Bremen (dpa) – Fußball-Bundesligist Werder Bremen muss vorerst auf Abwehrspieler Niklas Stark verzichten und damit einen weiteren Ausfall in der Defensive hinnehmen.
Der Innenverteidiger fällt wegen Beschwerden im Hüftbereich aus und wird daher ein individuelles Trainingsprogramm absolvieren. «Wir gehen davon aus, dass er uns einige Wochen nicht zur Verfügung stehen wird», wurde Profifußball-Leiter Clemens Fritz zitiert.
Neben dem 28-Jährigen fehlen weiter seine Positionskollegen Milos Veljkovic und Amos Pieper, die sich in der Reha-Phase befinden. Mitchell Weiser steht nach Adduktorenproblemen zum Start in die Trainingswoche wieder auf dem Platz.
Stuttgart (dpa) – Weil Fans Pyrotechnik zündeten, muss der VfB Stuttgart eine Geldstrafe in Höhe von 70.000 Euro zahlen.
Bis zu 23.000 Euro der Summe könne der VfB für «sicherheitstechnische oder gewaltpräventive Maßnahmen verwenden» und müsste dies dem Deutschen Fußball-Bund (DFB) bis zum 30. September nachweisen. Diese Entscheidung seines Sportgerichts gab der DFB bekannt.
Die Strafe geht demnach auf das Fan-Vergehen beim Heimspiel der Schwaben gegen den FC Augsburg (3:0) zurück. Anhänger hätten am 20. Dezember «mindestens 70 pyrotechnische Gegenstände» gezündet. Der schwäbische Fußball-Bundesligist habe dem Urteil zugestimmt, es sei damit rechtskräftig.
Rom (dpa) – Der FC Bayern will nach dem Aussetzer gegen Bayer Leverkusen in der Champions League bei Lazio Rom eine Reaktion zeigen.
«Wir freuen uns, dass es gleich weitergeht. Es ist ein wichtiges Spiel», sagte Sportdirektor Christoph Freund vor dem Abflug der Münchner nach Italien. Er sei überzeugt, dass sich die Mannschaft von Trainer Thomas Tuchel «anders präsentieren» werde.
Ein weiteres Versagen gegen Lazio Rom zum Start in die K.o.-Phase am Mittwochabend (21.00 Uhr/DAZN) wäre nach dem 0:3 in Leverkusen am Samstag fatal. «Wir sind der FC Bayern München und dafür da, Erfolge einzufahren. Wir sind gekitzelt», sagte Freund, der sich auch über einen «dreckigen Sieg» freuen würde. «Wir sind sicher der Favorit, sie haben nichts zu verlieren und werden alles in die Waagschale werfen.»
Tuchel hatte sich gegen Bayer mit einer Systemumstellung und einer fragwürdigen Personalauswahl verkalkuliert. «Er zweifelt nicht an seiner Arbeit. Er ist sehr ehrgeizig, versucht in Lösungen zu denken», sagte Freund über seinen Coach.
Tuchel könnte in Rom auf mehr Spieler mit der viel beschworenen Bayern-DNA setzen. Anführer Thomas Müller und Antreiber Joshua Kimmich sind dafür die Top-Kandidaten. «Thomas kann der Mannschaft immer sehr viel geben», erklärte Freund. «Er hat viel Energie, viel Erfahrung und auch die richtige Einstellung, vorneweg zu gehen.»
Bremen (dpa) – Der deutsche EM-Kandidat Marvin Ducksch will an seiner Körpersprache arbeiten. «Insbesondere auch jetzt am Wochenende war die Körpersprache nicht gut von mir», sagte er bei einer Medienrunde.
Der 29 Jahre alte Stürmer des SV Werder Bremen beschwerte sich beim 1:2 gegen Heidenheim mehrmals gestenreich über Entscheidungen seiner Mitspieler. «Das ist auch einfach gar nicht böse gemeint», sagte Ducksch. «Das muss ich mir halt wieder abgewöhnen, mit so einer negativen Körpersprache daranzugehen.»
Der mit aktuell neun Treffern beste Bremer Torjäger glaubt noch an seine Chance, bei der EM im Sommer im eigenen Land für die deutsche Fußball-Nationalmannschaft aufzulaufen. Bei den DFB-Tests gegen die Türkei und in Österreich erhielt er von Trainer Julian Nagelsmann Kurzeinsätze.
Aktuell hat er in Deniz Undav (14) vom VfB Stuttgart und Ex-Kollege und BVB-Angreifer Niclas Füllkrug (10) starke Konkurrenten. «Bis zum Sommer habe ich noch ein bisschen Zeit, jetzt steht im März noch mal eine Länderspielpause an. Da wird vielleicht der Bundestrainer auch noch mal etwas versuchen.»
Frankfurt/Main (dpa) – Mit den Rückkehrerinnen Lea Schüller und Lena Oberdorf gehen die deutschen Fußballerinen in die entscheidende Olympia-Qualifikation beim Final-Four-Turnier der Nations League.
Dies geht aus dem Aufgebot von Interims-Bundestrainer Horst Hrubesch hervor, das der DFB veröffentlichte. Mit einem Sieg im Halbfinale gegen Frankreich am 23. Februar (21.00 Uhr/ARD) in Lyon hätten die DFB-Frauen das Olympia-Ticket sicher.
Die beiden Finalisten qualifizieren sich neben Gastgeber Frankreich für Olympia. Sollten die Französinnen das deutsche Team besiegen, wäre auch der Dritte dabei und die DFB-Auswahl hätte noch eine zweite Chance gegen den Verlierer der Partie zwischen Weltmeister Spanien und den Niederlanden. Das Spiel um Platz drei und das Finale finden am 28. Februar statt. Die Hrubesch-Auswahl muss dann in Sevilla oder Heerenveen ran.
«Unser Ziel ist klar: Wir wollen beide Spiele gewinnen», sagte Hrubesch. «Solche Spiele werden über den Willen entschieden. Jede Einzelne muss alles reinwerfen.» Torjägerin Schüller vom FC Bayern und Mittelfeldspielerin Oberdorf vom VfL Wolfsburg hatten zuletzt die Spiele gegen Dänemark und Wales verletzt verpasst. Im 23-köpfigen Aufgebot der Vize-Europameisterinnen steht mit der Wolfsburgerin Stürmerin Vivien Endemann ein Neuling. Nach längerer Zeit zurück ist Abwehrspielerin Pia-Sophie Wolter von Eintracht Frankfurt.
Nur auf Abruf nominiert sind dieses Mal die langjährige Stammkraft Lina Magull, die in der Winterpause vom FC Bayern zu Inter Mailand gewechselt ist, Felicitas Rauch (von Wolfsburg zu North Carolina Courage/USA) sowie die WM-Teilnehmerinnen Lena Lattwein (Wolfsburg) und Nicole Anyomi (Frankfurt).
Kapitänin Alexandra Popp und Co. treffen sich am kommenden Montag in Frankfurt/Main zur Vorbereitung für die so wichtigen Partien. Die deutschen Frauen hatten 2016 in Rio Gold gewonnen, die Sommerspiele in Tokio allerdings verpasst. Hrubesch hatte angekündigt, die Auswahl im Falle einer Qualifikation in Frankreich noch zu betreuen.
Liverpool (dpa) – Der sterbenskranke schwedische Fußballtrainer Sven-Göran Eriksson wird bei einem Benefizspiel eine Legenden-Auswahl des FC Liverpool trainieren, die gegen ein Ehemaligen-Team von Ajax Amsterdam antritt. Das gaben die Reds nun bekannt.
Neben dem ehemaligen England-Coach, der die Three Lions 2002 und 2006 ins WM-Viertelfinale führte, werden Club-Ikonen wie Ian Rush, John Barnes und John Aldridge auf der Trainerbank sitzen. Damit geht für den 76-Jährigen ein Traum in Erfüllung.
Sven-Göran Eriksson hatte im Januar verkündet, dass bei ihm Bauchspeicheldrüsenkrebs diagnostiziert wurde und er «im besten Fall noch ein Jahr» zu leben habe. Der Schwede hatte in einer Runde von TV-Interviews, in denen über seine Krankheit sprach, auch von seiner Liebe für Liverpool berichtet. Er habe immer davon geträumt, Trainer des Clubs zu werden, wozu es jedoch nie kam. Liverpool-Coach Jürgen Klopp hatte Eriksson daraufhin eingeladen, mit ihm einen Tag in Anfield zu verbringen.
Für die Mannschaft, die der 76-jährige Eriksson am 23. März betreuen wird, laufen frühere Liverpool-Stars wie Abwehrspieler Martin Skrtel oder Torhüter und Champions-League-Held Jerzy Dudek auf. Ryan Babel, der als aktiver Profi sowohl für Liverpool als auch für Ajax spielte, wird für jedes Team jeweils eine Halbzeit absolvieren. Der Erlös der Partie soll zu 100 Prozent wohltätigen Zwecken zugutekommen.
München (dpa) – Trainer Thomas Tuchel kann für das Champions-League-Spiel des FC Bayern München gegen Lazio Rom mit Kapitän Manuel Neuer im Tor planen. Der Kapitän war nach einer erneuten Trainingspause im Anschluss an das verlorene Bundesliga-Topspiel gegen Bayer Leverkusen am Dienstag bei der finalen Übungseinheit vor der Reise nach Italien auf dem Vereinsgelände dabei. Der 37-Jährige hatte zuletzt Kniebeschwerden.
Wie beim 0:3 muss Tuchel auch am Mittwoch (21.00 Uhr/DAZN) im Achtelfinal-Hinspiel im Stadio Olimpico weiterhin auf einige verletzte oder noch wieder fitte Akteure wie Alphonso Davies, Konrad Laimer, Serge Gnabry und Kingsley Coman verzichten. «Es ist angezeigt, Ruhe zu zeigen», mahnte Tuchel, der nach seinem Systemwechsel und einer ebenfalls fehlgeschlagenen Personalauswahl in Leverkusen viel Kritik einstecken musste.
«Wir werden uns auf Rom vorbereiten, um eine Reaktion zu zeigen», kündigte der 50-Jährige an. Erwartet wird, dass Joshua Kimmich nach seiner Schulterverletzung diesmal von Anfang an spielt. Auch Thomas Müller ist ein Kandidat, um das lahme Offensivspiel zu beleben.
«In der K.o.-Phase musst du da sein», sagte Ex-Nationalspieler Thomas Linke, der die nur anfangs für Medien einsehbare Trainingseinheit im vereinseigenen Bayern-TV mit kommentierte. Der Champions-League-Sieger von 2001 sieht seinen Ex-Club gegen den Tabellenachten der italienischen Serie A als «klaren Favoriten» auf den Viertelfinaleinzug: «Lazio spielt dieses Jahr nicht am Limit.» Der 54-jährige Linke erwartet ebenfalls eine Reaktion der Münchner Stars auf den desolaten Leverkusen-Auftritt. «Das war immer die Stärke, dass Bayern nach weniger erfolgreichen Spielen ein anderes Gesicht zeigt.»
Die voraussichtlichen Aufstellungen:
Lazio Rom: Provedel – Marusic, Casale, Romagnoli, Hysaj – Cataldi – Guendouzi, Vecino – Felipe Anderson, Immobile, Pedro
Bayern München: Neuer – Mazraoui, Upamecano, Kim, Guerreiro – Kimmich, Goretzka – Sané, Müller, Musiala – Kane
Mainz (dpa) – Der neue Cheftrainer Bo Henriksen will als großer Motivator die Spieler des abstiegsbedrohten FSV Mainz 05 emotional wachrütteln. «Fußball muss Spaß sein.
Die Spieler müssen an sich glauben, Mut und Selbstvertrauen haben», sagte der 49 Jahre alte Däne bei seiner Vorstellung sprühend vor Enthusiasmus für seine schwierige Mission. «Wir müssen gewinnen, das ist die Botschaft. Der Glaube wird zurückkommen.»
Der Nachfolger von Jan Siewert, der nach drei Monaten und zuletzt elf Spielen ohne Sieg freigestellt wurde, wird am Mittwoch erstmals das Training leiten und steht am Samstag beim Bundesliga-Heimspiel des Tabellenvorletzten gegen den FC Augsburg (15.30 Uhr/Sky) vor seiner ersten Bewährungsprobe. «Die Spieler müssen sich trauen, zu spielen. Wir werden rausgehen und Party machen», kündigte Henriksen an, der mit dem Erfolgsdruck kein Problem hat: «Das ist Teil des Jobs, keine Angst zu haben. Wir wissen, womit wir es zu tun haben. Wir müssen zusammenstehen.»
Vertrag gilt auch für die 2. Liga
«Es geht nur über Emotionen», stimmte der Mainzer Vorstand Christian Heidel dem bis 2026 engagierten Coach zu. Der Kontrakt gelte auch für die 2. Liga. Henriksen hatte bis zum vergangenen Wochenende noch den Schweizer Erstligisten FC Zürich trainiert. Im Oktober 2022 hatte er die Eidgenossen übernommen, als sie ebenfalls auf dem letzten Tabellenplatz der Schweizer Super League gestanden hatten, und den Klassenerhalt gesichert.
«Wir haben uns intensiv mit unserer aktuellen Situation beschäftigt und analysiert, welcher Trainertyp mit welchem fußballerischen Ansatz in dieser schwierigen sportlichen Situation zu uns passt», sagte Heidel. Henriksen sei ein Trainer, «dem es in seiner Karriere wiederholt und unter sehr verschiedenen Voraussetzungen gelungen ist, Mannschaften zu formen». Mit seiner positiven Energie würde er sehr gut zu Mainz 05 passen.
Die Rheinhessen schauen öfter nach Nordeuropa und hatten vor Siewert den Dänen Bo Svensson engagiert, der nach drei Punkten aus neun Bundesliga-Spielen, dem 18. Tabellenplatz und dem Achtelfinal-Aus im DFB-Pokal von sich aus verlassen hatten. Gegen Svensson hatte Henriksen selbst Fußball gespielt: «Er war ein besserer Verteidiger, als ich ein Stürmer war.» Als Trainer ist er der dritte Däne nach Svensson und Kasper Hjulmand in Mainz.
Nicht verglichen werden möchte Henriksen mit seinem berühmten ebenfalls sehr extrovertierten Vorgänger bei den Rheinhessen: Jürgen Klopp. «Ich bin wirklich gut darin, ich zu sein», meinte er.
Dänischer TV-Experte: «Das ist ein riesiger Job»
«Bo Henriksen hatte einen guten Trainerjob, aber das hier ist eine andere Schublade. Das ist ein riesiger Job», kommentierte der Fußballexperte des dänischen Fernsehsenders TV 2 Sport, Morten Bruun, den Wechsel. «Aber es ist auch eine sehr, sehr schwierige Mission, die ihm übertragen wurde.» Henriksen sei mit seinem Charisma einer, der neue Energie erzeugen könne. «Mainz benötigt etwas, das anders ist als das, was war. Sie brauchen Energie und eine Menge Testosteron.»
Das dänische «Ekstra Bladet» schrieb, dass der Ex-Schalker Ebbe Sand mit seinen exzellenten Kontakten hinter den Kulissen daran beteiligt gewesen sei. Damit meinte die Zeitung offenbar Sands gutes Verhältnis zu Heidel. Sand und Henriksen waren am Montag in Mainz gewesen, um letzte Details zu klären. «Wenn einer Mainz vor dem Abstieg retten kann, dann ist es Bo», wurde Sand von dem Blatt zitiert.