Dortmund/Hamburg (dpa) – Beim FC St. Pauli war die Enttäuschung nach dem Spiel in Dortmund groß. Die Hamburger ärgerten sich über den späten Gegentreffer bei dieser 1:2 (0:1)-Niederlage und auch über eine Entscheidung des Videoschiedsrichters.

Der neue Stürmer Morgan Guilavogui hatte den Aufsteiger in der 30. Minute vermeintlich in Führung gebracht. Nach einer langen Überprüfung zählte das Tor wegen einer angeblichen Abseitsposition des Franzosen aber nicht.

St. Paulis Trainer Alexander Blessin zweifelte hinterher das VAR-Verfahren in dieser speziellen Szene an: «Für mich ist es nicht klar zu erkennen, wo Emre Can steht. Man kann also keine Linie ziehen. Und wenn es so unklar ist, darf man das Tor auch nicht aberkennen und darf der VAR nicht einschreiten», sagte der 51-Jährige. Dortmunds Spieler Can sei «auf allen Bildern verdeckt. Daher hätte für mein Dafürhalten das Tor gegeben werden müssen.»

Schiedsrichter Matthias Jöllenbeck erklärte und verteidigte hinterher die Entscheidung seines Teams. «Auf dem Feld haben wir es nicht ganz auflösen können, weil es eben sehr, sehr eng war», sagte er. «Der Prozess ist in Köln gemacht worden und darauf müssen wir uns eben als Schiris auf dem Feld verlassen.»

BVB-Torwart auch sauer

Auch die Dortmunder fühlten sich später benachteiligt. Ihrer Meinung nach hätte das Hamburger Tor zum 1:1 durch Eric Smith (78.) nicht zählen dürfen, weil St. Paulis Stürmer Oladapo Afolayan bei der Szene ebenfalls im Abseits gestanden und dort dem BVB-Keeper Gregor Kobel die Sicht genommen hätte.

«Ich habe es mir im TV angeschaut. Da gibt es keine zwei Meinungen. Das ist klares Abseits», sagte Kobel selbst. «Ein Paradebeispiel, warum es diese Regel gibt. Man kann ganz klar sehen, wie er sich wegduckt und mich behindert.»

Am Ende traf Dortmunds Serhou Guirassy in der 83. Minute doch noch zum 2:1 für den Favoriten und Blessin war bedient: «Nach dem 1:1 habe ich gedacht: Boah, dann nehmen wir den Punkt mit», sagte er. «So sind wir sehr, sehr traurig, dass wir ohne Punkt nach Hause fahren.»

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