Berlin (dpa) – Mit der Frage nach dem 25. Mai ließ sich Dimitrios Grammozis nicht locken. «Am Sonntag bin ich in Elversberg, das weiß ich», sagte der Trainer des 1. FC Kaiserslautern und konnte sich dabei ein Grinsen nicht verkneifen.
Natürlich kennt der 45-Jährige das Datum des Endspiels im DFB-Pokal. Und natürlich würde er am liebsten mit seiner Mannschaft Ende Mai wieder nach Berlin kommen zum großen Finale. Die «große Wucht» des Olympiastadions hatte er ja beim 3:1 gegen Hertha BSC im Viertelfinale gerade erst auf positive Weise erleben können.
Doch Grammozis weiß, dass der coole Auftritt in der Hauptstadt wenig wert ist, wenn die neue Aufbruchstimmung der Roten Teufel nicht in der 2. Liga konserviert wird. 4:1 gegen Schalke, 3:1 in Berlin. Plötzlich ist die Welt der Pfälzer rosarot. «Ich mahne davor», setzte der FCK-Trainer zu einem ihm wichtigen Satz an. Vor kurzer Zeit sei noch «alles in Trümmern» gewesen. Jetzt sei plötzlich alles toll. Dieses Spiel mache er nicht mit.
Der Klassenerhalt muss das Ziel bleiben bei nur einem Pünktchen Vorsprung auf einen Abstiegsplatz. Und die nächste Station heißt Elversberg und nicht Berlin – der größentechnisch maximale Unterschied in der deutschen Fußball-Topografie mit dem Duell beim frechen Aufsteiger in der saarländischen Nachbarschaft. Gut 7000 Einwohner hat der Ort, allein im Olympiastadion waren am Mittwochabend zehnmal so viele Fans Zeugen des FCK-Erfolgs.
Heimreise mit Bus statt Flieger
«Es ist klar, dass so ein Sieg außergewöhnlich ist für uns. Die Spieler sollen das genießen», sagte der einstige Profi. Sein Team sang mit den Fans schon vom Pokalsieg. Als Kaiserslautern 2003 gegen den FC Bayern München (1:3) letztmals im Pokalfinale stand, musste Grammozis noch als Spieler zuschauen, er war nach einer Roten Karte gesperrt.
Er selbst müsse an die nächste Aufgabe denken, beschrieb er seine aktuelle Arbeit. Und die wird durch den neuesten Streik an Berlins Flughafen erschwert. Kurz vor Mitternacht machten sich die Lauterer im Bus statt im Flieger auf die Heimreise. 651 Kilometer. Quer durch Deutschland in der Nacht. Nicht gerade ideal für die Regeneration von Profi-Sportlern. Für die frühen Morgenstunden war die Ankunft am Betzenberg berechnet und dort sofort das Regenerationstraining angesetzt. «Wir müssen uns sehr gut vorbereiten, damit wir bestehen können», sagte Grammozis.