Amsterdam (dpa) – Bei Ausschreitungen rund um das Europa-League-Spiel zwischen Ajax Amsterdam und AEK Athen (3:1) hat die Polizei in der niederländischen Hauptstadt 147 Menschen festgenommen.
Zwar konnten die Beamten direkte Auseinandersetzungen zwischen beiden Fangruppen verhindern, wie die Polizei in der Nacht zum Freitag mitteilte. 140 Ajax-Fans seien allerdings am Donnerstagabend nach dem Verwüsten eines Metrozuges festgenommen worden. Bis auf zwei kamen alle inzwischen wieder auf freien Fuß.
Sieben weitere zumeist griechische Fans wurden wegen Drogenbesitzes, Trunkenheit und dem Beleidigen von Beamten festgenommen. Bei einer Auseinandersetzung im Stadion verletzten griechische Fans drei Aufseher, einen der Fans konnte die Polizei identifizieren und fassen.
Nyon (dpa) – Das bislang starke Abschneiden in den internationalen Wettbewerben könnte der Fußball-Bundesliga einen weiteren Startplatz in der Champions League für die Saison 2024/25 einbringen.
Weil ab nächstem Jahr 36 statt 32 Teilnehmer in der Königsklasse starten, bieten sich neue Chancen. Zwei der vier neuen Plätze gehen an die Nationen mit dem besten UEFA-Jahreskoeffizienten der Clubs für die laufende Saison 2023/24.
Zur Winterpause liegt Deutschland (13,642) nach Angaben der Europäischen Fußball-Union auf dem zweiten Platz im Ranking, hinter Italien (14,000) und knapp vor England (13,625) und Spanien (12,687). Mit Ausnahme von Union Berlin haben alle Bundesligisten das Überwintern im Europapokal geschafft. Der FC Bayern, Borussia Dortmund und RB Leipzig spielen in der Königsklasse weiter. Bayer Leverkusen und der SC Freiburg überwintern in der Europa League, Eintracht Frankfurt ist weiter in der Conference League dabei.
Die direkten Rivalen England (Manchester United und Newcastle United) sowie Spanien (CA Osasuna und FC Sevilla) haben jeweils bereits zwei Clubs verloren. Italien mit sieben Teams und Frankreich mit sechs Mannschaften sind 2024 noch in voller Besetzung dabei.
Ein fünfter Champions-League-Starter wäre für Deutschland kein Novum, das gab es in der Spielzeit 2022/23 bereits. Grund war damals der Europa-League-Sieg der Frankfurter, die sich damit noch ein Königsklassen-Ticket sicherten. Für den Fall, dass Leverkusen oder Freiburg die Europa League im Mai 2024 gewinnt und nicht ein Direkt-Ticket über die Bundesliga löst, wären 2024/25 sogar sechs deutsche Starter in der Champions League möglich.
Leverkusen (dpa) – Der dritte Torhüter spielte erstmals seit fast drei Jahren, ein 18-Jähriger war an zwei Treffern beteiligt und am Ende wurde ein 16-Jähriger zum jüngsten Deutschen in der Europa-League-Historie: Sportlich war es für Bayer Leverkusen zum Vorrunden-Abschluss gegen Molde FK nur noch um das Vollenden der perfekten Gruppenphase gegangen.
Doch das Zeichen des 5:1-Sieges war nach innen wie außen nicht zu unterschätzen. Denn es hieß: Bayer hat weit mehr als nur eine starke erste Elf. «Es macht uns stark, dass wir so viele Leute hintendran haben, die darauf brennen zu spielen», sagte Robert Andrich, selbst derzeit meist nur noch Ersatz, obwohl er im Herbst zum Nationalspieler wurde.
Gegen Molde tauschte Trainer Xabi Alonso neun Mal. Er verteilte Belohnungen wie an Torhüter Niklas Lomb oder die Teenager Noah Mbamba (18) und auch Ken Izekor (16). Stars wie Florian Wirtz, Granit Xhaka, Victor Boniface oder Jeremie Frimpong durften sich 90 Minuten ausruhen. Dennoch zelebrierte Bayer auch in dieser Konstellation echten Spaß-Fußball, bei dem der norwegische Pokalsieger nur ein Sparringspartner war.
Kommt Bayer noch ins Trudeln?
Dieses Zeichen war deshalb so wichtig, weil die Konkurrenz – wie BVB-Trainer Edin Terzic kürzlich recht unverblümt durchblicken ließ – gegen den Leverkusener Lauf mit 20 Siegen in 23 Pflichtspielen ohne Niederlage nur eine echte Hoffnung hat: Dass Bayer ins Trudeln kommt, wenn ab Januar bis zu fünf Stars wegen des Afrika-Cups fehlen. Boniface, Edmond Tapsoba, Odilon Kossounou, Amine Adli oder Nathan Tella könnten im Pokal-Viertelfinale gegen Stuttgart oder wichtigen Liga-Spielen wie in Leipzig oder gegen die Bayern fehlen.
«Ich weine nicht. Ich bin kein Opfer», sagte Alonso dazu: «Wir haben genug Spieler.» Sportchef Simon Rolfes erklärte: «Wir haben immer gesagt, dass wir viele, viele gute Spieler haben. Die Mannschaft hat Freude, Fußball zu spielen. Egal, wer reinkommt. Warten wir mal ab, wer am Ende für den Afrika-Cup nominiert ist und wie lange sie fehlen. Aber die, die da sind, haben alle ein sehr, sehr gutes Niveau.»
Aberdeen (dpa) – Den kalten Dezember-Abend von Aberdeen will Eintracht Frankfurt schnellstmöglich aus dem Gedächtnis streichen. Keine eigenen Fans und ein enttäuschendes 0:2 bei fußballerisch schwachen Schotten dürfen nicht der Maßstab sein, wenn es bereits im Februar in der Conference League weitergeht.
Hoch in den Norden zum norwegischen Vertreter FK Molde? Oder ab in den Süden zu Olympiakos Piräus? Den Fans der Eintracht, die für das Spiel in Schottland nicht zugelassen waren, können sich bei der Auslosung am Montag auf ein attraktives Reiseziel freuen.
Piräus, Molde, Ajax Amsterdam, Betis Sevilla, Sturm Graz, Royale Union Saint-Gilloise, Maccabi Haifa und Servette FC sind die möglichen Gegner. Das sind acht Teams aus acht verschiedenen Ländern. Sportlich und stimmungsmäßig dürfte vor allem Ajax ein spannendes Los sein.
Toppmöller enttäuscht von Auftritt seines Teams
«Aus der Europa League freut sich auch keiner, gegen uns zu spielen», kündigte Dino Toppmöller bereits an. Der Trainer muss im Jahresendspurt einen Ausfall von Eric Junior Dina Ebimbe befürchten, nachdem dieser im bedeutungslosen Gruppenfinale umgeknickt war.
Toppmöller zeigte sich enttäuscht über den Spielverlauf und den Auftritt seines Teams. «Möglicherweise war die Ausgangslage in der Gruppe beim ein oder anderen im Unterbewusstsein, aber das ist keine Entschuldigung, denn wir haben absolut den Anspruch an uns, dass wir hier herfahren und das Spiel gewinnen», sagte der 43 Jahre alte Coach.
Mit drei Siegen und drei Niederlagen fällt die Bilanz in einer eigentlich machbaren Vorrundengruppe durchwachsen aus. Am 15. und 22. Februar gibt es die Chance, es gegen einen Europa-League-Absteiger besser zu machen und so das Ticket für das Achtelfinale zu lösen.
London (dpa) – Trotz des verpassten Gruppensiegs zogen die Spieler des SC Freiburg ein positives Fazit nach den bisherigen Partien in der Europa League. «Wir können mit der Gruppenphase größtenteils zufrieden sein», sagte Abwehrspieler Matthias Ginter nach dem 0:2 in London gegen West Ham United dem TV-Sender RTL.
Für den 29-Jährigen hing der Dämpfer zum Abschluss der Vorrunde auch mit fehlender Kraft zusammen. «Es ist schon so, dass wir nach den vielen Spielen alle am Limit waren. Wir hatten ja auch viele verletzte Spieler in dieser Saison.»
Streich: «Verdiente Niederlage»
Zu großer Respekt war aus Sicht von Trainer Christian Streich indes nicht der Grund dafür, dass Freiburg den englischen Premier-League-Club überhaupt nicht in Bedrängnis bringen konnte. «Das war eine verdiente Niederlage, West Ham war besser», sagte er. «Wir hatten nicht die Qualität in unserem Pass- und Positionsspiel, um gefährlich zu werden.»
Der Bundesliga-Achte muss nun Mitte Februar in der Zwischenrunde antreten. Ein Wunschlos hat Streich nicht. «Für mich sind alle Reisen besonders. Ich nehme alles mit», sagte er.
Vor Weihnachten tritt der SC in der Liga an diesem Sonntag noch daheim gegen den 1. FC Köln an und am Mittwoch beim Aufsteiger 1. FC Heidenheim an. «Gegen Köln haben wir ein wichtiges Spiel, das wollen wir gewinnen», sagte Vincenzo Grifo.
London (dpa) – Vorn zu ideenlos und hinten fehlerbehaftet: Der SC Freiburg hat den direkten Einzug in das Achtelfinale der Europa League verpasst.
Der Fußball-Bundesligist unterlag West Ham United mit 0:2 (0:2) und muss aufgrund der Auswärtsniederlage den Umweg über die Zwischenrunde nehmen. Den Unterschied machten die Treffer von Mohammed Kudus (15. Minute) und Edson Álvarez (42.). Um den englischen Premier-League-Club noch vom ersten Platz zu verdrängen, hätten die Freiburger aufgrund der 1:2-Niederlage im Hinspiel einen Sieg einfahren müssen.
Das Abenteuer auf der Insel, auf das sich die Freiburger und allen voran Trainer Christian Streich extrem gefreut hatten, endete für die Breisgauer jedoch mit einem Dämpfer. «Ich habe noch nie in einem Wettbewerb in der besten und teuersten Liga gespielt, wo sie mit Abstand am meisten Geld haben. Es motiviert uns extrem zu zeigen, dass wir kleine Freiburger aus der Bundesliga hier ein gutes Spiel machen können», hatte Streich gesagt.
Passive Freiburger werden bestraft
Das gelang seinen Spielern nicht. Nur die erste Szene gehörte dem Sport-Club. Angetrieben von mehr als 3500 mitgereisten Fans hatte Nicolas Höfler für die Gäste den ersten Abschluss (1.). West Ham zog nach. Die Hausherren wollten nach der 0:5-Pleite am vergangenen Wochenende beim FC Fulham eine Reaktion zeigen. Lucas Paquetá scheiterte mit einem Lattenschuss (5.). Doch zehn Minuten später entwischte Kudus seinem Gegenspieler Jordy Makengo und traf.
Wie schon im Hinspiel traten die Freiburger den Londonern mit großem Respekt gegenüber – und wurden für ihre Passivität bestraft. Nach vorn ging trotz der Herangehensweise mit zwei Spitzen kaum etwas. In der Defensive leistete sich der SC einige haarsträubende Ballverluste. Beinahe hätte Jarrod Bowen eines dieser Geschenke angenommen. Der Angreifer stand beim vermeintlichen zweiten Treffer jedoch im Abseits (25.).
Die Hammers bauten die Führung vor dem Seitenwechsel aber doch noch aus. Weil Freiburg keinen Zugriff bekam, erhöhte der vor der Saison von Borussia Dortmund umworbene Álvarez mühelos.
Röhl sorgt kurzzeitig für Aufschwung
Streich reagierte und nahm Roland Sallai vom Feld. Der für den Ungarn eingewechselte Merlin Röhl sorgte kurzzeitig für einen Aufschwung. Lukasz Fabianski war aber zur Stelle (50.). West Ham blieb trotz des Warnschusses der Freiburger spielbestimmend: Bowen gelang kein kontrollierter Abschluss (52.) und Kudus setzte seinen Versuch daneben (54.).
Ein Aufbäumen der in der Europa League bisher so treffsicheren Freiburger, bei denen einige Leistungsträger in der Schlussphase geschont wurden, blieb aus. Daran änderte auch Ritsu Doans Schlenzer nichts (74.).
Leverkusen (dpa) – Trainer Jürgen Klopp hat mit dem FC Liverpool zum Abschluss der Europa-League-Gruppenphase eine Niederlage hinnehmen müssen.
Die uneingespielte B-Elf des Premier-League-Clubs verlor bei Union Saint-Gilloise in Belgien mit 1:2 (1:2). Trotz der zweiten Niederlage in der Vorrunde schafften die Reds als Tabellenführer der Gruppe E aber den Sprung ins Achtelfinale. Das Tor von Jarell Quansah (39. Minute) zum zwischenzeitlichen Ausgleich war für Liverpool zu wenig. Den Heimsieg für Union machten Mohammed Amoura (32.) und Cameron Puertas (43.) perfekt.
Die AS Rom setzte sich gegen Sheriff Tiraspol mit 3:0 (2:0) durch. Dabei traf Belgiens Stürmerstar Romelu Lukaku im sechsten Europa-League-Heimspiel nacheinander. Allerdings reichte es für den 30-Jährigen mit seinem Team nicht für den Gruppensieg, sondern nur für Rang zwei. Denn Slavia Prag setzte sich zur gleichen Zeit gegen Servette Genf 4:0 (4:0) durch und zog als Spitzenreiter der Gruppe G in die nächste Runde ein.
Neben Liverpool, Slavia Prag und Bundesliga-Spitzenreiter Bayer Leverkusen qualifizierten sich in der Europa League auch West Ham United, Brighton & Hove Albion, Atalanta Bergamo, der FC Villarreal und Glasgow Rangers als Gruppensieger direkt fürs Achtelfinale.
Ajax Amsterdam erreichte durch ein 3:1 (2:1) gegen AEK Athen immerhin noch Tabellenplatz drei und darf im neuen Jahr zumindest in der K.-o.-Runde der Conference League teilnehmen. Teenager Jorrel Hato führte den niederländischen Rekordmeister im Alter von 17 Jahren und 282 Tagen als Kapitän aufs Feld. Er kürte sich damit laut Datenanbieter Opta zum jüngsten Startelf-Spielführer der langen Europapokal-Geschichte des Clubs.
Leverkusen (dpa) – Mit einem Torfestival einer B-Elf hat Bayer Leverkusen die erste perfekte Vorrunde eines Clubs seit drei Jahren in der Europa League vollendet.
Gekrönt von einem Treffer von Torjäger Patrik Schick bei dessen Startelf-Comeback nach 408 Tagen feierte der Bundesliga-Tabellenführer beim 5:1 (3:0) zum Gruppenabschluss gegen den norwegischen Pokalsieger Molde FK den sechsten Sieg im sechsten Spiel.
Die Optimal-Ausbeute von 18 Punkten in der Vorrunde hatten zuvor nur zehn Teams geschafft, zuletzt der FC Arsenal 2020 und als einziger deutscher Club Eintracht Frankfurt 2018. Schlechtes Omen allerdings für die ambitionierten Leverkusener, die in dieser Saison nach 22 Pflichtspielen 20 Siege und zwei Unentschieden verbuchen: Keiner der Vorgänger holte am Ende den Titel.
In einer allerdings wenig glamourösen Gruppe ist die Leverkusener Ausbeute beachtlich, weil Trainer Xabi Alonso immer kräftig rotierte. Gegen Molde änderte er sein Team gegenüber dem 1:1 in der Bundesliga sogar auf neun Positionen. Schick (6.), Edmond Tapsoba (22.) und Adam Hlozek mit einem Doppelschlag (60./71.) erzielten die Treffer, dazu unterlief Moldes Martin Ellingsen (25.) ein Eigentor. Ken Izekor wurde durch seine Einwechslung in der 77. Minute im Alter von 16 Jahren und 204 Tagen zudem zum jüngsten je in einem Pflichtspiel eingesetzten Leverkusener. Für Molde, das als Gruppendritter in der Conference League weiterspielt, traf Eric Kitolano (76.).
Kurioses Eigentor
Alonso hatte nur die Innenverteidiger Jonathan Tah und Edmond Tapsoba im Team gelassen. So kam neben Schick sogar ein Spieler zum Einsatz, der noch länger warten musste. Niklas Lomb, eigentlich dritter Torhüter, durfte zum ersten Mal seit drei Jahren überhaupt im Pflichtspiel auflaufen. Zuletzt hatte er am 25. Februar 2021, ebenfalls in der Europa League gegen die Young Boys Bern, im Tor gestanden.
An der erwartet klaren Dominanz Bayers änderte die Großrotation nichts. Als Schick mit links aus 18 Metern traf, hatte Lomb noch keinen Ball berührt. Und als Tapsoba aus sieben Metern nach einer Flanke von Jonas Hofmann per Kopf traf und den Norwegern auch noch ein kurioses Eigentor unterlief, weil Anders Hagelskjaer Ellingsen ins Gesicht schoss, war das Spiel quasi entschieden.
Sinnbildlich dafür, dass der Sieg deutlich höher hätte ausfallen können, stand die Szene in der 44. Minute, als erst ein Schuss von Nathan Tella von der Linie geschlagen wurde, Schick dann den Pfosten traf und schließlich Hlozek aus drei Metern vorbeischoss. Nach der Pause traf der Tscheche dann doch – und das sogar doppelt.