Mönchengladbach (dpa) – Tabellenschlusslicht SV Darmstadt 98 hat sich einen Punkt im Abstiegskampf erarbeitet, seine Negativserie aber nun schon auf 14 sieglose Spiele ausgebaut. Die Hessen erreichten bei Borussia Mönchengladbach ein 0:0 und stehen mit 12 Zählern weiterhin auf Rang 18. Das Spiel war wegen Fan-Protesten gegen die Deutsche Fußball Liga zwischenzeitlich für mehrere Minuten unterbrochen.
Die Gladbacher blieben drei Tage nach dem ausgefallenen Pokal-Halbfinale in Saarbrücken auch im vierten Spiel nacheinander sieglos und bewegen sich am Rande der Abstiegszone. Vor 46.121 Besuchern im Borussia-Park waren die Gastgeber über weite Strecken die spielbestimmende Mannschaft, hatten im Angriff aber zu wenig Zug. Die Gäste überzeugten vor allem kämpferisch.
Die Gladbacher waren gewarnt. Im Hinspiel gab es nach einem 0:3-Rückstand noch ein 3:3, im Jahr davor ein Pokal-Aus in Darmstadt. Borussias Trainer Gerardo Seoane hatte an die Bissigkeit, Aggressivität und Hartnäckigkeit des Aufsteigers erinnert. Sein Team hatte er nach der Niederlage beim FC Bayern gleich auf vier Positionen verändert und konnte dabei wieder auf seine Stammverteidiger Ko Itakura nach vier Monaten und Maximilian Wöber nach zwei Monaten zurückgreifen.
Kompakte Gäste-Abwehrreihe
Die Gäste, bei denen Mehlem und Klaus Gjasula wieder in die Startelf rückten, erwiesen sich als der erwartet unangenehme Gegner mit einer kompakt gestaffelten Abwehrreihe. Dabei feierte Winterneuzugang Sebastian Polter sein Debüt in der Anfangsformation. «Er macht einen fitteren Eindruck, als ich es gedacht habe», begründete Darmstadts Coach Torsten Lieberknecht seine Entscheidung.
Polter zur Seite stand der gefährliche Tim Skarke, der sein 100. Pflichtspiel für die Gäste absolvierte, aber wegen der fünften Gelben Karte im nächsten Spiel fehlen wird. Beide Angriffsspieler sorgten für einige gute Aktionen der Gäste. Frühzeitig verletzt vom Feld musste Darmstadts Bartol Franjic, für ihn rückte Andreas Müller ins Spiel.
Noch vor der Halbzeit musste die Partie wegen geworfener Tennisbälle aus dem Gladbacher Fanblock für 13 Minuten unterbrochen werden. Bis dahin gab es wenig torgefährliche Strafraumszenen auf beiden Seiten. Jordan Siebatcheu vergab die beste Chance für die Gastgeber aus zehn Metern, musste aber kurz danach noch vor der Pause verletzt ausgewechselt werden wie auch sein Mitspieler Robin Hack.
Die Gastgeber hatten mehr vom Spiel, das durch viele Unterbrechungen aber keinen richtigen Fluss hatte. Florian Neuhaus und Honorat kamen nach einer Stunde zu zwei guten Chancen durch Weitschüsse, doch Darmstadts Keeper Marcel Schuhen war auf dem Posten und rettete seinem Team das Remis.