«Wasserschlacht» 1974: Bonhof hält Absage für richtig

«Wasserschlacht» 1974: Bonhof hält Absage für richtig

Saarbrücken (dpa) – Beim Blick auf den Saarbrücker Rasen fühlte sich Rainer Bonhof an die «Wasserschlacht von Frankfurt» erinnert. Unter diesem Namen ging das für den Final-Einzug entscheidende Spiel zwischen Deutschland und Polen bei der WM 1974 in die Fußball-Geschichte ein.

«Wir mussten damals spielen», sagte der Vize-Präsident von Borussia Mönchengladbach. Und ließ durchblicken: Auch aus dieser Erfahrung heraus hielt er die Absage des Pokal-Viertelfinals beim Drittligisten 1. FC Saarbrücken für richtig.

«Auf jeden Fall», sagte Bonhof: «Das war eine ganz umsichtige Entscheidung des Schiedsrichters. Der Wille von Saarbrücken war riesengroß, den Platz spielbar zu machen. Aber es hat nicht gefruchtet. Die Verletzungsgefahr war dann einfach zu groß.»

Deutschland gewann 1974 mit Bonhof 1:0 gegen Polen und wurde durch ein 2:1 gegen die Niederlande im Finale Weltmeister.

«Unglaublich»: Mainzer Ärger über nicht gegebenen Elfmeter

«Unglaublich»: Mainzer Ärger über nicht gegebenen Elfmeter

Mainz (dpa) – Der FSV Mainz 05 hat sich nach dem 1:1 gegen den 1. FC Union Berlin über eine umstrittene Schiedsrichter-Entscheidung empört. «Unglaublich, ich habe keine Worte», sagte Mittelfeldspieler Nadiem Amiri nach der Partie bei DAZN.

Grund des Ärgers war eine Situation in der zehnten Minute, als der Mainzer Stürmer Ludovic Ajorque im gegnerischen Strafraum vom Berliner Robin Knoche per Fuß am Kopf getroffen wurde. Ajorque blutete am Kopf und musste behandelt werden, dennoch hatte Schiedsrichter Martin Petersen nicht auf Elfmeter entschieden.

«Für was haben wir denn den Videobeweis? Ich verstehe es nicht», klagte Amiri. «Das ist doch ganz klar Elfmeter. Der tritt ihm mit den Stollen ins Gesicht. Ich glaube, seine Nase ist gebrochen. Der blutet das ganze Spiel, und es ist kein Elfmeter, oder was?»

Auch sein Mannschaftskollege Jonathan Burkardt konnte es nicht fassen. «Es ist ja unglaublich», meinte der Stürmer, der das 1:0 (45.+8 Minute) erzielt hatte. «Das tut wirklich weh, für mich ein ganz klarer Elfmeter. Ich weiß gar nicht, was da die Argumentation im Nachhinein ist. Das musst du auf den Bildern sehen.» Anstatt auf Strafstoß hatte der Schiedsrichter auf Eckball entschieden.

Dani Alves bestreitet vor Gericht sexuelle Aggression

Dani Alves bestreitet vor Gericht sexuelle Aggression

Barcelona (dpa) – Im Prozess gegen Dani Alves wegen sexueller Aggression hat der Fußball-Profi unter Tränen die Vorwürfe der Vergewaltigung einer jungen Frau zurückgewiesen.

«Sie hat mir nicht gesagt, dass sie nicht wollte», sagte der 40 Jahre alte Brasilianer zum Abschluss des dritten und letzten Verhandlungstages vor dem Landgericht in Barcelona. «Wir haben es beide genossen», sagte Alves. Die damals 23-Jährige wirft Alves vor, sie am 30. Dezember 2022 in einem Nachtclub in Barcelona zum Sex gezwungen zu haben. Am 20. Januar war Alves bei einem Besuch in Katalonien verhaftet worden.

Nach einem guten Jahr in Untersuchungshaft droht Alves ein langer Freiheitsentzug: Die Staatsanwaltschaft fordert neun Jahre Haft und zudem 150.000 Euro Schadenersatz, die Anwälte der Klägerin zwölf Jahre. Das Urteil soll bis Ende Februar bekannt gegeben werden.

Untersuchungshaft seit Januar vergangenen Jahres

Der frühere Barça-Profi bekräftigte vor den drei Richtern und zahlreichen Journalisten, die sexuellen Handlungen seien mit Einwilligung der jungen Frau erfolgt. Der Brasilianer räumte unterdessen ein, er sei in der betreffenden Nacht angetrunken gewesen.

Bei den Ermittlungen hatte Alves nach einer Mitteilung der katalanischen Justiz zunächst jeden sexuellen Kontakt mit der Frau geleugnet. Er habe am Anfang gelogen, um seine «Ehe zu retten», erklärte der Fußballer dazu vor Gericht. «Ich habe gedacht, dass meine Frau mir nicht verzeihen würde.»

Die Frau, die Alves beschuldigt, war zum Auftakt des Prozesses unter Ausschluss der Öffentlichkeit vernommen worden, um ihre Identität zu schützen. Bei dem dreitägigen Strafverfahren wurden mehr als zwei Dutzend Zeugen und Sachverständige angehört. Sowohl zwei Begleiterinnen der jungen Frau als auch Polizisten, Ärzte und Mitarbeiter des Nachtclubs sagten aus, die junge Frau habe nach dem Vorfall «unter Schock» gestanden.

Der 126-malige Nationalspieler der Seleção sitzt in Barcelona bereits seit Januar vergangenen Jahres in Untersuchungshaft. Bis zur Festnahme hatte er in Mexiko beim Club UNAM Pumas gespielt.

Afrika-Cup: Gastgeber Elfenbeinküste und Nigeria im Finale

Afrika-Cup: Gastgeber Elfenbeinküste und Nigeria im Finale

Bouaké (dpa) – Dank Bundesliga-Stürmer Sébastien Haller hat Gastgeber Elfenbeinküste beim Afrika-Cup das Endspiel erreicht. Der 29 Jahre alte Fußballprofi von Borussia Dortmund erzielte beim 1:0 (0:0) der Ivorer im Halbfinale gegen die Demokratische Republik Kongo per Direktabnahme in der 65. Minute den entscheidenden Treffer. Die Elfenbeinküste trifft nun am Sonntag auf Nigeria.

Das Team um Top-Star Victor Osimhen hatte sich zuvor im Elfmeterschießen mit 4:2 gegen die bisherige Überraschungsmannschaft Südafrika durchgesetzt. Nach der regulären Spielzeit hatte es nach zwei Foulelfmeter-Toren des Nigerianers William Troost-Ekong (67. Minute) und von Teboho Mokoena (90.) 1:1 (0:0) gestanden. In der anschließenden Verlängerung blieben beide Mannschaften ohne Tor.

Die Nigerianer stehen erstmals seit 2013 wieder im Finale des Afrika-Cups. Zwei Jahre später holte die Elfenbeinküste ihren bislang letzten Titel bei der Kontinentalmeisterschaft. Beim Heimturnier war der Gastgeber nun mit nur einem Sieg in der Vorrunde beinahe früh gescheitert, konnte sich jedoch in der K.o.-Phase steigern.

Mainz und Union hängen nach Remis im Tabellenkeller fest

Mainz und Union hängen nach Remis im Tabellenkeller fest

Mainz (dpa) – Der FSV Mainz 05 und der 1. FC Union Berlin haben im Abstiegskampf der Fußball-Bundesliga einen Befreiungsschlag verpasst. Im Nachholspiel trennten sich beide Clubs mit 1:1 (1:1) und hängen damit weiter im Tabellenkeller fest. Vor allem für die Rheinhessen auf dem vorletzten Platz wird es nach dem zehnten Spiel ohne Sieg immer ungemütlicher in der Abstiegszone. 

Sie waren vor 26.200 Zuschauer durch das 1:0 von Jonathan Burkardt (45./+8. Minuten) in Führung gegangen. Das Tor zum Ausgleich erzielte Robin Gosens (45./+13.). Dass es überhaupt so eine lange Nachspielzeit im ersten Durchgang gab, lag an erneuten Fan-Protesten.

Turbulenter Start

Das Spiel begann rasant und turbulent. Schon in der 3. Minute musste sich 05-Torwart Robin Zentner kräftig strecken, um einen Schuss von Benedict Hollerbach zu parieren. Wenig später hätten die Mainzer beinahe das frühe Gegentor kassiert, doch Union-Stürmer Kevin Volland (7.) lenkte nach einer Hereingabe volley den Ball nur an die Latte.

Das Glück im eigenen Strafraum fehlte Mainz wie schon so oft zunächst vor dem gegnerischen Tor. In der 9. Minute konnten weder Sepp van den Berg noch Leandro Barreiro mit ihren Schüssen aus Nahdistanz Union-Keeper Frederik Rönnow überwinden. Sekunden später wurde es erneut hektisch im Berliner Torraum: 05-Stürmer Ludovic Ajorque, der im Hinspiel mit zwei Elfmeter an Rönnow gescheitert war, bekam den Fuß von Robin Knoche mit Wucht ins Gesicht. Der Franzose konnte trotz blutender Nase weiterspielen. Elfmeter gab es nicht, weil Knoche zuvor den Ball berührt hatte.

Nach gut einer halben Stunde wurde der Elan der Mannschaften von Fan-Protesten gestoppt. Aus dem Block der Gäste-Anhänger wurden Tennisbälle auf den Rasen geworfen, um gegen den von der Deutschen Fußball Liga angestrebten Investoren-Einstieg zu protestieren. Mehr als zehn Minuten lang musste das Spiel beim Stand von 0:0 unterbrochen werden.

Gosens mit dem Ausgleich

Als wieder gespielt werden konnte, war es Union-Angreifer Volland, der zum zweiten Mal das Aluminium traf – diesmal den Pfosten. In der durch die Proteste verursachten langen Verlängerung gelang dem Mainzer Burkardt mit einem Kopfball das 1:0. Die Freude währte aber nicht lange. Wie aus dem Nichts erzielte Gosens mit einem Volleyschuss nach schöner Flanke den Ausgleich.

In der zweiten Halbzeit waren die Gastgeber dominanter, konnten aber nach dem von Regen durchweichten Rasen die wenigen Chancen nicht nutzen. Die von Co-Trainer Danijel Jumic betreuten Berliner blieben ebenfalls ohne weitere zwingende Chancen. Union-Chefcoach Nenad Bjelica musste noch einmal auf der Tribüne zuschauen, nachdem er wegen seiner Tätlichkeit gegen Nationalspieler Leroy Sané beim Spiel in München gesperrt worden war.

Platz nicht bespielbar: Pokal-Spiel nach Starkregen abgesagt

Platz nicht bespielbar: Pokal-Spiel nach Starkregen abgesagt

Saarbrücken (dpa) – Die Hängepartie dauerte länger als ein normales Fußball-Spiel. Fast zwei Stunden lang versuchten viele Helfer, mit Laubbläsern den Rasen für das Pokal-Viertelfinale zwischen dem 1. FC Saarbrücken und Borussia Mönchengladbach von den Wassermassen zu befreien. Doch sieben Minuten vor dem geplanten Anstoß um 20.45 Uhr wurde die Partie wegen Unbespielbarkeit des Platzes nach Dauerregen doch abgesagt.

«Ich wollte dem Ganzen eine Chance geben», sagte Schiedsrichter Florian Badstübner. «Saarbrücken hat alles versucht, den Platz vom Wasser zu befreien, hat es aber leider nicht geschafft. Beim Warmmachen war klar, wie kaputt der Platz ist.» Das Verletzungs-Risiko sei demnach zu hoch gewesen. «Wenn das gegeben ist, können wir nicht spielen», sagte Badstübner: «Wir wollten nicht anpfeifen und nach zehn Minuten ist klar, wir können nicht spielen. Und dann hat sich schon einer verletzt, dann hab ich ein riesiges Problem. Deshalb war mir das Risiko einfach zu hoch.»

Bis dahin war vieles noch normal abgelaufen. Die Teams gingen zum Warmmachen, die Saarbrücker spielten ihr Vereinslied, der Stadionsprecher gab die Aufstellungen durch. «Der Prozess war völlig in Ordnung, weil man alles versuchen muss. In der Kreisliga wäre das Spiel wohl viel schneller abgesagt worden», sagte Gladbachs Sportchef Roland Virkus: «Die Jungs kamen rein und sagten, da sind Stellen dabei, die gehen beim besten Willen gar nicht. Und die Wetterverhältnisse sollen sogar noch schlechter werden.»

Zeitnahe Neuansetzung angestrebt

Ein Nachholtermin soll laut DFB schnellstmöglich bekanntgegeben werden. «Beide spielen ja nicht international, deshalb glaube ich, dass wir einen Termin finden werden», sagte Virkus: «Man muss natürlich schauen, wie lange solche Bedingungen anhalten, damit der Platz bespielbar ist.» Saarbrückens Sportdirektor Jürgen Luginger erklärte: «Wir versuchen, es zeitnah zu wiederholen. Aber es ist noch Regen angesagt die nächsten Tage, deshalb weiß ich nicht, ob nächste Woche schon eine Option ist.»

Für das Halbfinale hatten sich zuvor Bundesliga-Tabellenführer Bayer Leverkusen und die Zweitligisten Fortuna Düsseldorf und 1. FC Kaiserslautern qualifiziert. Bei der Auslosung am Samstag um 23 Uhr im ZDF-«Sportstudio» wird ein Doppellos mit beiden Namen liegen. Das könnte nach Austragung des Spiels noch für einen Tausch des Heimrechts führen, weil Saarbrücken dies als Drittligist im Gegensatz zu Erstligist Gladbach in jedem Fall genießen würde.

Die Zuschauer quittierten die Absage mit Pfiffen, die Gladbacher Anhänger feuerten mitgebrachte Pyrotechnik ab. Unter den Beteiligten herrschte aber überwiegend Verständnis. «Der Ball rollt nicht, die Verletzungsgefahr ist zu groß. Das war schon sinnvoll», sagte Luginger. Gladbachs Trainer Gerardo Seoane meinte: «Es ist die richtige Entscheidung, auch wenn es schade für die Zuschauer ist, die ein Spektakel sehen wollten. Aber das war heute nicht möglich.»

Als beide Delegationen rund zwei Stunden vor der vorgesehenen Anstoß-Zeit ins Stadion kamen, war die Überraschung bei ihnen groß. Es hatte zwar den ganzen Tag über geregnet im Saarland, dass der Platz dermaßen in Mitleidenschaft gezogen war, hatten die meisten aber nicht erwartet. So begann am Spielfeldrand schnell das rege Treiben, es gab viele Diskussionen. 70 Minuten vor der geplanten Anstoßzeit wurden noch offizielle Aufstellungen veröffentlicht. «Wir müssen abwarten, was passiert», sagte Mönchengladbachs Sportdirektor Nils Schmadtke und ergänzte lachend: «Die Gummistiefel haben wir auf jeden Fall nicht dabei.» Als Ersatz-Torhüter Jan Olschowsky nach dem Warmmachen völlig verdreckt vor ihm stand, sagte Schmadtke: «Mein Sohn sollte mal so nach Hause kommen…»

Kein neuer Fall in Saarbrücken

Kurios: Ende Oktober wurde in Saarbrücken das Drittliga-Spiel gegen Dynamo Dresden wegen Unbespielbarkeit des Platzes nach starken Regenfällen abgebrochen. Das Pokalspiel der 2. Runde gegen den FC Bayern München drei Tage später hatte deshalb lange auf der Kippe gestanden. Die Partie konnte letztlich ausgetragen werden, Saarbrücken warf den Rekordmeister und Rekordpokalsieger sensationell durch ein 2:1 aus dem Wettbewerb.

Einer war zwar über die Absage enttäuscht, sah aber auch etwas Positives in der Absage: Patrick Herrmann, Profi von Gladbach und gebürtiger Saarländer. «Kommen wir halt noch mal», sagte der Ex-Nationalspieler und freute sich auf einen weiteren Heimatbesuch.

Nachholspiel in Mainz wegen Protesten länger unterbrochen

Nachholspiel in Mainz wegen Protesten länger unterbrochen

Mainz (dpa) – Das Nachholspiel der Fußball-Bundesliga zwischen dem FSV Mainz 05 und dem 1. FC Union Berlin ist wegen Fan-Protesten für längere Zeit unterbrochen gewesen.

Aus dem Block der Gäste-Anhänger wurden Tennisbälle auf den Rasen geworfen, um gegen den von der Deutschen Fußball Liga angestrebten Investoren-Einstieg zu protestieren. Mehr als zehn Minuten lang wurde beim Stand von 0:0 gegen Ende der ersten Halbzeit nicht gespielt. 

Immer wieder protestierten Fans zuletzt durch das Werfen von Gegenständen. Zuletzt hatte eine ähnliche Aktion beim Zweitliga-Spiel zwischen Hertha BSC und dem Hamburger SV eine Unterbrechung von mehr als einer halben Stunde zur Folge gehabt. 

Katar im Finale gegen Jordanien

Katar im Finale gegen Jordanien

Doha (dpa) – Gastgeber Katar darf beim Asien-Cup weiter auf eine erfolgreiche Titelverteidigung hoffen.

Die Auswahl des Emirats siegte im Halbfinale gegen den Iran etwas glücklich mit 3:2 (2:1) und trifft damit am Samstag (16.00 Uhr) im Endspiel auf Jordanien, das tags zuvor Südkorea mit Trainer Jürgen Klinsmann ausgeschaltet hatte.

Almoez Ali gelang der Siegtreffer für Katar in der 82. Minute. Zuvor hatten der Ex-Leverkusener Sardar Azmoun (4.) und Alireza Jahanbakhsh per Elfmeter (51.) für den Iran und Jassem Gaber (17.) sowie Akram Afif (43.) für die Gastgeber getroffen. Der Iraner Shoja Khalilzadeh sah in der Nachspielzeit die Rote Karte (90.+3). Katar hatte 2019 erstmals den Asien-Cup gewonnen. Bei der Heim-WM 2022 schied das Team dagegen in der Vorrunde aus.

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