Aberdeen (dpa) – Zu stark für den FC Bayern, zu schwach für den FC Aberdeen: Eintracht Frankfurt hat das bedeutungslose Conference-League-Spiel mit zwei angeschlagenen Schlüsselspielern beendet und dazu einen sportlichen Dämpfer hinnehmen müssen.
Fünf Tage nach dem furiosen 5:1-Sieg über den Rekordmeister aus München verloren die Hessen mit 0:2 (0:1) in Schottland und schlossen die Gruppenphase so mit drei Siegen und drei Niederlagen ab.
Schon vor der Partie, bei der Stürmer Duk (41. Minute) und Ester Sokler (74.) vor 14.474 Zuschauern die Tore für die Gastgeber erzielten, stand fest, dass Frankfurt die Gruppenphase auf Rang zwei hinter PAOK Saloniki abschließt. Die Eintracht tritt am 15. und 22. Februar in den Playoffs der K.o.-Runde gegen einen Gruppendritten der Europa League an. Saloniki ist als Sieger der Vorrundenstaffel direkt im Achtelfinale, das im März ausgetragen wird.
Mehr noch als die Niederlage dürften Trainer Dino Toppmöller die Verletzungen wurmen. Eric Junior Dina Ebimbe musste bereits nach wenigen Minuten ausgewechselt werden. Der Doppeltorschütze des Bayern-Spiels knickte um und droht nun für die verbleibenden Spiele bei Bayer Leverkusen (Sonntag) sowie gegen Borussia Mönchengladbach (Mittwoch) auszufallen. Torhüter Kevin Trapp ließ sich zur Halbzeit auswechseln, für ihn kam Ersatzmann Jens Grahl. Bei Trapp könnte es sich auch um eine Vorsichtsmaßnahme gehandelt haben.
Keine Fan-Unterstützung
Für die Eintracht war es nicht leicht, Motivation für die Partie auf der britischen Insel zu finden. Es fehlte nämlich nicht nur der sportliche Anreiz, sondern auch die Unterstützung der eigenen Fans, die wegen des Fehlverhaltens beim Gastspiel in Helsinki nicht zugelassen waren. Mehr als 100 Anhänger fanden trotzdem den Weg ins Stadion zum FC Aberdeen, der schon vor dem sechsten Spieltag aus dem internationalen Wettbewerb ausgeschieden war.
Sportdirektor Timmo Hardung sagte vorab bei RTL: «Es ist ein natürlicher Reflex, gewinnen zu wollen und besser zu sein als der Gegner. Auf der einen Seite willst du den Rhythmus nicht brechen, auf der anderen Seite willst du Belastung verteilen.» Jedes Spiel sei «wichtig». Die Eintracht hatte dann auch viel Kontrolle und die besseren Chancen, doch im Gegensatz zur Gala gegen Bayern fehlte jede Effizienz. Duk machte es besser und bestrafte die Gäste gnadenlos. Es war die erste richtige Chance der Schotten. Nach der Pause traf Sokler nach überragender Vorarbeit von Dante Polvara.
Leipzig (dpa) – Die Schwärmereien über Emil Forsberg wollten gar kein Ende nehmen. Das lag nicht zwingend daran, dass der schwedische Feingeist RB Leipzig zum 2:1-Erfolg gegen Young Boys Bern geschossen hatte.
Das letzte Gruppenspiel der Champions League war sportlich recht bedeutungslos, alle Entscheidungen waren bereits gefallen. Und dennoch wird es für Forsberg ein unvergesslicher Abend bleiben – denn es war mit ziemlicher Sicherheit sein letzter in der Königsklasse.
Wechsel zum Schwesterclub
Einen besseren Rahmen hätte der 32-Jährige kaum zimmern können. Im September 2017 schoss er das erste Leipziger Tor in der Champions League. Da war es schon fast logisch, dass er sich auch mit einem Treffer verabschieden wollte. Sein Wechsel zum Schwesterclub in New York ist beschlossen, lediglich die offizielle Verkündung fehlt. Zu dieser sollten sich alle Parteien in den kommenden Tagen durchringen, zumal am Samstag (15.30 Uhr/Sky) gegen Hoffenheim das letzte Heimspiel des Jahres ansteht.
«Wenn es was zu vermelden gibt, dann macht das Emil und wir machen es auch», sagte Trainer Marco Rose und setzte sogleich zu einer Lobeshymne an: «Emil ist ein herausragender Typ, ganz wichtig für eine Kabine. Er pflegt einen lockeren Umgang, er ist sehr menschlich, grundpositiv und gleichzeitig sehr ehrgeizig. Er zeigt dem Trainer auch schon mal, wo der Frosch die Locken hat. Man muss ihm gegenüber auch schlagfertig sein.»
Nicht nur dem Trainer, sondern auch in der Kabine wird der 2015 aus Malmö gekommene Forsberg fehlen. «Emil sitzt seit sechs Jahren neben mir in der Kabine. Jeder weiß, wie gut wir uns verstehen, nicht umsonst nennen wir uns Brüder», sagte Kevin Kampl. Es passte ins Bild, dass ausgerechnet Kampl Forsberg seinen letzten Treffer in der Königsklasse auflegte: «Das freut mich sehr, das passiert ja nicht so oft.»
«Eine absolute Legende in diesem Club»
Im Fall der Fälle werde Kampl «Emil sehr vermissen.» «Er ist eine absolute Legende in diesem Club», sagte der Mittelfeldspieler. «Was er für den Verein gemacht hat über all die Jahre und ich glaube, das wird es nicht mehr so oft geben.» Er werde der Mannschaft, dem Verein, der ganzen Stadt einfach fehlen.
Am Ende seiner letztlich fast neun Jahre in Leipzig wird Forsberg mit deutlich mehr als seinen Toren und Vorlagen in Erinnerung bleiben. Der Schwede ist Identifikationsfigur für die Fans, in der Stadt war der Name Emil viele Jahre die erste Wahl bei Neugeborenen, mit Golden Retriever Roffe, Ehefrau Shanga und dem Nachwuchs spazierte er oft und ohne Berührungsängste durch Leipzigs größten Park.
Auf dem Platz war Forsberg nicht selten der X-Faktor. Mit einem Tor gegen Karlsruhe schoss er Leipzig in die Bundesliga, mit seinem Kopfball gegen Benfica Lissabon erstmals ins Achtelfinale der Champions League und ohne sein Siegtor in der Nachspielzeit des Pokalhalbfinals gegen Union Berlin wäre der erste Titel der Clubgeschichte nicht möglich gewesen. Sportchef Rouven Schröder fasste es punktgenau zusammen: «Er ist ein RB-Spieler, wie er im Buche steht.»
Dortmund (dpa) – Gefeiert wie ein Torschütze, umjubelt wie ein Matchwinner – am Ende eines famosen Fußball-Abends genoss Niklas Süle nach langer Zeit als Edelreservist das Rampenlicht.
Zwar hatte der Dortmunder Nationalspieler zum 1:1 (0:0) im Champions-League-Spektakel gegen Paris Saint-Germain keinen Treffer beigetragen, die Zuschauer aber mit einer aufsehenerregenden Rettungstat begeistert. Wieder und wieder wurde seine von der «Bild» gar als «Grätsche Gottes» gefeierte Abwehraktion von den TV-Experten bei Wiederholungen bestaunt.
Auch Süle selbst schien mächtig beeindruckt: «Mit irgendeinem Reflex krieg ich noch den Fuß hoch. Das sieht natürlich spektakulär aus.» Schmunzelnd fügte er nach Sichtung der DAZN-Bilder an: «Ihr könnt mir da ja alle ein bisschen in den Schritt gucken.»
Frühe PSG-Führung verhindert
Als Kylian Mbappé beim Festival der Chancen in der 18. Minute den Ball aus spitzem Winkel nur noch ins leere Tor schieben musste, erlebte der Superstar eine böse Überraschung. Mit einer ikonischen Monstergrätsche kurz vor der Torlinie, bei der er artistisch das Bein hochriss, lenkte Süle den Ball ins Aus und verhinderte so den frühen 0:1-Rückstand seines Teams. Der verdutzte Blick des französischen Angreifers verriet mehr als Worte.
«Niklas war in der Situation überragend. Das sind die Momente, die die Mannschaft braucht, um im Spiel zu bleiben und sich Selbstvertrauen und Kraft zu geben», schwärmte Sportdirektor Sebastian Kehl voller Freude über den Sieg in der Hammergruppe F vor dem als Titel-Mitfavoriten gehandelten Starensemble aus Paris. Ähnlich euphorisch kommentierte Trainer Edin Terzic die Rettungstat des 28-Jährigen, der seinen erhofften Stammplatz in der BVB-Innenverteidigung zuletzt häufig an Mats Hummels und Nico Schlotterbeck abtreten musste: «Eine Weltklasse-Grätsche. Das ist ein gefühltes Tor für uns.»
Auch am Tag danach wurde Süle gefeiert – vor allem im Internet. «Hängt das Bild ins Louvre», schlug ein begeisterter Nutzer mit Bezug auf das weltberühmte Museum in Paris vor. Ein Anderer verewigte das Foto mit dem ikonischen Tackling auf dem Logo der Bundesliga. Darüber hinaus wurde Süle mit der Zeichentrickfigur Kung Fu Panda verglichen.
Hoher Unterhaltungswert
Nicht nur Süle trug zum hohen Unterhaltungswert der Partie bei. Anders als in der Bundesliga spielte der BVB in der Königsklasse wieder wie Borussia Dortmund – mit viel Mut, Wucht und Risiko. Zur Freude der Zuschauer stimmten Taktik und Leidenschaft mit der DNA der Mannschaft diesmal überein. Auch Torschütze Karim Adeyemi (51.) drehte mächtig auf: Nur selten bestritt der schnelle, aber zuletzt häufig wankelmütige Angreifer so viele Zweikämpfe und zog so viele Sprints an wie am Mittwoch.
Aus seinem Stolz machte Terzic keinen Hehl: «Dass wir es in dieser Gruppe als Tabellenerster geschafft haben, ist ein herausragender Erfolg für uns. Das gibt uns Selbstvertrauen – und Hunger auf mehr.» Als Tabellenerster darf Dortmund bei der Auslosung am Montag auf einen leichteren Gegner hoffen und kann das Rückspiel daheim bestreiten. Mögliche Kontrahenten sind die Gruppenzeiten FC Kopenhagen, PSV Eindhoven, SSC Neapel, Inter Mailand, Lazio Rom und FC Porto.
Kehl und Terzic sichtlich erleichtert
Wie Terzic wirkte auch Sportdirektor Kehl nach der Kritik der vergangenen Wochen sichtlich erleichtert. «Das wird uns hoffentlich ein bisschen Ruhe geben.» Viel wird dabei jedoch davon abhängen, ob es auch in der Bundesliga nach zuletzt nur einem Sieg in sechs Partien und dem Absturz auf Rang sechs wieder aufwärts geht.
«Die Leistung müssen wir jetzt unabhängig vom Wettbewerb und vom Wochentag alle drei Tage zeigen», forderte Terzic mit Blick auf die beiden vor der Winterpause noch anstehenden Spiele in Augsburg und gegen Mainz. Die Frage nach einem Wunschgegner für den BVB im Achtelfinale der Königsklasse, hielt der Trainer für nachrangig: «Unser Wunschgegner ist erst einmal der FC Augsburg am Samstag.»
München (dpa) – Nach dem Abschluss der Gruppenphase der Champions League könnte es für den FC Bayern München und Borussia Dortmund im Achtelfinale zu Duellen mit italienischen Clubs kommen.
Bei der Auslosung am Montag am UEFA-Sitz in Nyon könnten die beiden Bundesliga-Clubs den italienischen Meister SSC Neapel, den letztmaligen Finalisten Inter Mailand oder Lazio Rom zugelost bekommen. Auch der FC Porto und die PSV Eindhoven sind mögliche Gegner der beiden Bundesliga-Clubs, die jeweils den Gruppensieg holten.
RB Leipzig droht ein schweres Los
Dazu ist für den FC Bayern auch ein erneutes Duell mit Paris Saint-Germain möglich. Gegen Frankreichs Topteam um Stürmerstar Kylian Mbappé, das in Gruppe F hinter Borussia Dortmund Zweiter wurde, setzten sich die Bayern in der vergangenen Saison ebenfalls im Achtelfinale durch. Der BVB könnte indes auch den FC Kopenhagen, Zweiter der Bayern-Gruppe, ziehen.
RB Leipzig droht als Gruppenzweiter ein schweres Los im Achtelfinale. Die vier spanischen Clubs Real Madrid, FC Barcelona, Real Sociedad San Sebastian und Atlético Madrid sind genauso mögliche Gegner wie der FC Arsenal.
Das Achtelfinale wird im neuen Jahr ausgetragen. Die Hinspiele finden am 13./14./20./21. Februar statt, die Rückspiele am 5./6./12./13. März. Als Gruppenerster treten die Bayern und Dortmund zunächst auswärts an.
Newcastle (dpa) – Die AC Mailand hat sich dank eines hart umkämpften 2:1 (0:1) gegen Newcastle United noch auf Rang drei der Dortmunder Champions-League-Gruppe gerettet und das komplette Aus im Fußball-Europapokal verhindert.
Nur der verlorene direkte Vergleich mit Paris Saint-Germain, das gegen den BVB am Mittwochabend nicht über ein 1:1 hinaus kam, kostete Mailand Rang zwei und das Achtelfinale. Newcastle dagegen rutschte am letzten Spieltag noch auf Rang vier und ist nicht mehr international vertreten.
Ohne Nationalmannschaftskapitän Ilkay Gündogan und weitere Stammspieler in der Startaufstellung unterlag der FC Barcelona dem FC Antwerpen überraschend 2:3 (1:1). Gündogan bereitete in der Nachspielzeit mit einem Freistoß den Ausgleich durch Marc Guiu vor (90.+1), doch Antwerpen traf danach noch ein drittes Mal. Für die zuvor bereits qualifizierten Katalanen reichte es dennoch zu Rang eins in der Gruppe, weil Schachtar Donezk 3:5 (1:2) beim FC Porto unterlag. Die Portugiesen sicherten sich damit Rang zwei in Gruppe H, Donezk spielt in der Europa League weiter, Antwerpen ist raus.
Atlético Madrid entschied das Duell um den Sieg in Gruppe E für sich und bezwang Lazio Rom 2:0 (1:0). Feyenoord Rotterdam verlor 1:2 (0:1) gegen Celtic Glasgow, hatte Rang drei aber schon vor dem Anpfiff sicher. Für die Schotten war es der einzige Sieg in der Gruppenphase.
In der Leipziger Gruppe G gelang Manchester City eine perfekte Bilanz. Das 3:2 (1:0) gegen Roter Stern Belgrad war der sechste Sieg im sechsten Gruppenspiel. Die Serben sind als Letzter ausgeschieden, auf Rang drei geht es für Young Boys Bern nach dem 1:2 gegen Leipzig in der Europa League weiter.
Dortmund (dpa) – Völlig ausgepowert und trotzdem mit sichtbarem Stolz genossen die Profis von Borussia Dortmund den Applaus ihrer Fans. Der Gruppensieg in der Champions League tröstete alle Beteiligten für kurze Zeit über die zuletzt unbefriedigenden Auftritte in der Fußball-Bundesliga hinweg.
Beim 1:1 (0:0) gegen Paris Saint-Germain hatten beide Teams den 81.365 Zuschauern im ausverkauften Signal Iduna Park ein Chancenspektakel geboten. Das Remis sicherte dem BVB den ersten Platz in der Hammergruppe F, dadurch darf die Borussia bei der Auslosung am Montag nun auf einen leichteren Achtelfinal-Gegner hoffen.
«Großes Kompliment, dass wir als Gruppenerster die Gruppe abgeschlossen haben. Es war ein wildes Spiel heute», sagte Marco Reus bei DAZN. «Am Ende war es, glaube ich, ein gerechtes Unentschieden. Es gab viele Chancen auf beiden Seiten.»
Karim Adeyemi (51. Minute) hatte die Gastgeber in Führung gebracht, Warren Zaire-Emery (56.) gelang kurz darauf der Ausgleich für PSG. Dadurch zitterte sich der mit viel Geld aus Katar alimentierte und als Titelaspirant gehandelte Gegner aus der französischen Hauptstadt gerade so noch in die Runde der letzten 16 Teams.
BVB auch gegen PSG konstant
Anders als in der Bundesliga trat der BVB in der Champions League zuletzt konstant stark auf – und das setzte sich zunächst auch gegen Paris fort. Die Borussia kam trotz der hochkarätigen Besetzung der PSG-Startelf gut in die Partie und bestimmte in der Anfangsphase das Geschehen. Vor allem, weil die Gastgeber das französische Starensemble um Kylian Mbappé hoch pressten und dadurch immer wieder zu Fehler zwangen.
Im Gegensatz zum enttäuschenden 0:2 im Hinspiel in Paris setzte Terzic diesmal nicht auf eine Mauertaktik. Im Angriff baute er unter anderem auf den pfeilschnellen Adeyemi, um PSG über Konter gefährlich zu werden. In der Innenverteidigung startete diesmal Niklas Süle anstelle von Nico Schlotterbeck. Und das zahlte sich früh aus.
Denn die Franzosen kamen nach einer Weile etwas besser ins Spiel. Nach knapp 20 Minuten war Superstar Mbappé frei durch und musste aus spitzem Winkel nur noch ins leere Tor schieben – doch der heraneilende Süle konnte den Ball mit einer Monstergrätsche noch ins Aus lenken. «Mit irgendeinem Reflex krieg ich noch den Fuß hoch», sagte Süle. «Das sieht natürlich spektakulär aus.»
Die Abwehraktion des Nationalspielers wurde mit lautem Applaus bedacht. Auch bei Bradley Barcolas (20.) Schuss an den Pfosten und dem Versuch von Randal Kolo Muani (24.) hatte der BVB Glück.
Highspeedfußball und eine BVB-Führung
Denn plötzlich wackelte die Dortmunder Defensive, weil vorne nun der Druck auf die PSG-Abwehr fehlte. Dortmund zog sich zurück, nur dadurch kam Paris besser rein. Erst als die Borussen wieder höher pressten, lief es deutlich mehr in ihrem Sinne. Adeyemi (32.) und Mats Hummels (45.+1) ließen aber beste Gelegenheiten aus.
Im Signal Iduna Park entwickelte sich so eine äußerst unterhaltsame Partie, der etwas überraschend zunächst die Tore fehlten. Zog eine Mannschaft sich verstärkt zurück, wurde die andere gefährlicher. Dementsprechend gab es viel Spektakel, das die Zuschauer zur Halbzeit mit lautem Beifall bedachten.
Danach dauerte es auch nicht mehr lange, bis das Publikum mit dem ersten Tor belohnt wurde. Und es fiel genau so, wie es der Verlauf des Spiels angedeutet hatte – nach einer gelungenen Pressingaktion. Der BVB setzte Paris tief in der eigenen Hälfte unter Druck und eroberte den Ball. Über Ramy Bensebaini und Niclas Füllkrug landete er bei Adeyemi, der aus kurzer Distanz einschob.
Die Freude darüber währte aber nicht lange, weil PSG schon fünf Minuten später der Ausgleich gelang. Diesmal verteidigte der BVB nicht konsequent, und das wurde gleich bestraft. Ein unglücklich abgewehrter Ball landete bei Zaïre-Emery, der per Flachschuss das 1:1 erzielte. Auch im Anschluss blieb PSG gefährlich, der Siegtreffer gelang den Franzosen aber nicht mehr.
Leipzig (dpa) – Nach dem Siegtreffer war der Applaus für Emil Forsberg bei seiner Auswechslung besonders laut, jeder auf der Bank wollte mit ihm abklatschen.
Zum wohl letzten Mal hat der Schwede am Mittwochabend mit RB Leipzig in der Champions League gespielt und die Sachsen zum Abschluss mit seinem Tor zum 2:1 zum Sieg gegen Young Boys Bern geschossen. Für die Sachsen geht es 2024 im Achtelfinale weiter, Forsberg wird dann wohl in New York unter Vertrag stehen. Nur die offizielle Bestätigung fehlt noch.
Vor Forsbergs Treffer in der 56. Minute hatten Benjamin Sesko (51.) für Leipzig und Ebrima Colley (53.) für Bern getroffen und den 43 331 Zuschauern eine unterhaltsame zweite Halbzeit beschert. «Sehr wichtig, die Gruppenphase mit einem Sieg abzuschließen», sagte Leipzigs Kevin Kampl. «Wir haben den Sieg über Kampf und Geschlossenheit geholt. Es waren viele dabei, die lange nicht gespielt haben. Deshalb haben wir uns die Fehler verziehen.»
Roses Rotationsmaschine
Im Vergleich zum Sieg in Dortmund veränderte Trainer Marco Rose seine Startelf auf gleich acht Positionen. Der Fokus lag dabei auf Peter Gulacsi, der erstmals seit seinem Kreuzbandriss im Oktober 2022 wieder bei einem Heimspiel im Tor stand. Der ungarische Nationalspieler führte die Mannschaft zudem als Kapitän aufs Feld. Die Stars und Top-Scorer Loïs Openda und Xavi Simons erhielten eine Schaffenspause und kamen erst in der Schlussviertelstunde, als sich Forsberg begleitet von viel Applaus verabschiedete.
Denn sportlich war bereits vor dem Anpfiff alles klar. RB Leipzig stand als Zweiter der Gruppe G hinter Manchester City schon sicher im Achtelfinale und der Schweizer Meister setzt seine internationale Saison als Dritter in der Europa League fort. Die Auslosung für die K.o.-Runde der Königsklasse findet am Montag in Nyon statt.
Leipzig began ordentlich. Schon nach sechs Minuten bediente Forsberg Sesko, der Slowene umkurvte seinen Gegenspieler mit einer Pirouette und schob den Ball ins lange Eck. Die Freude währte allerdings nur eine gute halbe Minute, denn Sesko stand recht deutlich im Abseits.
Schaulaufen mit überschaubarem Niveau
Danach fiel das Niveau des Spiels dramatisch ab. Fehlpässe, Ideenlosigkeit, Abstimmungsschwierigkeiten und Fouls prägten das Geschehen. Die größte Chance zur Führung in der ersten Halbzeit hatten die Gäste, fast schon zwangsläufig nach einem Standard. Nach einer Ecke von Filip Ugrinic (21.) kam Cheikh Niasse mit dem Hinterkopf an den Ball und Gulacsi verhinderte den Rückstand mit einer starken Parade.
«Wir sind sehr gut reingekommen und haben danach den Faden ein bisschen verloren», sagte Leipzigs Christopher Lenz. «Wir wussten, dass in der Formation nicht alles funktionieren kann. Wir haben in der zweiten Halbzeit einen Gang hochgeschaltet.»
Nach der Pause waren wieder sechs Minuten vergangen, wieder traf Sesko – diesmal zählte es. Der 20-Jährige ließ seinen Gegenspieler mit einem einfachen Haken aussteigen und drosch den Ball aus kurzer Entfernung in den Winkel.
Der Bann war gebrochen – auch für Bern. Nur zwei Minuten später ließ Castello Lukeba den Ball durchrutschen, Jean-Pierre Nsame brach auf dem rechten Flügel durch und bediente in der Mitte Colley.
Wiederum nur drei Minuten später zog Forsberg mit links ab, traf satt ins lange Eck. Aller Wahrscheinlichkeit nach war es sein letztes Tor in der Champions League für RB Leipzig. Der Winter-Wechsel des 32-Jährigen zum Schwesterclub nach New York ist dem Vernehmen nach beschlossene Sache. Dort erhält der seit 2015 in Leipzig spielende Forsberg den gut dotierten Vertrag bis 2027, den man ihm bei RB nicht mehr geben wollte.
Nyon (dpa) – Eintracht Frankfurt muss wegen der Vorfälle beim Conference-League-Gruppenspiel gegen PAOK Saloniki eine Geldstrafe in Höhe von 50.000 Euro zahlen.
Die Europäische Fußball-Union verhängte gegen den Fußball-Bundesligisten zudem einen Zuschauer-Teilausschluss für das nächste internationale Wettbewerbsspiel, der für zwei Jahre zur Bewährung ausgesetzt wurde. Bei der 1:2-Niederlage Ende November hatten Eintracht-Anhänger mehrfach Pyrotechnik gezündet. Zudem waren einige Fans auf das Spielfeld gelaufen.
Zudem sperrte die UEFA Frankfurts Defensivspieler Kristijan Jakic für zwei weitere Conference-League-Spiele. Der 26 Jahre alte Kroate hatte gegen Saloniki in der Nachspielzeit die Gelb-Rote Karte gesehen und danach erst den Schiedsrichter und dann den Vierten Offiziellen beschimpft. Jakic, der die Gelb-Rot-Sperre am Donnerstag im letzten Gruppenspiel beim FC Aberdeen absitzt, fehlt den Hessen somit auch in den Zwischenrundenspielen am 15. und 22. Februar kommenden Jahres gegen einen Gruppendritten aus der Europa League.