Später Elfmeter rettet Augsburg einen Punkt in Bochum

Später Elfmeter rettet Augsburg einen Punkt in Bochum

Bochum (dpa) – Der FC Augsburg hat durch einen späten Treffer seines Topstürmers Ermedin Demirovic beim VfL Bochum noch ein Unentschieden gerettet. In der Nachspielzeit verwandelte Demirovic einen Handelfmeter zum 1:1 (0:1)-Endstand und erzielte sein elftes Saisontor.

Augsburg und Bochum bleiben damit im Mittelfeld der Bundesliga-Tabelle und wahrten ihren Abstand auf die Abstiegsränge.

Dabei sah es lange Zeit nach einem erneuten Heimsieg der Bochumer aus, die in dieser Saison in zehn Spielen im eigenen Stadion erst eine Niederlage hinnehmen mussten. Moritz Broschinksi hatte zunächst per Fallrückzieher (33. Minute) getroffen, aber das erste Saisontor reichte am Ende nicht. In der Nachspielzeit war bei einem Angriff der Augsburger VfL-Abwehrchef Ivan Ordets der Ball an den Arm gesprungen. So aufregend und spannend die Schlussphase war, so unaufregend und chancenarm verlief das Spiel zuvor.

Dahmen rettet kleinen Rückstand

Personell hatte Bochums Trainer Thomas Letsch nur eine Veränderung nach der 1:3-Niederlage bei Borussia Dortmund vorgenommen, auf die rechte Abwehrseite kehrte der Brasilianer Bernardo nach seiner Gelb-Sperre wieder für Maximilian Wittek in die Startformtation. Augsburgs Coach Jess Thorup vertraute der gleichen Startformation, die eine Woche zuvor gegen den FC Bayern München eine so gute Leistung gezeigt und nur knapp 2:3 verloren hatte.

Doch von der Leistung der Vorwoche gegen die großen Bayern waren die Fuggerstädter in Bochum weit entfernt. Die Gäste fanden lange Zeit nur schwer ins Spiel. In den ersten 45 Minuten stand Torwart Finn Dahmen häufiger im Mittelpunkt, als es seinem Trainer lieb gewesen sein dürfte. Die meisten Bochumer Angriffe waren allerdings kein Problem für Dahmen, der beim Fallrückzieher-Treffer von Broschinski nach einer schwach abgewehrten Ecke chancenlos war.

Augsburg fehlten im Spiel nach vorn die Ideen und das Durchsetzungsvermögen, um sich gegen gut verteidigende Bochumer in Szene zu setzen. Sogar das ansonsten so starke Spiel über die Flügel gelang diesmal fast gar nicht, zudem war Top-Stürmer Demirovic in seinem 50. Bundesligaeinsatz für den FCA durch Bochums Abwehrchef Ordets lange Zeit komplett aus dem Spiel genommen. Bezeichnend: Die erste Chance hatte Augsburg durch einen Distanzschuss von Elvis Rexhbecaij nach 37 Minuten.

Erst die Nachpspielzeit bringt den Ausgleich

Thorup reagierte nach genau einer Stunde und brachte den Last-Minute-Wintertransfer Pep Biel für die Offensive. Die große Möglichkeit zum Ausgleich hatte direkt im Anschluss Ruben Vargas (66.), der mit einem Volleyschuss erstmals VfL-Keeper Manuel Riemann ernsthaft prüfte. 

Trotz der Führung im Rücken verloren die Bochumer ihre Leichtigkeit, waren mehr in der Rückwärts- statt in der Vorwärtsbewegung und mussten sich auf einmal gegen hoch pressende und plötzlich aggressiv agierende Augsburger im eigenen Strafraum wehren. Für Entlastung bei den Bochumern sorgten nur noch gelegentlich Konterangriffe – aber die waren nicht ungefährlich.

Erst vergab der eingewechselte Moritz Kwarteng (75.) das mögliche 2:0, nach dem zuvor Torhüter Dahmen den Ball vertändelt hatte, nur zwei Minuten später scheiterte Matus Bero aus kurzer Distanz am Augsburger Schlussmann. In einer hektischen Schlussphase, die sich fast ausschließlich vor und im Bochumer Strafraum abspielte, fiel die Entscheidung erst nach einem Videobeweis: Ordets hatte den Schuss von Arne Maier mit dem Arm geblockt.

Starke Stuttgarter: Nummer eins im Ländle bereit für Bayer

Starke Stuttgarter: Nummer eins im Ländle bereit für Bayer

Freiburg (dpa) – Mit bandagiertem linkem Fuß und stolzgeschwellter Brust stand Maximilian Mittelstädt im Kabinengang. «Wir haben jetzt viel Selbstvertrauen», sagte der Abwehrspieler des VfB Stuttgart. «Ich glaube, auch Leverkusen wird nicht erfreut sein, dass wir jetzt kommen.»

Er erwarte im DFB-Pokal-Viertelfinale bei Bayer ein «Spiel auf Topniveau», so der 26-Jährige. Womöglich ist der VfB, der sein Tief vom Jahresbeginn überwunden hat, die erste Mannschaft, die die Werkself in dieser Saison besiegen kann.

Das 3:1 (2:1) im Landesduell beim SC Freiburg dürfte den Schwaben jedenfalls einen weiteren Schub geben. «Wir sind überglücklich», sagte Mittelstädt, der bei der mitunter hitzigen Partie im Breisgau eine zentrale Rolle innehatte. Freiburgs Merlin Röhl sah nach einem Foul am Stuttgarter Linksverteidiger die Rote Karte (18. Minute). «Die kannst du so geben», sagte SC-Trainer Christian Streich dazu. Später erzielte Mittelstädt per Lupfer dann den Endstand (74.). Eine «herausragende Einzelaktion» und ein «unfassbarer Abschluss» sei das gewesen, meinte VfB-Coach Sebastian Hoeneß.

Hoeneß ist «sehr, sehr stolz» – und plant mit Klassenerhalt

Auch Torjäger Deniz Undav drehte einmal mehr auf, erzielte das 1:0 der Stuttgarter selbst (3.) und bereitete sowohl das 2:0 durch Chris Führich (7.) als auch den dritten Gäste-Treffer durch Mittelstädt vor. In den ersten 17 Bundesliga-Spielen seiner Karriere hat der Stürmer nun schon 13-mal getroffen. Der letzte deutsche Spieler, dem das gelang, war Horst Hrubesch. Dieser stand 1975/76 nach 17 Partien sogar bei 14 Treffern.

Es läuft wieder beim VfB und Undav, der vorige Woche beim 5:2 gegen RB Leipzig sogar einen Dreierpack geschnürt hatte – die zwei Pleiten in den ersten beiden Pflichtspielen 2024 sind vergessen.

«Sehr, sehr stolz» mache ihn der Sieg in Freiburg, sagte Hoeneß. Neue Ziele riefen zumindest der Trainer und der Sportdirektor der Stuttgarter, die ihren Champions-League-Platz in der Fußball-Bundesliga weiter festigten, aber nicht aus. «Wir haben immer davon gesprochen, dass wir frühe Planungssicherheit haben und eine sorgenfreie Saison spielen wollen», erklärte Hoeneß.

«Wir gehen schwer davon aus, dass wir für die erste Liga planen können», fügte er mit Blick auf die nun schon 40 Punkte des VfB hinzu. Kapitän Waldemar Anton ließ sich entlocken, dass man nach Möglichkeit schon ganz gerne international spielen wolle. Sportchef Fabian Wohlgemuth warnte angesprochen auf einen allmählich wahrscheinlicheren Europapokal-Einzug aber auch vor möglichen Rückschlägen durch Negativserien oder Verletzungen.

Freiburg wehrt sich tapfer

Eine davon hatte die Stuttgarter unter der Woche bereits schwer getroffen. Auch durch das vorzeitige Saison-Aus des Verteidigers Dan-Axal Zagadou sei mit der Mannschaft «noch mal etwas passiert», erklärte Wohlgemuth. Die Schwaben wollten auch für den Franzosen gewinnen. Schon beim Aufwärmen trugen sie Jacken mit der Rückennummer und dem Spitznamen des schwer am rechten Knie verletzten 24-Jährigen, nach Undavs Tor hielten sie Zagadous Trikot hoch. Dieser Sieg sei «für Daxo», unterstrich Wohlgemuth.

Der Erfolg der Stuttgarter war verdient. In der ersten Phase nach dem Freiburger Platzverweis hatten sie aber nicht überzeugen können. Statt der Vorentscheidung gab es in einer zerfahrenen Partie den Anschlusstreffer durch Lukas Kübler (45.+11). Auch im zweiten Durchgang wehrte sich der SC in Unterzahl tapfer, ehe Mittelstädt den Deckel drauf machte. «Weiter geht’s, alles gut», sagte der Defensivmann angesprochen auf seinen lädierten Fuß. In gewisser Weise galt das aber für die gesamte Stimmungslage bei den in dieser Spielzeit so starken Schwaben.

Abstiegsangst bei Mainz wächst nach 0:1 gegen Bremen

Abstiegsangst bei Mainz wächst nach 0:1 gegen Bremen

Mainz (dpa) – Der abstiegsbedrohte FSV Mainz 05 hat vor dem Höhepunkt des närrischen Treibens in der Karnevals-Hochburg nichts mehr zu lachen. Mit 0:1 (0:1) verloren die Rheinhessen das Fußball-Bundesligaspiel gegen Werder Bremen.

Mit der neunten Liga-Partie ohne Sieg schwinden die Hoffnungen des Tabellenvorletzten auf einen Klassenerhalt immer mehr. Matchwinner war vor 31.800 Zuschauern Werders Top-Torschütze Marvin Ducksch, der nach knapp zwei Minuten das Siegtor erzielte. Mit seinem neunten Saisontreffer sicherte er den dritten Erfolg nacheinander.

Die Partie begann höchst unglücklich für die Mainzer und perfekt für die Gäste. Nach einem Querpass von Olivier Deman schoss Anthony Caci seinen Mitspieler Tom Krauß an. Der Ball prallte zu Ducksch, der unbedrängt aus Nahdistanz die schnelle Führung erzielte. «Es zieht sich durch die Saison durch: Wir sind nicht vom Glück verfolgt», meinte 05-Präsident Stefan Hofmann in der Halbzeitpause bei Sky. Er attestierte seiner Mannschaft aber, «ein gutes Spiel» zu machen.

Mainz läuft von Beginn an Rückstand hinterher

Die nach der langen Negativserie wenig selbstbewussten Mainzer blieben jedoch unbeeindruckt und setzten angeführt von Neuzugang Nadiem Amiri die Hanseaten unter Druck. In der 17. Minute wäre das beinahe belohnt worden. Ein Schuss von Krauß aus 18 Metern ging aber nur an den Pfosten.

Weitere Chancen konnten die sehr engagierten Gastgeber bis zum Pausenpfiff nicht mehr herausspielen, weil der Spielaufbau zu hektisch und die Pässe zu unpräzise waren. Die Bremer mussten viel Energie aufbringen, um die Mainzer in Schach zuhalten. Sie hatten aber in der 42. Minute bei einem Konter die Möglichkeit, auf 2:0 zu erhöhen. Werder-Senkrechtstarter Justin Njinmah, der zuvor schon vier Treffer erzielt hatte, setzte sich gegen drei Gegenspieler durch, doch aus 16 Metern schoss er den Ball links vorbei.

Nach dem Wiederanpfiff warfen die Mainzer weiter alles nach vorn. Die Bremer wehrten sich nach Kräften – und hatten dreimal Glück: In der 61. Minute landete der Ball nach einer Flanke von Jonathan Burkardt beim zweiten Neuzugang, Jessic Ngankam vom Liga-Nachbarn Eintracht Frankfurt, der aus elf Metern abschloss. Doch Werder-Torwart Michael Zetterer lenkte die Kugel noch über die Latte.

05er in akuter Gefahr

Sechs Minuten später verlängerte Ludovic Ajorque einen Eckball des Ex-Leverkuseners Amiri, verfehlte aber knapp das Tor. Über die Latte ging danach ein Kopfball von Karim Onisiwo (82.).

Die Mainzer stehen nun mit dem Rücken zur Wand. Wenn im Nachholspiel am Mittwoch gegen den 1. FC Union Berlin kein Erfolg gelingen sollte, wird es im Rennen um den Klassenerhalt richtig eng. «Wir schaffen das», sagte Hofmann trotz der nur elf Punkte nach 19 Liga-Spielen, von denen nur eins gewonnen wurde.

Bayern erledigen «Hausaufgaben» vor Liga-Gipfel

Bayern erledigen «Hausaufgaben» vor Liga-Gipfel

München (dpa) – Serien-Torjäger Harry Kane empfing seine abgekämpften Kollegen vor den Fans, die eine Woche vor dem Liga-Gipfel bei Bayer Leverkusen schon lautstark in Topspiel-Stimmung feierten.

«Deutscher Meister wird nur der FCB», sangen die Anhänger nach dem mühevollen 3:1 nach 0:1-Rückstand gegen Borussia Mönchengladbach. Zu einer meisterlichen Ansage an den mit zwei Punkten Vorsprung führenden Tabellenführer der Fußball-Bundesliga vom Rhein reichte der durch einen groben Fehler von Gäste-Keeper Moritz Nicolas eingeleitete Heimsieg aber nicht.

«Ich glaube, dass wir auf einem guten Weg sind, dass wir auch auswärts in Leverkusen gewinnen können», sagte Thomas Müller trotzdem nach seinem 500. Pflichtspielsieg. «Ich habe ein Trikot bekommen, die Mannschaft hat mich bejubelt – alles wunderbar. Aber nächste Woche geht es gegen Leverkusen.» Das gerahmte Trikot hat die Rückennummer 500.

Pavlovic zahlt Vertrauen zurück

Durch einen Sieg am kommenden Wochenende in Leverkusen können die Münchner die Bundesliga-Spitze übernehmen. Die Werkself gewann am Samstag parallel beim SV Darmstadt mit 2:0 und führt in der Tabelle mit zwei Punkten Vorsprung. Die Gladbacher, die Leverkusen vor einer Woche ein 0:0 abgetrotzt hatten, erwiesen sich auch in der mit 75 000 Zuschauern ausverkauften Allianz Arena als unangenehmer Gegner. «Wir haben den Bayern dann doch schon zu viel angeboten», klagte Mittelfeldspieler Julian Weigl. Im Pokal-Viertelfinale am Mittwoch in Saarbrücken soll das den Gladbachern nicht passieren.

Nach dem 0:1 durch Nico Elvedi (35. Minute) unterstrich Bayern-Youngster Aleksander Pavlovic mit dem Ausgleich erneut seine wieder mit einem Startelfplatz belohnten Qualitäten (45.). Kane ließ die Münchner nach dem Fehler von Torwart Nicolas im Anschluss an eine Flanke Leon Goretzka über das 2:1 jubeln (70.). Kurz vor Schluss erhöhte Abwehrspieler Matthijs de Ligt noch mit dem Kopf (86.). «Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht», sagte Trainer Thomas Tuchel.

Tuchel haderte wiederholt an der Seitenlinie. Als positive Erkenntnis konnte er jedoch verbuchen, dass sein Team nach einem Rückstand doch noch als Gewinner den Rasen verließ. Und dass der nun 24-fache Saisontorschütze Kane weiter funktioniert. «Harry hat den Abstauber reingedrückt», sagte Tuchel. Nur Uwe Seeler traf in seiner ersten Bundesliga-Saison mit 30 Toren öfter als Kane in seiner Premieren-Spielzeit in Deutschlands Topliga.

Müllers Meilenstein

Bei der großen Liga-Kraftprobe am kommenden Samstag am Rhein müssen sich die Bayern allerdings stabiler präsentieren als beim lange wackeligen Erfolg gegen die Borussia. «Wir sind ruhig geblieben und haben eine gute Reaktion gezeigt», sagte Tuchel.

Rekordgewinner Müller rückte nach drei Spielen als Joker bei der Rückkehr in die Startelf immer wieder in den Fokus. Jetzt hofft der Jubilar auf einen Startelf-Einsatz gegen die Werkself. «Ich würde mich aufstellen», scherzte der 34-Jährige nach seinem 690. Bayern-Spiel am Sky-Mikrofon.

Vor dem 0:1 konnte er einen riskanten Pass von Neuer nicht verarbeiten. Elvedi nutzte das Münchner Missgeschick und schloss nach einem Doppelpass mit Jordan zur Gladbacher Führung ab. «Wir wurden abgeknackt», sagte Tuchel.

Maßgeblich beteiligt war Müller an den beiden Bayern-Toren. Vor dem wegweisenden Treffer von Kane irritierte er nach einer Goretzka-Flanke Nicolas, der dann am Ball vorbei griff. Das 1:1 hatte Müller zudem mit einem klugen Pass auf Pavlovic eingeleitet. Der 19-Jährige traf wie schon vor einer Woche beim 3:2 gegen Augsburg.

Bayer Leverkusen vor Kracher-Woche entspannt

Bayer Leverkusen vor Kracher-Woche entspannt

Darmstadt (dpa) – Die Profis des weiter ungeschlagenen Bundesliga-Spitzenreiters Bayer Leverkusen ließen sich von ihren mitgereisten Fans nur kurz für den souveränen 2:0-Pflichtsieg beim Schlusslicht Darmstadt 98 feiern.

Schon wenige Minuten nach dem Abpfiff richtete sich der Fokus auf die bevorstehende Kracher-Woche mit dem Pokal-Viertelfinale gegen den VfB Stuttgart und dem Bundesliga-Gipfel gegen Bayern München.

«Diese Spiele will man als Fußballer spielen. Es wird eine Richtung weisende Woche. Im Pokal wollen wir unbedingt eine Runde weiterkommen und dann kommt das große Spiel gegen die Bayern, wo wir unseren Fans etwas geben wollen», sagte Mittelfeld-Routinier Granit Xhaka.

Wie der Schweizer Nationalspieler fiebert auch Bayer-Coach Xabi Alonso den beiden Top-Spielen entgegen. «Die nächste Woche ist sehr schön für uns. Es wird sehr intensiv werden. Der Fokus liegt aber erst einmal voll auf dem Pokal. Wir wollen in die nächste Runde und einen weiteren Schritt Richtung Berlin machen», sagte Alonso.

Reife Werkself in Darmstadt

Gegen wacker kämpfende Darmstädter reichte seiner Mannschaft eine solide Vorstellung. «Wir haben kontrolliert gespielt. Es war eine gute und seriöse Leistung. Die Einstellung hat gestimmt. Ich bin sehr zufrieden», sagte Alonso. Dank eines Doppelpacks von Nathan Tello (33./52. Minute) behauptete die Werkself die Tabellenführung mit zwei Punkten Vorsprung vor dem FC Bayern, der sich gegen Borussia Mönchengladbach mit 3:1 durchsetzte. 

«Ich bin stolz auf viele Dinge, die wir gemeinsam entwickelt haben», lobte Leverkusens Sport-Geschäftsführer Simon Rolfes die Mannschaft für den reifen Auftritt vor 17.810 Zuschauern. Auch Xhaka war zufrieden. «Wir haben nichts zugelassen und verdient gewonnen», resümierte der 31-Jährige. 

Zugleich war der mit vier Gelben Karten vorbelastete Mittelfeldspieler erleichtert darüber, dass er ohne weitere Verwarnung blieb und daher gegen die Bayern mitmischen kann. «Es gab in der Woche Gespräche mit dem Trainer, ob ich spielen soll oder nicht. Ich habe ihm gesagt, dass ich jetzt mehr Erfahrung habe und vorsichtig sein werde. Gott sei Dank hat es geklappt», berichtete Xhaka. Der war wie stets Lenker und Denker, hielt sich in den Zweikämpfen aber vornehm zurück. «Die Mannschaft hat es mir leicht gemacht. So musste ich nicht in viele Zweikämpfe», sagte er.

Lieberknecht wünscht sich Leverkusen als Meister

Obwohl Darmstadt schwungvoll startete, hatten die Gäste stets alles im Griff und machten viel aus ihren wenigen Chancen. Schon der zweite gefährliche Vorstoß führte zum Erfolg. Der sehr agile Florian Wirtz steckte zu Alejandro Grimaldo durch, der Tello mit einer gefühlvollen Flanke bediente. Der in den Strafraum gestartete nigerianische Außenbahnspieler musste nur noch den Kopf hinhalten.

Zwar gab der Tabellenletzte nie auf, doch im Abschluss waren die Hessen zu harmlos. «Wir haben eine gute Leistung gebracht, aber keine Punkte geholt», lautete das knappe Fazit von Lilien-Coach Torsten Lieberknecht. Wie es besser funktioniert, zeigte die Werkself kurz nach Wiederanpfiff. Wirtz, der nach der Partie die Auszeichnung für das Tor des Jahres erhielt, bediente Tella und der schloss mit einem straffen Schuss unter die Latte eiskalt ab.

«Wir haben hoffentlich gegen den neuen deutschen Meister verloren. Ich wünsche es ihnen so sehr, denn sie haben eine unheimlich gute Truppe», sagte Lieberknecht. Alonso nahm die Komplimente mit einem leichten Schmunzeln zur Kenntnis und versprach: «Wir versuchen, unsere Arbeit zu machen und werden sehen, was am Ende herauskommt.»

Pauli-Trainer Hürzeler über Böllerwurf: «Riesenglück gehabt»

Pauli-Trainer Hürzeler über Böllerwurf: «Riesenglück gehabt»

Hamburg (dpa) – Bei einem Böllerwurf im Topspiel der 2. Fußball-Bundesliga zwischen dem FC St. Pauli und der SpVgg Greuther Fürth hat es nach Angaben des Hamburger Clubs keine Verletzten gegeben. «Ein Verdächtiger wurde gefasst», gab ein Sprecher des Vereins in der Halbzeitpause der Partie bekannt.

Unmittelbar nach dem 1:0 (30. Minute) für den FC St. Pauli durch Elias Saad flog ein Böller von der Tribüne und detonierte nahe der Spielerbank der Gastgeber. Das Spiel wurde kurzfristig unterbrochen. Der mutmaßliche Werfer wurde schnell identifiziert.

«Tatsächlich habe ich Riesenglück gehabt, weil ich eigentlich noch hinlaufen und den wegwerfen wollte», sagte Trainer Fabian Hürzeler. St. Paulis Zeugwart Kenta Kambara stand in der Nähe der Detonation und wirkte kurz benommen, blieb aber ohne Verletzungen. «Kenta geht es gut», sagte Hürzeler. «Kenta ist Japaner und hart im Nehmen.»

In den sozialen Medien machten vor allem St.-Pauli-Fans ihrem Ärger Luft über den Verdächtigen. «Wenn du die eigene Bank mit nem Böller bewirfst, kannst du dich verpissen!», hieß es in einem Post bei X.

Trainer Hürzeler zu Gerüchten: «Will bei St. Pauli bleiben»

Trainer Hürzeler zu Gerüchten: «Will bei St. Pauli bleiben»

Hamburg (dpa) – Trainer Fabian Hürzeler hat sich zum Fußball-Zweitligisten FC St. Pauli bekannt. «Ich sage es jetzt noch mal: Ich habe den Verantwortlichen des Vereins klar mitgeteilt, dass ich hier bei St. Pauli bleiben will», sagte der 30-Jährige am Samstag nach dem 3:2 (2:1) im Top-Spiel gegen die SpVgg Greuther Fürth. Die Frage, ob dieses Bekenntnis für die 1. und 2. Liga gilt, bejahte er.  

Der Vertrag von Hürzeler beim Tabellenführer läuft zum Saisonende aus. Über eine Verlängerung wird gesprochen, offiziell abgeschlossen sind die Verhandlungen nicht. Laut Medien hakt es, weil angeblich Hürzeler eine Ausstiegsklausel in seinem Vertrag haben möchte, durch die er zu einem Erstliga-Verein wechseln könnte.

Der FC St. Pauli soll ihm hingegen ein so hohes Gehalt angeboten haben wie noch keinem Trainer bei dem Kiezclub zuvor. Wie nah sich Verein und er seien, mochte der Trainer nicht sagen. «Das ist ein Thema, das intern ist und bleiben soll.»

Bisher noch ungeschlagen

Zuletzt hatte es Berichte gegeben, wonach der VfL Wolfsburg an Hürzeler als Nachfolger von Niko Kovac interessiert sei und es bereits Gespräche gegeben habe. «Das hat mich extrem irritiert und extrem genervt», sagte er. «Ich habe mich definitiv mit keinem anderen Verein getroffen. Mein erster Ansprechpartner ist der FC St. Pauli.»     

Hürzeler war vor etwas mehr als einem Jahr vom Co-Trainer als Nachfolger des beurlaubten Timo Schultz (heute 1. FC Köln) zum Chefcoach der Mannschaft aufgestiegen. Unter ihm sorgt der FC St. Pauli für Aufsehen. In der Liga ist der Club in dieser Saison noch ungeschlagen. Das Team führt die Tabelle deutlich an und gilt als größter Aufstiegsfavorit.  

1. FC Nürnberg verpasst Sieg gegen Osnabrück

1. FC Nürnberg verpasst Sieg gegen Osnabrück

Nürnberg (dpa) – Der 1. FC Nürnberg hat trotz eines Doppelpacks von Can Uzun in der 2. Fußball-Bundesliga gegen den Tabellenletzten VfL Osnabrück nicht in die Erfolgsspur zurückgefunden.

Beim 2:2 (1:1) brachte der 18 Jahre alte Offensivspieler den «Club» im Max-Morlock-Stadion mit seinen Saisontoren neun und zehn (17./51. Minute) zweimal in Führung. Zum Sieg reichte das aber nicht, weil Osnabrücks Joker Kwasi Okyere Wriedt in der langen Nachspielzeit doch noch das 2:2 gelang (90.+3). Erik Engelhardt hatte in der ersten Hälfte einen feinen Konter zum 1:1 abgeschlossen (43.). Die Gäste drängten lange erfolglos auf den zweiten Ausgleich, Jannes Wulff etwa hatte Pech mit einem Lattenschuss (72.).

Eine Woche nach dem 0:3 in Hannover zeigten die Nürnberger Profis anfangs die Reaktion, die Trainer Cristian Fiél gefordert hatte. Der «Club» machte Druck. Auffälligster Akteur war zunächst Winter-Zugang Sebastian Andersson, der zweimal gefährlich vor dem VfL-Tor auftauchte.

Dann aber war es wieder einmal Uzun, den vor seinem ersten Treffer vier Osnabrücker Gegenspieler laufen ließen. Aus 20 Metern schloss der Jungstar unhaltbar für VfL-Torwart Philipp Kühn ab. Beim 2:1 nach der Pause ließ Uzun ein weiteres Mal seine feine Schusstechnik aufblitzen. Die Gäste reagierten stark, waren überlegen, aber im Abschluss lange nicht konsequent. Lukas Kunze etwa scheiterte frei vor Torwart Carl Klaus (59.).

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