München (dpa) – Nach dem Ticket-Ärger für das Champions-League-Spiel des FC Bayern München gegen Schachtar Donezk gibt es die Eintrittskarten nun deutlich billiger. Für das Spiel in der Königsklasse am 10. Dezember in der Schalker Veltins-Arena hätten Bayern-Fans ursprünglich für einen Sitzplatz 105 Euro und für einen Stehplatz 52 Euro zahlen sollen. Wie der deutsche Fußball-Rekordmeister mitteilte, hat der ukrainische Spitzenverein nach Abstimmung mit dem FC Bayern die Ticketpreise nun «neugestaltet». Ein Stehplatz im Bayern-Block kostet nun nur noch 26 Euro, ein Sitzplatz 45 Euro.

Der ukrainische Verein habe «die Ticketpreise im Gästesektor für unser Auswärtsspiel auf das gemäß Ticket-Regularien erlaubte Preisniveau angepasst», schrieb die Südkurve München in Richtung der Europäischen Fußball-Union UEFA. Daher werde man nun «mit allen aktiven Gruppen» das Spiel gegen Donezk doch besuchen.

Welle von Stornierungen

«Durch die Umwandlung der Eintrittspreise soll allen Fans – auch denen, die bereits ihre Ticket-Anfrage storniert hatten – die Möglichkeit gegeben werden, eine neue Anfrage aufzugeben», teilte der FC Bayern mit.

Vorausgegangen war eine Welle von Stornierungen von Münchner Anhängern. In der Vorwoche war die Zahl von Ticketanfragen von zunächst 55.000 auf nur noch 19.000 abgesackt. Auf die Preisgestaltung von Schachtar, das seine Spiele wegen des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine in Gelsenkirchen austrägt, hat der FC Bayern aber grundsätzlich keinen Einfluss.

«Bayernfans, lasst euch nicht verarschen»

Die aktive Fan-Szene der Bayern hatte sogar zum Boykott aufgerufen. Man sei für «eine faire Preisgestaltung». Beim Boykottaufruf verwies Südkurve München auf den Preis für Anhänger anderer Vereine bei Auswärtsspielen gegen Donezk. So hätten zum Beispiel Anhänger von Atalanta Bergamo einen Sitzplatz schon ab 28 Euro bekommen, Young Boys ab 31 Euro.

Fans fordern sozialverträgliche Ticketpreise

«Die Verantwortlichen in den Vereinen müssen ihre Preispolitik hinterfragen. Die von der UEFA eingeführte Preisobergrenze für die günstigste Kategorie von aktuell 60€ und perspektivisch 50€ ist ein guter erster Schritt, kann aber nicht das Ende der Fahnenstange sein», schrieb die Südkurve. «Ein Fußballspiel ist keine Opernaufführung! Die Ticketpreise müssen sozialverträglich gestaltet werden, damit alle Fans in die Stadien gehen können.»

P