München (dpa) – Die Verpflichtung von Thomas Tuchel als Trainer der englischen Fußball-Nationalmannschaft hat keine finanziellen Auswirkungen auf den FC Bayern München. «Die Dinge waren vorher geklärt, also es ist kein neuer Stand», sagte Sportvorstand Max Eberl. Tuchel war am Mittwoch als neuer Coach der «Three Lions» verpflichtet worden.
Als Trainer in München war Tuchel im März 2023 als Nachfolger des heutigen deutschen Bundestrainers Julian Nagelsmann verpflichtet worden. Damals hatte er einen Vertrag bis Sommer 2025 bekommen, nach der vergangenen Saison erfolgte jedoch die Trennung. In England ist Tuchel der erst dritte ausländische Nationalcoach nach dem Schweden Sven-Göran Eriksson und dem Italiener Fabio Capello. Am 1. Januar tritt er den Dienst seiner zunächst auf 18 Monate begrenzten Amtszeit an.
Eberls Rice-Scherz
«Für Thomas ist es super, für den englischen Fußball eine sehr gute Wahl. Thomas ist ein herausragender Trainer und kennt den englischen Fußball aus dem Effeff», sagte Eberl am Tag vor dem Münchner Bundesliga-Spiel gegen den VfB Stuttgart am Samstag (18.30 Uhr/Sky). «Aus deutscher Sicht ist es gefährlich, weil mit der englischen Mannschaft und Thomas als Trainer ein sehr starker Konkurrent da ist.»
Locker scherzte Eberl auch. «Declan Rice kam nicht hierher, aber jetzt geht Thomas zum Declan Rice. Nein, Spaß.» Rice war ein Wunschspieler von Tuchel zu dessen Bayern-Zeit. Der englische Nationalspieler wechselte aber von West Ham United zum FC Arsenal.
Kompany nicht überrascht
Thomas Tuchel genieße in England «ein ganz hohes Ansehen», sagte München-Trainer Vincent Kompany. «Deswegen bin ich nicht überrascht, dass er jetzt da auch einen Top-Job bekommt.»
England hatte sich von Coach Gareth Southgate getrennt. In den zwei noch anstehenden Nations-League-Spielen im November in Griechenland und gegen Irland wird Interimstrainer Lee Carsley nochmal das Team um Kapitän Harry Kane betreuen. Danach kehrt er zur U21 zurück und Tuchel übernimmt.