistung seines Teams nicht, auch dem nächsten Champions-League-Club Punkte abzuluchsen.
Krösche: Trainer macht einen guten Job
Das Startelf-Comeback von Can Uzun, das Toppmöller noch angedeutet hatte, blieb diesmal noch aus. In Abwesenheit der verletzten Stürmer Jonathan Burkardt und Michy Batshuayi sind die Hessen auf jede Offensivkraft angewiesen, wie die letzten Spiele bei RB Leipzig (0:6) und beim großen FC Barcelona (1:2) eindrucksvoll zeigten.
Sorgen um seinen Job muss sich Toppmöller aber nicht machen, wie sein Chef Markus Krösche vor Anpfiff bei Sky versicherte. «Wir haben die jüngste Mannschaft, da gehören Schwankungen dazu. Der Trainer macht einen guten Job, er arbeitet mit der Mannschaft», sagte Sport-Vorstand Krösche über den Chefcoach, der in Frankfurt seine dritte Saison bestreitet.
Matsimas Tor wird zurückgepfiffen
Holprig und zäh wurde es aber auch gegen Augsburg. Das große Selbstvertrauen, das die Eintracht noch zu Saisonbeginn auszeichnete, ist aktuell verschwunden. Schon nach drei Minuten musste Torhüter Michael Zetterer erstmals hinter sich greifen, als Augsburgs Abwehrchef Chrislain Matsima wuchtig ins Tor köpfte – wegen einer Abseitsposition wurde das Tor nach längerer Video-Unterbrechung aber zurückgenommen.
Danach übernahmen die Gastgeber zunehmend die Kontrolle, ohne richtig zwingend zu werden. Ansgar Knauff (10.) und Arthur Theate (21.) kamen immerhin zu guten Abschlüssen im Strafraum.
Uzun kommt nach der Pause
Doch zunächst parierte Augsburgs Schlussmann Finn Dahmen, dann zielte der belgische Verteidiger freistehend aus kurzer Distanz zu hoch. So ging es mit einem 0:0 der wenig aufregenden Sorte und deutlich vernehmbaren Pfiffen der Fans in die Kabine. Und das, obwohl zwei der schwächsten Defensivreihen aufeinandertrafen.
Nach der Pause kamen Uzun und Neu-Nationalspieler Nathaniel Brown dann schnell – sie sollten dem statischen Eintracht-Spiel Dynamik und neue Ideen verleihen. Uzun kam direkt in seine Aktionen, leistete sich aber ein paar einfache Abspielfehler.
Später Ausgleich zählt nicht
Auch die Gäste aus Augsburg spielten ihre Konter häufig unsauber zu Ende. In der letzten halben Stunde wurde es turbulent: Erst brachte Doan die Eintracht mit einem abgefälschten Schuss in Führung.
Dann erhöhte Augsburg das Risiko und kam zu Chancen. Abwehrspieler Noahkai Banks nutzte kurz vor dem Ende eine Unaufmerksamkeit zum Ausgleich – doch auch dieses Tor wurde wegen einer Abseitsposition unmittelbar davor aberkannt.
Hamburg (dpa) – Der FC St. Pauli hat auch in Unterzahl die Trendwende in der Fußball-Bundesliga geschafft. Nach zuvor neun Niederlagen in Serie und einem Unentschieden gab es für die Hamburger trotz der frühen Roten Karte gegen Eric Smith (45. Minute+1) wieder einen Sieg.
Vor 29.546 Zuschauern im ausverkauften Millerntor-Stadion besiegte die Mannschaft von Trainer Alexander Blessin den 1. FC Heidenheim mit 2:1 (1:0). Durch die Treffer von Martijn Kaars (35. und 53.) zogen die Kiezkicker mit jetzt elf Zählern an den punktgleichen Gästen vorbei auf Relegationsplatz 16. Für die zuvor zweimal siegreichen Heidenheimer war Marvin Pieringer (64.) erfolgreich.
Blessin verzichtet auf Wechsel, Heidenheim startet mit drei Neuen
Während Blessin auf Wechsel im Vergleich zum glücklichen 1:1 am vergangenen Wochenende beim 1. FC Köln verzichtete, brachte Heidenheims Coach Frank Schmidt drei neue Spieler in die Startaufstellung. Für Tim Siersleben, Arijon Ibrahimovic und Adrian Beck nahmen Benedikt Gimber, Niklas Dorsch und Mathias Honsak auf der Bank Platz.
Die Hamburger attackierten früh und setzten die Gäste unter Druck. Allerdings blieben die ersten Aktionen harmlos, da die Präzision fehlte. Heidenheim stand sicher, verteidigte souverän. Erst allmählich nahm die Partie Fahrt auf. In der 13. Minute köpfte Pieringer am Tor der Gastgeber vorbei, fast im Gegenzug verpasste St. Paulis Angreifer Mathias Pereira Lage eine Hereingabe von Joel Fujita.
Kaars zur Führung, Smith fliegt vom Platz
St. Pauli erhöhte in der Folge den Druck. Die Großchance von Pereira Lage, der den Ball schon über den Heidenheimer Keeper Diant Ramaj gelegt hatte, vereitelte Siersleben noch mit einer starken Rettungstat (19.). Der Führungstreffer der Hanseaten folgte kurz danach. Kaars vollendete den Steckpass von Fujita mit einem krachenden Schuss aus elf Metern in den rechten Torwinkel.
Noch im ersten Abschnitt schwächten sich die Gastgeber selbst. Smith leistete sich an der Mittellinie eine Unaufmerksamkeit gegen Pieringer und brachte den Heidenheimer zu Fall. Schiedsrichter Sören Storks zögerte nicht und zeigte dem Schweden sofort die Rote Karte. Im Nachgang sah auch St.-Pauli-Coach Blessin Gelb.
Fujita bereitet auch den zweiten Hamburger Treffer vor
Der FC Heidenheim kam mit Schwung aus der Pause und durch den eingewechselten Stefan Schimmer auch gleich zu einer guten Gelegenheit (47.). Dann aber liefen die Gäste in einen Konter der Hamburger. Erneut schickte Fujita den Torschützen Kaars. Beim zweiten Treffer des Niederländers sah Ramaj nicht gut aus.
Der Heidenheimer Anschlusstreffer resultierte aus einer Hamburger Unaufmerksamkeit. Die abgefälschte Flanke von Marnon Busch rutschte zu Pieringer durch, der aus kurzer Distanz vollendete. Die Gäste versuchten im Anschluss viel. Doch als auch die Nachspielzeit, in der die Siege gegen Union Berlin und den SC Freiburg gelungen waren, torlos blieb, durfte der FC St. Pauli den dritten Saisonsieg feiern.
Liverpool (dpa) – Der eingewechselte Mohamed Salah hat bei seiner Rückkehr in den Kader des FC Liverpool groß aufgespielt und einen Rekord aufgestellt. Der in der Kritik stehende Stürmerstar wurde gegen Brighton & Hove Albion bereits in der 26. Minute eingewechselt und setzte mit seiner Vorlage für den Treffer zum 2:0 (1:0)-Endstand einen Meilenstein.
Der Ägypter kann nun 277 Torbeteiligungen für einen einzigen Premier-League-Club vorweisen und damit mehr als jeder andere in der Geschichte der englischen Topliga. Zuvor hatte er sich den Rekord mit Wayne Rooney (Manchester United) geteilt.
Fans feiern Salah
Viele Fans im Anfield-Stadion hatten Salah schon bei dessen Einwechslung nach etwa einer halben Stunden bejubelt. Er war für den verletzten Joe Gomez ins Spiel gekommen. Dem spielfreudigen Offensivstar war deutlich anzumerken, dass er sich beweisen wollte.
Im Champions-League-Spiel zuvor bei Inter Mailand war Salah aufgrund seiner Wutrede gegen den Verein und Trainer Arne Slot aussortiert worden war. «Das Ergebnis dieses Gesprächs wird darüber entscheiden, wie es morgen weitergeht», hatte Slot bei der Pressekonferenz zum Spiel erklärt. Das Ergebnis des Gesprächs war, dass Salah zumindest auf der Bank sitzen durfte.
Bei Salahs Einwechslung führte der englische Meister bereits mit 1:0, weil dem Ex-Frankfurter Hugo Ekitiké in der ersten Minute ein Tor gelang. Ekitikés zweiten Treffer legte Salah dann mit einem Eckball auf. In der Nachspielzeit vergab Salah eine Großchance für einen eigenen Treffer.
Deshalb gibt es Aufregung um Salah
Die Zukunft des 33-Jährigen bei den Reds ist aber dennoch sehr fraglich. «Der Verein hat mir im Sommer viel versprochen. Jetzt sitze ich auf der Bank, also kann ich sagen, dass sie dieses Versprechen nicht gehalten haben», hatte Salah nach dem Spiel bei Leeds United gesagt und damit für große Aufregung gesorgt.
Es war das dritte Spiel nacheinander, bei dem Salah nicht in der Startelf gestanden hatte. «Ich hatte eine gute Beziehung zum Trainer. Ganz plötzlich haben wir jetzt aber gar keine Beziehung mehr. Und ich weiß nicht warum. Scheinbar will mich jemand nicht mehr im Club haben», klagte er.
Der FC Liverpool ist schwach in die Saison gestartet, ohne Salah gelang aber ein 1:0-Sieg in der Champions League bei Inter Mailand. In der Liga gelang nun ebenfalls ein wichtiger Sieg – auch dank Salah.
Magdeburg (dpa) – Der 1. FC Magdeburg hat den letzten Tabellenplatz erstmals seit dem sechsten Spieltag wieder verlassen. Die Magdeburger vergaben allerdings in der Nachspielzeit den sicher geglaubten Sieg gegen Holstein Kiel. So trennten sich beide Teams 3:3 (2:1). Der FCM kletterte in der Tabelle der 2. Fußball-Bundesliga auf Rang 16 – drei Punkte hinter Erstliga-Absteiger Kiel.
David Zec brachte die Norddeutschen in der 43. Minute per Foulelfmeter in Führung und glich dann per Handelfmeter (68.) aus. Noah Pesch (45.+1) und Baris Atik (45.+3) drehten vor 26.497 Zuschauern mit einem Doppelschlag zwischenzeitlich das Spiel. Den dritten Elfmeter dieser Partie verwandelte dann für den FCM Mateusz Zukowski (83.), ehe Steven Skrzybski (90.+2) für Kiel das Remis rettete.
FCM dreht Spiel in nur zwei Minuten
Der FCM, der für das 60. Club-Jubiläum in einem Sondertrikot spielte, war zunächst das dominierende Team, während die Norddeutschen etwas ideenlos agierten. Die erste Großchance ließ Zukowski (9.) liegen, der den Ball unter Bedrängnis knapp am Kieler Tor vorbeischoss. Dann foulte Lumambo Musonda den Kieler Niklas Niehoff. Pesch verwandelte sicher zur Gästeführung. Die Magdeburger schüttelten sich kurz und brachten das Stadion in der Nachspielzeit der ersten Hälfte zum Beben: Erst zirkelte Pesch aus 20 Metern den Ball direkt in den linken Winkel, dann traf Atik artistisch aus der Luft mit einem Seitfallzieher.
Nach dem Wechsel wurde Kiel aktiver. Magdeburg hatte erneut Elfer-Pech. Ein verlängerter Ball sprang Marcus Mathisen an den Arm, und Innenverteidiger Zec (68.) verwandelte erneut sicher zum 2:2. Dann gab es wieder einen Strafstoß, diesmal für die Gastgeber: Zukowski drosch den Ball voll ins linke Eck zum 3:2 (83.). In der Nachspielzeit rettete Steven Skrzybski (90.+2) mit einem Traumtor aus 20 Metern das Remis.
Karlsruhe (dpa) – Der SC Paderborn hat sich zumindest vorübergehend auf den zweiten Tabellenplatz der 2. Fußball-Bundesliga vorgeschoben und dem Karlsruher SC den nächsten Rückschlag verpasst. Die Badener unterlagen den Ostwestfalen mit 0:4 (0:0) und kassierten bereits die fünfte Niederlage nacheinander.
Laurin Curda traf in der 65. und 71. Minute für Paderborn, Raphael Obermair (78.) und Tjark Scheller (87.) erhöhten. Beim KSC sahen Fabian Schleusener (53.) und Marcel Franke (83.) vor 28.166 Zuschauern jeweils Gelb-Rot.
Rückendeckung für Eichner
Für die Karlsruher war es der nächste Tiefpunkt in einer schwierigen Woche. Die überraschende Trennung vom langjährigen Co-Trainer Zlatan Bajramovic hatte zuletzt für Aufsehen und Unruhe innerhalb der Mannschaft gesorgt.
Zumindest an Chefcoach Christian Eichner wollen die KSC-Bosse aber nicht rütteln. «Ich habe vor dem Spiel schon gesagt, dass Eiche bei uns nicht infrage gestellt war, nie infrage gestellt war», sagte Sportgeschäftsführer Mario Eggimann. «Das ist nach dem Spiel auch nicht anders.»
KSC fällt nach Rückstand auseinander
In einer recht ereignisarmen ersten Halbzeit blieb der KSC offensiv harmlos und hatte kurz vor der Pause großes Glück, dass Paderborns Curda per Kopf nur das Aluminium traf (43.). Nach dem Seitenwechsel wurde es dann turbulent.
Das vermeintliche 1:0 durch Leon Opitz (48.) wurde nach einem Video-Check aberkannt. Dem Treffer des Karlsruher Mittelfeldspielers war ein Foul seines Teamkollegen Meiko Wäschenbach vorausgegangen. Kurze Zeit später flog Stürmer Schleusener vom Platz. Der 34-Jährige kam im Strafraum zu Fall, Referee Timo Gansloweit wertete es als Schwalbe – eine harte Entscheidung.
Nach Curdas Tor zur Führung des SCP fielen die Gastgeber auseinander. Kurz vor Schluss kassierte auch noch Franke wegen eines Foulspiels Gelb-Rot.