Dortmund (dpa) – Thomas Meunier und Borussia Dortmund gehen getrennte Wege. Wie der Fußball-Bundesligist mitteilte, unterschrieb der 32 Jahre alten belgische Nationalspieler beim türkischen Erstligisten Trabzonspor.
«Für Thomas gab es in dieser Woche kurzfristig die Möglichkeit, sich vor dem Ende der Transferperiode einem neuen Verein anzuschließen. Wir haben seinem Wunsch nach diesem Wechsel entsprochen», sagte Sportdirektor Sebastian Kehl.
Anders als in Deutschland endet die Wechselfrist in der Türkei nicht am 1., sondern erst am 9. Februar. Mit dem ablösefreien Transfer spart der BVB hohe Gehaltskosten für den Reservisten ein. Meuniers Vertrag beim BVB lief noch bis zum Sommer.
Zuletzt stand der 32-Jährige aufgrund der Ausfälle diverser Leistungsträger zwar regelmäßig in der Startelf von Trainer Edin Terzic, gehörte beim Tabellenvierten aber eher nicht zum Kreis der Stammkräfte. So wurde er nicht für den aktuellen Champions League-Kader nominiert und kam seit seinem ablösefreien von Paris Saint-Germain im Sommer 2020 lediglich auf 86 Pflichtspieleinsätze. Schon im vergangenen Sommer galt er als Verkaufskandidat, doch der avisierte Wechsel des Außenverteidigers kam wegen einer schwerwiegenden Muskelverletzung nicht zustande.
Frankfurt/Main (dpa) – Eintracht Frankfurt hat den Schweizer Abwehrspieler Aurèle Amenda für die neue Saison verpflichtet. Der 20-Jährige kommt von BSC Young Boys, wie der Fußball-Bundesligist mitteilte. Amenda unterzeichnete demnach einen Vertrag bis 2029.
Der 1,97 große Innenverteidiger hat seine Ausbildung beim 16-fachen Schweizer Meister in Bern absolviert, wo er mit 18 Jahren sein Debüt in der höchsten Spielklasse gab. Auch international stand der U21-Nationalspieler Amenda bereits in der Champions League in vier Partien auf dem Platz. «Aurèle ist ein hochtalentierter Spieler, der schon in jungen Jahren internationale Erfahrung gesammelt hat. Er ist schnell und sehr kopfballstark, zudem verfügt er über einen guten Spielaufbau», sagte Eintracht-Sportvorstand Markus Krösche.
München (dpa) – Das Bundesliga-Topduell zwischen Bayer Leverkusen und dem FC Bayern wird nach Einschätzung des früheren Managers Michael Reschke ein herausragendes Event für den deutschen Fußball.
«Ich erwarte ein rassiges Spitzenspiel, weil beide Klubs mit aller Macht gewinnen wollen und sehr hohe Qualität besitzen. Ich bin fest davon überzeugt, dass wir eines der besten Bundesliga-Spiele der letzten Jahren sehen werden», sagte Reschke der Münchner «Abendzeitung».
Tabellenführer Leverkusen empfängt Verfolger Bayern am Samstagabend (18.30 Uhr/Sky). Reschke war ab 2004 Manager in Leverkusen und mitverantwortlich für etliche Top-Transfers; die Bayern holten ihn 2014 als Technischen Direktor nach München, wo er gut drei Jahre lang blieb.
Bayern-Sieg wäre «fettes Ausrufezeichen»
Das Match Bayer gegen Bayern könnte ein großes Signal für die Meisterschaft aussenden, meinte der 66-Jährige. Die Münchner seien in der Saison zwar nicht so souverän aufgetreten wie erwartet. «Fakt ist aber auch: Von den 20 Ligaspielen hat Bayern bislang nur zwei verloren – und jetzt beginnt die entscheidende Phase der Saison. Dabei genießt das Duell in Leverkusen natürlich eine besonders hohe Bedeutung und Aussagekraft. Falls Bayern gewinnen sollte, egal ob mit einem Arbeitssieg oder souverän, wäre das ein ganz fettes Ausrufezeichen im Meisterkampf.»
«Im Falle einer Niederlage hätte Bayer 04 fünf Punkte Vorsprung und weiteren mächtigen Rückenwind. Dann würde es sehr schwer werden für die Bayern», sagte Reschke. Er lobte die Arbeit von Leverkusen-Trainer Xabi Alonso in höchsten Tönen. Bei dem Spanier «war immer klar, dass er alle Qualitäten für einen ganz besonderen Trainer mitbringt». Vor allem seien dies fußballerische Intelligenz und hohe Empathie. «Diese Kombination auf diesem Niveau ist selbst auf dem internationalen Top-Trainermarkt selten.»
Alonso «irgendwann» in Liverpool, Madrid oder München
Alonso macht sich derzeit begehrt bei den Spitzenteams in Europa. «Ich kann mir gut vorstellen, dass er auch kommende Saison noch Bayer-04-Trainer bleibt, selbst wenn sich einer der ganz Großen bei ihm meldet. Er hat noch so viel Zeit und steht erst am Anfang seiner Trainerkarriere», meinte Reschke – ergänzte aber: «Irgendwann wird er in Liverpool, bei Real Madrid oder den Bayern landen.»
Seoul (dpa) – Ex-Bundestrainer Jürgen Klinsmann hat nach dem Halbfinal-Aus mit Südkoreas Fußballern beim Asien-Cup für Irritationen gesorgt. Der 59-Jährige hatte nach dem 0:2 im katarischen Al-Rayyan gegen Jordanien seinem Kollegen Hussein Ammouta mit einem Lächeln gratuliert.
Dieses Lächeln sei schwer zu verstehen, schrieb die Zeitung «Ilgan Sports». Schon gleich nach dem Spiel wurde Klinsmann darauf angesprochen: Für ihn sei es normal gewesen, dem anderen Coach zu gratulieren, sagte er. Klinsmann habe ein schnelles Lächeln parat, mit dem er aber «manchmal bei den Leuten aneckt», schrieb die nationale Nachrichtenagentur Yonhap.
Der Halbfinal-K.o. hat in Südkorea für große Ernüchterung gesorgt. Einheimische Kommentatoren fragten einen Tag nach der Niederlage gegen Außenseiter Jordanien, wie es nun mit dem Team weitergehe. «Korea, und speziell Chefcoach Jürgen Klinsmann, müssen eine wichtige Frage beantworten: Was ist soeben passiert?», schrieb die Zeitung «JoongAng Ilbo». Für Enttäuschung sorgte vor allem die schwache Vorstellung des zweifachen Asienmeisters. «Ilgan Sports» sprach von einer vernichtenden Niederlage.
In Südkorea wird davon ausgegangen, dass vor allem der Druck auf den ehemaligen Bundestrainer im Land wachsen wird. Zweifel hingen über die Zukunft des Nationalteams, so die Zeitung «The Korea Herald». Einige Fans hätten bereits angesichts der schwankenden Leistungen in den Gruppenspielen den Rücktritt des Trainers gefordert. Nur eines von fünf Spielen hatte Südkorea in der regulären Spielzeit gewonnen. Vor allem späte Tore bewahrten das Team vor einem früheren Aus.
Klinsmann, der vergangenes Jahr das Traineramt unter anderem mit dem Ziel angetreten hatte, die Asienmeisterschaft zu gewinnen, äußerte sich nicht direkt über seine Zukunft. Auf die Frage nach dem Spiel über einen möglichen Rücktritt sagte er: «Ich habe nichts geplant.» Er werde jedoch nach der Rückkehr mit dem nationalen Fußballverband über die Leistung reden.
Frankfurt/Main (dpa) – Der 1. FC Nürnberg hat mit seiner Kritik an den Schiedsrichterinnen der Frauen-Bundesliga und damit am DFB eine schwelende Debatte publik gemacht.
Der Deutsche Fußball-Bund reagiert verärgert. Die Probleme sind vielschichtig – aber es gäbe einen vielversprechenden Lösungsansatz.
Was sind die grundsätzlichen Probleme?
Der rasanten Entwicklung im Frauenfußball kann das Schiedsrichter-Wesen teilweise nicht folgen. Selbst weibliche Spitzenreferees arbeiten teilweise noch in Vollzeit. Zudem hat der DFB Nachwuchsprobleme. Eine wie Bibiana Steinhaus, die 2017 als erste Frau ein Spiel der Männer-Bundesliga pfiff, ist nicht in Sicht. In der Frauen-Bundesliga gibt es auch noch keinen Videobeweis, der Fehler der Spielleiterinnen korrigieren könnte. Dafür fehlen die Voraussetzungen in den Stadien, Geld und Personal.
Was sagt der 1. FC Nürnberg?
Der Bundesliga-Aufsteiger hat sich bitterlich über die Leistungen von Schiedsrichterinnen beklagt. «Wir sind an einem Punkt, in der die jetzige Situation im Schiedsrichterinnen-Bereich (…) nicht mehr hinzunehmen ist und an dem wir auch bewusst öffentlich auf qualitative Missstände und strukturelle Defizite beim DFB hinweisen müssen und möchten», sagt Osman Cankaya, Sportlicher Leiter der Club-Frauen, und betonte in einer Pressemitteilung: «Wir sprechen hier von einer vereinsübergreifenden, ligaweiten Problematik.»
Wie reagiert der DFB?
«Für uns steht außer Frage, dass an den Bedingungen und Voraussetzungen für die Schiedsrichterinnen strukturell gearbeitet werden muss. Das gilt für alle Bereiche der Liga», räumt DFB-Vizepräsidentin Sabine Mammitzsch ein. Sie und ihr Kollege Ronny Zimmermann haben aber auch verärgert auf die Kritik aus Nürnberg reagiert. «Bei allem Verständnis über den Unmut über Fehlentscheidungen ist es nicht in Ordnung, wie unsere Schiris öffentlich unter Druck gesetzt werden. Das hat mit Fair Play nichts zu tun», sagt Zimmermann, beim Deutschen Fußball-Bund als Vizepräsident unter anderem für das Schiedsrichter-Wesen verantwortlich.
«Es ist schon sehr befremdlich, wie unsere Schiedsrichterinnen auf diese Art und Weise öffentlich an den Pranger gestellt werden», meint Mammitzsch, beim Verband zuständig für Frauen- und Mädchenfußball. Sie sprach damit indirekt auch ein Instagram-Video an, das die Nürnberger auf ihrem offiziellen Kanal veröffentlicht haben: Dort wird Schiedsrichterin Nadine Westerhoff bei einer Fehlentscheidung beim 0:4 der Club-Frauen in Bremen mit Figuren einer kanadischen Kinderfernsehserie abgebildet. Auch in der Liga kam dieser Post nicht gut an.
Wie reagiert die Liga?
Der FC Bayern und Wolfsburg verweisen auf frühere Aussagen ihrer Verantwortlichen und wollen sich aktuell nicht äußern. Ähnliches gilt für den Tabellendritten Eintracht Frankfurt. Mammitzsch mahnt, dass «es ein gemeinsamer Weg zwischen Verband und Vereinen unabdingbar» sei.
Was ist das spezielle DFB-Problem – und vielleicht ein Lösungsansatz?
Verantwortliche wie Bianca Rech vom deutschen Meister FC Bayern München und Ralf Kellermann vom VfL Wolfsburg haben schon vor Wochen beklagt, dass beim DFB die Unparteiischen im Spitzenbereich getrennt sind. «Wir sind die einzige Top-Nation in Europa, die es sich leistet, die Schiedsrichterinnen-Teams nicht mit Männern aufzufüllen», sagte Kellermann. Referees aus den Männer-Profi-Ligen dürfen nicht im Frauen-Oberhaus pfeifen, weil es getrennte Kader für die Schiedsrichter beim DFB gibt. In der Frauen-Bundesliga pfeifen nur Frauen.
Als ranghöchste Schiedsrichter im Männerfußball gehören Riem Hussein, Fabienne Michel und Franziska Wildfeuer jedoch zu den insgesamt 25 Unparteiischen der 3. Liga. Zu der Möglichkeit, künftig auch männliche Spielleiter in der Frauen-Bundesliga pfeifen zu lassen, äußerte sich der DFB zumindest mit Blick auf die aktuelle Runde klar: Die Kader jeder Spielklasse würden auch bei den Unparteiischen vor der Saison festgelegt, «eine Veränderung in der laufenden Saison ist hier nicht möglich».
«Fehlentscheidungen sind immer ärgerlich, darüber ärgern sich unsere Schiedsrichterinnen am meisten. Unabhängig davon sind wir überzeugt, dass die Leistung einer Person nicht mit dem Geschlecht zusammenhängt», sagt Zimmermann. «Männer sind nicht automatisch die besseren Unparteiischen.»
Leverkusen (dpa) – Siegermentalität, Gelassenheit und die breite Brust der Unschlagbaren: Mit den typischen Münchner «Mia san mia»-Eigenschaften stellen sich die Rekordjäger von Bayer Leverkusen Serienmeister FC Bayern München.
Wie der Bundesliga-Tabellenführer beim 3:2 im Pokal-Viertelfinale gegen den starken VfB Stuttgart den dritten Last-Minute-Sieg im fünften Spiel des Jahres einfuhr, das wird auch bei den längst ausgeschiedenen Bayern mächtig Eindruck hinterlassen haben.
«Manchmal ist der Kopf wichtiger als die Beine. Und unser Kopf ist im Moment sehr stark», sagte Bayer-Trainer Xabi Alonso mit Blick auf den absoluten Liga-Gipfel am Samstag (18.30 Uhr/Sky) in Leverkusen: «Ich freue mich, dass wir das Herz und die Seele haben, es bis zum letzten Moment zu versuchen. Dass wir auch in schwierigen Momenten gute Mentalität haben.» Diese Botschaft hätten sie immer im Kopf.
Leverkusener freuen sich «alle auf ein geiles Spiel»
So hat Bayer keines der 30 Pflichtspiele seit dem Saisonstart verloren. 26 Siege gelangen dem Team. Jonathan Tahs Tor am Dienstag in der 90. Minute zum 3:2 war mit Blick auf das kommende Duell gleich in mehrfacher Hinsicht wichtig. Als eindeutiger Favorit auf den DFB-Pokal kann Bayer nach 31 Jahren ohne Trophäe mit einer klaren Titel-Option viel lockerer ins Spiel gehen. Und der Rausch des Sieges macht die zusätzliche Belastung der Englischen Woche vielleicht wett, zumal Tahs Treffer die Verlängerung ersparte.
«Wir sollten daraus, wie die Saison bisher gelaufen ist, eigentlich schon genug Stärke ziehen», sagte Nationalspieler Robert Andrich: «Aber so ein emotionaler Mentalitäts-Sieg gibt sicher nochmal zusätzlichen Anschub. Deshalb freuen wir uns alle auf ein geiles Spiel.»
Neben der Vorfreude überraschte vor allem die spürbare Gelassenheit, mit der die Leverkusener dem Schlager entgegenblicken. «Das sind Wochen und Momente, da muss man gut essen, gut schlafen, regenerieren, sich auf die Spiele fokussieren – und dann klappt das schon», sagte Tah. Als sei es das Einfachste auf der Welt.
Es ist vor allem Alonso, der diese Mischung aus Sieges-Gier und innerer Ruhe ins Team gebracht hat. Beim 0:1 zur Pause habe der Trainer die Mannschaft ermahnt, «nicht verrückt zu werden», verriet Andrich: «Er hat gesagt, dass wir nicht in fünf Minuten die Welt erobern müssen. Sondern dass wir 45 Minuten Zeit haben für ein 1:1.» Und sein Team folge ihm: «Wir vertrauen auf uns und verlieren nie den Kopf.»
Jubel in Jürgen-Klopp-Manier
Alonso sprach am Dienstagabend demonstrativ vom FC Bayern als der «besten deutschen Mannschaft, bei der das Gewinnen in der DNA liegt». Doch genau diese Mentalität hat der frühere Welt- und Europameister, der von 2014 bis 2017 selbst für die Bayern spielte, längst auch dem Leverkusener Team vermittelt.
Welche Bedeutung der Sieg gegen Stuttgart direkt vor dem Spitzenspiel in der Meisterschaft war, ließ sich an Alonsos ausgelassenem Jubel erkennen. Der Spanier wirbelte mit den Armen durch die Luft, sprang in Jürgen-Klopp-Manier mit gespreizten Beinen durch die Luft und umarmte nach dem Spiel sogar den auf Krücken laufenden Victor Boniface überschwänglich. «Ich musste einfach mal alles rauslassen», sagte Alonso: «Nach einem Spiel wie heute ist mein Kopf auch ein bisschen leer. Aber ab morgen geben wir wieder Vollgas.»
Andrichs Ansage: «Wir wollen nach Berlin und wir wollen den Titel»
Angesichts des restlichen Teilnehmer-Felds mit zwei Zweitligisten und dem Sieger aus Saarbrücken gegen Mönchengladbach scheint der Weg zum ersten Titel im Pokal nach 1993 geebnet, ja fast schon frei. Doch damit wollte sich Alonso noch nicht beschäftigen. «Das Halbfinale ist erst Anfang April. Bis dahin haben wir genug Zeit, uns auf die Bundesliga und die Europa League zu fokussieren.» Dass Leverkusen nun der eindeutige Favorit im Pokal ist, ist aber unbestritten. Andrich redete deshalb auch gar nicht drumherum. «Wir wollen nach Berlin und wir wollen den Titel», sagte er.
Osnabrück (dpa) – Angesichts der weiter andauernden Proteste gegen den Einstieg von Investoren in den deutschen Profi-Fußball fordert Zweitligist VfL Osnabrück Lehren für die Zukunft in Form von offenen Abstimmungen.
«Einen entsprechenden Antrag bereiten wir als VfL Osnabrück aktuell vor. Nur so können wir auch formal garantieren, dass die Clubvertreter bei DFL-Abstimmungen den Vereins- und Mitgliederwillen umsetzen und gemäß der Idee von 50+1 agieren», sagte Osnabrücks Geschäftsführer Michael Welling in einem Interview der «Neuen Osnabrücker Zeitung».
Kritik rufe ja vor allem das «Zustandekommen in einem als intransparent wahrgenommenen Prozess, vor allem in der geheim erfolgten Abstimmung» hervor, sagte Welling. «Die ist, so muss man auch im Nachgang selbstkritisch konstatieren, in Verbindung mit dem knappen Abstimmungsergebnis nicht hilfreich für die Akzeptanz gewesen», sagte Welling. Bei der Abstimmung waren genau die erforderlichen Stimmen für einen Investoren-Einstieg zustande gekommen.
Diskussionen hatte es danach vor allem um das Abstimmungsverhalten von Hannover 96-Boss Martin Kind gegeben. Kind war vom Verein angewiesen worden, gegen den Einstieg von Investoren zu stimmen. Nach der Abstimmung weigerte sich der Mehrheitsgesellschafter der Niedersachsen zu verraten, ob er mit Ja oder Nein gestimmt hatte. Kind verwies auf die geheime Abstimmung
«Diese wegweisende Entscheidung hätte innerhalb der DFL niemals per geheimer Abstimmung erfolgen dürfen, weil diese Intransparenz die Entscheidung an sich delegitimiert und weitere weitreichende Folgen hat», sagte Welling.
In den Fankurven gibt es seit einigen Spieltagen Proteste gegen die Entscheidung, indem durch das Werfen von Tennisbällen Spielunterbrechungen erzwungen werden. Auch für das kommende Wochenende sind wieder Aktionen geplant.
Leverkusen (dpa) – Sebastian Hoeneß musste sich auf die Lippen beißen, um nicht allzu deutlich zu werden. Also sprach der Trainer des VfB Stuttgart nur von «einer Szene, die Einfluss aufs Spiel nimmt. Das ist aus unserer Sicht ärgerlich.»
Leverkusens mit Gelb vorbelasteter Robert Andrich hatte Stuttgarts Enzo Millot gefoult. Doch statt Gelb-Rot zu zeigen, pfiff Schiedsrichter Daniel Schlager nicht mal Freistoß. «Und der Spieler, um den es geht, macht dann das 1:1», sagte Hoeneß mit Blick auf Andrichs Schlenzer, der das Spiel zum 3:2-Sieg von Bayer Leverkusen drehte. Da hätte der Mittelfeldspieler nach Ansicht der Stuttgarter schon nicht mehr auf dem Platz stehen dürfen.
Nationalspieler Andrich sah das Ganze anders. «Nichts Schlimmes» sei das gewesen, sagte er: «Der Schiri kam auch nicht zu mir, irgendwie hat sich auch keiner so richtig beschwert. Deshalb war ich verwundert, dass nach dem Abpfiff so viele zu mir gekommen sind und gesagt haben: „Oh, da hast du aber Glück gehabt.“» Man sehe auf den TV-Bildern, «dass ich ihm schon auf dem Fuß stehe. Aber im normalen Tempo und einer normalen Situation.»
Trotz des Ärgers und der Niederlage durften die Stuttgarter stolz sein auf ihre Leistung in einem teilweise begeisternden Pokal-Fight beim Bundesliga-Tabellenführer. «Großes Lob und großen Respekt. Das war der beste Gegner, den wir diese Saison in der BayArena hatten», sagte Leverkusens Trainer Xabi Alonso anerkennend. Das Lob nahm Hoeneß gerne an. «Es war ein großartiges Fußball-Spiel. Wir können stolz sein auf das, was wir gezeigt haben.» Doch Bayer habe durch den Siegtreffer in der 90. Minute einen «lucky punch gesetzt, der uns sehr weh tut».
Sein Stürmer Deniz Undav sprach gar davon, dass am Dienstag «die beiden derzeit besten deutschen Mannschaften» aufeinandergetroffen seien. Dem wollte sich Hoeneß mit Blick auf den FC Bayern auf Platz zwei nicht anschließen. «Wenn man auf die Tabelle schaut, stimmt das nicht. Da gibt es noch eine Mannschaft, die zehn Punkte vor uns steht», sagte er. «Aber ich weiß, was Deniz meint. Ich denke, wir können uns darauf einigen, dass das zwei Mannschaften sind, die gerade richtig Spaß machen.»