Eigentor und frecher Heber: Norwegen fast im Viertelfinale

Eigentor und frecher Heber: Norwegen fast im Viertelfinale

Sion (dpa) – Ein Eigentor und ein genialer Heber haben Norwegens Fußballerinnen dem EM-Viertelfinale einen gewaltigen Schritt näher gebracht. Gegen Außenseiter Finnland siegte das Team von Trainerin Gemma Grainger nach Toren durch Eva Nyström (3. Minute/Eigentor) und Graham Hansen (84.) etwas schmeichelhaft mit 2:1 (1:1). Für Finnland erzielte Oona Sevenius (32.) in Sion den zwischenzeitlichen Ausgleich. Norwegen (6 Punkte) führt vor dem letzten Spieltag die Gruppe A an, auch Finnland (3) hat noch alle Chancen aufs Weiterkommen.

«Es ist eine bittere Niederlage», analysierte die frühere deutsche Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg als Expertin beim Schweizer TV-Sender SRF. «Die Finninnen haben es wirklich überragend gut gemacht.» Das Team habe eine «klare Idee gehabt» und «immer wieder die Tiefe gesucht». Finnland habe das Spiel dominiert.

Die Ausgangslage vor dem skandinavischen Duell war für beide Teams vielversprechend. Sowohl Norwegen (2:1 gegen Gastgeber Schweiz) als auch Finnland (1:0 gegen Island) starteten mit Siegen in die EM. Und für Norwegen um die weitgehend unauffällige Ex-Weltfußballerin Ada Hegerberg ging das Turnier bestmöglich weiter. Eine flache Hereingabe von Barça-Star Hansen prallte von Nyströms Fuß ins finnische Tor.

Ballverlust ermöglicht 1:1

Wer nun einen klaren Verlauf erwartet hatte, sah sich getäuscht. Zwar scheiterten die Norwegerinnen Mitte der ersten Halbzeit zweimal am Aluminium, doch Finnland spielte über weite Strecken stark auf. Das 1:1 nach einem Ballverlust im Aufbauspiel der Norwegerinnen durch Sevenius, die sehenswert ins rechte obere Eck traf, war verdient.

Nach dem Seitenwechsel hatte das Team von Finnlands Coach Marko Saloranta Pech, als Eveliina Summanen nur den Pfosten traf. Das rächte sich. Hansen setzte auf der Außenseite zum Solo an und vollendete mit einem frechen wie genialen Heber – vom Innenpfosten prallte der Ball zum 2:1 ins Netz.

Am letzten Gruppenspieltag trifft Norwegen auf Island, Finnland ist gegen Gastgeber Schweiz gefordert.

Brasiliens Fußball-Star Neymar zum vierten Mal Vater

Brasiliens Fußball-Star Neymar zum vierten Mal Vater

São Paulo (dpa) – Fußball-Star Neymar ist zum vierten Mal Vater geworden. «Unsere Mel ist angekommen, um unser Leben noch mehr zu vervollständigen und zu versüßen. Willkommen, Tochter! Möge Gott dein Leben segnen und dich vor allem Bösen schützen. Wir freuen uns auf dieses neue Kapitel mit dir», teilte seine Partnerin Bruna Biancardi in der Nacht über Instagram mit.

Mehrere Fotos auf seinem Instagram-Account zeigen den 33-Jährigen im Kreißsaal mit dem Neugeborenen sowie den Moment, in dem die ältere Tochter des Paares ihre Schwester zum ersten Mal sieht. Der brasilianische Nationalspieler ist nun vierfacher Vater: Mel ist Biancardis zweites gemeinsames Kind mit Neymar, der bereits zwei weitere Kinder mit zwei anderen Frauen hat.

Erst kürzlich hatte Neymar seinen Vertrag bei seinem Heimatclub FC Santos bis zum Jahresende verlängert. Er war erst Ende Januar nach knapp anderthalb Jahren von Al-Hilal in Saudi-Arabien nach Santos gewechselt, wo er einst seine Profikarriere begonnen hatte. Nach einem Kreuzbandriss im Oktober 2023 und der langen Genesung hatte er auch danach immer wieder mit Verletzungen zu kämpfen gehabt.

Lipowitz ärgert Tour-Stars: «Habe meinen Schuss probiert»

Lipowitz ärgert Tour-Stars: «Habe meinen Schuss probiert»

Boulogne-sur-Mer (dpa) – Florian Lipowitz wurde nach seinem ersten Ausrufezeichen bei der Tour de France am Mannschaftsbus herzlich von Teamchef Ralph Denk empfangen. Bereits am zweiten Tag ärgerte der deutsche Hoffnungsträger die Stars der Rad-Szene mit einer beherzten Attacke, auch wenn Klassiker-König Mathieu van der Poel am Ende im furiosen Finale in Boulogne-sur-Mer auf seinem Terrain nicht zu schlagen war und mit seinem Sieg vor den Tour-Stars Tadej Pogacar und Jonas Vingegaard das Gelbe Trikot holte.

«Ich habe meinen Schuss am Ende probiert, leider ist es nicht aufgegangen. Aber ich bin happy, mit der Gruppe anzukommen», sagte Lipowitz in der ARD. Vergessen war der verpatzte Auftakt bei der 112. Frankreich-Rundfahrt, als das gesamte Team abgehängt worden war und Lipowitz sowie Kapitän Primoz Roglic 39 Sekunden kassiert hatten.

Attacke 800 Meter vor dem Ziel beendet

Urplötzlich war Lipowitz im Finale der mit 209,1 Kilometer längsten Etappe der diesjährigen Tour losgezogen und hatte für Alarmstimmung bei Pogacar und Co. gesorgt. Das Unterfangen war aber 800 Meter vor dem Zielstrich wieder beendet. Dabei hatte sich Lipowitz zum Tour-Start gar nicht gut gefühlt. «Nach der Dauphiné-Rundfahrt habe ich ein bisschen Pause gebraucht. Ich habe die letzten drei Tage vor der Tour rausgenommen. Ich denke, ich brauche zwei, drei Tage, um wieder reinzukommen», meinte der 24-Jährige.

Ein Extra-Lob erhielt er von Kapitän Primoz Roglic: «Er ist sehr stark. Chapeau. Er hat einen tollen Job gemacht.» Auch Sportdirektor Rolf Aldag sprach von einer «starken Leistung», mahnte aber auch: «So schön das für die deutschen Radsport-Fans ist zu sagen: Lasst uns in große Euphorie ausbrechen, so gefährlich ist es auch für den Sportler Lipowitz.»

Erster Schlagabtausch der Favoriten

In Euphorie verfiel dagegen der niederländische Ex-Weltmeister van der Poel, der im kniffligen Finale wie vor vier Jahren das Gelbe Trikot an sich riss. Zuvor war es zum ersten Schlagabtausch der Tour-Favoriten gekommen. Am Ende landete Pogacar einen Punktsieg. Durch seinen zweiten Platz sammelte er zwei Bonussekunden mehr als Vingegaard ein und belegt bereits den zweiten Gesamtrang hinter van der Poel, der seinen belgischen Teamkollegen Jasper Philipsen im Gelben Trikot ablöste.

«Es war super schwer. Ich war richtig motiviert. Es wurde Zeit, dass ich meine zweite Tour-Etappe gewinne. Es ist ein Traum für das Team mit den Gelben Trikots an den ersten beiden Tagen. Alles, was jetzt kommt, ist ein Bonus», sagte van der Poel.

Gegen den Klassiker-Spezialisten waren auf der kleinen Rampe alle machtlos. Der Sieger von Mailand-Sanremo und Paris-Roubaix zeigte seine ganze Klasse und sprintete auf der ansteigenden Zielgeraden auf dem Boulevard Auguste Mariette zum Sieg. So wie 2021, als er an der Mur-de-Bretagne ebenfalls auf der zweiten Etappe gewann und sechs Tage das Gelbe Trikot trug. 

Schlechtes Wetter: Start 15 Minuten später

Strömender Regen beim Start in Lauwin-Planque, später Wind und ein tückisches Streckenprofil mit mehr als 2000 Höhenmetern machten den Fahrern zu schaffen. Schon der Start musste wegen des schlechten Wetters um 15 Minuten verschoben werden, die Teams hatten bei der chaotischen Anreise im Stau gestanden.

Immer wieder kam es auf dem Weg nach Boulogne-sur-Mer, wo 2001 Erik Zabel seinen elften von zwölf Etappensiegen holte, zu kleineren Stürzen. Die deutsche Red-Bull-Mannschaft um Lipowitz blieb davon aber verschont. Sicherheit geht dieses Mal vor, dafür nimmt Kapitän Roglic auch einen Zeitverlust in Kauf.

Red-Bull-Team verteidigt vorsichtige Taktik

Auf der ersten Etappe hatte das komplette Red-Bull-Team den Anschluss verloren – und dafür Kritik eingesteckt. Roglic und Lipowitz waren mit 39 Sekunden Rückstand in Lille eingefahren. «Uns wird immer vorgeworfen, wir fallen so oft hin, dieses Mal haben wir es gut verhindert. (…) Die 30 Sekunden werden nicht die Tour entscheiden, ein schwerer Sturz schon», erklärte Sportdirektor Rolf Aldag die Marschroute für die hektische erste Woche.

Beim Giro d’Italia hatte Roglic das Rennen nach mehreren Stürzen aufgeben müssen, auch seine vergangenen drei Tour-Teilnahmen endeten jeweils vorzeitig. Dieses Mal geht der Slowene entspannter an die Sache: «Ich muss nichts mehr beweisen. Ich will in Paris ankommen und etwas Champagner trinken.»

Am Montag dürfen wieder die Sprinter auf eine klassische Massenankunft hoffen. Die dritte Etappe führt über 178,3 Kilometern von Valenciennes in die Hafenstadt Dünkirchen, wo das Finale komplett flach ist.

Kader zu groß: TSG-Sportchef Schicker deutet Wechsel an

Kader zu groß: TSG-Sportchef Schicker deutet Wechsel an

Zuzenhausen (dpa) – Das Spieler-Aufgebot des Fußball-Bundesligisten TSG 1899 Hoffenheim ist nach Ansicht von Sportgeschäftsführer Andreas Schicker zu groß. «In den nächsten Tagen geht es darum, den Kader zu verschlanken. Der ist nach wie vor sehr, sehr groß», sagte der Österreicher beim Trainingsauftakt, zu dem gut 1.000 Fans kamen. 

Aktuell stehen fast 40 Profis unter Vertrag. Doch schon in der kommenden Woche werde sich an der Zahl etwas ändern, deutete Schicker an. «Die eine oder andere Leihgeschichte wird jetzt über die Bühne gehen», erklärte er. Zu den Kandidaten, die den Club verlassen könnten, gehören unter anderem Mittelfeldspieler Florian Grillitsch sowie die beiden Verteidiger Attila Szalai und Stanley Nsoki. 

Das erste Pflichtspiel steht für die TSG am 16. August im DFB-Pokal bei Drittligist FC Hansa Rostock an. Eine Woche später wartet am ersten Bundesliga-Spieltag die Auswärtspartie bei Champions-League-Teilnehmer Bayer Leverkusen auf die Hoffenheimer.

Nagelsmann leidet mit Musiala: «Großer Schock»

Nagelsmann leidet mit Musiala: «Großer Schock»

München (dpa) – Julian Nagelsmann hat mit Bestürzung auf die schwere Verletzung von Jamal Musiala reagiert und dem Bayern-Profi seine volle Unterstützung zugesichert. «Jamals Verletzung ist für uns alle ein großer Schock. Nachdem er sich nach seiner Muskelverletzung gerade erstzurück auf den Platz gekämpft hatte. Unsere Gedanken sind bei ihm», sagte der Bundestrainer nach Bekanntgabe der Diagnose durch den FC Bayern München. 

Musiala hatte sich im Viertelfinale des FC Bayern bei der Club-WM gegen Paris Saint-Germain (0:2) nach hartem Einsteigen von PSG-Torwart Gianluigi Donnarumma in Atlanta einen Wadenbeinbruch und eine Sprunggelenksverletzung zugezogen. Der 22-Jährige muss operiert werden und fällt lange aus, wie der deutsche Fußball-Rekordmeister mitteilte. 

WM-Qualifikation ohne Musiala

Musiala wird in diesem Jahr voraussichtlich kein Länderspiel mehr bestreiten können und verpasst damit die komplette WM-Qualifikation der Nationalmannschaft. Die DFB-Elf bestreitet im September, Oktober und November je zwei Partien. Gegner sind die Slowakei, Nordirland und Luxemburg. Der Gruppensieger sichert sich das direkte Ticket für die Endrunde vom 11. Juni bis 19. Juli 2026 in den USA, Mexiko und Kanada.

Musiala hat bislang 40 Mal für Deutschland gespielt. Gemeinsam mit Florian Wirtz bildet er das kreative Herzstück in den WM-Planungen von Nagelsmann. In diesem Jahr konnten beide zusammen noch kein Länderspiel bestreiten. 

Im März fehlte der Ex-Leverkusener Wirtz verletzt im Viertelfinale der Nations League gegen Italien, im Juni musste dann Musiala bei der Finalrunde des UEFA-Wettbewerbs nach einer schweren Muskelverletzung noch passen. Sein Comeback gab er erst für den FC Bayern bei der Club-WM.

Nagelsmann verspricht Unterstützung

Die WM im kommenden Sommer soll Musialas viertes Turnier im DFB-Trikot sein – nach der EM 2021, der WM 2022 und der Heim-EM 2024. «Jamal kann sich auf die Unterstützung von uns allen in der Nationalmannschaft verlassen. Wir wünschen ihm alles Gute für die Operation und eine gute und schnelle Genesung. Das ist jetzt das Wichtigste», sagte Nagelsmann.

Nüsken neue Vize-Kapitänin bei den Fußballerinnen

Nüsken neue Vize-Kapitänin bei den Fußballerinnen

Zürich (dpa) – Nach dem EM-Aus von Giulia Gwinn ist Sjoeke Nüsken bei den deutschen Fußballerinnen zur Stellvertreterin der neuen Kapitänin Janina Minge befördert worden. «Wir haben das im Team besprochen und auch von Christian (Wück) die Nachricht bekommen, dass Sjoeke das Vize-Kapitänsamt übernehmen wird. Was jetzt auch keine große Überraschung ist», sagte Spielmacherin Linda Dallmann bei der DFB-Pressekonferenz in Zürich. 

Bundestrainer Wück hatte Minge schon länger zur Vize-Kapitänin bestimmt. Die Abwehrchefin vom VfL Wolfsburg übernahm auch die Spielführerbinde von Gwinn, als diese beim 2:0 gegen Polen ausfiel. Da der Bayern-Star nach der Innenbandverletzung im Knie kein Spiel mehr bei der Europameisterschaft in der Schweiz bestreiten kann, rückt nun die 24 Jahre alte Mittelfeldspielerin Nüsken vom FC Chelsea auf. 

«Das ist eine Spielerin, die eine enorme Entwicklung hinter sich hat und durch den Wechsel zu Chelsea noch mal einen großen Sprung gemacht hat. Auch beim ersten Spiel hier war sie sehr präsent», sagte die Münchnerin Dallmann. «Von daher haben wir alle nur kopfnickend zugestimmt.»

Als Rechtsverteidigerin für Gwinn soll im zweiten Gruppensiel gegen Dänemark am Dienstag (18.00 Uhr/ARD und DAZN) in Basel Carlotta Wamser auflaufen, die schon nach ihrer Einwechslung gegen Polen überzeugte. «Ich glaube, sie ist keine Spielerin, die sich da mega Druck macht», sagte Linksverteidigerin Sarai Linder. Die Frankfurterin Wamser (21) wechselt diesen Sommer zu Bayer Leverkusen. 

«Giuli gehört immer noch dazu» 

Linder erklärte zudem zur Rolle von Gwinn, die erst mal nach München zurückkehrte und zum Vorrundenabschluss am 12. Juli gegen Schweden wieder in Zürich sein will: «Giuli gehört immer noch dazu: Sei es auf oder neben dem Platz, sei es daheim oder im Stadion auf der Tribüne. Von daher wird sie uns wahrscheinlich noch ganz, ganz viel mit auf den Weg geben.»

Für das deutsche Team war es laut Dallmann «natürlich das Allerwichtigste, dass nicht ihr Kreuzband betroffen ist, dass sie nicht wieder diesen weiten Weg vor sich hat. Sie wird wiederkommen und sie wird uns weiter puschen, da bin ich mir ganz sicher.»

Gladbacher Trainingsauftakt ohne Neuhaus – Zukunft ungewiss

Gladbacher Trainingsauftakt ohne Neuhaus – Zukunft ungewiss

Mönchengladbach (dpa) – Als Borussia Mönchengladbachs Trainer Gerardo Seoane die erste Trainingseinheit nach der Sommerpause startete, war der Arbeitstag für Florian Neuhaus schon beendet. In den frühen Morgenstunden absolvierte der vom Trainingsbetrieb der Profis suspendierte Mittelfeldspieler seine Übungseinheit mit der U23-Regionalligamannschaft des Clubs. Neuhaus wurde nach seinen in einem Video verbreiteten despektierlichen Aussagen mit einer hohen Geldstrafe belegt und hat sich vorerst ins Abseits manövriert.

Wie es mit dem 28-Jährigen bei Borussia weitergeht, wird sich wohl nach der für vier Wochen angesetzten Suspendierung entscheiden. «Wir haben mit Florian Neuhaus gesprochen und unseren Standpunkt klargemacht, daran gibt es nichts zu rütteln», sagte Borussias Geschäftsführer Stefan Stegemann. Dazu gehöre auch: «Wenn eine bestimmte Zeit vorbei ist, dann spricht man miteinander und blickt in die Zukunft», sagte Gladbachs CEO. Komplett zu ist die Tür für den ehemaligen Nationalspieler wohl noch nicht.

Ist die Tür für Neuhaus noch nicht ganz zu?

Ob es für Neuhaus, der noch einen Vertrag bis zum 30. Juni 2027 hat, in Mönchengladbach eine Zukunft gibt, ist allerdings sehr fraglich. Mit seinem selbst ausgeplauderten Gehalt von vier Millionen Euro gehört er zu den Großverdienern im Club. Das Thema liegt bei Borussia derzeit auf Eis. «Dazu ist alles gesagt», erklärte auch Sportdirektor Roland Virkus.

Beim Trainingsauftakt fehlten noch einige Nationalspieler und die beiden noch länger verletzten Profis Tim Kleindienst (Meniskusoperation) und Nathan Ngoumou (Achillessehnenriss). Bei Nationalspieler Kleindienst läuft der Heilungsprozess gut. Im Idealfall stehe, so Virkus, die Rückkehr im November an. Die beiden Neuzugänge Jens Castrop (1. FC Nürnberg) und Kevin Diks (FC Kopenhagen) waren dabei. Das erste Testspiel absolviert die Mannschaft auf dem Weg ins Trainingslager am Tegernsee am 18. Juli beim FC Erzgebirge Aue (18.00 Uhr.

Gwinn nach EM-Aus: «Und dann zerfällt alles in Minuten»

Gwinn nach EM-Aus: «Und dann zerfällt alles in Minuten»

Zürich (dpa) – Mit emotionalen Worten hat sich Giulia Gwinn nach ihrem verletzungsbedingten Aus bei der Europameisterschaft in der Schweiz zu Wort gemeldet. «Fußball, du lässt einen fliegen und manchmal auch ganz tief fallen», schrieb die 26 Jahre alte Rechtsverteidigerin bei Instagram. «Kapitänin beim EM-Auftakt, voller Stolz, voller Glaube und Überzeugung. So viel investiert, so groß geträumt. Und dann zerfällt alles in Minuten.»

Der Bayern-Star hatte sich beim 2:0-Auftaktsieg am Freitagabend gegen Polen in St. Gallen eine Innenbandverletzung zugezogen und verließ unter den Tränen den Rasen. «Das Ziel bleibt dasselbe. Jetzt heißt es: Energie bündeln, neu ausrichten und alles für dieses Team geben. Von außen. Für innen. Ganz oder gar nicht», schrieb Gwinn weiter.

Am Sonntag reiste sie zur weiteren Untersuchung und Behandlung nach München. Vor ihrer vorübergehenden Abreise stattete Gwinn der Nationalelf beim Training in Zürich-Buchlern noch einen Besuch ab.

Zaungast auf Krücken – Rückkehr geplant 

Nur auf Krücken und mit einer großen Bandage am Bein konnte die bisherige Anführerin die Einheit verfolgen und zog dabei alle Blicke auf sich. Ihr lädiertes linkes Knie wurde zwischenzeitlich mit einem Eisbeutel gekühlt, während Gwinn sich auf einer Bank ausruhte. 

Wie der Deutsche Fußball-Bund informierte, sei geplant, dass sie zum abschließenden Vorrundenspiel am 12. Juli nach Zürich zurückkehrt, um ihr Team von außen zu unterstützen. Sie sei ja «nicht aus der Welt», sagte DFB-Sportdirektorin Nia Künzer.

Gwinn suchte beim Training vor dem zweiten EM-Vorrundenspiel gegen Dänemark am Dienstag (18.00 Uhr/ARD und DAZN) auch das Gespräch mit ihren Mitspielerinnen. Ihre Augen versteckte sie dabei hinter einer Sonnenbrille. Gwinns «Ausfallzeit beträgt voraussichtlich mehrere Wochen», teilte der DFB mit.