Liverpool (dpa) – Der FC Liverpool hat den Rückschlag beim FC Arsenal weggesteckt und die Tabellenspitze in der englischen Premier League mit Mühe behauptet.
Das Team von Trainer Jürgen Klopp siegte gegen Abstiegskandidat FC Burnley 3:1 (1:1) und liegt damit weiter zwei Punkte vor Titelverteidiger Manchester City, der zuvor gegen Liverpools Stadtrivale FC Everton 2:0 (0:0) gewann. Allerdings hat Man City ein Spiel weniger ausgetragen. Liverpool hatte zuvor mit dem 1:3 beim FC Arsenal die erste Liga-Pleite seit dem 30. September kassiert.
Diogo Jota (31.), Luis Diaz (52.) und Darwin (79.) machten mit ihren Toren den Sieg der Reds perfekt, die auf ihren verletzten Superstar Mohamed Salah weiter verzichten müssen. Für Burnley hatte zwischenzeitlich Dara O’Shea ausgeglichen (45.).
Mehr Mühe als erwartet hatte zuvor auch Man City. 70 Minuten hielt das Bollwerk der Toffees, dann schlug Torjäger Erling Haaland zu. Der Norweger erzielte beide Treffer (71. und 85.) und beendete damit seine persönliche Durststrecke. Seit dem 25. November hatte der Torschützenkönig kein Tor mehr in der Liga erzielt.
Mönchengladbach (dpa) – Tabellenschlusslicht SV Darmstadt 98 hat sich einen Punkt im Abstiegskampf erarbeitet, seine Negativserie aber nun schon auf 14 sieglose Spiele ausgebaut. Die Hessen erreichten bei Borussia Mönchengladbach ein 0:0 und stehen mit 12 Zählern weiterhin auf Rang 18. Das Spiel war wegen Fan-Protesten gegen die Deutsche Fußball Liga zwischenzeitlich für mehrere Minuten unterbrochen.
Die Gladbacher blieben drei Tage nach dem ausgefallenen Pokal-Halbfinale in Saarbrücken auch im vierten Spiel nacheinander sieglos und bewegen sich am Rande der Abstiegszone. Vor 46.121 Besuchern im Borussia-Park waren die Gastgeber über weite Strecken die spielbestimmende Mannschaft, hatten im Angriff aber zu wenig Zug. Die Gäste überzeugten vor allem kämpferisch.
Die Gladbacher waren gewarnt. Im Hinspiel gab es nach einem 0:3-Rückstand noch ein 3:3, im Jahr davor ein Pokal-Aus in Darmstadt. Borussias Trainer Gerardo Seoane hatte an die Bissigkeit, Aggressivität und Hartnäckigkeit des Aufsteigers erinnert. Sein Team hatte er nach der Niederlage beim FC Bayern gleich auf vier Positionen verändert und konnte dabei wieder auf seine Stammverteidiger Ko Itakura nach vier Monaten und Maximilian Wöber nach zwei Monaten zurückgreifen.
Kompakte Gäste-Abwehrreihe
Die Gäste, bei denen Mehlem und Klaus Gjasula wieder in die Startelf rückten, erwiesen sich als der erwartet unangenehme Gegner mit einer kompakt gestaffelten Abwehrreihe. Dabei feierte Winterneuzugang Sebastian Polter sein Debüt in der Anfangsformation. «Er macht einen fitteren Eindruck, als ich es gedacht habe», begründete Darmstadts Coach Torsten Lieberknecht seine Entscheidung.
Polter zur Seite stand der gefährliche Tim Skarke, der sein 100. Pflichtspiel für die Gäste absolvierte, aber wegen der fünften Gelben Karte im nächsten Spiel fehlen wird. Beide Angriffsspieler sorgten für einige gute Aktionen der Gäste. Frühzeitig verletzt vom Feld musste Darmstadts Bartol Franjic, für ihn rückte Andreas Müller ins Spiel.
Noch vor der Halbzeit musste die Partie wegen geworfener Tennisbälle aus dem Gladbacher Fanblock für 13 Minuten unterbrochen werden. Bis dahin gab es wenig torgefährliche Strafraumszenen auf beiden Seiten. Jordan Siebatcheu vergab die beste Chance für die Gastgeber aus zehn Metern, musste aber kurz danach noch vor der Pause verletzt ausgewechselt werden wie auch sein Mitspieler Robin Hack.
Die Gastgeber hatten mehr vom Spiel, das durch viele Unterbrechungen aber keinen richtigen Fluss hatte. Florian Neuhaus und Honorat kamen nach einer Stunde zu zwei guten Chancen durch Weitschüsse, doch Darmstadts Keeper Marcel Schuhen war auf dem Posten und rettete seinem Team das Remis.
Frankfurt/Main (dpa) – Eintracht Frankfurt hat im Kampf um einen Champions-League-Platz mit dem 1:1 (1:1) gegen den VfL Bochum einen weiteren Dämpfer hinnehmen müssen. Nach der von der Vereinsführung des Fußball-Bundesligisten kritisierten Pleite beim 1. FC Köln (0:2) konnten die Hessen erneut nicht überzeugen. Für die auswärts schwachen Bochumer war der Punktgewinn wichtig im Kampf um den Klassenverbleib.
Vor 57.500 Zuschauern brachte Omar Marmoush (14. Minute) die Eintracht in Führung. Moritz Broschinski (17.) erzielte den Ausgleich für die Gäste.
Die vermeintliche Erfolgsstrategie hatte Eintracht-Trainer Dino Toppmöller den Bochumern abgeguckt. «Sie halten es einfach und machen es in der Einfachhalt gut», hatte der Coach vor dem Spiel gesagt. Schnörkelloser sollte vor das gegnerische Tor gespielt werden – das klappte allerdings nur in der Anfangsphase.
Ein Querpass von Farès Chaibi verwandelte Marmoush bei seinem ersten Einsatz nach der Rückkehr vom Afrika Cup. Es war der achte Saisontreffer für den Ägypter. Toppmöller hatte insgesamt fünf neue Spieler in die Startelf beordert. Der Trainer hatte vor der Partie von Eintracht-Sportchef Markus Krösche Rückendeckung erhalten. «Es ist normal, dass wir kritisiert werden. Dino macht einen Superjob mit seinem Trainerteam, wir sind froh, dass er da ist», sagte er bei Sky.
Beiden Mannschaften gelingt nicht der Siegtreffer
Die Freude über die Führung währte aber nicht lange. Drei Minuten später zog Broschinski von der Strafraumgrenze ab, und Eintracht-Verteidiger Willian Pacho fälschte den Schuss unglücklich ab. Da hatte Ersatzkeeper Jens Grahl keine Chance. Er war kurzfristig für Nationaltorwart Kevin Trapp eingesprungen, der vor dem Anpfiff wegen Rückenproblemen passen musste.
Unverdient war der Ausgleich für die Gäste nicht. Sie waren agil, druckvoller und kreierten weitere Chancen – unter anderem auch, als Kevin Stöger aus vollem Lauf nur knapp am linken Pfosten vorbei zielte (27.). Dagegen war es mit dem Vorsatz der Frankfurter, Wiedergutmachung für die Pleite in Köln zu leisten, schnell wieder vorbei. Weitere Tormöglichkeiten hatten die Gastgeber bis zur Pause nicht.
In der Halbzeit schien Toppmöller einige deutliche Worte an seine Spieler gerichtet zu haben, die nach dem Wiederanpfiff mehr Druck machten und einige Großchancen herausspielten – diese aber teils kläglich vergaben. Marmoush schoss von der Strafraumgrenze über das Bochumer Tor (48.). In der 60. Minute verpasst Donny van de Beek knapp das gegnerische Tor. Nicht weit entfernt vom Führungstor waren auch die Bochumer: Zweimal scheiterte Takuma Asano bei Kontern knapp (59./66.).
Berlin (dpa) – RB Leipzig hat im Kampf um die Champions-League-Plätze erneut einen Rückschlag kassiert. Das Team von Trainer Marco Rose musste sich beim FC Augsburg mit einem 2:2 (1:1) begnügen und weist nun drei Punkte Rückstand auf Platz vier auf.
Auch für Königsklassen-Aspirant Eintracht Frankfurt war das 1:1 (1:1) gegen den VfL Bochum zu wenig. Im Tabellenmittelfeld der Fußball-Bundesliga feierte Aufsteiger 1. FC Heidenheim ein 2:1 (2:1) beim SV Werder Bremen.
Borussia Mönchengladbach kam derweil zu Hause gegen Schlusslicht SV Darmstadt 98 nicht über ein 0:0 hinaus. Union Berlin feierte im Kampf um den Klassenerhalt ein wichtiges 1:0 (1:0) gegen den VfL Wolfsburg. Die Partie im Stadion An der Alten Försterei stand kurz vor dem Abbruch, in der ersten Halbzeit gab es aufgrund zweier Unterbrechungen nach Fan-Protesten 21 Minuten Nachspielzeit.
Bei den Bundesligaspielen gab es auch anderorts Proteste der Anhänger, die teils zu langen Unterbrechungen führten. In mehreren Stadien flogen Tennisbälle auf den Rasen, dazu gab es Protest-Plakate und -Gesänge. Hintergrund ist der seit Monaten schwelende Widerstand einiger Fangruppen gegen den Einstieg eines Investors bei der Deutschen Fußball Liga.
Bremen (dpa) – Der 1. FC Heidenheim hat die nachträgliche Geburtstagsparty des SV Werder Bremen gecrasht. Sechs Tage nach dem 125. Jubiläum des hanseatischen Traditionsvereins sorgte der Bundesliga-Aufsteiger mit dem 2:1 (2:1) im Weserstadion für einen Stimmungsdämpfer. Vor 41.000 Zuschauern und zahlreichen Fußball-Legenden in der Werder-Geschichte trafen Lennard Maloney (12. Minute) und Jan-Niklas Beste (18.) für die starken Heidenheimer. Romano Schmid (19.) hielt mit seinem Anschlusstor die Partylaune noch einigermaßen aufrecht. Heidenheim klettert durch den Sieg vorerst auf den achten Tabellenrang.
Bereits vor Anpfiff war im Stadion reichlich Unterhaltung geboten. Der Club feierte mit den Fans den besonderen Geburtstag nach – Gründungsdatum ist der 4. Februar 1899. Zahlreiche Werder-Legenden wie Ailton, Diego und Max Lorenz waren als Gäste geladen, die Fans zeigten eine riesige Choreografie vor dem Anpfiff. Dazu zogen die Zuschauer – mit Ausnahme des Gästeblocks – grüne und weiße Plastik-Ponchos an und präsentierten diverse Banner. Ein Banner zeigte dabei die größten Erfolge der Vereinsgeschichte. Trotz aller Feierlichkeiten protestierten die Fans beider Lager in der zweiten Halbzeit mit Bannern und Gesängen gegen die Investoren-Entscheidung der Deutschen Fußball Liga (DFL).
Mit lautstarker Unterstützung und zuletzt drei Siegen in Serie starteten die Werder-Profis mutig ins Spiel. Marvin Ducksch spielte einen Steilpass auf Jens Stage (4.), der Heidenheims Keeper Kevin Müller umkurvte und aus spitzem Winkel lediglich den linken Pfosten des leeren Tores traf.
Heidenheim legt vor, Bremen rennt an
Anschließend fand Heidenheim ins Spiel. Einen Eckball des ehemaligen Bremers Beste verwandelte Maloney per Kopfball zur Führung. Kurz darauf enteilte die Bremer Leihgabe Eren Dinkci auf dem linken Flügel seinen Verfolgern. Werders Torwart Michael Zetterer konnte Dinkcis Schuss nicht sicher parieren, Beste staubte in der Mitte zum 0:2 ab.
Wer eine früh zerstörte Geburtstagsparty erwartet hatte, lag falsch. Werder antwortete postwendend. Senne Lynen spielte eine hohe Flanke auf den zweiten Pfosten, wo der lediglich 1,68 Meter große Romano Schmid einlief und zum Anschlusstreffer einköpfte.
In der Folge entwickelte sich eine offene Partie, die begleitet von lautstarken Bremer Fangesängen immer wieder offensive Highlights bot. Heidenheim überzeugte mit Tempo und Physis, Werder versuchte mit langen Bällen vor das Gästetor zu kommen. Heidenheims Tim Kleindienst (38.) setzte einen Kopfball nach Ecke knapp am Tor vorbei, Bremens Ducksch (51.) konnte nach dem Seitenwechsel einen Ball in aussichtsreicher Position nicht kontrollieren. Bremen wurde in der Schlussphase druckvoller.
Der eingewechselte Rafael Borré (77., 80.) scheiterte erst am Pfosten und kurz darauf an der dicht stehenden Heidenheimer Defensive. Ducksch (86.) konnte mit einem wuchtigen Schuss Keeper Müller nicht überwinden. Der eingewechselte Dawid Kownacki (90.+1) traf per Kopfball den linken Pfosten.
Augsburg (dpa) – Die Einstimmung auf den Champions-League-Kracher gegen das scheinbar übermächtige Real Madrid verlief nicht nach dem Wunsch von Marco Rose. Die Königlichen könnten aber nach dem Empfinden des Leipziger Trainers dennoch genau zum richtigen Zeitpunkt kommen. Man wolle sich dort das Gefühl holen, «wo wir hinwollen. Das ist vielleicht ein guter Moment, um das zu spüren», meinte Rose nach der verpatzten Generalprobe.
Roses Mannschaft kam in einem rasanten Kräftemessen mit dem FC Augsburg nicht über ein 2:2 (1:1) hinaus und zeigte sich immer wieder konteranfällig. «Am Ende können wir nicht zufrieden sein. Wenn wir da oben mitspielen wollen, müssen wir genau diese Spiele wie in Augsburg ziehen», kritisierte Linksverteidiger David Raum.
Sesko hält Real für «schlagbar»
Die Leipziger verpassten es im Fernduell um einen direkten Champions-League-Startplatz, Druck auf Borussia Dortmund und den VfB Stuttgart zu machen. Drei Punkte liegt der Pokalsieger zurück, die Stuttgarter haben sogar noch ein Spiel in der Hinterhand.
Und jetzt kommt Real. «Ich freue mich, das sind Highlight-Spiele», sagte Kapitän Willi Orban. Und Torschütze Benjamin Sesko verkündete sogar: «Sie sind schlagbar. Ich glaube, wir können es schaffen, es liegt nur an uns.»
Openda vergibt vom Punkt
In dem munteren Schlagabtausch vor 28 510 Zuschauern bewiesen die Leipziger drei Tage vor dem Achtelfinalhinspiel in der Königsklasse gegen Toni Kroos & Co. ihre Lufthoheit. Nach dem Rückstand durch Phillip Tietz (35. Minute) trafen Lois Openda (39.) und Sesko (52.) jeweils sehenswert mit dem Kopf.
Gegen in der Rückwärtsbewegung zu behäbige Leipziger erzielte Augsburgs Kapitän Ermedin Demirovic (60.), der aus dem RB-Nachwuchs stammt, noch den Ausgleich. «Dafür müssen wir anders zurücklaufen als heute in der 59. Minute», mahnte Rose mit Blick auf ein «formstarkes Real Madrid».
Klappstuhl auf dem Rasen
Openda (81.) scheiterte mit einem Foulelfmeter an Torwart Finn Dahmen, der zuvor Mohamed Simakan umgestoßen hatte. Es war die große Chance zum zweiten Dreier am Stück. «Er hat die letzten zwei reingemacht, warum soll er dann jetzt nicht schießen?», verteidigte Rose den belgischen Stürmer, räumte aber gleichzeitig ein: Elfmeter seien «bei uns schon ein Thema».
Fans protestierten auch in Augsburg wieder gegen den Einstieg eines Investors bei der Deutschen Fußball Liga. «Nachhaltiges Wachstum statt schnelles Geld» stand auf einem Banner. In der 24. Minute musste die Partie kurz unterbrochen werden, nachdem wenige Tennisbälle und sogar ein Klappstuhl in den Strafraum von Augsburgs Schlussmann Dahmen geworfen wurden. Einige Augsburger Fans verließen außerdem ihren Block und postierten sich vor dem Zaun im Stadioninnenraum mit Blick auf das Spielfeld.
Nach der Halbzeit geht es rauf und runter
Dort gab es nach einer zähen Anfangsphase genug zu sehen. Leipzigs Torwart Peter Gulacsi ließ einen strammen Schuss von Ruben Vargas nur hoch nach vorne prallen, Tietz war im Nachschuss mit links erfolgreich. Kurz darauf schraubte sich Openda nach einer Flanke von David Raum im Strafraum in die Höhe und nickte mit seinem 15. Saisontor zum Ausgleich ein.
In den zweiten 45 Minuten ging es gleich rauf und runter. Eine maßgenaue Flanke von Dani Olmo vollstreckte Sesko bilderbuchmäßig mit dem Kopf. Nur fünf Minuten später verpasste der slowenische Stürmer die Vorentscheidung, als er den rechten Pfosten traf. Verpasste Xavi Simons für Leipzig noch die Vorentscheidung, so wuchtete Demirovic nach einem Gegenzug den Ball unter die Latte zum Ausgleich. Openda vergab in der Schlussphase nach Videobeweis die Gelegenheit vom Punkt.
Leverkusen (dpa) – Manuel Neuer steht im Spitzenspiel der Fußball-Bundesliga bei Bayer Leverkusen im Tor des FC Bayern München. Der Einsatz des Nationalspielers war aufgrund von Knieproblemen bis zuletzt fraglich gewesen.
Neuer hatte in der Woche vor dem Spiel mit dem Training teilweise pausieren müssen und meist nur individuell gearbeitet. «Gestern Abend nach dem Training hat Manu das Signal gegeben, dass er beginnt. Das ist ein gutes Zeichen», sagte Bayern-Coach Thomas Tuchel beim TV-Sender Sky.
Der zuletzt angeschlagene Joshua Kimmich kehrt nach einer Schulterverletzung in den Kader, aber nicht in die Startelf zurück. Dafür spielt Innenverteidiger Dayot Upamecano nach seinem auskurierten Muskelfaserriss wieder von Anfang an. «Josh kam diese Woche ins Training und hat fast 100 Prozent beschwerdefrei trainiert. Trotzdem sind die Zweikämpfe in so einem Spiel nochmal anders», erklärte Tuchel.
Tuchel optimistisch
Der Bayern-Coach zeigte sich zuversichtlich, dem Spitzenreiter die erste Saison-Niederlage zufügen zu können. «Wir sind weiter von unserem Top-Level entfernt als Leverkusen. Darin liegt die Chance», so Tuchel: «Es fühlt sich an, als wäre das einer dieser Abende, an dem du als Mannschaft und gemeinschaftlich als Club einen nächsten Schritt machen kannst und wir müssen den auch machen, sonst haben wir keine Möglichkeit, hier zu gewinnen. Es haben 30 Mannschaften probiert und wir wollen die erste sein.»
Bei Bayer Leverkusen nahm Trainer Xabi Alonso gegenüber dem 3:2 im Pokal gegen den VfB Stuttgart vier Wechsel vor. Erwartet war nur, dass Kapitän Lukas Hradecky für Matej Kovar ins Tor zurückkehrt. Auf der Bank sitzen aber auch Jeremie Frimpong, Jonas Hofmann und Patrick Schick. Sie werden durch Bayern-Leihgabe Josip Stanisic, Amine Adli und Nathan Tella ersetzt.
Berlin (dpa) – Bayer Leverkusen hat im Bundesliga-Gipfeltreffen den FC Bayern erst einmal distanziert und einen Riesenschritt auf dem Weg zum ersten Meistertitel gemacht. An einem Spieltag mit ausufernden Fan-Protesten gegen die Deutsche Fußball Liga feierte der Werksclub ein überzeugendes 3:0 (1:0) gegen die Münchner und vergrößerte den Vorsprung zum Titelverteidiger auf fünf Punkte.
Auch das Topspiel blieb dabei nicht von Fan-Protesten verschont, bereits in den Spielen am Nachmittag hatte dies zu massiven Verzögerungen geführt. Die Partie des 1. FC Union Berlin gegen den VfL Wolfsburg war insgesamt mehr als eine halbe Stunde unterbrochen, nachdem Anhänger beider Clubs immer wieder Tennisbälle auf den Rasen geworfen hatten. Das Spiel, das Union mit 1:0 (1:0) gewann, stand kurz vor dem Abbruch. Nur zwei der fünf Partien wurden ohne Zwischenfälle zu Ende gespielt.
Beim 0:0 von Schlusslicht Darmstadt 98 bei Borussia Mönchengladbach stoppte Schiedsrichter Sascha Stegemann den Spielfluss für 13 Minuten. Das 2:2 (1:1) von RB Leipzig beim FC Augsburg, durch das RB den Anschluss an die Champions-League-Plätze verpasste, war kürzer unterbrochen, unter anderem flog ein Klappstuhl aufs Feld. Keine Protest-Verzögerungen gab es beim 1:2 (1:2) von Werder Bremen gegen den 1. FC Heidenheim sowie beim 1:1 (1:1) von Eintracht Frankfurt gegen den VfL Bochum.
In Leverkusen fanden die Proteste vor dem Spiel statt, entsprechend ging es später los. Hochklassiger Fußball wurde trotzdem gespielt. Ausgerechnet Josip Stanisic (18.), der von den Bayern an Leverkusen ausgeliehen ist, Alejandro Grimaldo (50.) und Jeremie Frimpong (90.+5) entschieden das Spiel für die Gastgeber. Bayer hat damit die große Chance, das Image von «Vizekusen» abzulegen und erstmals den Titel zu holen.
Proteste gegen Investor
In vielen Spielen an diesem Wochenende rückten die Fan-Proteste in den Blickpunkt. Hintergrund ist der seit Monaten schwelende Widerstand einiger Fangruppen gegen den Einstieg eines Investors bei der DFL, die sich derzeit mit Angeboten der Unternehmen Blackstone und CVC befasst. Der Investor soll für eine prozentuale Beteiligung an den TV-Erlösen eine Milliarde Euro zahlen.
In mehreren Stadien waren wieder Spruchbänder zu sehen. «Nachhaltiges Wachstum statt schnelles Geld» war beispielsweise in Augsburg zu lesen. In Mönchengladbach stand unter anderem: «Nein zum Ligainvestor!»
In Berlin war zu lesen: «Private-Equity-Heuschrecken ohne Einflussnahme? Verkauft uns nicht für dumm.» Schiedsrichter Matthias Jöllenbeck schickte beide Mannschaften nach dem ersten Schwung Tennisbälle zwischenzeitlich in die Kabine. In der sehr langen Nachspielzeit der ersten Halbzeit traf Danilho Doekhi (45.+25) für Union.
Leipzig geriet durch das Gegentor durch Phillip Tietz (35.) in Bedrängnis. Loïs Openda (39.) mit seinem 15. Saisontor sowie Benjamin Sesko (52.) drehten die Partie zwischenzeitlich, ehe Ermedin Demirovic (60.) für den FCA traf. Ein Foul vom Augsburger Torwart Finn Dahmen an Mohamed Simakan brachte Leipzig die große Chance zur Entscheidung, doch Openda scheiterte beim fälligen Strafstoß an Dahmen (81.).
Werder patzt bei der Geburtsttagsparty
In Bremen vergab Jens Stage früh eine große Chance zur Führung (4.). Werder machte auch in der Folge das Spiel – die ersten Tore erzielten aber Lennard Maloney (12.) und Jan-Niklas Beste (18.) für Heidenheim. Romano Schmid (19.) machte die Partie zum 125. Geburtstag seines Clubs mit dem Anschlusstreffer schnell wieder spannend.
Frankfurt ging durch Omar Marmoush (14.) in Führung. Moritz Broschinski (17.) traf aber zeitig zum Ausgleich für Bochum. Beiden Clubs hilft das Remis in der Tabelle nicht weiter, Frankfurt ist Sechster, Bochum belegt den 14. Platz.