Berlin (dpa) – Heidenheims Trainer Frank Schmidt hat sich nach dem nicht gegebenen Last-Minute-Ausgleich gegen Hertha BSC in Rage geredet und das Schiedsrichtergespann massiv kritisiert. «Was da am Schluss passiert ist, da finde ich keine Möglichkeit, das zu akzeptieren. Eigentlich dürften wir alle gerade nicht hier sitzen, sondern müssten im Stadion sein. Zweite Halbzeit der Verlängerung. Vielleicht ist schon Elfmeterschießen. Keine Ahnung», sagte Schmidt nach dem 1:2 im DFB-Pokal auf der Pressekonferenz.
Was war passiert? Der Hauptstadt-Club führte kurz vor Abpfiff. In der fünften Minute der Nachspielzeit lupfte Heidenheims Leonardo Scienza den Ball von der linken Seite in den Strafraum und Paul Wanner köpfte ins Tor. Ausgleich, dachten eigentlich alle im Stadion. Doch Schiedsrichter Robert Kampka sprach mit einem seiner Assistenten, der ihm erklärte, dass es vorher zu einem Foul gekommen sei.
Schmidt, sichtlich irritiert, wütete noch auf dem Feld und kassierte prompt die Gelbe Karte. Selbst der Großteil der Hertha-Spieler und Sportdirektor Benjamin Weber hatten in der Interviewzone zunächst keine wirkliche Erklärung, warum das Tor nicht gegeben wurde.
Videobeweis im DFB-Pokal erst ab Achtelfinale
Das Schiedsrichtergespann bezog sich bei seiner Entscheidung auf ein Foul an Hertha-Verteidiger Márton Dárdai, das sich noch vor der Hereingabe von Scienza ereignete. «Wenn irgendwo ein Foul auf dem Spielfeld in einem Spiel ist, muss der Linienrichter dann das Spiel unterbrechen, und nicht dann, wenn der Ball im Tor liegt und ihm auf einmal einfällt, dass es vorher ein Foul gab», echauffierte sich Schmidt bei Sky.
Ein Videobeweis wird im DFB-Pokal erst ab dem Achtelfinale eingesetzt. «Es gab einen Video-Schiedsrichter, bloß war der menschlich. Es ist ganz klar auch an uns so kommuniziert worden mit den Schiedsrichtern vor der Saison. Die Schiedsrichter sollen in dem Moment eine Entscheidung treffen», polterte der 50-Jährige weiter. Die Szene sei für ihn nicht regelkonform verlaufen.